𝑻𝒉𝒊𝒓𝒕𝒚-𝑭𝒐𝒖𝒓
Hyeona Pov.
Die Straßen waren stiller geworden, das sanfte Rauschen des Windes begleitete meine Schritte, während ich ziellos durch die Gegend lief. Die untergehende Sonne war längst vom tiefen Blau der Nacht verschluckt worden, und die Laternen warfen ihr warmes Licht auf den Asphalt.
Doch ich nahm nichts davon wirklich wahr. Mein Kopf war ein Chaos.
Ich wiederholte die Szene immer wieder in meinem Kopf. Sein Gesicht, seine Tränen, seine Stimme – alles hatte sich tief in mein Gedächtnis gebrannt. Und ich… ich hatte ihn einfach weggestoßen.
„Was ist nur falsch mit mir?“ murmelte ich leise zu mir selbst, die Worte verloren sich im leeren Raum.
Ich erinnerte mich an seinen Blick, als er diese Worte aussprach: „Bitte hör auf mit mir zu spielen.“
Das hatte ich doch nie gewollt, oder? Ihn verletzen, ihn leiden sehen? Warum hatte ich so etwas gesagt?
Ich blieb stehen und sah auf meine Hände, als könnte ich darin eine Antwort finden. Doch alles, was ich spürte, war die kalte Nachtluft, die an meinen Fingern nagte.
Er liebt mich. Taehyung liebt mich. Und ich…
Ich schluckte schwer, während ich mich gegen einen Laternenpfahl lehnte. Die Wahrheit, die ich so lange verdrängt hatte, traf mich mit voller Wucht.
Ich liebe ihn.
Die Erkenntnis fühlte sich an wie ein Schock, der durch meinen Körper jagte. Aber gleichzeitig brachte sie eine seltsame Ruhe mit sich, als hätte ich endlich etwas akzeptiert, das längst offensichtlich war.
Er war immer da gewesen, immer an meiner Seite, egal wie abweisend ich war. Er hatte mich zum Lachen gebracht, mich verteidigt, mich gehalten, selbst wenn ich ihn weggestoßen hatte.
Und ich? Ich hatte ihn verletzt. Immer wieder.
Ich atmete tief durch und richtete mich auf. „Ich muss ihn finden,“ flüsterte ich, diesmal mit fester Stimme.
Mein Herz begann schneller zu schlagen, als ich mich auf den Weg machte. Ich wusste nicht genau, wo er war, aber ich musste ihn finden. Ich musste es ihm sagen, bevor es zu spät war.
Ich suchte in den Straßen, schaute in Cafés, sah mich in den kleinen Gassen um, durch die wir vorhin gelaufen waren. Doch er war nirgends zu sehen.
Die Panik kroch langsam in mir hoch. Was, wenn ich ihn nicht finde? Was, wenn er mich nicht mehr sehen will?
Ich schüttelte den Kopf und zwang mich, weiterzugehen. Aufgeben war keine Option.
Nach einer Weile erreichte ich eine kleine Parkanlage, die in warmem Licht erstrahlte. Und da sah ich ihn.
Er saß in einer kleinen Ecke, die Knie angezogen, die Arme darum geschlungen. Sein Kopf war gesenkt, und ich konnte sehen, wie seine Schultern leicht zitterten.
Mein Herz brach bei diesem Anblick.
Langsam ging ich auf ihn zu, meine Schritte vorsichtig, als hätte ich Angst, ihn zu verscheuchen. Als ich vor ihm stand, blieb ich kurz stehen und atmete tief durch.
„Taehyung,“ sagte ich leise, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
Er hob den Kopf, und als unsere Blicke sich trafen, war ich einen Moment lang sprachlos. Seine Augen waren rot, seine Wangen noch feucht von den Tränen.
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