Kapitel 44

Eine Woche später saßen wir zusammen auf der Tribüne des Quidditchstadions. Heute würde das Match zwischen Hufflepuff und Gryffindor stattfinden. Den Löwen rechnete ich allerdings eigentlich keine großen Chancen zu. Das, was ich so gehört hatte, war das Training immer eine Katastrophe gewesen.
Das Wetter war heute ausnahmsweise mal sehr gut. Der Wind, welcher heute Morgen noch für viele rote Ohren gesorgt hatte, war abgeflaut. Zwar brauchte man noch eine dicke Jacke, doch Handschuhe und Mütze waren Sonnenbrillen gewichen. Die meisten hatten sich aufgrund der doch sehr kräftigen Sonne für eine entschieden, damit sie nicht Teile des Spiels verpassten, weil sie geblendet wurden.
Ich hatte es mir mit Blaise, Adina, Jamie, Draco und seinen Schlägern auf der Tribüne gemütlich gemacht. Hinter uns saß das Quidditchteam von Slytherin. Um mich herum glänzten mal wieder die „Weasley ist unser King"-Anstecker und auch bei mir auf der Brust war er zu sehen.
Nach all den Streitigkeiten in letzter Zeit mit den Weasleys und auch in Anbetracht meiner gewollten Rolle in diesem Krieg hatte ich ihn mir ohne Murren angesteckt. Momentan fühlte ich mich tatsächlich sogar ziemlich wohl mit ihm, fast als würde er sagen: „Du bist jetzt ein richtiger Teil deines Hauses."
Endlich kamen die Teams auf das Spielfeld gelaufen. Erst die Hufflepuffs und dann die Gryffindors. Während die gelb gekleidete Mannschaft so wirkte, als wäre sie guter Dinge, sah es bei den Löwen ganz anders aus. Rons ängstlicher Blick glitt über die Reihen und die neuen Treiber schienen nicht ganz zu wissen, was sie mit sich anfangen sollten, während sie in Richtung der Spielfeldmitte liefen.
Madame Hooch ermahnte noch einmal beide Teams fair zu spielen und schon ging es los. Die Bälle wurden losgelassen, die Spieler schossen in die Höhe. Beide Hüter flogen zu den Ringen, während sich Katie Bell den Quaffel schnappte. Sie wurde von einem Hufflepuffjäger geblockt, ließ den Ball wieder los, doch Angelina Johnson konnte ihm noch so gerade Zacharias Smith wegschnappen, weshalb Gryffindor im Ballbesitz blieb.
Ein Hufflepuff-Treiber schlug einen Quaffel in den Weg der Jägerin, die zwar ausweichen konnte, doch schon kam ein gegnerischer an und konnte ihr den Ball abnehmen. Die Hufflepuffs rasten in Richtung der anderen Seite des Spielfeldes. Die Gryffindors versuchten, sie noch aufzuhalten, doch ohne wirklichen Erfolg. Einer der neuen Treiber schlug einen Klatscher auf Smith, um ihn davon abzuhalten einen Pass entgegen zu nehmen, doch die Metallkugel flog so weit an ihm vorbei, dass er sie wahrscheinlich gar nicht bemerkte.
Und dann war es wieder so weit. Es hieß wieder Ron gegen einen Jäger. Die Weasley wirkte mal erneut total verunsichert und um mich herum schwoll mal wieder der Gesang an:
„Weasley fängt doch nie ein Ding,
Schützt ja keinen einz'gen Ring,
So singen wir von Slytherin:
Weasley ist unser King.
Weasley ist dumm wie 'n Plumpudding,
Lässt jeden Quaffel durch den Ring.
Weasley sorgt für unsern Gewinn,
Weasley ist unser King."
Ich machte mir gar nicht die Mühe, Draco dafür überhaupt noch einen bösen Blick zu zuwerfen. Es gab keinen Grund länger die Weasleys zu verteidigen. Sollten sie doch selbst zusehen, wie sie damit klarkamen. Ein ordentliches Selbstbewusstsein für Ron wäre schon einmal ein guter Anfang.
Wie nicht anders zu erwarten, hielt Ron den Quaffel nicht. Somit stand es zehn zu null für Hufflepuff. Es dauerte nicht lange, dann wurde daraus ein zwanzig zu null und schließlich auch ein dreißig zu null.
