Kapitel 86

Chelsea Cutler - Deathbed

Zwei Wochen. Es sind jetzt zwei Wochen vergangen und Ardan hält immer noch dicht. Ich habe mein Bestes gegeben, um ihm Freiraum zu geben. Ich habe den anderen gesagt, dass sie ihn nicht auf seine Probleme ansprechen sollen, aber sehr aufmerksam mit ihm umzugehen haben. Ich habe immer seinen Namen erwähnt, falls ich mit ihm reden konnte, damit es sein Selbstwertgefühl stärkt, ich habe mich mit Amir intensiv über das Thema Depressionen auseinandergesetzt und nur bei seiner Mutter nach seiner Lage nachgefragt, damit ich ihm keine Schuldgefühle gebe. Aber dass er wie am ersten Tag ist, erschüttert mich. Er muss mit mir reden! So kann das doch nicht weitergehen. Ich weiß, dass ich mit meiner fast dreiwöchigen Distanzierung kein Stück besser war, aber ich habe es doch eingesehen und immerhin war Ardan derjenige, der deshalb geschimpft hat. Wieso macht er es dann nicht besser? Wieso verschließt er sich so? Das passt überhaupt nicht zu Ardan, der sonst alles so offen und von allen Seiten angeht. Was ebenfalls gerade nicht passt, sind Dilans schiefen Töne bei ihrem kurdischen Geträller über Ardan und mich. Wie süß wir doch zusammen wären und wie hübsch unsere Kinder aussehen werden. Wenn Ardan weiterhin so bleibt, dann sehe ich da keine Kinder, denke ich innerlich. Zum Glück ist Miran noch am Kiosk. Sie singt munter weiter und singt ernsthaft darüber, dass wir doch Sex miteinander haben sollen. Hatten wir schon. Ich bin so froh, dass Miran und meine Brüder nicht da sind.

Heute ist der letzte Schultag, dann bin ich zwei Wochen befreit von Didems unnötiger Stimme und Visage. Ich habe Yasmin von ihrem Versuch erzählt. Sie war so verdammt wütend, dass sie Didem am nächsten Tag die ganze Zeit schief angeschaut hat und immer eine Bemerkung gemacht hat, als sie an uns vorbeilief. Entweder ging es da um Körperproportionen, Komplexen, Hobbylosigkeit oder Lügen. Einmal hat Didem zurückgefeuert und Yasmin konnte ihr Temperament nicht mehr zügeln, weshalb wir sie davon abhalten mussten, auf Didem loszugehen. Herr Barndt war ziemlich entspannt, als es bei ihm ankam und hat Yasmin Schokolade angeboten. Bei ihr wollte ich mich auch revanchieren, aber sie hat es abgelehnt. Yasmin sieht es als selbstverständlich an und will nur von mir, dass ich dasselbe für sie tue, falls sie mal jemanden findet. Aber aktuell hat sie keine Lust auf irgendwelche Typen - das ist gut. So vermeidet sie Stress und Trauer, den ich in den zwei Wochen irgendwie minimieren konnte. Ich habe aber, wie vorhergesagt, Tränen im Unterricht bekommen und während der Fahrt nach Hause war ich immer nachdenklich und traurig. Wenn ich selber mit meinem Baba fahren musste, dann musste ich die Gedanken jedoch verschieben oder es käme zu Unfällen, durch meine Unaufmerksamkeit. Aber heute müssen wir es klären. Komme, was wolle. Das geht nicht mehr so weiter. Heute kommt kein Besuch und Ardan muss auch zu keinem Termin oder Training - ich habe mich von der Mutter absichern lassen, die mir sogar einen Ersatzschlüssel unter die Fußmatte gelegt hat, falls Ardan nicht die Tür öffnen will.

