Kapitel 15

Aufgeregt liefen wir in Richtung große Halle. Auf dem Weg trafen wir auf die Hufflepuffs, welche von Professor Sprout ebenfalls den Befehl bekommen hatten, sich dort einzufinden. Meine Hand lag die ganze Zeit auf meinem Messer, während ich alles und jeden um mich herum musterte. Das ungute Gefühl hatte sich mittlerweile tief in mir eingenistet. Irgendetwas hatte Black getan, weshalb wir den Gemeinschaftsraum verlassen mussten. Wahrscheinlich war er also im Schloss gesehen worden.
Wir trafen fast zeitgleich mit den Ravenclaws in der großen Halle ein, wo schon die Gryffindors standen. Sie wirkten alle leichenblass. Ich biss mir auf die Unterlippe. Also war ihnen Black über den Weg gelaufen. Sobald wir alle drinnen waren, wurden alle Türen zur Halle geschlossen.
„Ich fürchte, zu eurer eigenen Sicherheit müsst ihr die heutige Nacht hier verbringen. Ich bitte die Vertrauensschüler, an den Eingängen zur Halle Wache zu stehen, und übergebe den Schulsprechern die Verantwortung. Jeder Zwischenfall ist mir sofort mitzuteilen. Schicken Sie einen der Geister zu mir", verkündete Dumbledore. Beim letzten Teil sah er zu den Schulsprechern, die ungeheuer stolz auf Grund dieser Ankündigung wirkten. Gerade der Weasley-Schulsprecher schien vor stolz fast zu platzen.
Mein Blick glitt weiter über die Gryffindors. Kira Lorraine und Marianne standen mit ihrer weißen Katze am Rande der Gruppe, flüsterten leise miteinander und sahen hin und wieder zu Potter, Adina und mir.
„Ach ja, sie brauchen ..." Dumbledore, welcher inzwischen in Richtung Ausgang gelaufen war, ließ mit einem Schlenker seines Zauberstabs die langen Haustische in die Ecken der Halle fliegen. Dort stellten sie sich aufrecht gegen die Wände. Ein weiterer Schlenker und der Fußboden war mit Hunderten von purpurroten Schlafsäcken bedeckt.
„Schlaft gut!", rief Dumbledore noch zur Verabschiedung, bevor er die Tür hinter sich schloss. Schlaft gut? Wir wurden aus unseren Gemeinschaftsräumen geholt und wussten bis jetzt nicht warum und dann sollten wir gut schlafen?
Sobald die Tür zu war, hob sich ein aufgeregtes Gesumme an. Die Gryffindors begannen zu erzählen, dass Black versucht hatte, in ihren Gemeinschaftsraum einzudringen und dabei die fette Dame mit einem Messer zerschlitzt hatte.
Mein Herz zog sich bei der Erzählung, der anderen Schüler immer weiter zusammen. Wieso hatte Black sich zuerst die Gryffindors vornehmen wollen? Ich war doch diejenige, die er zuerst töten müsste. Ich war die Stärkste von uns und die Gefährlichste für ihn. Warum wollte er also zuerst meinen blöden Zwilling, ihre bescheuerte Cousine und Potter töten? Und wie war er auf die bescheuerte Idee gekommen ausgerechnet an Halloween in den Gemeinschaftsraum gehen zu wollen? Ich meine, es gäbe doch wesentlich bessere Orte und Zeiten, um die drei umzubringen.
Im Gryffindorturm waren viel zu viele Leute. Niemand wusste, wer als Erstes diesen betreten würde. Auch wenn er den Plan gehabt hatte im Schlafsaal zu lauern, wäre sein Entkommen von dort sehr unwahrscheinlich und das Risiko, jemand anderes würde dort zuerst auftauchen oder alle Bewohner gleichzeitig, war viel zu hoch.
„Alle in die Schlafsäcke! Los, macht schon, kein Getuschel mehr! In zehn Minuten geht das Licht aus!", rief der Schulsprecher. Ich bedeutete Adina und Jamie, welcher sich während der Erzählung der Gryffindors zu uns gesellt hatte an mir zu folgen.
Wir drei schnappten uns jeweils einen Schlafsack. Ich manövrierte uns so, dass wir in der Nähe von Harry lagen. Wenn sich Black hier herumtrieb, konnte es nicht schaden ein Auge auf ihn zu haben. Auf alle drei, doch Kira Lorraine und Marianne hatten sich noch keinen Schlafplatz ausgesucht. Außerdem wollte ich es nicht verpassen, wenn sie doch noch etwas Interessantes tuschelten.