Lee Jordan, der mal wieder das Spiel moderierte hörte sich mit jedem Ball, der bei seinem Haus reinging ein wenig gequälter an. Als dann Kirke, einer der neuen Treiber, tatsächlich rücklings vom Besen fiel, weil Zacharias Smith mit dm Quaffel in der Hand auf ihn zugeprescht kam, schien ihm endgültig klar zu werden, es gab nur eine Hoffnung, um zu gewinnen: Ginny Weasley musste sehr schnell den Schnatz fangen, denn sobald Hufflepuff 150 Punkte Vorsprung hatte, war das Spiel für Gryffindor gelaufen. Sie würden dann nicht mehr aufholen können.
Ich hingegen fand das schlechte Spiel auf dem Feld tatsächlich ziemlich amüsant. Als Kirk fast vom Besen fiel, gab es für mich kein Halten mehr und ich musste einfach loslachen. Zu meiner Verteidigung, er tat sich nicht ernsthaft weh, sondern konnte einfach wieder auf seinen Besen steigen und weiter machen.
„Der spielt ja noch schlechter als Goyle", rief ich amüsiert.
„Das tut er", bestätigte mir Adina, welche kichernd auf meiner anderen Seite saß. Sie hatte damit allerdings schon nach Rons dritten vermasselten Quaffel angefangen.
Das Massaker an den Gryffindors ging weiter. Kurz darauf - es stand mittlerweile hundertfünfzig zu zwanzig – verfehlte Sloper, der andere neue Treiber, auch noch den Klatscher und traf stattdessen mit dem Schläger Angelina Johnsons Mund. Ich war mir ziemlich sicher, zusammen mit dem Blut spukte sie auch noch ein paar abgebrochene Zähne aus, auch wenn ich es auf die Entfernung nicht wirklich erkennen konnte.
Das Spiel ging mittlerweile in die zwanzigste doch sehr langweilige Minute. Das Lied „Weasley ist unser King" ging mir nach der hundertsten Wiederholung auf die Nerven, Ron hatte mittlerweile so viele Bälle reingelassen, dass es nun zweihundertdreißig zu achtzig stand, weshalb die Gryffindors eigentlich jetzt den Schnatz fangen mussten, um zu gewinnen.
Bisher sah es allerdings nicht so aus, als würde bald irgendwann jemand den Schnatz fangen. Ginny Weasley und Summerby, die beiden Sucher, der jeweiligen Mannschaften, zogen noch immer ziellos über dem Spielfeld Kreise, während die Hufflepuffjäger kurz davor waren, ihr vierundzwanzigstes Tor zu werfen.
Erneut schwoll der Lärm um mich herum an. „Weasley ist unser King", wurde nun mal wieder mehr gebrüllt als gesungen. Für das nächste Spiel hatte Draco hoffentlich neue Strophen parat, ich würde nämlich eine Höchstanzahl an Wiederholungen festlegen.
Vielleicht sollte ich jetzt einfach schon mal gehen, um dem Spiel zu entkommen. Dann könnte ich noch ein bisschen Zeit für mich haben. Mal wieder nur Zeit für Antiope und mich.
Der Hufflepuffjäger warf und mal wieder flog Ron viel zu hektisch los. Erneut bekam er nicht den Quaffel zu fassen und damit stand es zweihundertvierzig zu achtzig.
Ich überlegte gerade, ob ich nicht vielleicht in die heulende Hütte gehen sollte, als doch endlich Bewegung in die Sucher kam. Vielleicht hatte Tyche doch endlich Mitleid mit uns Schülern bekommen und hatte deshalb beschlossen, das Elend jetzt doch mal endlich zu beenden.
Die beiden Sucher stürzten sich in die Tiefe. Ich musste mich ziemlich konzentrieren, um den kleinen goldenen Ball wenige Meter über den Boden auszumachen. Wenn keiner von ihnen nachgeben würde, würden sie wohl ungefähr gleichzeitig am Ball ankommen. Der Abstand wurde immer kleiner und kleiner.
