第2章
„Bis dann am 08.04. meine Mutter einen Autounfall hatte. Sie und mein jüngerer Bruder Keitō verstarben."
„Ich war am Boden zerstört. Ich wollte nicht mehr in die Schule gehen. Ich wollte keinen Kontakt mehr zu irgendwem haben. Ich wollte, dass alles nur ein Traum war."
„Das war im sechsten Jahr der Grundschule. Im Januar dann schickte mein Vater mich zu einer Psychologin. Meine Mittelschulzeit sollte nicht so verlaufen wie der Rest meiner Grundschulzeit."
„Der Name der Psychologin ist Akaashi Kairi. Ich wollte nicht mit ihr reden und sie sagte nichts dazu. Unsere ersten Sitzungen verliefen schweigend. Es war aber kein unangenehmes Schweigen, es war wie das mit ihr. Wir mussten nichts sagen."
„ »Weißt du, ich habe zwei Kinder. Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich mich fühlen würde, wenn mein Mann und mein Sohn sterben würden. Vielleicht ähnlich wie du jetzt. Er ist erst zehn. Ich würde vielleicht bedauern, was er alles nicht erleben konnte. Aber ich würde dafür sorgen, dass es meiner Tochter gut geht. Es ist wahrscheinlich nicht das, was du hören möchtest, aber das Leben geht weiter. Und du musst dich jemandem anvertrauen. Rede von mir aus mit einem Ei oder einem Reiskorn. Aber du musst reden.« Das hat sie zu mir gesagt. Und ich habe es getan. Ich habe geredet."
„Sie hat mir zugehört. Geschwiegen. Ich habe gedacht, sie würde mich wegwerfen wie ein getragenes Stück Kleidung."
Wir schweigen uns an.
Ich sehe ihr ins Gesicht, versuche ihre Gedanken zu erahnen.
Sie schweigt.
Dann sieht sie mich ernst an. Ich habe Angst - was wird sie jetzt sagen?
„Ich verstehe dich. Voll und ganz. Ich finde gut, dass du mit mir sprichst, Bokuto-kun."
Erleichtert will ich aufatmen, doch sie redet weiter.
„Ich hätte niemals mit dem gerechnet, was sie mir daraufhin offenbarte."
„Ich bin auch allein. Meine Mutter hat sich selbst umgebracht und mit meinem Vater verstehe ich mich nicht so gut. Deshalb habe ich mich neben dich gesetzt. Du sahst allein aus und ich wollte nicht, dass andere allein sein müssen."
„Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn ich es schon vorher gewusst hätte. Vielleicht hätte ich sie bemitleidet und wäre ihr aus dem Weg gegangen."
„Also genau das, was ich selbst nicht wollte."
„Nenn' mich Kōtarō."
„Fuyumi."
„Sie hatte weißes Haar und so blaue Augen wie der klare Himmel im Winter. Der Name passte zu ihr."
„Ich hatte das Gefühl, durch diese Gemeinsamkeit kamen wir uns näher. Irgendwann lud ich sie zu mir nach Hause ein. Es war der siebenundzwanzigste März, also fünf Tage, bis meine Mittelschulzeit begann."
„Mein Vater kam erst später, als ich sie verabschiedete."
„W-was machst du hier?"
„Kōtarō hat mich eingeladen."
„Ihr kennt euch?"
„Nein."
„Ich wusste, dass mein Vater log. Aber es kümmerte mich nicht."
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