𝑭𝒐𝒖𝒓𝒕𝒚-𝑻𝒘𝒐


Hyeona POV

Eine Woche später. Es fühlte sich surreal an.

Der Tag begann mit einem kleinen Sturm an Geschäftigkeit. Stylisten, Floristen und Dekorateure liefen hektisch durch die riesige Villa meiner Familie, als wäre die Hochzeit schon heute. Dabei hatten wir noch fünf Tage Zeit, bis ich offiziell "Mrs. Kim" werden sollte. Der Gedanke ließ mich kurz innehalten.

„Hyeona, steh nicht so in der Tür herum!“ rief meine Mutter streng. „Die Stylistin wartet schon auf dich im Salon!“

Ich rollte die Augen, schulterte meine Tasche und machte mich widerwillig auf den Weg. Der Salon war ein eigens für solche Anlässe eingerichteter Raum, komplett mit Spiegeln, Make-up-Kits und einer unerschöpflichen Menge an Haarspray. Als ich den Raum betrat, saß Taehyung bereits dort – lässig auf einem Stuhl, während jemand versuchte, seine Haare zu bändigen.

„Was machst du hier?“ fragte ich überrascht.

Er sah auf und grinste. „Ich dachte, ich schau mal, ob du auch so genervt bist wie ich.“

Ich schnaubte. „Ich bin nicht genervt. Nur... beschäftigt.“

„Sicher,“ murmelte er mit einem leichten Lächeln, das mich sofort aus dem Konzept brachte.

Die Stylistin winkte mich heran und setzte mich auf einen Stuhl neben ihm. „Hyeona, wir müssen ein paar Frisuren ausprobieren, damit alles am großen Tag perfekt aussieht.“

Perfekt. Dieses Wort schien das Motto der gesamten Hochzeit zu sein. Perfekte Location, perfektes Kleid, perfektes Timing. Es fühlte sich wie ein Business-Projekt an, und nicht wie... Liebe.

Ich spürte Taehyungs Blick auf mir und warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. Seine Augen funkelten amüsiert, als hätte er meine Gedanken erraten.

„Was?“ fragte ich genervt.

„Nichts,“ sagte er unschuldig. „Aber du siehst aus, als würdest du gleich die Flucht ergreifen.“

„Vielleicht tue ich das auch,“ murmelte ich.

Er lachte leise. „Dann sag mir Bescheid. Ich komme mit.“

Die Stylistin unterbrach unser Geplänkel, indem sie mir eine komplizierte Hochsteckfrisur präsentierte. „Das könnte gut zum Kleid passen, findest du nicht?“

Ich starrte die Frisur an und nickte nur halbherzig. Mein Herz war längst nicht bei diesen Vorbereitungen – es war bei den Momenten, die wirklich zählten. Wie dem, als Taehyung vor mir auf die Knie gegangen war.

„Gefällt es dir nicht?“ fragte Taehyung plötzlich, leise genug, dass nur ich es hörte.

Ich zögerte, bevor ich ehrlich antwortete. „Es ist nicht die Frisur. Es ist einfach... alles. Es fühlt sich so inszeniert an.“

Er sah mich lange an, dann lehnte er sich näher zu mir. „Hör zu,“ flüsterte er. „Spiel mit und halt durch. Das ist nur das Business Projekt. Unsere echte Hochzeit haben wir privat.“

Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, und ich nickte. „Okay.“

Er grinste zufrieden und lehnte sich zurück.

Der Rest des Vormittags verlief deutlich entspannter. Die Stylistin hatte meinen inneren Widerstand scheinbar nicht bemerkt, und ich ließ sie gewähren.

Später trafen wir uns alle im Garten, wo die Floristen die ersten Entwürfe für die Blumendekoration zeigten. Die Eltern beider Familien diskutierten hitzig über Farbkombinationen, als Taehyung plötzlich meinen Arm packte und mich ein Stück zur Seite zog.

„Komm, wir verschwinden für eine Weile.“

„Was? Jetzt?“ fragte ich überrascht.

„Ja, jetzt,“ sagte er bestimmt. „Ich will dich an einen Ort bringen.“

Bevor ich widersprechen konnte, zog er mich schon mit sich.

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