Kapitel 35

Der Hogwartsexpress fuhr an. Man konnte zusehen, wie das Bahngleis immer kleiner wurde. Wir fuhren jetzt das allerletzte Mal in die Ferien. Das nächste Mal, wenn wir diese Strecke fahren würden, hätten wir einen Abschluss. Wir würden unsere Bewerbung schreiben, wenn wir sie nicht schon aus Hogwarts losgeschickt haben.
„Schon komisch, dass es so gut wie vorbei ist, oder? Es kommt mir so vor, als hätte ich dich erst gestern kennengelernt und vorgestern die anderen." Sirius sah über meine Schulter ebenfalls aus dem Fenster.
„Ich weiß, aber ich freue mich darauf, wenn wir mit der Schule fertig sind." Ich würde dann endlich wieder bei meiner Familie wohnen. Eine wirklich schöne Tatsache.
„Dann haben wir endlich kein Unterricht mehr und wir ziehen zusammen." Der Gryffindor fing an strahlen.
„Hör auf bei dem Gedanken mich zu verlassen so zu grinsen!" James warf Sirius einen Schokofrosch an den Kopf.
„Aua!" Mein Freund rieb sich den Kopf.
„James, wenn du Sirius immer so misshandelst, musst du dich nicht wundern, wenn er lieber zu seiner Prinzessin ziehen will." Lily sah ihren Freund streng an. Dieser zog schuldbewusst seinen Kopf ein.
„Entschuldigung, Tatze." Der Schulsprecher sah traurig zu seinem Bruder.
„Ach, Krone, ich liebe dich doch und niemand auf der Welt kann daran etwas ändern. Nicht einmal du. Ich fürchte, du wirst mich nie wieder loswerden."
„Dann wirst du mich jetzt für immer weiter nerven? Ist ja lästig." Mein Freund ließ mich los und stürzte sich stattdessen auf James. Die beiden Jungen fingen an sich gegenseitig durch zu kitzeln, was wirklich unpraktisch war, da dafür eigentlich kein Platz war. Wir hatten uns mal wieder alle zusammen in ein Abteil gequetscht, weshalb die Sitzbänke, aber auch der Boden voll mit Leuten war.
„Jungs, hört auf!" Lily versuchte, die beiden Jungen zu stoppen, allerdings ohne irgendwelchen Erfolg.
„Black, Potter! Entweder hört ihr auf oder geht auf den Gang!" Die beiden Junge unterbrachen ihren Streit und sahen sich nachdenklich an.
„Das ist noch nicht vorbei, Krone."
„Das verspreche ich dir, Tatze." Mein Freund legte seinen Kopf auf meine Schulter.
„James hat mich geärgert." Er sah mich mit seinem traurigen Hundeblick an.
„Hattest du es verdient?" Der Junge schüttelte schnell seinen Kopf.
„Doch hattest du." Ich drückte dem Treiber einen Kuss auf die Stirn. Die anderen fingen an zu lachen.
„Sirius, ich fürchte dein Plan, von Carolin getröstet zu werden, ist nach hinten losgegangen", lachte Maélys ihren Treiberkollegen aus.
„Fürchte ich auch."

Ich lief durch die Gänge des Hogwarts Express auf der Suche nach Jean. Meine Cousine saß bei ihren Freunden und ich hatte sie seit dem Frühstück nicht mehr gesehen. Jetzt war es langsam Zeit fürs Mittagessen und ich wollte zu mindestens gucken, ob sie mit Essen versorgt war. Schließlich war ich für die Elfjährige verantwortlich.
Bubble lief hinter mir her und sah wie ich in jedes Abteil herein. Irgendwo musste meine Cousine doch sitzen. Wahrscheinlich lief ich im Moment einfach komplett in die falsche Richtung. Allerdings lag nur noch ein Wagen vor mir. Ich würde sicherlich nicht jetzt abbrechen, um alles wieder zurückzulaufen, nur um festzustellen, dass Jean in diesen letzten Wagen saß.