Ich sitze auf dem Rücksitz von Adams Auto. Er weiß von meinem Plan Bescheid und deckt mir deshalb - wenn nötig - den Rücken. Ich bin echt froh darüber. Als Gegenleistung soll ich dann Dilan und ihm den Rücken decken, falls sie mal wieder etwas unternehmen wollen - und in den Ferien wollen sie wohl vieles unternehmen. Zu Hause lege ich nur schnell meine Sachen ab und warte, bis Aiman im Zimmer ist. Auf eine Aiman-Inquisition habe ich echt keine Lust. Das Einzige, was ich jetzt will, ist es, Ardan zur Rede zu stellen. Es muss geklärt werden, aber wie es endet, weiß ich nicht und ich fürchte mich davor, dass es schlecht endet. Augen zu und durch, sage ich mir innerlich während meines Durchatmens zu. Ich eile die Treppen runter, um jegliches Aufeinandertreffen zu vermeiden und verlangsame mein Tempo auch nicht, als ich durch Tür und Tor schreite. Ich will so schnell wie möglich zu ihm! Wieso dauert es ausgerechnet heute so viel länger? Ich sehe sein Haus, ich bin fast da! Weil ich so ungeduldig bin, renne ich die letzten Meter und kann erfolgreich den Ersatzschlüssel ins Schloss stecken. Im Wohnzimmer ist es still. Roxy scheint auch nicht hier zu sein. Oben geht die Tür auf und sofort schlägt mein Herz schneller. "Mama?" Ich antworte nicht, stattdessen ziehe ich mir schon mal die Schuhe aus und stelle mich im Bereich zwischen Wohnzimmer und Küche vor die Treppe, die Ardan mit Roxy hinunterläuft, nur um verdutzt festzustellen, dass es nicht seine Mutter ist, sondern ich. Seine Freundin.

"Wie ... wie zum-," "Wir müssen reden", unterbreche ich ihn mit apodiktischer Bestimmtheit. Es muss sein. Jetzt. Ardan ist sichtlich verdutzt von meinem Erscheinen. Wir schauen uns beide stumm an. Nur Roxy bringt mal wieder gute Laune mit sich und springt mich munter an. Ich weiß, dass er nicht reden will, aber es muss jetzt sein. "Was willst du hören?", fragt Ardan ruhig. "Wieso hast du dich von mir distanziert?" "Du hast es doch auch getan." "Und wenn ich mich in der Schule verschlechtern werde, willst du es dann auch tun?", blaffe ich. Was soll sein Verhalten? "Wieso benimmst du dich so, Ardan? Das tust du nie." Ich seufze enttäuscht und gehe einen Schritt auf ihn zu. Er spielt an seinem Silberarmband herum. Es hat mich so gefreut, dass er es am Montag nach seinem Geburtstag anhatte. Ich stehe abwartend vor ihm, aber er wagt es nicht einmal, mich anzuschauen. "Ardan", setze ich mit Druck an. Er reagiert, indem er die Treppen hochläuft. "Was zum?" Ich laufe ihm schnell nach, bevor er sich irgendwie einschließen kann. Dann sperre ich uns halt ein. Ich schließe mit dem größten Vergnügen die Tür ab und stecke den Schlüssel in meinen BH. "Rede mit mir." Er wirkt langsam unruhig. Das Loch im Schrank ist weg - fällt mir gerade auf. Mir fällt auch auf, dass er meine Bücher auf seinem Schreibtisch liegen hat und dass das Fotoalbum auf seinem Nachttisch liegt. Ich gehe langsam auf ihn zu und er schreitet nicht nach hinten. Das ist gut.

"Wieso hast du mich immer versucht zu ignorieren?", will ich diesmal in einer sanften Tonlage wissen. So ist es doch besser. Aber es ist nicht gut, dass Ardan immer noch nicht sprechen will. "Ardan, ich will es wissen!" "Ich muss es dir nicht sagen!", schreit er mich an. Sofort zucke ich zurück. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ich hoffe, dass Roxy ihn beruhigt, indem sie ihn anspringt. "Du hast dich aus einem Grund für mehrere Wochen distanziert und ich tue es! Wieso musst du mich jetzt so stark bedrängen? Wieso musst du es mir jedes Mal schwerer machen, wenn ich dir doch sage, dass du es mir schon schwer machst? Warum akzeptierst du es nicht einfach?" Er ist rot vor Wut, aber ich sehe auf die Trauer, die in ihm aufflackert. Jeder Schrei trifft mich, aber die Trauer, die aus seinen Augen schreien, trifft mich am meisten. Ich bin zu verdutzt, um ihm zu antworten. Das waren gerade zu viele Sätze, die Bedeutung in sich tragen. Außerdem hindert mich Ardans hektisches Atmen am Denken. "Ardan?", setze ich zögernd an. "Setz dich lieber." Nicht, dass sein Blutdruck ansteigt. Ich stütze seinen Rücken, als er sich aufs Bett setzt. "Ich will dich doch gar nicht bedrängen." In so einer Situation sollte ich ihn lieber nicht anschreien. Es tut seiner Gesundheit nicht gut. "Wieso tust du es dann?" "Willst du meine Liebe und Sorge zu dir wirklich als Bedrängen abstempeln?" Meine Frage ruft mir die Tränen in die Augen und dass er mich mit wehleidigen Augen ansieht, macht es nicht gerade besser. "Ich habe doch nur Angst um dich. Ich sehe, dass es dir nicht gut geht."

