Kapitel 34
Müde liefen wir die Gänge entlang Richtung Gemeinschaftsraum. Heute war das Training mal wieder besonders anstrengend gewesen und dass wir eigentlich schon zu spät damit aufgehört haben, war auch nicht gerade hilfreich gewesen. Also mussten wir uns beeilen, um noch vor Nachtruhe irgendwie in den Gemeinschaftsraum zu kommen – oder zumindest dafür sorgen, dass niemand merkte, dass wir zu spät waren. Das Letzte, das ich heute noch gebrauchen konnte, war ein Lehrer, der uns nach der Nachtruhe draußen erwischte und uns im schlimmsten Fall dafür auch noch eine Strafarbeit aufbrummte. Auch wenn ich zumindest die Lehrer, die ich im Unterricht hatte, so einschätzte, dass sie uns wegen fünf Minuten nicht nachsitzen ließen, doch wirklich ausprobieren wollte ich es lieber nicht. Nachsitzen wollte man nicht für so ein bisschen Wissen riskieren.
Wir bogen um die nächste Ecke. Endlich kam das Gemälde der fetten Dame in Sicht. Jetzt konnte doch eigentlich nichts mehr schief gehen, richtig? Schließlich waren wir so gut wie im Bereich, wo wir sein sollten – seit gerade einmal drei Minuten.
„Ihr seid ein wenig spät."
„Wissen wir", meinte Sirius erschöpft.
„Ihr könnt froh sein, dass euch kein Lehrer hier draußen gesehen hat."
„Wir würden gerne rein." Maélys schien ziemlich genervt.
„Passwort?"
„Cypripedium parviflorum." Die fette Dame nickte zufrieden, bevor sie bei Seite schwang. Der Gemeinschaftsraum war fast leer. Ein paar Schüler der höheren Jahrgänge saßen noch zusammen. An unserem Lieblingsplatz saßen noch Lily, Mary, Dorcas, Frank und Alice zusammen.
„Ihr seid zurück." Lily sprang auf und fiel James um den Hals.
„Ist alles in Ordnung mit dir?" Der Jäger sah besorgt auf seine Freundin herab.
„Ihr seid spät zurück."
„Wir sind doch nur ein paar Minuten später als sonst." Beruhigend strich er dem Mädchen über die langen roten Haare, während er auf der Suche nach einer Antwort in die Runde blickte.
„Es gab ein Duell auf dem Flur mit Verletzten." Dorcas wirkte entsetzt und furchtbar glücklich zugleich über diese Information.
„Aber mehr wussten die beiden auch nicht und als ihr nicht kamt –" James Gesicht wurde von einem breiten Grinsen geziert. Die Information, dass es Verletzte bei einem Duell gab, schien gar nicht wegen Lilys Worten in sein Hirn vorzudringen.
„Du hast dir Sorgen gemacht." Die Rothaarige nickte traurig.
„Wir sind noch alle heile... also so heile, wie man nach dem Training mit der Familie von unserem Psycho sein kann."
„Ich liebe dich auch, James", kam der Kommentar von Maélys. Mit ihren Händen formte sie unterstützend noch ein Herz. Die Schulsprecherin lachte leise. Offensichtlich beruhige sie sich wieder.
„Alles wieder gut?"
„Ja, geht wieder."
„Dann darf ich hoch ins Bett? Ich bin müde." Das Mädchen nickte wild.
„Darf ich mitkommen?"
„Ich habe immer Platz für dich."
„Zwar nicht in seinem Bett, wenn er schläft, aber du kannst es dir in seinem leeren Koffer gemütlich machen." Sirius lächelte das Mädchen freundlich an. Ich trat ihm leicht gegen das Schienbein.
„Jetzt ärgere deinen Bruder nicht."
„Aber in seiner Nähe zu schlafen ist nun einmal Selbstmord. Das ist eine Tatsache." Der Quidditchkapitän streckte, so erwachsen wie er nun einmal war, dem Treiber die Zunge raus. Dieser erwiderte das Ganze mit der gleichen Geste wie die Treiberin ein paar Minuten bevor. Er formte mit seinen Händen ein Herz. Offensichtlich verbrachten die beiden ein wenig zu viel Zeit miteinander.
