Kapitel 12
Der Novemberwind zerrte an meinen Haaren und versuchte, sie aus meinem Zopf zu ziehen. Das Wetter war heute erstaunlich gut für den stürmischen Monat. Zwar fegte ein sehr kalter Wind über das Quidditchfeld, doch weder Schnee noch Regen nahmen uns die Sicht. Ich wusste noch nicht, ob ich es nun gut oder schlecht fand. Zwar konnten wir so entspannter das letzte Training vor unserem ersten Quidditchspiel absolvieren, doch es nahm uns auch die Chance, noch einmal bei schlechtem Wetter zu üben.
Unterm Strich konnten wir allerdings so oder so nichts daran ändern. Ich war nur die Kriegsnymphe, nicht die Gewitternymphe, also blieb es windig und trocken. Also schob ich schnell meine unnötigen Überlegungen über das Wetter zur Seite. Es gab wesentlich wichtigere Dinge, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Zum Beispiel, wo Voldemort seine verdammten Seelenteile versteckt hatte oder wie ich die Macht der anderen Nymphen absorbieren konnte. Oder wie jetzt gerade, wie wir morgen Gryffindor beim Spiel schlagen konnten. Eines stand für mich fest. Ich würde mir lieber den Arm abhacken, als Harry gewinnen zu lassen.
Mit Adleraugen beobachtete ich die verschiedenen Teammitglieder bei ihren Übungen. Unterm Strich war ich ganz zufrieden mit ihrem Trainingsstand. Sie waren nicht perfekt und ich mäkelte deshalb auch ganz viel an ihnen herum, aber sie hatten in den letzten Wochen viele Fortschritte gemacht. Gerade was die Kommunikation auf dem Besen anging. Außerdem hatten alle brav die Taktik gelernt. Benjamin Crow, der Zweitklässler im Team, hatte mir stolz erzählt, dass er sie mit seinen zwei Jägerkameraden ganz fleißig zusammen gelernt hatte und sie mittlerweile richtig gute Freunde waren. Die verdrehten Augen des zwei Jahre älteren Orion Vaisey sprachen allerdings eher dagegen. Solange sie allerdings als Team funktionierten, konnte mir das allerdings alles egal sein.
Die einzige Person, die momentan nicht bereit für das morgige Spiel wirkte, war Draco. Man sah ihn an, wie gestresst er war. Dicke Augenringe verunstalten sein ungewöhnlich blasses Gesicht. Seine Frisur und auch seine Kleidung waren nicht ganz so ordentlich wie sonst. Er war während des Trainings die ganze Zeit unaufmerksam, ließ ständig den Schnatz deshalb entkommen. Stattdessen sah er ständig zu mir herüber. Vielleicht weil ich mir bisher noch nicht sein Verschwindekabinett habe angucken können. Durch den Unterricht meinen Recherchen und das bevorstehende Spiel hatte ich noch keine Zeit dafür gehabt.
„Draco, pass auf!", schrie ich ihm zu, als er unaufmerksam mit den Besen in die Richtung von dem anderen Treiber und mir abdriftete, während wir gerade mit den Klatschern trainierten. Der Sucher hörte meinen Ruf allerdings anscheinend nicht. Vielleicht lag es am Wind oder auch nur daran, dass er zu sehr in Gedanken war, doch der Grund war unterm Strich egal.
„Draco Malfoy!", rief ich ein weiteres Mal, doch zu spät. Es kam schon ein Klatscher, den er natürlich nicht bemerkte, auf ihn zugeflogen. Er war zu weit weg, weshalb wir Treiber keine Chance hatten, ihn noch mit den Treibhölzern aufzuhalten. Ich ließ meines fallen und griff nach meiner Magie.
Orion Vaisey kam von rechts angeschossen. Er rempelte Draco an, weshalb dieser nach rechts weggeschleudert wurde. Anstelle, dass der Klatscher seinen Besen in zwei Teile zerschlug und sein Kinn von unten traf, flog er nur gegen den Fuß des Jägers. Ein leises Knacken war zu hören, als die Knochen dort drin brachen. Gleichzeitig gerät der Schüler in Schieflage und drohte vom Besen zu rutschen.
Ich kam bei den beiden Schülern an. Mit Hilfe meiner Magie ließ ich den Klatscher erstarren, welcher einfach Richtung Boden fiel und dort eine Kuhle in den Boden schlug. Benjamin kam seinem Jäger-Kollegen zur Hilfe. Nur weil er Orion festhielt, flog dieser nicht auch noch wie der Klatscher auf die Wiese.
„Bringt Orion in den Krankenflügel", wies ich die anderen Spieler an. „Du nicht Draco. Du hilfst mit den Bällen."