Gedankenverloren ging ich zur Tür, welche die beiden Wagen verband. Bubble fing an, ängstlich zu mauzen. Automatisch sah ich zu ihr, weshalb ich nicht merkte, wie die Tür geöffnet wurde. Die Person, die den Wagen betrat, war ebenfalls abgelenkt. Wir liefen ineinander herein.
„Entschuldigung." Ich wandte mein Blick von Bubble ab und sah zu der Person. Sturmgraue, kalte Augen, längeres schwarzes Haar. Die Ähnlichkeit zu Sirius war nicht zu übersehen.
„Pass gefälligst besser auf!", giftete mich der Junge an. Genervt verdrehte ich die Augen.
„Auch schön dich zu sehen, Regulus." Der Slytherin sah sich einmal kurz um.
„Was willst du hier?" Etwas Kälte war aus dem Blick des Jungen gewichen.
„Ich suche nach meiner Cousine."
„Die wirst du hier nicht finden." Jetzt hätte ich gerne Maélys hier. Die Kriegsnymphe könnte mir mit Sicherheit sagen, ob Sirius Bruder mich anlog oder nicht.
„Das werde ich gleich sehen." Ich wollte an dem jüngsten Black vorbei, doch er versperrte mir mit dem Arm meinen Weg.
„Du solltest da nicht rein gehen." Misstrauisch sah ich wieder zur Tür. Warum sollte ich bitte nicht in den nächsten Wagen gehen? Alles in mir sträubte sich dagegen, blind dem Jungen zu glauben, dass ich nicht dort rein sollte.
„Dort sitzen nur Slytherins aus den höheren Jahrgängen." Ich stockte. Machte sich Regulus Black etwas sorgen um mich? Ich verbesserte kurz mein Gehör, um die Gespräche in dem nächsten Waggon mitzubekommen. Tatsächlich zeigte meine Lauschattacke, dass es sich wirklich vorwiegend um Slytherins, viele aus meinem Jahrgang, handelte. Ein paar Stimmen konnte ich auch keinem Gesicht zuordnen, doch dadurch wurde nur klar, dass sie auf jeden Fall nicht zu meiner Cousine oder einen ihrer Freunde gehörte. Es schrie auch niemand um Hilfe oder machte anders kund, dass er mit der jetzigen Situation unzufrieden war und ich da besser eingreifen sollte. Ich drehte mich um.
„Auf Wiedersehen, Regulus."
„Warte! Wie geht es Sirius?" Ich drehte mich verunsichert um.
„Das solltest du ihn fragen und nicht mich." „Sirius steht aber gerade nicht vor mir, sondern du." Ich schüttelte den Kopf.
„Wenn es dich interessiert, wie es deinem Bruder geht, solltest du zu ihm gehen." Der Slytherin nickte leicht.
„Pass auf dich auf, Carolin." Er wirkte irgendwie enttäuscht.
„Sirius fühlt sich bei den Potters wohl. James und er, sie sind wie Brüder, aber – Es würde ihn freuen, wenn ihr euch aussprechen würdet, Regulus. Keine Ahnung, ob man eure Beziehung wieder kitten kann, aber ein Versuch ist es wert", brach es aus mir heraus. Der Junge betrachtete nachdenklich den Gang hinter mir.
„Sag ihm bitte nichts von diesem Gespräch." Dieses Mal wollte der Slytherin gehen.
„Warum ist es dir plötzlich wieder wichtig, wie es Sirius gibt?"
„Ich werde älter und weiser?" Es hörte sich eher wie eine Frage, als wie eine Antwort an. Regulus schien das ebenfalls aufzufallen. Jedenfalls setzte er eine weitere Erklärung an.
