I'm back
Sonntag, 19. Dezember 2021
Hey, ich bin wieder da!
Habt ihr mich vermisst? Habt ihr mich vermisst?! Natürlich habt ihr mich vermisst.
Sei ruhig, Moony, ich will keinen sarkastischen Kommentar lesen müssen.
Also, euer Stand ist ja noch, dass ich depressiv auf dieser Bank saß, doch das wurde mir schnell langweilig, also zog ich in den nächsten Pub und lies mich volllaufen. Ich bekam argwöhnische Blicke von einigen Hyänen, but f*ck them.
Die einarmige Hyäne habe ich nicht sofort erkannt, weil der Kerl endlich Mal auf die Schlaue Idee kam sich a la Joseph Joestar/Violet Evergarden/Guts eine Metalarmprotese zu besorgen. Die war unter langen Ärmeln und Handschuhen versteckt, so dass auch das mir nicht sofort auffiel.
Natürlich merkte ich, dass er mich die ganze Zeit im Auge behielt, aber Löwen waren im Armenviertel nun Mal nicht gern gesehene Gäste, also war ich auch das gwöhnt.
Irgendwann war ich also komplett blau, lallte vor mich hin und dachte der Ton, der Anrufe und Nachrichten von Celina, Farena, Ruggie, meiner Schwägerin, meinen Eltern und sogar Cheka ankündigte, wäre bloß Fahrstuhlmusik, die in meinem zugenebelten Kopf lief.
Irgendwan wurde mir der Untersetzer hingelegt, auf dem all meine Bestellungen dokumentiert waren und da ich rich af bin, hätte ich keine Probleme die Rechnung zu bezahlen, doch ich war zu betrunken, um zu verstehen, was man von mir wollte. „Hach meine Güte, ich bezahle schon“, sagte eine Hyäne neben mir, zahlte wie angekündigt und half mir dann mich aufzurichten. „Komm, Leona, gehen wir.“ Eine Hyäne und sie kannte meinen Namen, das musste Ruggie sein! (Dass der Kerl doppelt so groß und doppelt so breit war wie Ruggie, wollte mein zermatschtes Gehirn in dem Moment nicht checken.) Er hasste mich doch nicht und aus irgendeinen sinnlosen Grund ist er auf die Suche gegangen und hat mich zufällig gefunden und jetzt würden wir nachhause gehen und Sandwiches essen und lachen.
Tbh ich merkte bis zum nächsten morgen nicht Mal, dass ich gerade entführt wurde. Der Alkohol ist schuld, don't blame me.
Dadurch, dass die einarmige Hyäne meinen Namen wusste hat er keinen Verdacht erregt, als er mich aus dem Pub zog und selbst wenn, hätte sich wahrscheinlich niemand in diesem Raum getraut die Stimme gegen einen Gang Boss zu erheben und schon gar nicht um einen Löwen Hybriden zu helfen.
Am nächsten morgen hatte ich das Gefühl an meinem Hangover zu verrecken, doch ich überspielte es irgendwie und versuchte aufzustehen.
Was mich zuerst zurückhielt, die Prügel vom vorherigen Tag, die mein betrunkener Geist vergessen haben musste, doch immer noch Spuren auf meiner Haut hinterließ, oder die Seile, die sich tief in meine Handgelenke Schnitten weiß ich jetzt nicht mehr, aber wirklich hoch kam ich von dem kalten Steinfliesen nicht. Vermutlich wegen Beidem.