Um zu verhindern, dass meine Tränen auf sein Gesicht fallen, wische ich sie mir weg. Meine Brust bebt ebenso wie meine Unterlippe. Mein Gesicht ist vom beginnenden Weinen verzogen. "Ich will es dir doch nur leichter machen und nicht schwerer. Du bist derjenige, der es schwerer macht - und zwar uns beiden! Ich kann deine Trauer nicht akzeptieren und ich werde sie niemals akzeptieren können. Versteh das." Ich darf sein Gesicht erfassen, ohne abgestoßen zu werden. "Ich will dir doch nichts Böses. Mein Herz leidet doch nur mit deinem und freut sich mit deinem Herzen. Wie kannst du nur so etwas sagen?" Ardan erlaubt es mir, meine Stirn an seine zu lehnen. Es tut so gut, ihn an mir zu spüren. Es macht mich zwar total sensibel, dass ich schon wieder Tränen verliere, aber es entlastet mein Herz ungemein. "Du kannst es mir sagen, Ardan. Ich will dir helfen. Ich recherchiere schon seit Wochen, weil ich eine Vermutung habe, was du hast." "Wie? Was?" Ardan schaut mich mit großen Augen an. "Es ist nur eine Vermutung ... hast du eine Neigung zu Depressionen?" Ardans Blick verändert sich - aber es irgendwie identifizieren oder irgendwo einordnen kann ich nicht. Ist er zu überwältigt? Ich wollte ihm nicht zu nahe damit treten ... aber irgendwie geht es ja nicht anders. An was denkt er gerade? Liege ich richtig? Er senkt seinen Blick, lehnt seinen Kopf gegen meinen Bauch. Also hat sich meine Vermutung bestätigt.

"Gehst du zu professioneller Hilfe?" Er nickt, atmet tief durch, ehe er zum Reden ansetzt. "Es ist etwas, was Depressionen ähnelt. Es ist nichts Neues", murmelt er. "Was ist es genau?", frage ich besorgt. Am besten setze ich mich zu ihm, aber zuerst schließe ich die Tür auf. Roxy möchte anscheinend in den Garten. Nun kann ich mich zu ihm setzen. Als seine Augen meine erblicken, realisiere ich, wie lange wir uns nicht mehr lange in die Augen geschaut haben. Ich habe sein schönes, klares Grün so vermisst. In diesen zwei Wochen habe ich so wenig Grünes gesehen. Meine Finger fahren seit langem wieder durch sein so weiches, braunes Haar. Ich zeichne auch kleine Kreise auf seine getrimmte Seite. Wir haben das Schlimmste jetzt überstanden. Jetzt sind wir wieder beruhigt und können normal miteinander reden. "Ich kann es dir nicht sagen." "Aber wieso?", frage ich enttäuscht. Und schon kann er den Blick nicht mehr halten. Ardan schaut nach links. Aus diesem Winkel sieht man sehr genau, wie er seinen Kiefer anspannt. Er ballt seine Hand zu einer Faust, die von der anderen Hand überdeckt wird. Seine Position lässt ihn so verkrampft und verletzt wirken. Als sei er gerade in einem inneren Konflikt verfangen, der seine Brust zum Beben bringt. "Ardan, hör auf damit. Das tut dir nicht gut." Vorsichtig drehe ich sein angespanntes Gesicht zu mir. Er öffnet seine Augen. Seine Augenbrauen sind zusammengezogen - ich ziehe sie auseinander. Was auch immer es ist, Ardan soll sich an seine eigenen Regeln halten und den Konflikt aus der Welt schaffen. "Lass mich dir helfen, Ardan." "Hilf mir, es zu vergessen."