Wie sich am nächsten Tag beim Frühstück herausstellte, handelte es sich bei dem Duell nicht um einen Angriff der Slytherins. Zwei Fünftklässler aus Ravenclaw waren aufeinander losgegangen. Wie Dorcas und Alice in Erfahrung brachten, ging es dabei um irgendein Mädchen aus ihrem Jahrgang. Beide standen auf dieses, weshalb der Streit entbrannte. Die beiden Verliebten mussten wohl ein paar Tage lang Nachsitzen und Ravenclaw hatte 100 Punkte verloren. Eine Tatsache, die das Haus ziemlich störte. Die beiden Jungen würden wohl noch ordentlich Ärger mit den anderen Ravenclaws bekommen. Sie konnten ein schon ein wenig leidtun, doch die Tatsache, dass die Slytherins im Moment nur laut rumposaunten, wie dumm Schlamm- und Halbblüter waren, jedenfalls wenn kein Lehrer in der Nähe war, und sie nicht dazu übergangen waren, ihre Überzeugungen auf Todesserart zu verbreiten, war ziemlich beruhigend. Das Letzte was ich wollte, war, dass sie anfingen anzugreifen. Denn ich konnte mir gut vorstellen, dass die Erstklässler aus Hufflepuff zuerst ihnen zu Opfer fallen würden.
Im Keller waren sie meistens ungestört, dort fiel ein Slytherin nicht auf, Erstklässler waren das leichteste Ziel und die Hufflepuffs galten als die mit der wenigsten Begabung für Kampfzauber. Ein ziemliches dummes Vorurteil, doch es würde die Slytherins nur in ihrem Entschluss bestärken, sich die Erstklässler von den Dachsen vorzuknöpfen. Ein ziemlich beunruhigender Gedanke, vor allem da Jean schnell unter Beschuss der Schlangen geraten würde. Wenigstens konnte sie sich mittlerweile ziemlich gut verteidigen, obwohl ich bezweifelte, dass sie lange gegen eine Gruppe älterer Schüler durchhalten würde.
Die Tür fiel ins Schloss. Professor Allaire setzte sich wie immer auf die Kante seines Schreibtisches und scannte kurz die Klasse. Wahrscheinlich stellte er erst einmal eine psychologische Bewertung für jeden hier im Raum.
„Wir haben uns die letzten Monate vor allem auf Duelle zwischen Zauberern konzentriert. Das wird auch Schwerpunkt in den UTZ Prüfungen sein, doch auch eine zweite Sache wird in ihnen wichtig sein. Die Verteidigung gegen magische Tierwesen. Das meiste haben sie schon gelernt, allerdings bereitet ihnen der Patronuszauber noch viele Probleme, was auch kein Wunder ist. Wir haben am Anfang des Schuljahres vor allem darüber gesprochen, welchen Nutzen der Zauber hat und wie er theoretisch ausgeführt ist. Geübt haben wir ihn nur sehr kurz, was daran liegt, dass er nicht verpflichtend für ihre Prüfungen ist. Da wir nun alle Pflichtbereiche abgearbeitet haben, werden wir diesen Zauber noch einmal üben. Machen sie sich keine Vorwürfe, wenn sie ihn nicht schaffen. Viele erwachsene Zauberer haben ihre Probleme mit ihm, doch es wird ihnen nicht schaden, wenn sie sich gegen Dementoren verteidigen können. Natürlich hoffe ich für jeden von ihnen, dass es niemals nötig sein wird, diesen Zauber einzusetzen, da es wahrscheinlich bedeutet, dass sie sich in Askaban befinden oder bald befinden werden. Also worauf kommt es an, wenn sie diesen Zauber ausführen wollen?" Die Finger schossen in die Höhe, was der Lehrer zufrieden mit ansah.
„Ms McFarlin."
„Man muss die Beschwörungsformel kennen: Expecto Patronum –"
„Das stimmt", meinte der Lehrer und unterbrach die Ravenclaw, die ganz offensichtlich noch etwas sagen wollte. Stattdessen wandte er sich weiter nach rechts.
„Ms Carrow, wenn sie die Zeit haben, um Mr Avery in meinem Unterricht Pergamentschnipsel zu schreiben, müssen sie sich ziemlich gut mit der Ausführung auskennen. Was denken sie, wird Ms McFarlin noch hinzufügen wollen?" Die Slytherin wirkte ziemlich entsetzt, fing sich allerdings schnell wieder.
„Es ist wichtig, sich auf eine glückliche Erinnerung zu konzentrieren." Der Lehrer nickte gutmütig.
„Das ist richtig. So Leute, dann steht mal auf und versucht es." Wir folgten seinen Anweisungen. Ohne zu zögern, standen wir auf. Wie immer flogen die Tische an den Rand des Raumes, damit wir mehr Platz hatten, um den Zauber zu üben.
