Drachenrennen - Mal etwas anders
|Ein paar Monate nach Httyd 2|
Die Menge der Berkianer machte sich auf den Weg zu den Tribünen, während Valka mit Gothi zu dem Hochstand in der Mitte der Stehplätze spazierte. Valka hatte sich schon damit eingefunden, die Drachenrennen zu kommentieren, da ihr Sohn ja immer selbst mitmachte. Heute aber erwarteten die Bewohner Berks ein etwas anderes Rennen. Diesmal würden die Drachenreiter immer zu zweit als Team gegen die anderen antreten. Und wer hätte es gedacht? Im ersten Team waren Astrid und Hicks. Im zweiten Eret und die Zwillinge, worüber sich Raffnuss natürlich sehr freute. Immerhin hatte sie ihn auch stundenlang angebettelt. Und das dritte Team bildeten Fischbein und Rotzbakke. Aber wahrscheinlich würden diese wieder Raffnuss alle Schafe, die sie bekamen, zuwerfen, also hieß es eher: Astrid und Hicks gegen die Restlichen. Die meisten des Publikums hatten definitiv einen Favoriten.
Während die fröhlichen Dörfler gerade ihre Plätze einnahmen, machten sich die Reiter ebenfalls fertig. Hicks und Astrid taten dies in Hicks' Hütte. Beide saßen sich auf einem Stuhl gegenüber und malten die typischen Zeichen auf das Gesicht des jeweils anderen. Da sie diesmal ja ein Team bildeten, hatten beide die selben. Auf den Wangen malten sie zwei schwarze Striche mit einem Abstand vom einem Zentimeter drauf. Darin erstreckte sich ein roter Strich. Man glaubt zwar, es passte nicht zu Astrid, doch dieses Rot stimmte mit ihrem Top gut überein. Bei Sturmpfeil sah es auch nicht so übel aus. Astrid hatte gerade die schwarzen Streifen fertig gemacht und strich Hicks nun den roten auf die Wange. ,,Wer glaubst du gewinnt heute? Immerhin müssen wir so ziemlich gegen alle anderen gewinnen, da Bakke und Fisch Raff helfen.", fragte Hicks schließlich, während er den schwarzen Strich bei Astrid vollendete. Astrid grinste und malte weiter: ,,Das schaffen wir doch mit links." Beide lachten kurz und widmeten sich schließlich wieder dem Malen. Als sie fertig waren, malten sie noch mehrere Zeichen und Muster in rot und schwarz auf ihre Drachen.
Bei den anderen Reitern war es genau das selbe, nur dass sie darüber redeten, dass sie Astrid und Hicks umbedingt besiegen mussten. Rotzbakke und Fischbein gerieten dabei auch gleich ins Schwärmen für Raffnuss.
Nach mehreren Minuten schließlich verließen alle die Hütten und flogen mit den Drachen zum Start. Die Menge jubelte und applaudierte, als sie die jungen Erwachsenen zu Gesicht bekamen. Jeder landete nebeneinander auf dem Steg, wo auch die Körbe befestigt waren. Hicks und Astrid verwendeten den Korb mit dem Nachtschatten Symbol, Fischbein und Rotzbakke wahrscheinlich sowieso den der Zwillinge, da diese und Eret es benutzten. Valka hielt eine recht kurze Willkommensrede. Danach kam auch schon das Startsignal. Kurz bevor jemand das große Horn hören ließ und die Drachen losflitzten, flüsterte Hicks Astrid neben ihm zu: ,,Machen wir sie fertig." Mit einem Grinsen im Gesicht raste Astrid genauso wie auch die anderen los. Das erste, was man erblickte, war das weiße Schaf, welches mit dem Katapult in den Himmel geschossen wurde. Hicks sah zu Astrid rüber, die ihn ebenfalls kurz anschaute. Dann nickte sie nach unten und Hicks steuerte Ohnezahn weiter hinunter. Astrid flitzte weiterhin auf das Schaf zu. Die anderen flogen nur planlos ohne Strategie darauf los. Jedoch war Eret nicht ganz so dumm wie die anderen. Er tauchte ebenfalls ab. Dies allerdings bemerkte niemand. Sturmpfeil streckte ihre Krallen aus, als sie nahe genug war. Da die Nadderdame schneller als die anderen flog, schnappte sie sich vor den anderen das Tier und stürmte weiter durch die Lüfte. Astrid sah in alle Richtungen. Die Zwillinge kamen von hinten, während Rotzbakke und Fischbein sich von den Seiten näherten. Mit dem Schaf konnte sie da nicht durch kommen. Kurz bevor die anderen sie erwischten, ließ Sturmpfeil das Schaf los und flog nach oben, um auszuweichen. Rotzbakke und Fischbein krachten aneinander, während die Zwillinge gerade noch ausweichen konnten. Das Schaf flog geradewegs nach unten auf das Meer zu. Eher gesagt auf Hicks. Dieser wollte es gerade fangen, wäre nicht Eret auf Schädelbrecher zuvor gekommen und hätte es selber gefasst. Als Raffnuss ihn sah rief sie:
,,Jaa!Mach sie fertig, Eret!" Ihr Schwarm steuerte geradewegs auf die Körbe zu. Der Mann merkte aber nicht, dass der schwarze Schatten genau unter ihm flog. Als Schädelbrecher sich genau über dem Korb der Zwillinge befand, ließ Eret das Schaf fallen. Doch anstatt im Korb zu landen, landete das Tier in Hicks Armen. Dieser war von Ohnezahn gesprungen, über den Steg gelaufen und hatte sich das Schaf gekrallt. Schneller als Eret es hätte sehen können, landete Hicks wieder auf seinem Drachen und flog eine Kurve. Da keiner mehr etwas verhindern konnte, warf der Braunhaarige das Schaf nach der Kurve in seinen Korb. Die Menge jubelte und klatschte in die Hände. Sturmpfeil flog Ohnezahn entgegen. Gerade als sie sich nebeneinander befanden, klatschten Hicks und Astrid triumphierend in die Hand des jeweils anderen. Kaum war der kurze Jubel vorbei, wurde das nächste Schaf in die Luft geschossen. Diesmal schnappte Rotzbakke es sich. Wie erwartet, bremste er, bis er neben Kotz und Würg flog. So charmant er nur konnte, grinste er und warf es seiner Traumfrau zu. Dabei flirtete er: ,,Nur für dich Baby."Raffnuss unterdrückte ein Kotzen und verdrehte nur die Augen. Taffnuss schwirrte nun mit Würg nach vorne und sagte: ,,Egal was du sagst, es wird sich nichts ändern." Und schon flitzten die Zwillinge aus der riesigen Rauchwolke der Explosion heraus und sausten auf die Körbe zu. Man hörte Rotzbakkes Schrei, während er versuchte, sich aus dem Feuer zu befreien. So kam es dazu, dass das zweite Schaf in einem Korb landete, nur diesmal in dem der Zwillinge.
Mehrere Runden vergingen. Die Zwillinge lagen mit 6 Schafen vorne, wobei Hicks und Astrid mit gezielt 5 Schafen an ihnen hingen. Dies war aber eben nur möglich, da alle anderen Drachenreiter den Geschwistern halfen. Valka flüsterte Grobian, der neben ihr stand, etwas zu, worauf der Dorfschmied einem Wikinger zuwinkte. Der Mann nickte und pustete nach einem langen Atemzug in das riesige Horn, wovor er bereits wartete. Das laute Dröhnen füllte die ganze Luft. Hicks sah schnell zu Astrid die seinen Blick erwiderte. Schließlich nickten sie sich als Zeichen zu und flogen schnell in Richtung Katapult. Die anderen Drachenreiter taten es ihnen gleich. In Höchstgeschwindigkeit rasten sie durch die Lüfte und dachten garnicht daran, anzuhalten. Und schon war es soweit. Man konnte das schwarze Schaf am blauen Himmel sichten. Es wurde hoch in die Luft geworfen, wodurch es knapp unter den Wolken wieder an Höhe verlor. Alle Drachen stießen ihre Beine nach vorne und streckten die Krallen aus. Doch jedem war bewusst, dass nur einer das Schaf kriegen konnte. Plötzlich flog wie aus dem Nichts, Hakenzahn an allen vor ihrer Nase vorbei. Und als er nach nicht einmal einer Sekunde wieder weg war, gab es kein Schaf mehr zu sehen. Murrend verfolgte Astrid den lachenden Rotzbakke und Hakenzahn, die sich immer mehr den Körben näherten. Außer den Zwillingen blieben alle anderen weiter zurück. Hicks flog mehrere Meter unter Sturmpfeil. So konnte Hicks sich Rotzbakke nichtmehr vorknöpfen. Die höchste Geschwindigkeit wurde erst immer im richtigem Moment eingesetzt. Und der junge Mann vertraute darauf, dass Astrid sich das Schaf holen würde, obwohl die Situation schlecht aussah. Gerade glitt Hakenzahn unter dem hohen Turm aus Holz durch die Lüfte. Auf einmal leitete Astrid Sturmpfeil höher hinauf, direkt auf den Turm zu. Alle Augen von den Leuten starrten auf die Blonde, selbst die der Drachenreiter. Kurz bevor die zwei Freundinnen gegen das Holzgerüst krachten, stieß sich Astrid mit Kraft vom Sattel. Die junge Frau landete auf einer der kleinen Stege des Turmes, wo keine Wikinger standen. Alles geschah wie in Zeitlupe. So schnell Astrid konnte, lief sie auf dem Holz nach vorne, bis der Boden unter ihren Füßen endete. Nun