Und dann machte Summerby aus irgendeinen Grund einen klitzekleinen Schlenker. Er war nicht groß, kostete ihn nur Milisekunden, doch genau diese kosteten ihm am Ende den Sieg. Ginny Weasley schloss ihre Hand, um den Schnatz und er konnte noch verzweifelt an dieser kratzen.
„Ginny Weasley hat den Schnatz gefangen", kam es jetzt doch wieder etwas begeisterter von Lee Jordan, der sich zwischenzeitlich so angehört hätte, als würde er gleich losheulen, weil die Gryffindors so schlecht spielten. „Hufflepuff gewinnt mit zweihundertvierzig zu zweihundertdreißig Punkten."
Ich streckte mich. Dann konnten wir ja endlich diesem Gesang entkommen. Hoffentlich würde im Gemeinschaftsraum nicht weitergesungen werden, ansonsten würde ich von dort ganz schnell wieder verschwinden.
„Das war doch wirklich amüsant", stellte Draco fest, während wir uns durch die singende Slytherin-Masse in Richtung Ausgang schoben.
„Die ersten zehn Minuten fand ich auch noch witzig. Allerdings haben die Gryffindors so miserabel gespielt, zum Ende hin fand ich es langweilig, immer nur Ron verzweifelt dem Quaffel weghechten zu sehen. Und dein Lied wurde so oft wiederholt, Draco, der nächste der es singt, kriegt von mir ein Messer in den Bauch. Denk dir mal ein paar neue Strophen aus, von mir aus auch über die anderen Gryffindors", berichtete ich.
Auf dem Gesicht des angesprochenen machte sich ein breites, wenn auch etwas fieses Grinsen breit. Ich hatte ihm gerade mein Einverständnis gegeben, noch mehr auf den Gryffindors herumzuhacken und er würde es definitiv ausnutzen.
Blaise sah mich kurz etwas überrascht, dann kurz misstrauisch und schließlich ziemlich ausdruckslos von der Seite an. Er hatte wohl eher mit einer erneuten Standpauke für Draco gerechnet, nicht mit der Aufforderung das Spiel noch weiter zu treiben. Er ging allerdings auch nicht weiter drauf ein. Na ja, wenn er Redebedarf hätte, würde er es mir schon sagen.

Im Gemeinschaftsraum gab es eigentlich nur ein Thema: das schlechte Spiel der Gryffindors. Egal, wo man hin hörte, die Leute lachten über Ron oder über die gegnerischen Treiber. Immer wieder erklang auch erneut „Weasley ist unser King", weshalb ich kurz davor war, mir einen ruhigeren Ort zu suchen.
„Patricia", hörte ich in diesem Moment Blaise hinter mir. Mein Freund hatte noch seine dicke Jacke in den Schlafsaal gebracht und war da aus irgendeinem Grund erstaunlich lang gewesen.
„Da bist du ja wieder. Ich dachte schon, du bleibst im Schlafsaal", gab ich zu.
„Nein, ich habe nur kurz mit Draco geredet. Hättest du Zeit für mich?"
„Klar", meinte ich überrascht. Wir hatten doch eigentlich gesagt, wir würden uns gleich im Gemeinschaftsraum treffen. Dachte er ernsthaft, ich würde ihn jetzt stehen lassen, weil er zwei Minuten mit Draco geredet hatte?
„Wollen wir woanders hingehen? Irgendwohin, wo wir unter uns sind", wurde ich freundlich gefragt.
„Warum sollten wir das nicht tun?" Ich stand von meinem Platz auf. Fragte Blaise vielleicht die ganzen merkwürdigen Dinge, wegen der Sache, die ihn dazu gebracht hatte, nach dem Quidditchspiel so misstrauisch zu gucken? Dann hätte er aber schnell Redebedarf bekommen. Allerdings musste auch nicht jeder so lange über alles nachdenken wie ich.
Etwas unsicher griff ich nach seiner Hand. Wenn er wirklich Redebedarf hatte, brauchte er vielleicht etwas Abstand zu mir und wollte es nicht. Er zog sie allerdings nicht weg, das war hoffentlich ein gutes Zeichen.