„Nur weil wir zwei komplett verschiedene Meinungen zu der jetzigen politischen Situation haben, hört er nicht auf, mein Bruder zu sein. Er soll glücklich werden, auch wenn ich hoffe, dass er irgendwann wieder zur Besinnung kommt und nach Hause zurückkommt." Ich merkte, wie mein Herz sich schmerzhaft zusammenzog. Mein Freund sollte bitte niemals einen solchen Sinneswandel erleben. Natürlich gönnte ich dem Treiber eine bessere Beziehung zu seinem kleinen Bruder. Mir war auch klar, dass es bei der jetzigen Einstellung der blackschen Brüder niemals dazu kommen würde, doch deshalb meinen Freund zu verlieren- dieser Preis war mir dann doch zu groß. Und genau das würde es heißen. Wenn Sirius jemals zu den Blacks zurückkehren würde, müsste er vorher eigentlich all seine Grundsätze verraten. Alles, was ihn ausmachte, würde er damit verraten.
„Vielleicht wachst du auch eines Tages auf und hast eine andere Sichtweise auf die Welt."
„Auch das könnte passieren", stimmte mir der Junge zu. Er nickte mir noch einmal zu, dann öffnete er die Tür zurück in den Waggon der Slytherins. Ich hielt ihn dieses Mal nicht zurück, sondern machte mich zusammen mit Bubble auf den Rückweg.

Ich kam wieder an unserem Abteil an. Unschlüssig blieb ich kurz davor stehen. Entweder ging ich kurz herein oder ich würde weiter meine Cousine suchen. Natürlich sollte ich jetzt eigentlich mit Sirius reden. Zwar hatte Regulus mich gebeten, nicht über unser Gespräch zu reden, doch gerade weil ich Sirius Reaktionen auf Regulus kannte, wollte ich ihm so etwas nicht verschweigen. Schon ihm erst später davon zu erzählen, kam mir ein wenig wie ein Verrat vor, doch ich wollte auch Regulus Bitte nicht einfach ignorieren.
Ich verstand nicht, warum ich Sirius nichts erzählen sollte, doch das gab mir noch lange nicht das Recht einfach den Slytherin zu ignorieren. Allerdings war ich die Freundin von dem älteren Black nicht von dem Jüngeren. Ich setze mich wieder in Bewegung. Natürlich würde Sirius von dem Gespräch zwischen mir und seinem kleinen Bruder erfahren. Er war mein Freund und ich würde in erster Linie seine Wünsche respektieren. Zögerlich öffnete ich die Tür zu dem vollen Abteil. Die Blicke meiner Freunde wanderten sofort zu mir.
„Du siehst unzufrieden aus", stellte James fest.
„Hast du Jean nicht gefunden?" Sirius wirkte besorgt.
„Ich war bisher nur in eine Richtung unterwegs. Wahrscheinlich sitzt sie im linken Teil des Zuges. Ich gehe sie gleich weiter suchen."
„Aber vorher sagst du uns kurz hallo?" Maélys schaute mich misstrauisch an.
„So ungefähr." Ich wandte mich an meinen Freund.
„Willst du mitkommen?" Ich sah ihn auffordernd an.
„Klar?" Verunsichert stand er auf und ging in meine Richtung. Hinter uns schloss er die Abteiltür wieder.
„Was ist denn los, Prinzessin?"
„Ich bin einmal durch den ganzen Zug gelaufen bis zum letzten Waggon."
„Ich sagte doch, du solltest erst Richtung Lok gehen."
„Darum geht es nicht. Im letzten Waggon – eigentlich eher vor der Tür – ich habe dort Regulus getroffen." Sirius spannte sich sofort wieder an.
„Wenn er irgendetwas gesagt oder getan hat –" Ein leises, wütendes Knurren war zu hören. Sirius Hände waren zu Fäusten geballt. Automatisch griff ich nach seiner Hand, um ihn wieder zu beruhigen und um ihn davon abhalten zu können, einfach wieder zu gehen.
„Er hat mir nichts getan. Er war sogar irgendwie sehr nett und hat mich davon abgehalten zu den Slytherins zu rennen. Die wären mit Sicherheit nicht über meinen Besuch erfreut gewesen."
