CHEKA

19. Oktober 2021

(Kurze Anmerkung: Ich darf euch den Namen meiner Schwägerin nicht nennen. Sollte ihr Name im Laufe des Spiels in eurer Welt erwähnt werden, kriege ich Ärger mit Yana Toboso).

Gestern war so ein anstrengender Tag, ich gehe direkt wieder ins Bett nachdem ich das hier hochgeladen habe.

Farena lies mich zu sich rufen und im Thronsaal erwarteten er und meine Schwägerin mich mit überaus besorgten Gesichtern. „Leona, Cheka ist verschwunden. Hast du ihn gesehen?“, fragte meine Schwägerin noch vor Farena und so zitternd und ängstlich hatte ich ihre Stimme noch nie erlebt. Sie war sonst immer so stark, dominant und, well... furchteinflößend. „Er war am Vormittag bei mir und ich hab ihn an die frische Luft geschickt. Regt euch ab, der kommt schon wieder.“ Entgegen meiner Erwartungen starrte ich in entsetzte Gesichter. Sollten sie nicht froh sein, dass ihr deren Sohn mal in die Sonne schickte? „Ohne seine Wachen? Cheka hat den Palast noch nie ohne Wachen verlassen, Leona!“, rief mein Bruder.
„What the hell? Gib dem Jungen Mal mehr Freiraum! Als ich in seinem Alter war, war ich auch ständig alleine unterwe-“
Ich unterbrach mich selbst und erinnerte mich an meine Kindheit und Jugend. Ich durfte gehen, ohne dass es jemanden interessieren würde, doch Farena, obgleich er älter war als ich, setzte nie einen Fuß ohne Wachen vor die Tore. „Denn ich bin nur ein Prinz und Cheka ist der Kronprinz, die Zukunft unseres Landes. Wäre mir als Kind etwas zugestoßen wäre es für diese Nation kein Problem gewesen, doch der Kronprinz- Ha, jetzt macht alles einen Sinn!“
Farena packte mich an den Schultern und sah mich besorgt an. Wir Beide wussten, dass ich in alte Muster zurück fiel. Den Neid auf die Stellungen meiner Familienmitglieder, der Selbsthass und das Gefühl nicht relevant zu sein. „Es tut mir leid“, flüsterte ich kaum hörbar. Farena winkte ab. „Weißt du wo Cheka hin wollte?“
„Elefantenfriedhof.“
Mein Bruder lies von meinen Schultern ab, nahm zwei Schritte Abstand und verpasste mir die Backpfeife meines Lebens.

In meiner Jugend war der Elefantenfriedhof ein zwar gruseliger, aber ungefährlicher Ort. Wenn man, anders als ich, Freunde gehabt hätte, hätte man mit den ganzen Skeletten super Verstecken oder Parkour Fangen spielen können. Der Platz war perfekt für das eine oder andere Abenteuer, was vielleicht auch mal ein aufgeschlagenes Knie, Kratzer oder blaue Flecke erforderte, aber das gehört nun mal zum toben dazu. Der Elefantenfriedhof, der Abenteuerspielplatz schlechthin.
Wie hätte ich wissen sollen, dass dieser Ort aus meiner Kindheit nun Brennpunkt für die krummen Geschäfte der Hyänen Hybriden war?
Um Gottes Willen versteht mich nicht falsch, ich habe nix gegen die. Ich weiß, meine Vorfahren sind rassistisch gegen Hyänen vorgegangen, aber hell, mein bester Kumpel ist einer von ihnen. (Grüße gehen raus, Ruggie).
Aber es ist nun mal Fakt, dass viele Hyänen zu kriminellen Taten neigen und allen Anschein nach tuen sie das gerne auf dem Elfeantenfriedhof, also Drogen verticken, Geld von Schuldigern eintreiben, Menschen verprügeln und... einem Kind die Organe rausschneiden und sie auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Fuck! Fuck! Fuck! Fuck!
Farena trommelte Wachen zusammen, aber so lange konnte und wollte ich nicht warten. Ich hatte Cheka in Gefahr gebracht, also hatte ich das auch in Ordnung zu bringen und als Zweitgeborener war ich auch nicht verpflichtet mich unter den Schutz der Wachen zu begeben. Es hatte also auch etwas Gutes.
Ich rannte den Weg zum Elefantenfriedhof wie in alten Tagen und es hätte beinahe Nostalgie in mir geweckt, wäre da nicht die Sorge um Cheka.

Zwischen den ganzen Skeletten war es nicht leicht ihn zu finden, doch als ich ihn fand war es längst zu spät. Hyänen Hybriden wie Ikea Schränke standen bei ihm und sahen bedrohlich zu ihm hinunter. Sie redeten, doch ich hörte nicht über was. Wahrscheinlich darüber wie sie ihm am besten verschlingen oder seiner Organe berauben könnten. Meine Finger krallten sich in den Stoßzahn eines Skeletts, aus Angst um Cheka, aber auch aus Wut auf diese Typen und mich selbst. Ich ging näher ran, bis ich einen von ihnen sagen hörte: „Ey, ich weiß auch nicht weiter. In seiner Jacke steht nicht mal ein Name. Vielleicht sollten wir ihn zur Polizei bringen.“
Der andere beugte sich auf Chekas Höhe, mit den Handflächen abgestützt auf seinen Oberschenkeln, und lächelte dabei ein typisches Hyänen Grinsen. Wahrscheinlich lieb gemeint, aber f*cking gruselig. „Na Kleiner, wo sind deine Eltern?“
„Könntet ihr mich bitte alleine lassen? Ich spiele“, umging mein Neffe die Frage, woraufhin die Männer sich verwirrt ansahen. „Du sitzt doch nur hier und träumst vor dich hin. Es gibt doch sicher schönere Orte zum tagträumen“, sagte ein Anderer von ihnen. Sie wollten ihm nichts böses, also entspannte ich mich etwas und lauschte weiter. „Ich spiele dieses Spiel schon so lange ich denken kann. Der Ort ist dafür eigentlich egal, aber den hier hat mir Onkel Leona vorgeschlagen, also ist dieser Ort besonders.“
Ich schwöre, mir wäre fast das Herz zersprungen. Auf die Frage was er den spiele lächelte Cheka schwach und antwortete: „Ich spiele, dass Onkel Leona zu mir kommt. Wenn ich es mir fest genug wünsche, wird es passieren.“
Und da ist mein Herz sogar ziemlich sicher zersprungen. Ich kam aus meinem Versteck und ging nur einige Schritte auf die Gruppe zu. Als Cheka mich sah erhellte seine traurige Miene sich augenblicklich und er warf sich mir in die Arme, was ich das erste mal in meinem Leben gar nicht mal so schlimm fand. Im Gegenteil, ich kniete mich sogar hin und schloss ihn in eine noch viel engere Umarmung. „Onkel Leona, wieso weinst du?“
„Ich weine nicht, ich habe nur was im Auge.“

Dass Farena und die Wachen mittlerweile auch angekommen waren merkte ich erst etwas später, doch ich hätte gerne die Gesichter der Hyänen gesehen, als ihr König und eine ganze Armee anmaschiert kamen. Ein heller Blitz lies Cheka und mich aufschrecken und wir sahen meinen Bruder, der grinsend sein Handy in unsere Richtung hielt. „Das kommt auf die Weihnachtsgrußkarten für dieses Jahr!“, verkündete er teils gerührt, teils neckend. Ich fauchte ihn an und Cheka lachte.

Celina war überrascht als ich sie bat unseren Neffen für die eine Nacht bei uns im Bett schlafen zu lassen, doch weder sie noch Cheka erhoben Einwände.

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