Blaise und ich zogen uns in mein Trainingsraum zurück. Es gab wohl keinen besseren Ort in ganz Hogwarts, damit wir in Ruhe zu zweit reden konnten. Hier konnte man uns belauschen, die meisten Leuten hatte ja nicht einmal eine Ahnung, dass es ihn gab.
„Was ist denn los?", fragte ich besorgt, als wir den Raum betraten.
„Ich wollte mir dir über deine Beziehung zu den Gryffindors reden. Ich weiß, ihr hattet in letzter Zeit sehr viel Streit, aber ehrlich gesagt bin ich immer davon ausgegangen, du würdest trotzdem auf ihrer Seite stehen. Heute warst du das aber nicht und das hat mich gewundert. Und ehrlich gesagt, ist mir dadurch auch aufgefallen, dass du seit Anfang des Schuljahres sehr viel auf der Seite von den Slytherin bist. Du erlaubst Draco plötzlich Dinge, die früher ein Streit zwischen euch ausgelöst hätten. Was ist also los?"
„Ich habe einfach keine Lust mehr, die Gryffindors zu verteidigen. Ich finde noch immer nicht alles von Draco richtig, aber er steht momentan hinter mir und damit hat er meine Treue mehr verdient als die anderen."
„Aber ich denke, da steckt noch mehr dahinter, oder? Hast du noch einmal darüber nachgedacht, auf welcher Seite du stehen wirst? Wirst du Sirius und Marlon verlassen?", wurde ich unsicher gefragt.
Ich schluckte schwer. Auch wenn mir klar gewesen war, dass wir irgendwann dieses Gespräch führen würden, jetzt gerade fühlte ich mich trotzdem ziemlich überrumpelt.
Marlon und die anderen hatten immer versucht, mich auf diesen Moment vorzubereiten. Gerade Roux hatte mir auch oft gesagt, ich solle darüber nachdenken, meinen Freund einzuweihen, auch wenn er eine Gefahr darstellte. Bisher hatte ich es aber nie für den richtigen Schritt gehalten, schließlich wollte mein Freund nichts mit diesem Krieg zu tun haben.
„Ich habe die Seite nicht gewechselt, Blaise. Marlon und Sirius sind meine Väter und sie werden es auch bleiben", stellte ich wahrheitsgemäß fest. Allerdings hatte ich das Gefühl, dieses Mal durfte ich den Rest der Wahrheit nicht auslassen. Dieses Mal durfte ich ihm nichts verschweigen, auch wenn ich noch nicht wusste, wie ich ihm all das sagen sollte.
Doch während ich noch überlegte, ergriff mein Freund schon das Wort: „Dafür, dass du dir deiner Seite noch so sicher bist, rutschst du momentan immer auf die andere Seite. Patricia entweder bist du kurz davor es dir anders zu überlegen oder –" Blaise stockte kurz, bevor er mit belegter Stimme weitersprach. „– oder du willst, dass alle glauben, du würdest auf der anderen Seite stehen."
„Letzteres", gab ich unsicher zu. „Du hast immer gesagt, du willst nichts mit diesem Krieg zu tun haben, also habe ich dir verschwiegen, was ich vorhabe. Ich hoffe, du bist deshalb nicht wütend."
Blaise gab ein leises Seufzen von sich, was schon irgendwie genervt klang. Die Frage war nur, wovon war er genervt.
„Ich bin nicht sauer auf dich", brachte schließlich Blaise heraus. „Aber ab jetzt wüsste ich doch gerne, was vorgeht. In Ordnung?"
Ich nickte schnell. Wenn ich so einfach davon kam, fand ich es absolut in Ordnung. Schließlich hatte ich mittlerweile selbst eingesehen, jetzt war der Zeitpunkt gekommen, Blaise einzuweihen.
„Ich hoffe, du hast viel Zeit", erwiderte ich und begann unruhig auf und ab zu tigern, während ich mir überlegte, wie ich am besten dieses Gespräch anfangen konnte.
Mein Freund machte es sich auf der Trainingsmatte gemütlich. Er sah mich erwartungsvoll an, doch glücklicherweise drängte er mich, endlich mit der Sprache rauszurücken. Sehr wahrscheinlich hätte es aber auch nichts gebracht, denn dadurch würde ich auch nicht schneller meinen Ansatzpunkt finden.