„Dumbledore jedenfalls glaubt es", gab gerade Ron von sich, nachdem Granger noch etwas leise genug gesagt hat, dass ich es nicht hören konnte.
„Ein Glück, dass er sich den heutigen Abend ausgesucht hat", gab das Mädchen des Trios von sich. Sie krochen in die Schlafsäcke und wandten sich wieder einander zu.
Mit einem lauten Klatsch landete ein Schlafsack neben meinem, weshalb ich Grangers nächste Worte nicht verstand. Ich wandte mich an die Person, die es gewagt hatte, Lärm zu machen. Es war schon schwer genug, auf dieser Entfernung all die Worte zu verstehen, jetzt musste hier niemand unnötig Geräusche machen.
Kira Lorraine sah mich herausfordernd an. Offensichtlich wartete sie darauf, dass ich sie und Marianne, die neben ihr stand, von hier fortjagte. Na gut, ich hatte auch wirklich große Lust dazu. Sie sollte doch bitte wieder zehn Meter Sicherheitsabstand bewahren. Doch eigentlich spielte es mir genau in die Karten. Ich hatte alle von Blacks Opfern im Auge und falls sich meine beiden Verwandten über Black unterhalten wollten, würde ich es auf jeden Fall mitbekommen. Also schluckte ich jeden bissigen Kommentar herunter. Stattdessen ignorierte ich die beiden und konzentrierte mich wieder auf das Gespräch von Potter, Weasley und Granger.
„Ich glaube, er weiß gar nicht mehr, welchen Tag wir eigentlich haben, wo er doch ständig auf der Flucht ist. Ihm war nicht klar, dass heute Halloween ist. Sonst wäre er hier reingeplatzt", erklärte der Rothaarige gerade bestimmt. Ich verdrehte die Augen. Natürlich. Black wäre in die große Halle gerannt, um sich mit der gesamten Schülerschaft und Lehrerschaft einen Kampf zu liefern. Merlin, jeder Vollidiot würde auf die Idee kommen, es wäre eine komplette Schnapsidee. So durchgeknallt konnte nicht einmal mein Erzeuger sein.
Die drei waren still. Nur noch die verrückten Ideen von den umstehenden Schülern darüber, wie Black hier hereingekommen war, konnte ich belauschen. Jamie klopfte auffordernd auf meinen Schlafsack. Ja, ich wusste selber, es wäre langsam mal an der Zeit aufzuhören zu lauschen und mich in mein Schlafsack zu legen. Es war schon ziemlich auffällig, wie lange ich herumstand.
Ich wollte mich gerade in den Schlafsack kuscheln, als eine neue Theorie von Parkinson aufgeworfen wurde, wie Black in das Schloss gekommen sein könnte.
„Ihr wollt wissen, wie er ins Schloss kam? Ist das nicht offensichtlich? Black entkommt und am Anfang des Schuljahres steht Smith von den Toten auf, obwohl sie eigentlich hätte von ihm umgebracht worden sein müssen! Während alle in Hogsmeade sind, hat sie Black ins Schloss geschleust! Die fette Dame wurde mit einem Messer zerschlitzt? Mir fällt nur eine Person ein, die den ganzen Tag mit so einem Ding durch die Schule läuft. Rona Smith! Wir sollten sie eigentlich den Dementoren ausliefern, wenn es schon die Lehrer nicht machen. Sollen die sich doch um die kümmern!" Ein paar der Schüler sahen sich tatsächlich an, als würden sie darüber nachdenken, mich zu den Dementoren zu schleppen.
„Du hast sie doch nicht mehr alle Parkinson. Das war reiner Zufall." Adina zog mich am Arm. Sie wollte ganz offensichtlich, dass ich mich endlich hinlegte. Doch das wollte ich nicht. Die Wut war in mir aufgestiegen. Wahrscheinlich spielte auch der nahende Vollmond mit herein, doch die Lust auf alles und jeden, der mir zu nahe kam, einzuschlagen, stieg mal wieder in mir auf.