Und ich würde ihm gleich einmal ordentlich den Kopf zurechtrücken. Er hatte zur Entspannung unbedingt Quidditchspielen wollen. Jetzt sollte er sich auch entsprechend verhalten und nicht die eigene Mannschaft ein Tag vor dem ersten Spiel ausschalten.
„Konzentriere dich gefälligst! Morgen beim Spiel will ich so etwas nicht sehen! Wenn Vaisey kann es uns den Sieg kosten!", fuhr ich meinen Klassenkameraden an, als alle Bälle wieder in der Kiste verstaut waren.
„Wir haben doch für einen solchen Fall Ersatzspieler", kam es im resignierten Ton von Draco.
„Aber sie sind schlechter, deshalb sind sie nur Ersatzspieler! Reiß dich zusammen! Ansonsten gewinnen wir nicht den Pokal und den willst du wohl kaum Potter überlassen!", fuhr ich ihn an.
„Besser der Pokal, als dass ich bei meinem Auftrag scheitere", kam die nervöse Antwort.
„Ich habe dir gesagt, den Tag nach dem Spiel helfe ich dir. Momentan warte ich allerdings auf den Entspannungseffekt durch Quidditch. Der fehlt mittlerweile ganz."
„Momentan ist das Training auch eher ein zusätzlicher Stressfaktor als entspannend. Nach dem Spiel würde ich meine Position jemand anderen überlassen. Das wollte ich dir schon seit einigen Tagen sagen, Tahnea", wurde mir kleinlaut mitgeteilt.
Ich sah ihn ungläubig an. Nachdem er mich dazu gebracht hatte, nicht dieses blöde Kapitänsabzeichen abzulehnen, damit wir den Sieg erringen konnten, wollte er jetzt aussteigen? Sicherlich nicht!
„Du wirst das Team nicht verlassen!", wies ich ihn an. „Wenn du es als zusätzlichen Stressfaktor siehst, überlege dir neue Strategien, um dich zu entspannen. Ich habe dir einen Weg vorgeschlagen. Du kannst dir ja auch jemand ganz anderes Suchen, wenn du Patricias und Parkinsons Gefühle nicht verletzen willst. Vielleicht eine Muggelstämmige, die sind deiner Meinung ja eh nichts wert.
Jetzt geh herein, ruhe dich aus. Ich will dich morgen in Topform auf dem Feld sehen. Ich gehe in den Krankenflügel, um nachzusehen, wie schlimm der Schaden durch deine Unaufmerksamkeit ist."
„Natürlich, Basílissa", murmelte Draco, während er sich auch schon brav in Richtung Schloss abwandte. Mit hängenden Schultern machte er sich auf den Weg, während ich noch wütend vor mich hinschnaubend die Kiste wegstellte. Da gab man sich viel Mühe mit dem Jungen, damit er bei Voldemorts Spiel nicht gleich in Woche drei schlapp machte und dann wurde es einem so gedankt.
Das Quidditchstadion war mal wieder mit Schülern gefüllt. Die Sitzplätze waren voll mit Schülern, einige in den Hausfarben von Slytherin doch die Mehrheit in den von Gryffindor gekleidet. Auch wenn natürlich alle Schüler eigentlich ihren eigenen Haus den Sieg wünschten, bei der Frage nach Slytherin oder Gryffindor lagen die Sympathien definitiv nicht bei meinem Haus.
Interessieren tat mich das natürlich nicht. Die Buhrufe aus der Gryffindor-Kurve als ich meine Mannschaft auf den Platz führte, ignorierte ich einfach. Stattdessen sah ich mit kaltem Blick an Madam Hooch vorbei zu der Stelle, wo gleich die gegnerische Mannschaft auftauchen würde. Ganz vorne weg natürlich der andere Quidditchkapitän, in diesem Fall also Harry.
Ich würde die Gryffindors mit meiner Mannschaft vernichtend schlagen. Auch wenn Orion aufgrund der gestrigen Verletzung heute leider ausfiel, ließ ich mir das nicht nehmen. Sein Ersatz würde schon vernünftig spielen und Draco wohl auch. Jedenfalls wirkte er heute Morgen ausnahmsweise mal ausgeruht und nicht mehr so fahrig wie die letzten Tage.
Endlich ging die andere Umkleidekabine auf. Unsere gegnerische Mannschaft kam über das Feld auf uns zu. Dieses Mal war es an den Slytherins zu buhen, während die Gryffindors laut jubelten. Ich konnte sogar Luna Lovegoods dämlichen Löwenhut irgendwo in der Menge hören. Das Patricia die kleine Verrückte gemocht hatte, konnte ich wirklich nicht nachvollziehen.
Die Gryffindors erreichten uns endlich. Ein kaltes, hartes Lächeln umspielte meine Lippen. Heute gab es für die Löwen ein paar Klatscher gegen die Köpfe und in spätestens ein paar Monaten hätten einige von ihnen sicherlich Bekanntschaft mit meinen Messern oder anderen Waffen gemacht.