„Haben wir mal über Carolin Black geredet? Über meine leibliche Mutter?", fragte ich verunsichert.
„Nur oberflächlich. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie wirklich eine Rolle für dich spielt."
„Tut sie auch nicht so richtig. Sie ist nun mal in der Zwischenwelt und nicht hier. Genau das ist aber der springende Punkt. Carolin ist nicht tot, Blaise", begann ich zu erklären, warum ich mich dazu entschieden hatte, die Seiten scheinbar zu wechseln.

„... und deshalb habe ich entschieden, als Doppelagent zum dunklen Lord zu gehen", beendete ich meine Erzählung, warum ich am Ende scheinbar doch die Seiten wechseln würde.
Blaise schien meine Ausführung eher Sorgen und Kopfschmerzen bereitet zu haben, als ihn wirklich zufrieden zu stellen. Vielleicht war das alles ja doch zu viel für ihn. Er war kein Krieger, das hatte ich gewusst, als ich mich auf ihn eingelassen hatte, doch gerade hatte ich ein wenig Zweifel, er würde unterm Strich, mit all dem klarkommen.
Dabei hatte ich noch immer nicht alles erzählt, was für ihn relevant werden würde. Mein Fluch stand schließlich auch noch aus. Die Frage war nur, sollte ich es ihm jetzt sagen? Allerdings kam es mir ziemlich falsch vor, ihn jetzt noch zu verheimlichen. Blaise hatte eindeutig die ganze Wahrheit gefordert.
„Es gibt noch etwas, worüber wir mal reden sollten. Meinen Fluch", fügte ich noch hinzu.
„Roux hat mir letzten Winter von ihm erzählt", wurde mir von meinem Freund mitgeteilt.
„Oh ...", kam es verunsichert von mir. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet.
„Ich habe nichts gesagt, weil es für mich nichts ändert. Ich liebe dich, Patricia. Es ist nicht das Ende, wenn du unter dem Fluch stehst. Wir werden das überstehen, kleine Rose."
Ich schluckte schwer. Und da war wieder dieses elendige Thema. Blaise wollte auf mich warten und ich – ich wollte nicht schon wieder diejenige sein, die wie ein Klotz an seinem Bein hing. Vor allem jetzt nicht mehr, wo klar war, dass ich diesen Krieg nicht überleben würde.
Wer wusste schon, wie lange ich unterm Fluch stehen würde? Wer wusste, wie sehr ich mich unter ihn verändern würde? Niemand.
„Und wenn ich nicht will, dass du wartest?", hakte ich vorsichtig nach.
„Du willst nicht, dass ich auf dich warte?", kam es verletzt von meinem Freund.
„Ich will, dass du glücklich wirst. Das wirst du nicht, wenn du einer Person hinterhertrauerst, die vielleicht nie wiederkommt. Marlon hat das gemacht, das war nicht gut.
Versteh doch, auch wenn der Fluch gelöst wird, heißt es noch lange nicht, dass am Ende die jetzige Version von mir vor dir steht. Vielleicht habe ich mich trotzdem verändert und die neue Version von mir magst du nicht mehr. Deshalb will ich nicht, dass du dich an mich klammerst.
Wenn ich unter dem Fluch stehe, will ich, dass du dich nach einer neuen Freundin umsiehst. Geh mit jemand anderem aus, vielleicht jemand, der genauso romantisch veranlagt ist wie du. Roux, zum Beispiel", schlug ich vor.
Ein trauriges Lachen war von Blaise zu hören.
„Ich soll mit Roux ausgehen, wenn du unter dem Fluch stehst?", wurde ich belustigt gefragt.
„Ja, das sollst du machen. Du sollst nach vorne sehen und dich nicht an mich klammern und ich glaube Roux, würde dir dabei helfen, über mich hinwegzukommen", fasste ich meinen Entschluss zusammen.
„Und wenn die Patricia, die wiederkommt, noch immer in mich verliebt ist?", wurde ich gefragt.
„Dann muss sie damit leben, dass sie ihren Ex-Freund mit ihrer Cousine verkuppelt hat, weil es das richtige war."
Ich fürchtete nur, sie würde nicht lange damit leben müssen.


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