„Zufall? Das soll Zufall gewesen sein? Smith hat dich wirklich komplett unter Kontrolle, was? Die manipuliert dich doch! Du lernst die kennen und plötzlich läufst du ihr die ganze Zeit hinterher. Und als würde ein Gossenkind nicht reichen, gibst du dich für die auch noch mit Parsons ab!" Meine Fingernägel bohrten sich in meine Handfläche. Wenn diese arrogante Schnepfe auf mich losging, war das eine Sache, doch sie sollte auf gar keinen Fall nur ein Wort gegen einen meiner Freunde sagen. Jedenfalls nicht, ohne es ordentlich zu bereuen.
Ich befreite mich vorsichtig von Adina. Sie wollte ich schließlich nicht verletzen. Das wollte ich nur bei Parkinson.
„Lass gefälligst Jay Jay da raus!"
„Oh, die Gossenkinder halten zusammen! Ist das nicht süß? Jedenfalls bis Smith und Black vollkommen durchdrehen und ihn auch aufschlitzen! Oder ist Parsons das Hirn in eurer kleinen mörderischen Gruppe? Ich meine, irgendeiner muss es ja sein. Mit Sicherheit nicht der Mörder, der zwölf Jahre lang in Askaban seinen Verstand verloren hat! Und auch nicht das Mädchen, welches auf dem besten Weg ist von der Schule zu fliegen. Parsons und Smith haben sich wohl einen Daddy gesucht!" Und das war der Moment, wo mir endgültig der Kragen platzte. Meine Hand schloss sich ausnahmsweise Mal nicht um mein Messer, sondern um mein Zauberstab. Wenn Black meinte, er müsste mit meiner Lieblingswaffe herumlaufen, brauchte ich wohl eine Neue.
„Nimm das sofort zurück, Parkinson!"
„Los! Beweis doch allen hier, dass du Blacks neue Adoptivtochter bist, und greif mich an! Los mach doch! Dann sind wir dich wenigstens endlich los! Hier will dich doch eh niemand haben!"
„Geht sofort auseinander!" Der Weasley-Schulsprecher trat zwischen Mopsgesicht und mich. Ich gab ein wütendes Schnauben von mir. Jetzt stand er wohl im Weg. Eine sehr schlechte Idee von ihm. Wer im Weg stand, würde wohl bei Seite gefördert werden.
„Wir löschen jetzt die Lichter. Alle in die Schlafsäcke und kein Getuschel mehr!" Die ersten Umstehenden liefen in Richtung ihres heutigen Nachtlagers. Doch weder ich noch Parkinson bewegte sich auch nur ein Stück. Wir sahen noch immer lauernd an Weasley vorbei und warteten darauf, dass etwas die Explosion zwischen uns auslöste.
Ein Wasserstrahl flog gleichzeitig Parkinson und mir ins Gesicht. Ein Teil von mir wollte einfach loslachen. Der andere wollte die Person, die mich nass gemacht hatte mit meinem Messer aufschlitzen. Doch sobald ich bemerkte, wer es gewesen war, meldete sich mal wieder mein Beschützerinstinkt. Es sprach definitiv gegen meine Instinkte, eine andere Nymphe anzugreifen und aufzuschlitzen.
Ich wollte mich gerade wieder Parkinson zu wenden, als die Tür der großen Halle aufging. Ein sehr schlechtgelaunter Professor Lupin trat herein. Mit ihm zwei der Hufflepuffvertrauensschüler.
„Parkinson, Smith, raus und ihr anderen geht auf der Stelle ins Bett! Wenn sich noch zwei andere in die Haare kriegen wollen, können diejenigen sofort mitkommen. Ansonsten will ich hier drinnen keinen Mucks mehr hören. Habt ihr mich verstanden?" Die Umstehenden nickten schnell.
„Gut, Smith, Parkinson, los jetzt!" Mopsgesicht setzte sich langsam in Bewegung. Ich blieb noch immer wie angewurzelt stehen. Ich wollte gerade auf gar keinen Fall mit dem Lehrer reden. Oder mit Parkinson.
„Smith! Raus! Sofort!" Der Verteidigungslehrer schien langsam aber sicher die Geduld zu verlieren. Ich spürte, wie Ares Medaillon um meinen Hals immer wärmer wurde. Anscheinend war der Gott für mein mitgehen. Heute waren wirklich alle gegen mich. Leise vor mich hin grummelnd lief ich in Richtung Ausgang.