„Mein Bruder war nett zu dir?" Ich nickte.
„Er wollte wissen, wie es dir geht. Irgendwie war er ein wenig komisch." Sofort sah man die Augen des Treibers aufleuchten.
„Vielleicht sieht er ja ein, dass der dunkle Lord ein mordlustiger Irrer ist." Mein Freund versuchte mühevoll seine Begeisterung von der Idee zu verstecken. Ich zuckte mit den Schultern. Es hatte sich nicht wirklich danach angehört, dass der Sucher der Slytherins plötzlich einen Sinneswandel hatte, sondern eher als würde er seinen Bruder vermissen.
„Ehrlich gesagt denke ich eher, dass er dich vermisst, es aber nicht zugeben will. Er wollte eigentlich, dass ich dir nicht sage, dass wir geredet haben."
„Und trotzdem bist du sofort zu mir gekommen." Ich nickte.
„Ich weiß, dass du es wissen willst, wenn ich auf Regulus treffe." Er wirkte ziemlich zufrieden, bevor er wieder loslief. Irgendwann während unseres Gespräches waren wir offensichtlich stehen geblieben. Zumindest ich hatte es gar nicht richtig realisiert.

Lächelnd öffnete ich die Abteiltür, hinter der Jean mit ihren Freunden saß. Sie waren alle in ein Kartenspiel vertieft.
„Hallo", begrüßte ich die Truppe.
„Carolin!" Der Kopf meiner Cousine ging ruckartig hoch. Das Mädchen sah mich breit grinsend an. Ich ließ mich neben meine Verwandte fallen.
„Ist bei dir alles in Ordnung?" Die Blondine nickte glücklich.
„Es geht mir super. Du brauchst dir überhaupt keine Sorgen machen. Ist bei dir alles in Ordnung?" Jean sah mich mit schiefgelegtem Kopf an.
„Klar, ich wollte nur nach dir sehen."
„Und damit du dich nicht verläufst, ist dein Freund gleich mitgekommen, richtig?" Die anderen Erstklässler fingen an zu kichern.
„Nein, wir mussten über etwas in Ruhe reden."
„Bestimmt über den Hochzeitstermin", lachte Hestia. Ich merkte, wie ich sofort wieder rot anlief. Warum fingen alle immer wieder mit diesem Thema an.
„23. August im nächsten Jahr. Jetzt ist es raus und wir lassen euch in Ruhe." Mein Freund wandte sich zum Gehen.
„Black! Das ist nicht lustig. Wir heiraten nicht." Jedenfalls jetzt noch nicht. Hatten wir das Thema nicht auf nach dem Abschluss verschoben? Erst der Abschluss, dann beginnen wir eine Ausbildung und wenn wir dann würden wir nochmal auf eine gemeinsame Familie zurückkommen. Also auf eigene Kinder und heiraten, denn eine gemeinsame Familie hatten wir schließlich schon irgendwie.
„Unsere Hochzeit wird lustig. Sehr lustig sogar."
„Wir werden nicht am 23. August 1979 heiraten! Jedenfalls werden wir das nicht jetzt festlegen." Über einen Hochzeitstermin konnten wir uns Gedanken machen, wenn wir verlobt sind. Nicht jetzt.
„Ach, Prinzessin. Jetzt komm wieder runter. Wir warten noch ein bisschen mit dem echten Hochzeitstermin. Erstmal ziehen wir zusammen."
„Love is in the air", kicherte ein anderes Mädchen aus Hufflepuff, mit dem Jean häufiger unterwegs war. Sirius lächelte mich stolz an.
„Ich komme nochmal wieder, bevor wir ankommen."
„Das war eine Drohung", kicherte Hestia. Jean schüttelte den Kopf.
„Ihr dürft auch gerne noch ein bisschen bleiben."
„Du hast uns die nächsten Tage durchgängig am Hals. Genieße deine Zeit mit deinen Kichererbsen." Mein Freund zwinkerte den Mädchen zu. Die Hufflepuffs fingen an zu kichern.