fiel sie, doch keine Sturmpfeil war in Sicht. Dafür die Zwillinge, die sich direkt ober Rotzbakke befanden. Perfekt. Astrid stürzte auf den Schwanz von Kotz und Würg. Nun verwendete sie ihn geschickt wie eine Liane. Der Schweif, an dem sich die Wikingerin nun festhielt, bog sich nach unten. Alle Augen der Menge weiteten sich und manche Münder kippten nach unten. Bald hatte die Flugrichtung des Schwanzes den perfekten Winkel und Astrid stieß sich ab. Mit hohem Bogen flog sie durch die Lüfte, auf Hakenzahn zu. Nun sahen auch die Zwillinge und ihr Drache, was genau geschah. Nur Rotzbakke war der einzige, der nichts mitbekam, da sich alles hinter ihm abspielte. Der Schwarzhaarige fragte sich schon, warum die Berkianer alle so verstummten. Doch plötzlich flog ein blondes Etwas höchstens drei Zentimeter vor seiner Nase mit dem Kopf nach unten an ihm vorbei. Mitten in dieser Lage, passierte Astrid einen eleganten Salto, in dem sie sich das schwarze Schaf schnappte. Rotzbakke war zu erschrocken, um es festzuhalten. Nach einer Sekunde fiel Astrid wieder, nur diesmal mit dem Schaf in den Armen. Und schon im nächsten Moment landete Astrid wieder in ihrem gemütlichen Sattel auf Sturmpfeil. Die Menge verdrückte den Schockmoment und fing an laut zu jubeln. So etwas spektakuläres hatten sie bei den Drachenrennen noch nie gesehen. Hicks konnte sich nach langer Zeit endlich wieder von den eleganten und sexy Bewegungen in Gedanken befreien und wisperte grinsend: ,,Ich liebe dich, Astrid Hofferson." Schließlich flitzte er nach vorne, um Astrid zu unterstützen. Fischbein, die Zwillinge, und Eret waren immer noch zu überwältigt und taten nichts. Rotzbakke hatte auch einen kurzen Schockmoment erlitten, flitzte dann aber schließlich wieder weiter und hing sich an Sturmpfeil ran. Der Mann streckte seine Arme nach dem schwarzen Tier aus, als er nahe genug war. Doch plötzlich ließ Astrid das Schaf fallen. Dabei murmelte sie: ,,Ups.", und sah Rotzbakke schmunzelnd an. Denn gleich, als das Schaf mehrere Meter gestürzt war, fing Hicks es auf. Nun erhöhte der Nachschatten das Tempo und kam auf seine Spitzengeschwindigkeit. Keiner konnte mehr etwas unternehmen. Das Schaf lag gleich im Korb, eine Millisekunde nachdem der schwarze Schatten darüber entlang geflitzt war. Der Jubel von vorher wurde noch viel lauter und die Dörfler konnten sich garnicht mehr halten. Sie kreischten, klatschten, sprangen umher und warfen ihre Helme und Kinder in die Höhe. Astrid und Hicks standen von den Sätteln auf und jubelten mit ihnen. Die anderen Drachenreiter murrten nur beschämt und verdrehten eifersüchtig die Augen. Nun flog das Paar wieder eine Runde an den Tribünen vorbei. Hicks von der einen, Astrid von der anderen Seite. Beide klatschten mit den Berkianern ein, bis sie schließlich den jeweils anderen erreichten und sich Fünf gaben.
Das ganze Volk verschwand nach fast einer viertel Stunde, nachdem der Jubel endlich aufgehört hatte und die Reiter mit den Drachen wieder am Steg gelandet waren. Erst jetzt konnten mehrere Männer die Schafe wieder aus den Netzen der Körbe entheddern und auf die Weide bringen. Alle Freunde stiegen von ihren Drachen ab. Fischbein und Rotzbakke eilten natürlich sofort wieder zu Raffnuss und schwärmten davon, wie gut sie doch gespielt hatte. Eret stand daneben und schaute sich dies nur kopfschüttelnd, aber auch schmunzelnd an. Hicks wanderte gleich geradewegs zu Astrid. Als diese sich schließlich in seine Richtung drehte, vollendete der Wikinger den letzten Schritt und zog seine Freundin an der Taille zu sich. Nun hielten nur noch wenige Zentimeter ihre Gesichter auseinander. ,,Du warst heute super, mutige Hofferson.", schmeichelte Hicks grinsend. Auf Astrids Mund schlich sich ebenfalls ein Lächeln und sie wisperte: ,,Du warst auch nicht schlecht, Haddock." Lachend verdrehte Hicks die Augen. Doch nach wenigen Sekunden kam endlich der heiß ersehnte Kuss.
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~1889
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