Ich konzentrierte mich ganz auf das Glücksgefühl, welches die meisten Jahre meines Lebens die Oberhand hatte. Das Gefühl, welches ich immer gehabt hatte, wenn die 4P Blödsinn gemacht haben. An Weihnachten, wenn wir alle zusammen saßen und Geschenke auspackten. Einfach das zusammen sein mit meiner Familie.
„Expecto Patronum." Ein leuchtender Nebel kam aus meinem Zauberstab, doch eine richtige Gestalt wollte er nicht annehmen. Frustriert brach ich den Zauber ab.
Mein Blick wanderte zu meinen anderen Freunden, die ebenfalls keinen gestaltlichen Patronus heraufbeschwören konnten. Nicht einmal Maélys schaffte es. Wahrscheinlich wählten wir alle die falsche Erinnerung aus, denn einen Nebel brachten mittlerweile fast alle zustande, was der Lehrer zufrieden mit ansah.
„Versuchen sie verschiedene Erinnerungen und denken sie daran sich richtig auf diese zu konzentrieren." Der Lehrer ging zwischen den Schülern herum und sah sich bei jedem den Zauber an. Verschiedene Erinnerungen? Dafür musste ich mich erstmal auf eine wirklich festlegen. Unsicher sah ich mich um, in der Hoffnung irgendwo eine Antwort auf die Frage zu finden, was nun die richtige Erinnerung war. Irgendetwas Glückliches war nicht gerade spezifisch. Vielleicht war der Ansatz mit meiner Familie der falsche. Ich war mit Sicherheit immer glücklich dort gewesen, doch als meine Freunde aus Hogwarts dazugekommen waren, hat mich das doch noch wesentlich glücklicher gemacht. Ich dachte an den Nachmittag mit Lily, den Rumtreibern und meiner Familie. Die Schneeballschlacht am See. Danach war mir zwar ziemlich kalt gewesen, doch es war trotzdem einfach nur wunderbar gewesen. Ich konzentrierte mich ganz darauf, wie es an diesem einen Tag gewesen war.
„Expecto Patronum." Aus meinem Zauberstab brach der übliche Nebel, doch dieses Mal konnte man die Umrisse eines Tieres erahnen. Überrascht brach ich den Zauber wieder ab. Seufzend hob ich meinen Zauberstab wieder an.
„Ah, da haben wir doch den ersten perfekt ausgeführten Zauber", rief unser Lehrer. Ich drehte mich automatisch zu Maélys, doch die Kriegsnymphe hatte ebenfalls ihren Zauberstab gesenkt und sah zu James herüber. Um ihn herum sprang ein majestätischer Hirsch, der sehr an die Animagusgestallt des Gryffindors erinnerte. Glücklich sah der Junge zu dem Patronus herüber.
„Genug geguckt. Versuchen sie es weiter. Sie sind alle auf einem guten Weg." Nur noch mehr motiviert durch James Erfolg wandte ich mich wieder meinem Zauber zu.
Maélys schaffte es als Zweite, einen Patronus heraufzubeschwören. Der Tiger, der aus ihrem Zauberstab herausbrach, fing an, James Hirsch zu jagen, weshalb dieser sofort zum Gegenangriff bewegt wurde. Die beiden Patroni gingen aufeinander los und kämpften sozusagen, was wirklich schön anzusehen war. Der Lehrer sah amüsiert zu. Erst als keiner mehr übte, unterband der Mann den Spaß der beiden Schüler.
„Jetzt reicht es. Die anderen werden abgelenkt." „Entschuldigung." James senkt den Zauberstab wieder. Der Hirsch verschwand wieder, während der Tiger zu Maélys zurückkehrte. Ich wandte mich wieder meinen eigenen Zauber zu. Bisher konnte man immer noch nur die Umrisse eines Tiers erahnen. Doch eine richtige Form hatte mein Schutzpatron leider noch nicht angenommen. Ich konzentrierte mich auf die Erinnerung.
„Expecto Patronum." Aus der Spitze meines Zauberstabes kam wieder der Nebel heraus, doch dieses Mal, blieb er nicht undefinierbar, sondern formte klar und deutlich einen Löwen. Der König der Tiere. Nicht wirklich ungewöhnlich für eine Tiernymphe, sondern eigentlich schon vorgeschrieben. Der Patronus gehörte dazu, genauso wie die Kräfte, die Kette und der Fluch. Professor Allaire nickte mir kurz anerkennend zu, bevor er sich die Zauber bei den Nächsten ansah.
