18. Freuden auf dem Flug

Nun saßen Hicks und Astrid beide auf Ohnezahns Rücken und starrten durch die Gegend. Die junge Frau hatte ihre Arme um seinen Bauch geschlungen und genoss diesen Moment in vollen Zügen, was Hicks ihr gleich tat. Der Flugwind ließ die Haare der Wikinger leicht in der Luft wehen. Die Blonde hatte ihre Alltagskleidung wieder an, was ihr wesentlich gemütlicher erschien. Um diese Stille zu brechen, fragte Astrid leise: ,,Wie glaubst du, werden die Anderen reagieren?" Der junge Mann überlegte nicht lange, um zu antworten: ,,Sie werden außer sich sein, vor Freude." ,,Hmm....", murmelte Astrid und legte ihren Kopf glücklich auf seiner Schulter ab. Wieder verstummten die Zwei für ein paar Sekunden, bis dem Braunhaarigen etwas in den Kopf kam: ,,Hey, mir fällt gerade ein, du weißt ja gar nicht, dass Heidrun auf der Basis ist. Wegen ihr bin ich eigentlich hier her gekommen." Verblüft hob die Blonde ihr Kinn wieder an und blickte den Drachenreiter an. ,,Du hast ihr verziehen?" ,,Ja, hat aber auch nicht lange gedauert." Nun ließ Astrid ihren Kopf wieder auf seiner Schulter rasten und drückte sich weiter an ihren Freund. Dann wisperte die Kriegerin in sein Ohr: ,,Da werde ich mich wohl bei ihr bedanken müssen. Sonst wärst du ja nie gekommen." Danach mussten beide kurze Kicher rauslassen. ,,Oh Thor wir werden uns heute sehr viel zu erzählen haben.", seufzte Hicks mit einem schiefen Grinsen. ,,Oh ja."
Nach ungefähr ein einhalb Stunden konnte man schon die Drachenklippe erkennen. Auf beiden Gesichtern und natürlich auch auf Ohnezahns' schlich sich ein erleichtertes Lächeln. ,,Na, schöner Anblick oder?", fragte Hicks und schielte zur Seite hinüber, womit Grün auf Blau traf. ,,Ja, sogar mehr als schön.", gab Astrid zufrieden von sich. Kurz vorm Landen schaute Hicks wieder nach vorne und lotste seinen Nachschatten nach unten. Schon bevor Ohnezahn auch nur einen Fuß auf den Boden stellen konnte, hörten die Drei schon jede Menge Geschrei. ,,Leute! Da sind sie!Kommt schnell!", konnte man aus dem Gemeinschaftsraum heraus hören. Ein paar Sekunden später schossen fünf Drachen aus der Holzhütte hinaus. Sie landeten vor Hicks, Astrid und Ohnezahn. ,,Astrid!", rief Heidrun mehr als nur erfreut, während sie von Windfang hinunter sprang und so schnell wie möglich auf ihre Freundin zulief. Mit einem mächtigen Schwung nahmen sich die zwei Mädchen in den Arm. Nun stiegen auch die anderen Reiter mit einem einstimmigen ,,Astrid!" von ihren Drachen und rannten auf die Blondine zu. Einer nach dem Anderen drückte die Wikingerin an sich. Sogar Taffnuss oder Rotzbakke. In diesen Minuten hörte man Sachen wie ,,Es ist so schön, dass du wieder da bist!", ,,Es war so schlimm ohne dich!" oder auch ,,Wir haben dich echt vermisst.". Als alle fertig waren, sah Astrid durch die Runde, doch dann blieb ihr Blick an einem Gesicht hängen. Nicht immer an Hicks denken! Nein, es war nicht einmal einer der Reiter. Dieser Drache stand genauer gesagt hinter den Drachenreitern. Fassungslos machte sich die junge Dame einen Weg durch Fischbein und Rotzbakke durch. Kurz vor Sturmpfeil angekommen, fielen beide wie auf Knopfdruck einfach übereinander her. Lächelnd musste Astrid sich die Freudentränen unterdrücken und drückte sich stattdessen an ihre Nadderdame. ,,Es tut mir so leid.", flüsterte die Hofferson, was nur Sturmpfeil aus ihren Mund entnehmen konnte. Der Drache gurrte überglücklich, was wahrscheinlich als ein ,,Schon vergessen." galt. Hocherfreut trennten sich die Freundinnen, wobei Astrid den tödlichen Nadder noch etwas unterm Hals kraulte. Als sich die Wikingerin wieder umdrehen, kam gleich einmal Raffnuss zu Wort: ,,Ihr müsst uns einfach alles erzählen, was passiert ist!" Ein peinlich berührtes ,,Äähhmm..." kam aus beiden Mündern von Hicks und Astrid. Als Ausrede nahm die Kriegerin gleich das erste und auch das effektivste was ihr einfiel: ,,Ah...Macht es was, wenn wir das auf morgen verschieben? Ich bin echt fertig und möchte nur noch in meine Hütte." Nach kurzem Zögern gaben sich die anderen Drachenreiter zufrieden und kehrten zu ihren eigenen Hütten zurück. Natürlich nicht, bevor sie die Kriegerin noch einmal drückten und sich gemäß verabschiedeten. Die Einzige, die blieb war Heidrun. Astrid sah sie verwundert an. ,,Gib mir ja nicht diesen Blick. Ich weiß genau, dass das nur eine Ausrede war. Du musst mir alles erzählen!" Seufzend erklärte sich die Blonde für geschlagen und sprach wiederwillig: ,,Na schön, komm mit." Damit machten sich die Beiden auf den Weg zu Astrids Hütte.

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