Aufgeregt hüpfte Jean auf den Bahnsteig. Sirius sprang hinterher. Ich reichte ihm unsere Koffer an, die er mühelos aus dem Zug heraushob. Dann wandte er sich an mich. Mit einem frechen Grinsen schlang er seine Arme um mich und zog mich aus dem Zug heraus.
„Das Wichtigste habe ich, Jean. Die Koffer lassen wir einfach hier."
„Da habe ich etwas gegen." Ich sah mein Freund streng an, der mich daraufhin runter ließ.
„Unter diesen Umständen kommen die Koffer doch mit." Mit einem einfachen Schwung seines Stabs verkleinerte sich unser Gepäck erst und flog dann in die Jackentasche des Jungen. Wir hätten unsere Koffer eigentlich schon viel früher verkleinern sollen.
Ich sah mich um. Jetzt mussten wir nur noch Samuel und Elaina finden. Beziehungsweise mussten wir Marlene wiederfinden, da sie nicht mit rüber zu Jean gegangen war. Also stieg sie wahrscheinlich zwei oder drei Türen weiter links aus. Je nachdem, in welche Richtung das Mädchen getrieben wurde. Jeans Freunde sahen sich ebenfalls suchend nach ihren Familien um.
„Da hinten sind meine Eltern!" Eines der Mädchen wank ihren Freunden zu, bevor sie in der Menge verschwand. Auch die anderen Kinder verabschiedeten sich, bevor sie zusammen losliefen, um ihre Eltern zu finden. Nur Hestia blieb bei uns zurück. Zu viert gingen wir in die Richtung von unseren Freunden. Sirius würde noch mal mit James zu den Potters apparieren. Zwar wollten wir morgen nach Amerika, doch erst abends, weshalb er heute Abend und morgen erst noch mit seinem Krone verbringen würde, der traurig war, weil seine Zeit mit Sirius zu Ende ging. Ich glaube, der Kapitän hatte wirklich noch nie darüber nachgedacht, dass der Treiber irgendwann einmal ausziehen könnte.

Wir mussten nicht lange suchen, bis wir unsere Freunde fanden. Sie standen zwischen der dritten und vierten Tür des Zuges zusammen und waren in ein Gespräch vertieft.
„Wir sind wieder zurück." Sirius grinste in die Runde.
„Ich hatte schon Angst, du würdest schon heute mit Carolin einfach zu ihr gehen und mich verlassen." James hakte sich bei seinem Bruder unter.
„Das wahre Traumpaar Hogwarts: James Potter und Sirius Black." Marlene sah belustigt zu den beiden Jungen.
„Hast du etwas gegen unsere innige Beziehung? Wir lieben uns von ganzem Herzen." Die beiden Jungen kuschelten sich aneinander. Ich sah zu Lily herüber. Die Rothaarige sah belustigt zu ihrem Freund.
„Tja, Evans. Ich fürchte Sirius und James werden sich bald von uns trennen, damit sie doch noch zu seiner wahren Liebe finden können."
„Ihren Spiegelbildern?" Maélys sah unschuldig zu den beiden Jungen herüber.
„Nein, James!" Mein Freund sah empört zu der Treiberin.
„Oh, nicht eure Spiegelbilder? Das finde ich jetzt doch überraschend." Die beiden Jungen sahen sich kurz an, bevor sie sich gleichzeitig auf die Kriegsynmphe stürzten.

„Was ist denn hier los?", hörte man hinter uns jemand rufen. James und Sirius jagten Maélys gerade um unsere Gruppe herum.
„Marlon!" Die Kriegsnymphe rannte auf ihren Großcousin zu, der mit Frédéric gerade gekommen war. Das Mädchen brachte sich hinter ihren Verwandten in Sicherheit.