Seine Lippen pressen sich stürmisch auf meine. So stürmisch, dass ich mein Gleichgewicht verliere und Ardan mich auf sein Bett drücken kann. Der Kuss kam so spontan, dass ich überrascht keuche. Es ist anders. Dieser Kuss ist anders. Er ist mit anderen Gefühlen. Keine Rücksicht, nur der Drang des Stillens ist vorhanden. Ardans Lippen fallen begierig meinen her, genau wie es seine Zunge tut. Ich habe ihn so lange nicht geküsst. Meine Hormone spielen verrückt und verleiten mich zu meinem impulsiven Handeln, ihn genauso stürmisch zu küssen. Es soll geschehen, was er sich wünscht. Ich helfe ihm, es zu vergessen. Egal, wie. Ohne eine Ruhe in meinem Körper zu spüren, wandern meine Hände über sein Haar, über seine Wangen und seinen Oberkörper. Ich halte mich am Ende an seinen Oberarmen fest, die ich die letzten Wochen nur beobachten, aber nie berühren konnte. Ich habe ihn so vermisst. Das Gefühl, welches mir gerade durch Herz und Seele wandert, ist ein komplett unbeschreibliches Gefühl, das sich aus Trauer, Verzweiflung, Erleichterung und Freude zusammensetzt. Es ist ein wildes Gemisch, das sich in unseren Herzen festsetzt und uns dazu bringt, nach mehr zu lechzen. Wir atmen keuchend gegen unsere Münder, die wir nicht voneinander trennen wollen, weil wir zu lange voneinander getrennt waren.

Seine Hände ziehen mir mein Oberteil aus der Hose, um darunter schlüpfen zu können. Ich keuche in seinen Mund, als seine Hände meine Brüste zusammendrücken. Ich habe nicht damit gerechnet, aber ich fühle mich auch nicht unwohl. Seine Zunge, die meine verwöhnt und seine Lippen, die meine lieben, berauschen mich zu sehr, um mich in diesem Moment schlecht zu fühlen. Ich hätte nicht gedacht, dass inniges Küssen so befreiend wirken kann, aber ich lerne jedes Mal neu dazu. Ich will mich gerade an seinem Hals zu schaffen machen, als er es bei mir übernimmt. Er beginnt sofort zu saugen, weshalb ich mir ein lautes Wimmern nicht unterdrücken kann. Dass er jetzt mit sanften Küssen fortfährt, sorgt für ein schwindeliges Gefühl. "Ich habe dich so vermisst", murmelt er. "Wieso hast du dann nicht dagegen unternommen?", flüstere ich. Seine Augen haben einen dunkleren Ton angenommen, der mit seinen geweiteten Pupillen eine beruhigende Wirkung auf mich hat. "Es war ein Fehler, den ich nicht noch einmal wiederholen sollte." Ich nicke lächelnd, ehe ich ihn wieder zu meinen Lippen ziehe. Ich brauche die Küsse, die dafür sorgen sollen, dass sie jeden Moment, den ich die letzten Wochen wegen ihm trauern musste, zerspringen lassen. Dasselbe soll genau bei ihm durch meine Lippen geschehen.

Es pocht schon im Unterleib. Ich werde langsam ungeduldig. Das ist der Grund, weshalb ich uns umdrehe und mich auf seinen Schoß setze. Ich spüre ihn durch meine Jeans. Dass er eine Jogginghose trägt, lässt mich ihn leichter spüren. Ich liebe es, wenn er Jogginghosen trägt - sie schmeicheln ihm so. Mein erstes Ziel ist es, Ardan von seinem T-Shirt zu befreien, damit ich seine warme Haut unter meinen Händen spüren kann. Seine Wärme zieht meine Lippen an sich. Wie immer legt Ardan seinen Kopf in den Nacken, damit ich einen besseren Zugang zu seinem Hals habe. "C-cana", flüstert er, gefolgt von einem Keuchen, als ich meine Zunge über seine empfindliche Haut gleiten lasse, die seinen Lymphknoten bedeckt. Ich verwöhne den Bereich unter seinem Ohr und erhalte im Gegenzug seine Laute, die mich so verführen. Mein Verlangen, mehr für ihn zu tun, steigt. Ich will, dass er die Gedanken vergisst. Meine Hand wandert von alleine zwischen uns, damit sie ihn durch seine Jogginghose greifen kann. "Cana ... du-," Er stöhnt auf, als ich ihn fester umgreife. Das Adrenalin rauscht durch meinen Körper. Ich will nicht aufhören, seinen Hals zu verwöhnen, weil ich es liebe, seine Vibration an meinen Lippen zu spüren, aber ich will sehen, dass er sich gehen lässt. Deshalb entferne ich meine geschwollenen und pochenden Lippen von ihn seinem Hals. Seine Lider flattern, seine Wangen sind gerötet und sein Atem ist leicht zittrig. Ich möchte ihn nicht zu lange warten lassen und gehe einen Stoff tiefer. Ich kann nicht sofort zugreifen. Dafür bin ich noch zu schüchtern ... das ist ein wenig widersprüchlich.