Er stand in der anderen Zimmerecke und beendete gerade ein Telefonat, als er merkte, dass ich wach war. Ich erkannte ihn bereits an seiner hässlichen Fresse, aber da er seinen Mantel gegen ein schwarzes T-Shirt eingetauscht hatte, sah ich nun auch die Metalprotese. „Ey komm, sag nicht du bist immer noch salty deswegen. Ich habe dir angeboten den Arm zu ersetzen oder dir als rechte Hand zur Hand zu gehen.“ Ich kicherte über meinen Scherz, doch mein Gegenüber schien das eher weniger witzig zu finden. Humorloser Bastard. „Entschuldige bitte, dass mein Ärger über ein verlorenes Glied nicht verjährt, eure Majestät“, antwortete er scharf und das ging mir dezent gegen den Strich. Er machte immer Späße über meinen Status, als ob ich mir ausgesucht hätte in eine Königsfamilie geboren zu werden. „Ich finde es einfach lächerlich. Ich war damals sechzehn und habe aus Notwehr gehandelt, also heul' dir nen See und komm drüber hinweg!“
Er hatte wohl statt "Heul' dir nen See" "Tritt mir ins Gesicht" verstanden, denn genau das tat er dann auch. Wenn er mir die Nase bricht, bringe ich ihn um!
„Also gut, Leona, du bleibst erst Mal hier und morgen haben wir eine Überraschung für dich. Also bleib wo du bist.“
„Haha witzig, "bleib wo du bist", weil ich hier ja eh nicht weg kommen. Ich hab auch einen für dich: Wie viele Hyänen braucht man um eine Glühbirne auszuwechseln? Eine reicht, aber sie sollte vorzugsweise zwei Hände haben!“
Ein Tritt in die Magengrube brachte mich zum schweigen, dann verschwand der Kerl.
Später kam einer von seinen Männern mit einen Flugblatt wieder, das eindeutig Chekas Handschrift trug und knallte es auf den Tisch, der in der Ecke stand. „Die werden zu neugierig. Der Boss will, dass du Kontakt zu deiner Familie aufnimmst und ihnen klar machst, dass es dir gut geht und sie dich in Ruhe lassen sollen. Weißt du ihre Nummern auswendig?“ Grimmig holte er sein Smartphone heraus und wartete, doch ich schüttelte den Kopf. „Nope, nicht eine Einzige, aber wenn dieses Handy Internet hat, hätte ich da eine andere Idee...“
So loggte ich mich über das Handy auf Celinas Wattpad Account ein und ludt dieses Kapitel mit dem versteckten, aber eindeutigen Hilfeschrei hoch.
Am nächsten Tag kam dann die einarmige Hyäne mit meiner Überraschung: Ein Gürtelähnlicher Lederriemen und eine Säge.
FUCK NO!
Er prügelte auf mich ein, bis ich aufhörte mich zu wehren, bevor er mich von den Fesseln befreite und meinem rechten Arm das Blut mit dem Lederriemen abschnitt. Dann setzte er die Säge unterhalb des Riemens an und gerade als ich schon dabei war aufzugeben und mich von meinem Arm zu verabschieden, ertönte ein dumpfes "ORA!" und die Tür wurde aufgeschlagen. Im Türrahmen stand Joey Kujo, äußerst erfreut mich zu sehen. „Celina, du schuldest mir ein Date mit Alice. Wir haben ihn“, sprach er in sein Walkie-Talkie, bevor sein Stand die Hyäne von mir runter orate. Ruggie kam hinter ihm ins Zimmer, riss mir den Riemen vom Arm und umarmte mich dann ganz fest. „Du bist ein Idiot, hörst du? Lass dich noch einmal entführen und ich schlag' deinen Kopf zu Brei!“ Ich lachte, einfach nur erleichtert dass es vorbei war und lies mich dann von beiden nach draußen zurück zum Schloss führen, wo ich stürmisch empfangen und in viele, herzliche Umarmungen geschlossen wurde. Joey trat, sein Date bereits gesichert, durch den Spiegel die Heimreise nach Florida an, Lemu pfiff seinen Suchtrupp zurück und Celina umarmte mich ganz fest und weinte erleichtert in meine Schulter. Ich war zwei Tage von ihr getrennt, mehr als jemals zuvor in einem Jahr Beziehung, also hatten wir ein wenig nachzuholen.
Einen frohen vierten Advent!
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