3. Verschwunden
Der Nebel wich langsam zurück und aus diesem kamen die Reiter angeflogen. Sie schraken zurück, als sie Berk sahen. Der Alpha machte sich fast im ganzen Dorf breit und zerschmetterte eine Hütte nach der anderen. Die Schiffe von Drago legten am Hafen an und die Männer attackierten mit allen Drachen die Menschen. Drago gab alle Befehle und saß daweil auf Ohnezahn.
,,Versucht den Alpha so abzulenken, dass er Ohnezahn aus dem Blickwinkel verliert!", befahl Hicks und alle gehorchten. Haudrauf war so stolz auf ihn. Er wusste, sein Sohn würde ein gutes Stammesoberhaupt abgeben, doch er war immer noch davon geschockt, was gerade in seinem Dorf passierte. Dann flogen alle los und stürtzten sich in die Schlacht hinein.
Ein Schaf nach dem anderen wurde durch das Katapult in den Himmel geschossen. Der Alpha sah genervt zu und öffnete langsam sein Maul. Gerade wollte er zuschießen, als ein lautes Dröhnen in seinen Ohren ertönte. Er schaute etwas nach rechts und blickte auf das große Horn, welches die Gestalt eines Gronkels an nahm. Doch dort war nichts Auffälliges, also glitt sein Blick wieder zu dem Katapult. Schon landete das schwarze Schaf auf seinem Gesicht und hüpfte seine Schnauze hinunter. Ober seinem Mund gelandet schnaubte der riesige Alpha kurz und das Schaf fiel. Wieder wollte er auf Rotzbakke, Eret und die Zwillinge schießen, als wieder das Horn einen Laut machte. Dem Alpha reichte es und er schoss mit seinem Eis auf das große Objekt. Fischbein, der sich dahinter versteckte, rannte schnell weg und rief erleichtert: ,,Nichts passiert!"
Währenddessen stürzten sich Grobian, Valka und Haudrauf in die Schlacht, wobei Haudrauf sehr Acht auf seine geliebte Frau gab. Nun flatterte der kleine, lilane Babydrache auf Ohnezahn zu. Hicks lenkte möglichst vorsichtig und langsam. Einen Plasmastrahl würde er nicht überleben.
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Das ganze Dorf applaudierte, klatschte und jubelte. Hicks saß auf seinem Nachtschatten und schaute nochmal ins Meer. Da kam ihm der schreckliche Gedanke. Hicks schrak zurück und beobachtete die Einzelteile des Schiffes, welches vom Alpha zertrümmert wurde. Drago war nirgends zu sehen, er war tot. Aber das Schreckliche lautete: Er hatte Astrid im Kampf völlig vergessen! Sie musste noch in diesem Schiff gewesen sein. Die Dorfbewohner wurden langsam etwas verwirrter und leiser, denn sie wussten nicht, was gerade mit Hicks los war. Hicks schluckte und lenkte Ohnezahn nach vorne. Ohnezahn hob kurz ab und stürtzte sich ins Meer. Die Berkianer ließen erschütterte Schreie los. Was hatte Hicks nur vor?
Der junge Mann bekam all die Nässe ab und ihm wurde kalt. Doch das war ihm egal, er musste seine feste Freundin retten. Sicher hatte sie es nicht aus dem Schiff hinaus geschafft!
Hicks hielt so lange wie möglich die Luft an und Ohnezahn sauste durch das Meer. Sie schwammen zum kaputten Schiff von Drago und durchsuchten jeden zerstörten Raum. Alles sah sehr düster und gruselig, doch das hielt Hicks nicht auf weiter zu tauchen. Der junge Erwachsene bekam fast keine Luft mehr. Sie hatten das ganze Schiff durchsucht, aber nichts gefunden. Ohnezahn bemerkte, dass sein Reiter keine Luft mehr bekam und tauchte auf. Sie flogen zurück zur Insel und der Nachtschatten landete.
Hicks stieg mit einem zerstreuten Seufzer von seinem Drachen ab. Seine Augen waren geweitet und schauten fassungslos auf den Boden. Alle Dorfbewohner hatten schon ihre Drachen begrüßt und umarmt. Nun Schritten alle auf Hicks zu und bildeten einen Kreis um ihn. Die Luft wurde langsam stickig und Hicks fühlte sich bedrängt. Alle schauten ihn mit verwunderten und geschockten Blick an, das machte Hicks noch nervöser. Als Hicks zwei gewisse Personen sah, musste er schwer schlucken. Es waren Astrids Eltern. Wenn sie erfahren würden, was los ist. Eigentlich wusste Hicks es selber nicht. Haudrauf drängte sich so gut er konnte durch die Menge und schaute seinen Sohn besorgt an. Er wusste, etwas stimmte nicht denn Hicks keuchte und sah geschockt, sogleich besorgt und angsterfüllt aus. ,,Sohn, was zum Thor hast du da gemacht? Was ist los?", fragte er überstürzt. Neben ihm stand Valka, die ebenso verwirrt war, sehr verwirrt. Die Bewohner Berks stimmten alle dieser Frage zu und nun versuchte Hicks sich wieder zu beherrschen. Hicks sah in die Augen von Astrids Eltern. Er konnte ihnen anerkennen, dass sie wussten, dass ihre Tochter nicht da war und sie sich riesige Sorgen machten. Hicks schluckte und versuchte weniger zu keuchen: ,,Astrid ist verschwunden!"