Nachdenklich spielte Sirius mit einer meiner Haarsträhnen. Er war ganz in seine Gedanken versunken und starrte den Stoff über seinem Bett an. Irgendwie wirkte der Treiber ein wenig traurig.
„Stallbursche?" Vorsichtig stupste ich ihn an.
„Hm?"
„Was ist los? Du wirkst traurig." Er schüttelte den Kopf.
„Es ist alles gut. Ich denke nur nach." Skeptisch sah ich zu ihm herüber.
„Dafür das nichts ist, bist du ziemlich still." Er seufzte leise.
„Woran hast du gedacht, als du den Patronus heraufbeschworen hast?"
„An letztes Jahr, den Tag vor Weihnachten als ihr bei uns wart. Warum fragst du?"
„Ihr habt es alle geschafft, einen Patronus heraufzubeschwören, aber ich habe es nicht hinbekommen."
„Viele haben es nicht hinbekommen. Die Slytherins, Jimerson und McFarlin zum Beispiel."
„Aber alle Gryffindor."
„Peter kann –"
„Peter hat kein Verteidigung!", unterbrach mich Sirius aufgebracht.
„Es ist doch keine Schande, wenn du noch nicht die richtige Erinnerung gefunden hast."
„Aber ich habe all meine glücklichen Erinnerungen durch. Ich weiß nicht, was ich noch ausprobieren soll."
„Woran hast du denn gedacht?"
„An meinen Einzug bei den Potters, an unseren Zusammenzug, an Weihnachten bei den Potters, Sylvester. Halt die Momente, in denen ich glücklich war."
„Vielleicht hast du dich nicht richtig konzentriert?"
„Habe ich!" Er setzte sich auf und fing an, seine Haare zu verwüsten. Er wirkte wirklich verzweifelt. Vorsichtig zog ich ihn wieder neben mich.
„Sollen wir gleich nochmal ein bisschen üben? Zwischen Abendessen und Nachtruhe hätten wir noch ein bisschen Zeit." Er schüttelte den Kopf.
„Das bringt doch nichts, wenn ich keine Ahnung habe, auf welche Erinnerung ich mich konzentrieren sollte."
„Wie wäre es, wenn du dich auf nichts so Besonderes wie den Umzug konzentrierst, sondern einfach auf einen kurzen Moment, indem du unendlich glücklich warst." Sirius seufzte leise.
„Ich probiere es."
Ich strich Sirius über den Rücken. Er war komplett angespannt.
„Jetzt entspanne dich erstmal. Du musst einen glücklichen Moment im Kopf haben. Das hast du nicht, wenn du so angespannt bist."
„Das sagt sich so einfach", muffelte der Junge.
„Erzähl mir, an welche Erinnerung du denken willst."
„Weißt du noch, als ich nach dem Quidditchspiel gegen Ravenclaw so schlecht drauf war?"
„Klar, du hast dich von ein paar Hühnern mit Wodka versorgen lassen."
„Ja, aber was viel wichtiger ist: Du bist bei mir geblieben." Der Junge fing an zu lächeln.
„Du bist wirklich bei mir geblieben, obwohl ich ziemlich scheiße zu dir war." Er wirkte wirklich glücklich darüber, dass ich in der Nacht dageblieben bin.
„Versuch es nochmal mit dem Patronuszauber und konzentriere dich dabei voll und ganz auf dieses Gefühl." Mein Freund nickte leicht. Dann hob er seinen Zauberstab an.
„Expecto Patronum." Ein großer Hund brach aus dem magischen Holz heraus und lief durch den Raum. Sirius sah ihm begeistert nach.
„Ich kann es! Carolin, ich kann es!" Lachend hob der Junge mich hoch. Dass der Hund schon wieder verschwunden war, interessierte den Jungen nicht wirklich.
„Ich habe es gesehen, Stallbursche." Ich kuschelte mich an meinen Freund.
Von mir aus konnte unser abendliches Training immer so sein wie heute. Wir saßen auf dem Boden des Raums der Wünsche und quatschten, während Professor Allaire an einer Holzkiste rumwerkelte. Ich hatte keine Ahnung, was er mit der Kiste vorhatte, doch das wir deshalb nicht trainierten, fand ich eigentlich ganz angenehm. Schließlich wandte sich der Lehrer wieder an uns.