„Kapitäne, gebt euch die Hand", wurden Harry und ich von Madam Hooch angewiesen. Brav kam ich der Aufforderung nach und drückte dabei ordentlich zu, weshalb ich kurz Panik in Harrys Augen erkennen konnte. Hoffentlich hatte er darüber nachgedacht, ob dieser Handschlag tödlich für ihn enden konnte.
„Auf die Besen", rief die Schiedsrichterin, als wir unsere Hände wieder losließen. „Beim Pfiff geht's los ... drei ... zwei ... eins ..."
Der Pfiff ertönte. Wir alle stießen uns kräftig von den heute gefrorenen Boden ab, um hinauf in Richtung des blauen Himmels zu fliegen. Auch heute meinte es das Wetter wohl gut mit uns, allerdings hatten wir die letzten Tage auch wirklich genug Pech gehabt.
„Nun, da fliegen sie, und ich denke, wir sind alle überrascht über die Mannschaft, die Potter dieses Jahr zusammengestellt hat", ertönte Zacharias Smith Stimme im Stadion. Er war anscheinend der neue Kommentator. „Viele dachten, dass Ronald Weasley in Anbetracht seiner durchwachsenen Leistung als Hüter im letzten Jahr nun nicht mehr dabei sein würde, aber eine enge persönliche Freundschaft mit dem Kapitän ist natürlich hilfreich ..."
Na ja, solange er dabei war Harry und Ron fertig zu machen, sollte es mir nur Recht sein. Mal sehen, ob es das im letzten Jahr noch sehr dünne Nervenkostüm des Hüters aushielt, wenn er an sein Versagen im letzten Jahr erinnert wurde.
Auch der Slytherin Fanblock schien zu dem Schluss zu kommen, dass sie den Hufflepuff so lange gerne hätten, wie er die gegnerische Mannschaft fertig machte. Jedenfalls unterstützen sie ihn mit Applaus und lauten Hohngelächter.
Ich selbst schoss den Klatschern hinterher, um meinen Jägern den Weg frei zu den Toren zu machen. Den ersten ließ ich in Richtung Ginny Weasley los, die sich Benjamin in den Weg stellen wollte. Zwar traf ich nicht, doch wenigstens kam sie deshalb vom Kurs ab und konnte somit nicht meine Mannschaft behindern.
Schließlich kam Urquhart an den Ringen der Gryffindors an. Jetzt stand nur noch Ron Weasley unseren ersten Punkten im Weg. Ob wohl sein Rückrad vom Ende des letzten Schuljahres noch existierte?
„- und Weasley rettet, nun ja, da hat er eben mal Glück gehabt, denk ich ...", rief Smith auch schon zwei Sekunden später.
Ron hatte es irgendwie geschafft, den Quaffel zu halten. Ich hatte keine Ahnung, warum er plötzlich nicht mehr panisch vor den Ringen herumflog, doch irgendetwas hatte ihn anscheinend Selbstvertrauen gegeben. Egal, was es war, ich würde es ihm wieder wegnehmen. Von alle den Weasleys hatte es Ron wirklich am wenigsten verdient glücklich zu sein.
Auch die nächsten dreißig Minuten schafften wir es nicht, ein Tor bei den Gryffindors zu machen. Man merkte doch, Orion fehlte in meinem perfekt eingespielten Trio. Das konnte sein Ersatz beim besten Willen nicht ausgleichen. Auch wenn wir anderen uns große Mühe gaben, das Defizit bei den Jägern auszugleichen, stand es jetzt gerade dreißig zu null für unsere Gegner. Damit war das Spiel noch lange nicht verloren, aber es stieß mir trotzdem sauer auf. Ich wusste genau, das Duell der Sucher würde Draco sehr wahrscheinlich alleine verlieren.
Zacharias Smith war inzwischen dazu übergangenen den Rest der Gryffindor-Mannschaft zu kritisieren. Aktuell waren es die beiden Treiber, Coote und Peakes.
„Natürlich hat Coote nicht gerade die typische Statur eines Treibers", sagte Zacharias hochnäsig, „normalerweise haben die ein bisschen mehr Muskeln -"
Ich verdrehte die Augen. Das hatten die Leute auch immer über Patricia gesagt und über mich taten sie es wahrscheinlich auch. Trotzdem machte mir niemand etwas als Treiberin vor.
„„Hau ihm einen Klatscher rein", rief Harry nun tatsächlich Coote zu, als der gerade dicht gefolgt von mir auf den Weg zu einem Klatscher vorbeifegte. Der gegnerische Treiber grinste breit, entschied sich allerdings lieber dafür, Draco abzuschlagen. Ich konnte allerdings lange vor erreichen des Zieles, den Klatscher abfangen.