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Panik stieg in der Frau auf. Der Schmerz wurde immer grausamer. Sie lief durch den dunklen Wald und keuchte dabei. Bald gaben ihre Beine nach und sie kippte auf den Boden. Ihr linker Knöchel tat furchtbar weh. Astrid zog ihre Hose etwas hoch und zuckte fast zusammen. Der Knöchel war überall blau und rot. Es sah schrecklich aus und war es auch.
Anscheinend hatten die Wachen sie zu grob geschleppt. Schnell zog sie ihre Hose wieder runter, um das nicht weiter anzusehen. Astrid war tierisch kalt und sie bekam schon ganz blaue Lippen. Die Blutung der Wunde hörte gefühlt nicht auf. Dazu noch ihre schmerzenden Rötungen an beiden Armen. Das war ihr sicheres Ende. Astrid wollte es einfach nicht wahr haben.
Die Situation schien aussichtslos, doch Astrid wollte nicht aufgeben. Sie zog sich so gut sie konnte auf einen Stein und setzte sich. Sturmpfeil krächzte besorgt und stupste sie leicht an. Astrid hätte gerne gelächelt, um Sturmpfeil etwas zu besänftigen, doch sie konnte nicht. Es schmerzte wie ein grausamer Stich.
Astrid wollte aber nicht aufgeben. Sie musste zu ihrer Familie, ihren Freunden und zu Hicks. Sie wollte noch nicht nach Wallhalla. Astrid war noch so jung, zu jung um zu sterben.
Sie hatte noch so ein langes und schönes Leben vor sich.
,,Sturmpfeil... hol bi-bitte ein Bla- Blatt.", flüsterte sie zitternd. Ihre Stimme klang rau und viel zu leise.
Die Nadderdame rannte sofort los und lief noch weiter in den Wald hinein. Der Wind legte sich nicht, sondern wurde nur noch schlimmer. Die Blätter wirbelten wild im Wind und der Regen prasselte auf Astrid herab. Die Kälte durchzog ihren ganzen Körper und es bildete sich überall eine Gänsehaut. Astrid legte ihre Hände vorsichtig auf der Wunde. ,,Aaah", ächzte sie während sie sich völlig verkrampfte. Ihre Hände waren schon längst voller Blut und das machte die Situation nur noch grausamer. Sie dachte kurz über Berk nach. Sie wüsste so gerne, was wohl passiert ist. Hoffentlich hatte Hicks es geschafft, Drago irgendwie zu besiegen. Sie musste zurück nach Berk kommen, aber sie konnte in ihrem Zustand nicht richtig fliegen, es wäre zu riskant.
Sie hörte ein Rascheln und Sturmpfeil kam angerannt. In ihrem Maul hatte sie ein größeres Blatt, das perfekt auf Astrids Bauch passte. Astrid nahm es dankbar entgegen und nickte Sturmpfeil nur an. Sie brachte kein einiges Wort heraus. Es war schon Spucke von Sturmpfeil oben, so konnte es Astrid an ihren Bauch halten. Doch sie wollte nicht ihr Oberteil anheben, also hielt sie es nur auf ihr Gewand. Hätte sie es getan, wäre sie glatt erfroren.
Astrid drückte ihre Zähne zusammen, um nicht zu schreien, als das Blatt ihre Wunde erreichte. Es fühlte sich etwas glitschig und ekelhaft an, doch das machte Astrid nichts aus. Nicht in dieser Situation. Noch immer war es sehr kalt hier draußen. So gerne wäre sie nun an einem warmen Lagerfeuer gesessen, doch das hätte nicht funktioniert. Erstens, es regnete, zweitens, sie war zu schwach, um Holz zu sammeln und Sturmpfeil wollte sie die Aufgabe nicht geben. Sie hatte genug miterleben müssen. Aber trotzdem stellte sich Astrids Drache dicht neben sie und hielt ihre Flügel ober ihre Reiterin. So prasselte der Regen nicht weiterhin auf sie zu und ihr war um eine Spur wärmer. Aber trotzdem war die Kälte sehr unangenehm. Erst jetzt bemerkte Astrid, wie durchnässt sie eigentlich war. Sie brachte noch ein leises und schwaches: ,,Danke", heraus, doch konnte nicht dabei lächeln. Sturmpfeil verstand das aber und gab sich zufrieden.
Astrid musste einfach so schnell wie möglich nach Berk kommen, sonst wäre ihr Leben vorbei.
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