„Genug geschnattert, jetzt wird gearbeitet." Wir verstummten alle langsam. Dann ging es jetzt doch an die Arbeit.
„Ihr habt heute im Unterricht den Patronuszauber geübt. Allerdings nur als Trockenübung. Im echten Leben werden eure Gegner euch beeinflussen. Ein Dementor wird es euch schwer machen, euch auf eine glückliche Erinnerung zu konzentrieren." Wahrscheinlich öffnete der Lehrer gleich seine Kiste und einer kam heraus geschwebt. Würde mich nicht wundern.
„Carolin, du brauchst keine Angst zu haben. In der Kiste ist kein Dementor eingesperrt. Ich weiß doch, dass du es nicht zulassen wirst. Alle Tierwesen werden artgerecht gehalten." Das hieß allerdings auch, dass wir mit einem Tierwesen üben werden.
„Normalerweise gehen wir zu einem Dementorennest, um zu üben, aber dann müssten wir euch hier rausschmuggeln und die Mauern Hogwarts halten Todesser fern, also lassen wir solche Aktionen. Vor allem weil es unnötig wäre. Carolin, deine Hilfe bräuchte ich gleich." Ich nickte unsicher. Was hatte der Lehrer vor? Neugierig sah ich zu, wie er zur Kiste ging.
„Hier ist ein Irrwicht drin. Ihr wisst alle, was sie normalerweise tun, allerdings hoffe ich, er wird sich mit Carolins Hilfe in einen Dementoren Verwandeln und nicht in die Ängste von euch. Carolin, wärst du so nett?" Ich nickte.
„Natürlich, Professor." Ich ging zu ihm nach vorne. Langsam kniete ich mich vor die Box. Ich hatte bisher nur versucht, Remus bewusst zu beeinflussen. Natürlich unterhielt ich mich mit den Tieren, die mir in Hogwarts begegneten, doch ihnen irgendetwas vorzuschreiben, habe ich bisher noch nie versucht. Natürlich erzog ich Bubble, doch nicht mit meinen magischen Fähigkeiten, mit denen ich den Irrwicht beeinflussen wollte. Also gut, als Erstes musste ich mich konzentrieren. Ich versuchte, das Tierwesen in der Kiste zu spüren. Erst als mir das gelang, versuchte ich es zu beeinflussen. Schließlich öffnete ich langsam die Kiste.
Der Raum schien sofort um ein paar Grad abzukühlen. Automatisch schlang ich meine Arme um mich, damit ich mich vor der Kälte schützen zu können. Aus der Kiste herausgeschossen kam der Irrwicht in Form eines Dementors. Sofort ging ich einen Schritt zurück. Der Lehrer schien ziemlich zufrieden.
„Also, wer will anfangen?" Professor Allaire sah uns der Reihe nach an.
„Ich will!", rief die Kriegsnymphe eifrig. Sie hatte es nicht gut verkraftet, dass James schneller als sie, den Zauber hinbekommen hatte. Dabei war es nicht einmal in irgendeiner Weise schlimm oder verwunderlich. Schließlich musste man für den Zauber nicht nur ein wenig talentiert sein in Sachen Verteidigungszauber, sondern auch noch die richtige Erinnerung auswählen. Bei dieser Wahl half sämtliche magische Begabung der Welt nicht. Vielleicht konnte Maélys aus allem eine Waffe machen, die besten Strategien der Welt entwerfen und auch die Verteidigung war ein Klacks für sie. Doch keins von den Sachen half wirklich bei der Auswahl der richtigen Erinnerung. Trotzdem schien es Maélys gehörig gegen den Strich zu gehen, dass James schneller war als sie. Der Lehrer nickte. Die brünette Nymphe trat nach vorne. Sie atmete einmal tief durch. Mit einer einfachen Handbewegung ließ ich den Irrwicht auf das Mädchen zu schweben. Dieses hob leicht verunsichert den Zauberstab.
„Expecto Patronum!" Der Nebel brach aus dem Zauberstab des Mädchens. Sie schien wirklich mühe dabei zu haben, sich auf ihre Erinnerung zu konzentrieren. Maélys schüttelte einmal den Kopf. Entschlossenheit blitzte in ihren Augen auf.
„Expecto Patronum!" Der Tiger erschien und stürzte sich auf den Dementor. Sie sah sich wieder zu uns um.
„Ist gar nicht so schwer."
„Kriegsnymphenvorteil. Carolin wird auch keine Probleme gegen den Dementor haben." Der Lehrer schien trotzdem sehr zufrieden zu sein.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top