„Was habt ihr euch eigentlich dabei gedacht? Hier läuft ein Mörder im Schloss herum und ihr habt nichts Besseres zu tun, als euch gegenseitig an die Gurgel zu gehen! Was hättet ihr gemacht, wenn Black doch noch in die große Halle gekommen wäre? Ihr solltet dortbleiben, weil ihr zusammen dort am sichersten seid. Aber nicht, wenn ihr euch gegenseitig an die Gurgel geht! Die Vertrauensschüler können schlecht die Eingänge bewachen, wenn sie dafür sorgen müssen, dass ihr euch nicht gegenseitig umbringt! Ihr habt beide euer Leben und dass der anderen aufs Spiel gesetzt mit der Aktion."
„Black braucht uns doch gar nicht umbringen! Dafür hat der doch seine kleinen Waisenkinder hier eingeschleust!" Die Wut, welche sich nach Adinas Dusche ein wenig abgeschwächt hatte, flammte neu auf. Mopsgesicht sollte nie wieder auf die Idee kommen, irgendetwas gegen Jay Jay zu sagen. Es war eine Sache, wenn sie ständig mich beleidigte und auf mich losging, doch den Ravenclaw sollte sie gefälligst aus unserer Fehde heraushalten.
„Nimm dich mich solchen Anschuldigungen besser in Acht, Parkinson. Das kann bitter enden." Der Lehrer wandte sich an mich.
„Und du solltest dich dringend mal unter Kontrolle bringen. Jetzt geht beide rein. Wenn noch einmal ein Lehrer kommen muss, weil die Vertrauensschüler glauben, ihr würdet euch gleich gegenseitig in die Luft sprengen, fliegt ihr beide von der Schule. Habt ihr mich verstanden?"
„Ja, Professor", nuschelte Parkinson kleinlaut. Ich wurde fragend angesehen.
„Ich bin ja nicht taub!" Ein genervtes Seufzen gab der Lehrer von sich.
„Rein jetzt! Und kein Mucks mehr!"

Ich rollte mich in meinem Schlafsack zusammen. Noch immer spürte ich die Wut in mir pochen, die sich zusammen mit dem Vollmond und meiner Magie zu einer ziemlich explosiven Mischung zusammengefügt hatte. In mir tobte noch immer dieser Kampf, welcher drohte mich zu verschlingen. Mein Drang aufzustehen nagte an mir. Ich wollte an irgendetwas dieses Gefühlschaos auslassen. Auf irgendetwas einschlagen, auch wenn ich am Ende wieder mit blutigen Händen dastand. Blutig und zerschlagen, wahrscheinlich mit gebrochenen Knöcheln, die geheilt werden musten.
Doch sehr zu meiner Überraschung hielt mich ein noch stärkerer Drang in meinem Bett. Normalerweise würde ich behaupten, es wäre mein Instinkt die anderen Nymphen zu beschützen, doch der hätte mich höchstens dazu verleitet in der Nähe von ihnen zu bleiben. Also lag es wohl an etwas anderem. Wahrscheinlich an dem primitiven Teil meines Gehirns, welcher das Essen, die Heizung und das Bett hier mochten und dieses nicht heute Nacht aufs Spiel setzen wollte.
Ich merkte, wie Jamie mir seine Hand auf die Schulter legte. Ich hatte mich erst vor wenigen Sekunden weggedreht. Wahrscheinlich hielt ich ihn mit meinem ständigen Drehen wach.
„Ich wollte dich nicht wachhalten, Jamie. Ich versuchte ruhig liegen zu bleiben. In Ordnung?", flüsterte ich in seine Richtung.
„Ich kann eh nicht schlafen. Weißt du, was mir die ganze Zeit durch den Kopf geht?" Ich drehte mich wieder zu ihm um. Jetzt war ich aber neugierig, in welches Problem er sich verbissen hatte.
„Ich weiß, du denkst auch darüber nach. Warum wollte Black in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors? Ich denke schon seit Stunden darüber nach. Egal, wie ich es drehe und wende, es macht keinen Sinn. Vielleicht weiß er nicht mehr, welchen Tag wir aktuell haben, doch eines bin ich mir sicher. Er wird nicht geglaubt haben, sich durch einen vollbesetzten Gemeinschaftsraum kämpfen zu können. Soweit bekannt ist, hat er nicht einmal einen Zauberstab. Gehen wir mal davon aus, er wusste nicht, es ist Halloween. Er wäre in einen Gemeinschaftsraum gestürmt, vollbesetzt mit Schülern aus allen Jahrgängen, alle mit Zauberstäben bewaffnet. Er hätte es sehr wahrscheinlich nicht bis zu einer von seinen drei Zielen dort geschafft. Selbst wenn er es geschafft hätte, er hätte herauskommen müssen, um Adina und dich zu töten."