Das Spiel ging weiter. Der Siegeszug von Gryffindor schien nicht wirklich abbrechen zu wollen. Ron schaffte es, noch zwei weitere Tore von Slytherin zu verhindern, während Ginny ein weiteres für Gryffindor machte. Die aufgeregte rot-goldene Menge feierte es mit einer Parade und stimmten erneut den alten Hit „Weasley ist uns King" an. Natürlich in der von Gryffindor umgedichteten Variante. Ron ließ sich doch tatsächlich dazu hinreißen, zwischenzeitlich auch noch Dirigent zu spielen. Als würde es nicht reichen, dass er die Ringe bewachen musste.
Und dann schoss Draco plötzlich steil nach oben. Auch wenn ich ihn selbst nicht sah, war ich mir sehr sicher, der Slytherin hatte den Schnatz entdeckt. Theoretisch war Harry viel näher dran, doch der Gryffindor-Kapitän war nicht aufmerksam genug. Erst als Draco ihn auf seinen Weg nach oben anrempelte, merkte er überhaupt, dass der Slytherin-Sucher seine vorherige Flugbahn verlassen hatte.
„Und ich glaube, Malfoy von Slytherin hat den Schnatz gesehen!", rief Zacharias Smith durch sein Megafon. „Ja, er hat ganz sicher was gesehen, was Potter entgangen ist!"
Jetzt sah Harry doch mal nach oben. Er schien zu der Erkenntnis zu gelangen, dass Draco nicht zufällig in die Richtung flog. Auch er ging in einen steilen Flug in Richtung des blauen Himmels über. Tatsächlich holte er langsam auf.
Ich schoss in Richtung eines Klatschers. Coote versuchte, sich noch mir in den Weg zu stellen, doch ich konnte noch ausweichen und ihn so einfach hinter mir lassen. Trotzdem kostete mich das ein paar Millisekunden und als ich zurücksah, waren die beiden fast gleich auf. Ungefähr so wie damals, als Patricia ihn letztes Jahr kurz nach seinem Fang mit dem Klatscher erwischt hatte.
Auch wenn sie damals geschworen hatte, ab jetzt besser aufzupassen, machte ich genau das Gleiche wie damals. Ich pfefferte wieder den Klatscher in Richtung des Suchers. Erneut war ich hinter ihm, weshalb er diesen nicht sehen konnte. Peakes, welcher günstiger auf dem Spielfeld schwebte, wollte dazwischen gehen, doch der zweite Klatscher hielt ihn auf.
„RUMPS!"
Der Klatscher traf Harry am Hinterkopf. Der Sucher sackte ohnmächtig auf seinen Besen zusammen und rutschte herunter. Fast zeitgleich schloss sich Dracos Hand um den goldenen Schnatz. Ich war mir sehr sicher, ohne den Klatscher hätte definitiv Potter diesen gefangen.
Madam Hooch pfiff das Spiel nicht sofort ab. Zuerst stoppte sie noch Potters Fall in Richtung Boden. Eigentlich schade, denn bei dieser Höhe wäre Potter am Ende wahrscheinlich Brei gewesen.
Die anderen Spieler jagten in Richtung des Bodens. Die Gryffindors machten langgezogene Gesichter, während die anderen Slytherins glücklich strahlten. Sogar Draco wirkte ausnahmsweise mal wieder wirklich glücklich und nicht angespannt.
Erneut war hinter uns ein lauter Knall zu hören. Ich wirbelte herum, nur um zu entdecken, dass Ginny Weasley in das Podium des Stadionsprechers geflogen war. Smith war unter einem Trümmerhaufen aus Holz begraben worden, regte sich allerdings schwach. Die Jägerin war schon von ihrer Hauslehrerin aufgelesen worden, die ihre eine saftige Standpauke über das absichtliche hereinfliegen in die Tribüne hielt.
„Hab vergessen zu bremsen, Verzeihung, Professor", erklärte Ginny Weasley allerdings nur gelassen.
„Wir haben unser erstes Spiel gewonnen, Patricia!", schrie Benjamin glücklich, als ich neben ihm landete. „Auch wenn wir zu viele Tore bekommen haben, haben wir doch wirklich gut gespielt. Mit Orion werden dieses Jahr bestimmt den Pokal holen."
„Wir werden auf jeden Fall den Pokal holen", stellte ich fest, während ich mit Adleraugen beobachtete, wie der inzwischen wieder wache Harry von Madam Pomfrey versorgt wurde. Seinem finsteren Blick nach zu urteilen, ärgerte er sich gerade allerdings wesentlich mehr über das verlorene Spiel als über seine Verletzung.
Mich stimmte der Anblick allerdings auch nicht unbedingt zufrieden. Hätte er nicht noch ein wenig länger ohnmächtig sein können? Oder noch besser, einfach tot? Tyche war wirklich eine kleine, gemeine Bitch.
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