Chapter 13

Als Damon an diesem Morgen an meine Tür klopfte, erwartete ich ihn bereits und öffnete grinsend die Tür. "Na, hat dir der Angriff gestern immer noch nicht gezeigt, dass du dich lieber von Klaus fernhalten solltest?", begrüßte ich ihn und er verdrehte nur seine Augen.

"Wir haben vor, Katherine vorübergehend auszuschalten und ihr den Mondstein zu stehlen. Interesse?", antwortete er, woraufhin ich schon mein Zimmer verließ und die Tür abschloss.

"Bin dabei", grinste ich leicht. "Zumindest solange ich nicht selber in die Gruft muss."

"Keine Sorge, Bonnie wird einen Zauber sprechen, der die Barriere vorübergehend aufhebt", beruhigte mich Damon. Oder versuchte es zumindest.

"Du meinst den gleichen Zauber, den sie beim letzten Mal mit ihrer Großmutter gesprochen hat? Der, bei dem besagte Großmutter gestorben ist, weil er zu anstrengend war? Nein danke, darauf werde ich mich sicher nicht verlassen."

"Schon gut, du sollst auch gar nicht in die Gruft. Wir beide bleiben bei der kleinen Hexe und passen auf, dass ihr nichts passiert, während sie ihren Zauber spricht. Vielleicht kannst du ihr ja sogar noch einige Tipps geben."

"Das bezweifle ich. Wie gesagt, ich war nie eine besonders talentierte Hexe." Zugegeben, das war nicht ganz korrekt. Ich war zwar zumindest in den Grundlagen immer ganz gut gewesen, aber die Magie war mir nie so einfach gefallen wie meiner Schwester.

Wir waren schon fast bei der Gruft angekommen, als mein Handy klingelte und ich überrascht ranging. Das war das erste Mal, dass mich jemand anrief, aber immerhin wusste ich wenigstens in der Theorie, wie das funktionierte und hatte es oft genug bei anderen gesehen.

"Malina, Gott sei dank gehst wenigstens du ran", hörte ich die Stimme von Rose am anderen Ende der Leitung. "Ist Damon bei dir?"

"Ja, ist er", antwortete ich mit einem Blick zu ihm, der mir zeigte, dass er meinem Gespräch genau zuhörte. "Was ist los?"

"Zuerst einmal tut es mir wirklich leid. Ich hatte keine Ahnung, was sie vorhat, also werdet bitte nicht wütend..."

"Rose, sag einfach, was passiert ist."

"Es ist Elena. Sie hat mich dazu überredet, sie zu Slater zu bringen. Er ist tot, aber... Elena hat es geschafft, einen von Klaus' Männern zu kontaktieren. Sie will sich selbst ausliefern."

Frustriert seufzte ich auf, als sie das sagte. Das, was Katherine zu viel an Egoismus hatte, hatte Elena eindeutig zu wenig. "Pass auf sie auf. Wir sind unterwegs", antwortete ich und legte auf.

"Laufen geht schneller als mein Auto zu holen", meinte Damon und ich nickte nur leicht, bevor wir beide losrannten. Ich genoss es sogar beinahe, endlich mal wieder meine volle Geschwindigkeit rauslassen zu können, auch wenn ich immer mal wieder auf Damon warten musste, der nun einmal doch deutlich jünger war als ich.

Als wir in Slaters Wohnung ankamen, war Elena allerdings alles andere als begeistert, uns zu sehen. Sie redete irgendetwas davon, dass sie hier bleiben würde, dass es ihre Entscheidung sei, sich zu opfern, bla bla bla.

"Du willst also sterben, um deine Freunde zu beschützen?", unterbrach ich sie irgendwann. "Das ist ziemlich egoistisch von dir."

"Was?", fragte Elena verwirrt und ich zuckte leicht mit den Schultern.

"Ich meine ja nur. Stell dir mal vor, wie es dir gehen würde, wenn sich einer deiner Freunde für dich umbringen lassen würde. Sei ehrlich, du könntest den Gedanken daran nicht ertragen, dass jemand wegen dir sterben könnte. Deshalb tust du das Ganze doch. Aber damit verurteilst du all deine Freunde automatisch zu dem Schicksal, das du selber nicht haben willst. Du willst sterben, um sie zu retten, aber damit wird keiner von ihnen umgehen können. Also ist es ziemlich egoistisch von dir, deinen Freunden das zu nehmen, was ihnen am liebsten ist: Dich."

Einige Sekunden starrte mich Elena nachdenklich an, ohne eine Antwort zu finden, bis ich genug davon hatte und mich lieber darum kümmerte, dass Slaters menschliche Freundin sich an nichts mehr hiervon erinnern würde, während Damon und Elena sich weiter stritten. Gerade als ich mich bemühen wollte, die beiden wieder zu Vernunft zu bringen, wurden die Türen aufgestoßen und drei Männer kamen herein.

"Klaus schickt uns. Wir wollen den Doppelgänger holen", verkündeten sie und noch bevor sie ausgesprochen hatten, stand Damon vor Elena und hielt sie so davon ab, zu ihnen zu gehen.

"Hier gibt es nichts für euch zu holen. Ihr könnt wieder gehen", drohte er. Eine Antwort erhielt er allerdings nicht, denn dem Vampir in der Mitte wurde von hinten das Herz rausgerissen und als er tot zu Boden fiel, wurde hinter ihm Elijah sichtbar. Unwillkürlich trat ich einen Schritt vor, um ihn besser sehen zu können, aber er konzentrierte sich nur auf die anderen beiden Vampire, während Rose die Flucht ergriff. Damon schien recht überrascht zu sein, dass Elijah noch am Leben war, aber ich hatte es ihm ja gleich gesagt.

Die beiden Vampire spannten sich an, als wollten sie einen Kampf mit ihm anfangen, doch als sie seinen Namen hörten, beeilten sie sich, Elijah zu versichern, dass sie ihm nur helfen wollten. In ihren Augen war die gleiche Angst zu sehen wie bei Katherine, als ich ihr in der Gruft meine Familiengeschichte verraten hatte. Es war interessant, dass selbst die Leute, die für Klaus arbeiteten, Angst vor ihm und seiner Familie hatten. Als Elijah aber in einem Sekundenbruchteil ihre beiden Herzen aus der Brust riss, verstand ich, woher diese Angst kam. Trotzdem wich ich nicht einen Zentimeter zurück, als Elijahs Blick auf mich fiel und dann weiter zu Elena ging.

Damon ging sogar noch einen Schritt weiter und trat auf Elijah zu, aber der lächelte nur und verschwand ebenso schnell wie er gekommen war.

"Okay, das war mal wirklich merkwürdig. Wieso bringt Elijah seine eigenen Leute um?", sprach ich das aus, was wir gerade wohl alle dachten.

"Nicht seine Leute", korrigierte Elena mich leise. "Die von Klaus. Er will nicht, dass Klaus mich bekommt."

Stirnrunzelnd bemerkte ich, dass sie recht hatte. Ich hatte immer gedacht, dass Elijah Klaus dabei half, sein Ziel zu erreichen, aber anscheinend war das Gegenteil der Fall. So wie es aussah, war in meiner Familie keinesfalls so viel Einigkeit mehr, wie ich es im 14. Jahrhundert gehört hatte.

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