„James und Sirius wollen nicht einsehen, dass ihre wahre Liebe immer noch ihr Spiegelbild ist, danach kommen die beiden und an dritter Stelle stehen ihre Freundinnen. Wenn ich es mir so recht überlege, passt ihr drei echt gut zusammen, Marlon." Das war die falsche Antwort. Das wusste ich nur allzu gut. Marlon drehte sich um. Er hielt die Nymphe fest, damit sie nicht wegrannte, wobei Sirius ihm zur Hilfe eilen musste. James übernahm das Kitzeln von Maélys.
„Wer ist unsere wahre Liebe?"
„Eure Spiegelbilder", kicherte die Gryffindor. Sie versuchte, sich halbherzig zu befreien. Der Schulsprecher machte mit seiner Überzeugungsarbeit weiter.
„Ich habe dich nicht richtig gehört."
„Spiegelbild, Dummkopf."
„Ich habe Spiegelbild verstanden, aber das kann nicht sein."
„Doch." Sie versuchte, den Händen zu entkommen, ohne viel Erfolg.

„Carolin!" Elaina umarmte von hinten mein Bein, bevor sie weiter zu Jean tapste, dann zu Hestia und so weiter. Schließlich kam sie bei James, Sirius, Maélys, Marlon und Frédéric an.
„James." Das kleine Mädchen umarmte das Bein des Jungen, dann wandte sich die Dreijährige an die Kriegsnymphe.
„Hallo, Freundin von James." Die brünette Nymphe sah überrascht zu dem Kind an ihrem Bein, was dieses gar nicht mitbekam, weil sie schon zu Marlon gegangen ist.
„Freund von Sirius." Als Nächstes tapste das Mädchen zu Frédéric.
„Hallo." Dann kam mein Freund an die Reihe.
„Sirius! Ich darf hoch?" Das Kleinkind sah fragend zu meinem Freund, welcher etwas verunsichert zu der lachenden Maélys und dann wieder zu dem Kind sah.
„Ähm... natürlich." Schwups, wurde die Nymphe losgelassen und die Dreijährige kam auf seinen Arm. Glücklich kuschelte sich die Kleine an den jungen Mann. Währenddessen wandte ich mich an Elainas Begleiter, der lächelnd einen Arm um mich und einen um Marlene gelegt hatte und wie alle anderen auch Elaina bei ihrer Begrüßungsrunde beobachtete.
„Hallo, Großer."
„Hey, Kleine." Er drückte mir einen Kuss auf den Scheitel, bevor er sich an meine beste Freundin wandte.
„Hallo, Marlene." Er löste den Arm um mich, damit er Marlene einmal richtig umarmen konnte. Ich ging rüber zu Sirius, der gerade mit Elaina quatschte. Die kleine Dreijährige erzählte von dem Spielplatz, den sie zusammen mit Samuel schon teilweise aufgebaut hatte.
„Wir haben großes Klettergerüst. Größer als du."
„Und da traust du dich rauf?" Das Mädchen nickte stolz.
„Und habt ihr schon die Schaukel aufgebaut?" Das kleine Kind schüttelte ihren Kopf, weshalb ihre roten Locken in alle Richtungen flogen.
„Du kannst morgen aufbauen."
„Ich bin morgen erst abends bei euch."
„Aber du wohnst bei wir." Der Junge schüttelte den Kopf.
„Noch wohne ich bei James. Ich ziehe erst im Sommer zu euch."
„James sofort miteinziehen", schlug die Kleine vor. Sirius lachte leise.
„Soll ich dir mal was sagen, Elaina. James will gar nicht zu uns ziehen, er will mit Lily zusammenziehen und sie will es auch, aber die beiden wissen noch nicht, dass der andere auch will. Also psst."
„Geheimnis."
„Ja, ein Geheimnis." Die Kleine wirkte begeistert. Normalerweise erfuhr sie eher nicht etwas, dass nicht sowieso schon alle wussten. Einfach aus dem Grund, dass sie kein Talent darin hatte ein Geheimnis für sich zu behalten.

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