41. Herausforderung

Louis

„Was wollte Eleanor von dir?" Motiviert sprang ich vom Boden auf, als jemand von außen den Schlüssel ins Loch steckte.
Harry sollte schließlich nicht denken, dass ich die ganze Zeit im Flur gehockt und auf ihn gewartet hätte. Auch wenn genau das der Tatsache entsprach.

„Sie-" Harry schloss die Tür hinter sich und stoppte in seiner Bewegung, als sein Blick auf mir landete. „Du trägst kein Oberteil?"

Der Blick des Lockenkopfs war auf meine Brust geheftet. Hitze pulsierte durch meinen Körper.
„Du hattest ein Date mit Taylor. Ich wollte dich ordentlich begrüßen." Mit roten Backen starte ich auf den Boden. „Ich habe es vergessen, als ich über den Live gesehen habe, dass du mit Eleanor geredet hast. Also worüber war das jetzt?"

Harry schmunzelte, seine Schuhe tauchten vor mir auf. Und in seinen Schuhen steckten seine Füße. Wir standen mitten im Flur und er hatte seine Schuhe noch an. Eine Sensation...

„Sie wollte mit mit mir reden, über dich." Seine Hand wanderte an meine Hüfte und zog mich sanft, aber bestimmend, näher.
„Über mich?" Das Zittern in meiner Stimme ließ sich nicht verstecken.
Harry war so... intensiv. Mein Herz pochte viel zu schnell und es fühlte sich an, als würde eine Herde flauschiger Schmetterlinge mit Koffein-Rausch durch meinen Körper fliegen.
„Sie meinte, ich solle mich nicht von dir abschrecken lassen." Er flüsterte in mein Ohr und seine Hand wanderte an meinen Rücken. Langsam und sinnlich. "Weil du dich zieren würdest." Er lachte leise. „Du musst schon zugeben, wie ironisch das ist, wenn du mir nur wenige Minuten vorher eine Nachricht schickst, in der du bestimmst, dass wir Sex haben werden."
„Du hattest ein Date mit Taylor." Eleanor war vergessen.

Harry hatte ein Date mit Taylor. Mit einer Person, die nicht ich war. Er wurde zu dem Date gezwungen. Und trotzdem war es eins. Shit, fook, verdammt. Er hatte ein verficktes Date. Weil er nicht queer sein durfte. Weil sie es ihm nicht erlaubten.

„Ich hatte ein Treffen mit Taylor." Langsam bewegten wir uns Richtung Wohnzimmer. Eng beieinander. Seine Hand wanderte unter meine Jeans. Sein T-Shirt fühlte sich rau an. „Ein Treffen unter Freunden."
„Aber alle werden denken, dass du mit ihr zusammen bist." Ich schlang meine Arme um ihn und krallte mich in sein Oberteil. Druck bildete sich in meiner Brust.
„Na und? Dir gehört mein Herz. Es gehört dir, seit ich dich kenne. Du bist mein Leben."
„Wir sind nicht einmal zusammen." Abgehackt atmete ich aus.
„Und dafür haben wir mehr oder weniger schon ein Ablaufdatum. Und das lautet nächste Woche. Wenn wir im Urlaub sind." Er leckte über mein Ohr.
Ein erstickter Laut verließ meinen Mund. Scheiße.
„Harreeeh, mehr." Verlangend drückte ich mich näher an ihn. Seine warmen Hände berührten meinen Hintern und meine Sinne beschränkten sich darauf, nur noch ihn wahrzunehmen. Meine Hose wurde eng.

Verflucht, er war keine zehn Minuten hier und mein Schwanz war spitz wir nachbars Lumpi.
Monate lang haben Eleanor und ich versucht mich hart zu kriegen. Scheiße, ich war wohl sowas von schwul.

„Bitte Hazzie, mehr, bitte." Ich realisierte selber kaum, wie bedürftig ich klang.
„Aber wir sind doch nicht einmal zusammen." Er kicherte, während er mich rhythmisch an sich drückte.
Ein Stöhnen entfuhr mir.
„Na und? Du hast gesagt wir haben Sex, wenn du wieder da bist."
„Ich habe es mir anders überlegt. Wir haben Sex, wenn wir zusammen sind." Ich fühlte seine Zähne an meinem Ohr.
„Harry, bitte." Ich griff nach seinen Haaren, zog an ihnen und meinen Lockenkopf gleichzeitig näher.
„An unseren ersten Sex kann ich mich nicht erinnern, also bestimme ich, wann unser nächster ist. Und ich will die Vorfreude steigern. Außerdem finde ich es verflucht sexy, wenn du so um mich bettelst und wenn du unbedingt von mir berührt werden willst. Sag Louis, willst du berührt werden?"

Gott, er brachte mich um. Kein Sex? Ich wollte Sex.
Ich wollte seinen Schwanz in mir haben und seinen großen Körper an meinem fühlen. Ich wollte die Kontrolle verlieren mich fallen lassen und Harry sollte mich auffangen.

Aber genau der entfernte sich jetzt von mir und ließ sich auf das Sofa fallen.
Sprachlos starte ich ihn an.

„Was ist? Willst du nicht kuscheln kommen? Ich hätte jetzt richtig Lust mit dir Twilight zu schauen. Und dann müssen wir mal darüber quatschen, ob wir bei dem Interview morgen schon mal mit husten anfangen, damit die vorgetäuschte Grippe für den Urlaub realistischer wirkt."
„Du bist böse." Ich humpelte zu ihm.
„Ich stehe auf Spannung." Er grinste mich an, während er ein Kissen auf seinem Schoss platzierte. Der Affe war selber total erregt.

„Versaus nicht. Wenn du erstmal bereit bist, mich richtig zu befriedigen, dann will ich es aber richtig." Ich schnappte nach der Fernbedienung und versuchte es mir bequem zu machen. Ging nicht so leicht und dauerte ein bisschen.
„Schnupper ich hier eine Herausforderung?" Mein bester Freund grinste mich an.
„Nimmst du sie an?"
„Natürlich!"

Und wieder sah ich etwas in Harry, dass hatte ich eigentlich schon die letzten Jahre gesehen. Ich hatte es nur anders wahrgenommen.
Harry löste in mir etwas aus. Glück.
Aber er ließ auch etwas in mir zur Ruhe kommen.
Und mit ihm konnte ich lachen.

Harry war alles. Er war ein Teil meiner Familie, mein bester Freund und wie Eleanor es ausdrücken würde, vielleicht war er auch mein Seelenverwandter.

---

Gefällt euch das Kapitel?
Xoxo Joy

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top