„Glaubst du, er weiß, wer ich bin?"
„Dass du Kiras Zwillingsschwester bist, ist schwer zu übersehen." Ich schüttelte leicht den Kopf. Das hatte ich nicht gemeint.
„Meinst du, er weiß, was ich bin?" Er war mein Vater. Eigentlich musste er es doch wissen, oder?
„Professor Lupin schien überrascht darüber. Ich bin daher davon ausgegangen, es war nicht offensichtlich, dass du es wirst. Daher wird wohl Black nicht davon wissen. Wahrscheinlich sieht er dich deshalb nicht als Gefahr." Ich schluckte schwer. Vielleicht war es keine Information, die weit verbreitet war, doch der eigene Vater wusste es mit Sicherheit. Und offensichtlich sah er mich trotz allem nicht als Gefahr. Ich war nur die unwichtige Tochter von ihm, die es nicht einmal wert war sie ermorden zu wollen.
„Bist du eifersüchtig, weil er keinen Mordanschlag auf dich geplant hat?"
„Ich bin die Kriegsnymphe. Wenn er jemanden als Erstes ermordet, dann sollte es jawohl ich sein." Der Junge hinter mir lachte leise auf. Offensichtlich fand er es furchtbar amüsant, wie sehr es mir gegen den Strich ging, wen Black zuerst umbringen wollte.
„Rona, ich glaube, Black hat in Askaban einfach den Verstand verloren. Es ist keine Logik daran zu erkennen, was er tut. Ansonsten hätte er nicht versucht in den Gemeinschaftsraum zu gelangen. Es ist das Dümmste, was er tun konnte. Selbst wenn er es da rein geschafft hätte, was dann? Er hätte entweder vor einer Menschenansammlung gestanden oder in einem verlassenen Raum. Er konnte nicht wissen, wer als Erstes dort hereinkommt. Im Schlafsaal hätte es das gleiche Problem gegeben. Zwar weniger Menschen, aber er konnte nicht wissen, wer ihn zuerst betritt. Es ist ein total mieser Ort, um ein Hinterhalt zu planen. Ich empfehle, Potter am Quidditchfeld abzufangen. Dort ist er öfter mal alleine. Kira Lorraine und Marianne treiben sich gerne im Wald herum. Daher würde ich sie auf dem Rückweg abfangen. Adina würde ich nachmittags nach dem Unterricht schnappen, wenn du nachsitzt."
„Und wann würdest du mich abfangen?"
„Gar nicht. Ich würde warten bis du zu mir kommst ... genau, ich würde dich zu mir kommen lassen. Black, wollte gar nicht in dieser Nacht irgendjemand töten. Er wollte nur, dass wir es denken. Damit du zu ihm kommst. Er will genau das erreichen, was er gerade tut. Du wirst eifersüchtig und versuchst, ihn zu stellen. Deine Stärke ist es, dass du nach deinen Spielregeln kämpfst. Du stürzt dich nicht einfach in Kämpfe, du überlistest deine Gegner. Das will er ändern. Er will dich zu sich locken. Dich solange anstacheln bis du dich kopflos in den Kampf stürzt. Rona, egal was passiert, du darfst ihn nicht suchen. Versprich mir das!"
Deshalb hatte Ares gesagt, ich dürfte Black nicht suchen gehen. Wahrscheinlich hatte er genau die gleichen Sorgen gehabt, wie Jay Jay sie hatte. Dass ich losrennen würde, getrieben von Wut und Eifersucht. Kopflos.
„Ich werde ihn nicht suchen, Jamie. Nicht heute, nicht morgen und auch nicht übermorgen. Wenn er Kampf will, dann soll er seinen Mann stehen und kommen." Zwar konnte ich es nicht sehen, doch ich war mir sicher, Jamie fing auf Grund meiner Wort an zu lächeln.
„Ro?"
„Ja, Jay Jay?"
„Schlaf gut."
„Du auch."

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