8. Brennendes Herz

Tut mir leid, dass so lange nichts kam, aber ihr kennt ja dieses gewisse Etwas namens Schule....☺😅

Müde wachte Hicks durch die Sonnenstrahlen, die am Fenster hervor lugten, in seinem Bett auf. Er blinzelte und starrte angestrengt an die Decke.
Gestern hatten die Drachenreiter noch ihr gewöhnliches Training durch geführt. Aber diesmal nur zu fünft. Für Hicks war es der Horror. Als sie einen Flug zu einer anderen Insel machten, um dort mehrere Übungen zu absolvieren, hatte jeder soviel Unsinn gemacht. Damals hätte Hicks es gemeinsam mit Astrid überheben können, doch diesmal musste er alles alleine machen. Die Zwillinge und Rotzbakke zur Ruhe bekommen und Fischbein dauernd zu sagen, dass sie bald da waren. Mit Astrid wäre alles soviel leichter gewesen. Wie gewöhnlich ist Fischbein neben dem Wikingern geflogen und die anderen hinter ihm. Kurz vor dem Landen auf der Insel, schaute Hicks noch durch die Runde. Und als sein Blick von der Seite mit Fischbein zur anderen Seite ging, hätte er erwartet, dort Astrid auf Sturmpfeil zu sehen. Aber dort war niemand. Keine Sturmpfeil. Keine Astrid. In Hicks brannte etwas. Hicks' Herz brannte, da er seine Freundin so stark vermisste. Jeden Tag, seit Astrid weg war, hasste Hicks sich dafür, was er getan hatte. Er hatte Astrid einfach beschuldigt wegen dieser Sache mit Heidrun und war sauer auf sie. Aber Astrid konnte doch nichts dafür. Aber sein Herz brannte nicht nur wegen dieser Art von Schmerz, sondern auch wegen Eifersucht. Dazu noch eine ziemlich große. Hicks wusste, dass er eifersüchtig auf diesen Typen war, aber warum genau, nicht. Sie waren doch nur Freunde -gewesen- , also warum sollte Hicks nur so eifersüchtig sein?
Gestern hatte der junge Mann auch diese schönen Anblicke vermisst, wenn Astrid immer ihre eleganten Übungen vollbrachte und dabei so siegessicher lächelte. All das - dass nun Astrid weg war, dass sie einen festen Freund hatte und dass sie ihn hasste - schien Hicks' Schuld zu sein.

Murrend richtete sich der Reiter auf und starrte auf Ohnezahn, der noch immer gemütlich auf seiner Steinplatte lag. Kein Wunder, es war noch echt früh. Eigentlich gab es zwei Gründe, warum Hicks so früh aufgewacht war. Erstens, heute musste er ja Astrid suchen gehen, zweitens, er konnte nicht gut schlafen. Warum, war ziemlich klar. Schlussendlich nahm Hicks sich zusammen und stand auf. Er weckte zuerst seinen Nachtschatten mit einem: ,,Aufwachen Ohnezahn. Wir müssen los." Der Drache grummelte verschlafen, taumelte aber schließlich mit seinem Reiter, der sich schon fertig gemacht hatte, die Treppen hinunter. Da die anderen Drachenreiter noch nicht wach waren, musste der junge Mann alleine frühstücken. Er warf seinem Reptil einem Korb Fische auf den Boden, worüber sich der Drache gleich her machte. Genüsslich fraß er alles bis auf den letzten Bissen auf, was Hicks ihm gleich machte. Er aß einem gegrillten Fisch mit einer Scheibe Brot. Schon die ganze Zeit hatte der Wikinger keinen Appetit, doch er musste etwas essen. Ganz besonders heute. Eigentlich hatte er ja genau deshalb keinen Appetit. Heute war ein großer und entscheidener Tag. Heute hatte Hicks vielleicht eine Chance, Astrid zurück zu holen. Doch eine riesige Angst vermischte sich mit Panik und machte sich in ihm breit. Was wäre nur, wenn er Astrid nicht umstimmen könnte? Das wäre Hicks' klares Ende. Er konnte einfach nicht ohne sie leben. Es wäre grauenhaft, jeden einzelnen Tag mit der Gewissheit aufzuwachen, dass Astrid nicht hier war und auch niemals wieder kommen würde.
Mit einem mulmigem Gefühl öffnete Hicks gefolgt von seinem Nachtschatten die Türe und blickte hinaus. Einmal noch musste er tief durch atmen und schlucken, dann aber schloss er die Tür hinter sich und machte ein paar weiter Schritte nach draußen. Ohnezahn gurrte ihm ermutigend an, denn er sah, wie sehr die Situation seinem Reiter zu schaffen machte. Das Reptil wusste, dass Hicks wahnsinnige Angst hatte. Hicks schenkte ihm noch ein kurzes Lächeln, bevor er aufstieg. Dann hoben sie ab und befanden sich auch schon in den Wolken. 

Fast eine ganze Stunde flogen sie durch die Lüfte. Die Zwei wussten nicht wohin sie überhaupt fliegen mussten, also nahmen sie einfach Kurs in eine unbestimmte Richtung. Niemand gab einen Ton von sich, sondern schaute nur konzentriert auf den Ozean. Hicks Hoffnung endlich ein Schiff zu sehen wurde von Minute zu Minute geringer. Das erste Mal in dieser Stunde seufzte Hicks und wisperte seinem Drachen zu: ,,Immer noch nichts..." Dieser grummelte und versuchte dabei so optimistisch wie möglich zu klingen. Die Wolken befanden sich ein paar Meter ober ihnen, so konnten die zwei Freunde nämlich besser auf das Meer sehen. Der Flugwind kam ihnen entgegen und erfrischte die Luft. Plötzlich bemerkten die beiden, dass sich vor ihnen ein dichter Nebel aufstaute. Er färbte sich gräulich, soddass man darin bestimmt nichts erkennen konnte. Hicks gab Ohnezahn einen verzweifelten Blick, welcher ihn erwiderte. Dann mussten sie da wohl oder übel durch. Ihre Erwartungen wurden erfüllt. Man konnte dort drinnen nichts ausmachen. Man sah nur grau gemischt mit weiß. Unbewusst flogen sie zwei weiter und kniffen dabei ihre Augen leicht zusammen, damit sie zumindest Umrisse erkennen konnten. Doch auch dieser Wunsch ging nicht in Erfüllung. Ein paar Minuten lang mussten die Freunde sich da durch schlagen. Es war der Horror, nicht zu wissen, wo man sich befand und wann man endlich heraus kommen würde.
Doch endlich lösten sich die düsteren Farben langsam und wurden dabei immer heller, bis man wieder das gewöhnliche Tageslicht sah. Der Sonne nach zu ordnen war es gerade Mittag. Bald schaute Hicks nach vorne und ihm stockte der Atem. Er wusste nicht ob ihn dieser Anblick glücklich oder unglücklich machte. Der junge Mann merkte schon, wie die Nervosität sich in ihm breit machte. Das mulmige Gefühl, dass sich bei den Flug aufgelöst hatte, kehrte wieder zurück. Mit einem Klotz im Hals sagte er: ,,Dann los." Und schon stürtzte Ohnezahn auf das Boot auf dem Ozean herab.

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