Sein Blick liegt auf meiner Hand, die über die Beule seiner Boxershorts fährt. "Soll ich ..." Ich weiß, dass er nichts dagegen hätte, aber ich brauche einfach die Absicherung, dass ich nichts falsch mache. Vielleicht will er ja trotzdem etwas anderes. Wortlos zupfe ich am elastischen Bund. Er nickt lächelnd. "Nur wenn du es willst." "Du willst es vergessen und ich helfe dir." Ich rutsche ein wenig auf seinem Schoß herum und er hebt seine Hüften an, damit ich die Boxershorts etwas herunterziehen kann. Mein Bauch zieht sich zusammen. Ich habe ihn nie wirklich betrachtet. Um ihn so anzufassen, brauche ich irgendwie mehr Zeit. Ich drücke Ardan nach hinten, auch wenn er sich auf seinen Ellenbogen abstützt. "Wenn du es nicht willst, dann musst du es nicht tun." Ich habe mich doch jetzt bis hierhin entschieden. Ich mache es einfach. Mit Vorsicht umfasse ich seinen warmen Schaft. Ardan stöhnt jetzt schon auf. Mir ist zwar nicht kalt, aber ich erschaudere trotzdem und spüre dennoch eine Gänsehaut an Beinen und Armen. Es fühlt sich so komisch an ... so fest und gleichzeitig weich durch seine Haut. "Wenn du ... wenn du es anfeuchtest ..." Ardan stöhnt gedämpft. Ich höre auf. Mache ich etwas falsch? "dann ist es einfacher." Ouh, okay. "Hast du eine Creme oder so da? Oder nein, lieber nicht in diesem Bereich." Ardan scheint meine Unwissenheit zu belustigen. "Alltagstaugliche Spucke tut es auch." Das ist so verdammt komisch ... aber was erwarte ich denn bitte von mir? So etwas habe ich auch noch nie gemacht.

Zögernd lasse ich meinen Speichel auf meine Hand fließen. Ardan dirigiert meine Hand zu seiner Eichel und verteilt es somit. Sein Stöhnen lockert mich ein wenig auf. "Mach genauso weiter." Es ist wirklich leichter, wenn es feucht ist. Das hätte ich mir doch eigentlich denken können, weil es bei Frauen doch auch so ist. Es ist wie ein kleiner Widerstand. Ich küsse derweil seine Brust und seinen Hals. Vielleicht sollte ich meine Hand schneller bewegen. Er keucht sofort, seine Hand krallt sich an meiner Taille fest. "Cana ..." Ardan kneift seine Augenlider fest zusammen. Sein Keuchen prallt beim Vorbeugen zu mir gegen meinen Hals. "Schneller?" Meine Stimme ist ganz leise. Ardan stöhnt sein Ja gegen meinen Hals, den er wieder küsst. Mein Unterleib zieht sich schon langsam regelmäßig zusammen. Ihm Lust zu bereiten, erweckt dasselbe Gefühl in mir. Ich lasse meine Hand etwas gleichmäßiger über ihn fahren und erhöhe den Druck ein wenig, ohne ihm Schmerzen zuzufügen. "So gut?" "Perfekt", keucht er. Sein Blick lässt mich innehalten. Dieser Blick ist so intensiv, er erschüttert mich wahrhaftig. Es liegt so viel Lust und irgendetwas Einschüchterndes in diesem Blick. Sein Blick wirkt streng, aber auch verdammt verführerisch. Meine Hand wird wieder schneller, ich lasse sie noch schneller über seinen Schaft fahren. Ardans Atmung beschleunigt sich genauso und sein Stöhnen kommt immer öfter vor. "C-cana, du musst ... du ..." Er beißt sich auf die Unterlippe. Seine Schenkel spannen sich an und auch sein Bauch ist nicht mehr entspannt.

Er zieht abrupt meine Hand weg von sich, ehe er uns umdreht und mich wieder so stürmisch küsst, dass mir einen Augenblick die Luft wegbleibt. Was auch immer er tun will, soll er machen. Ich fühle mich gerade zu allem bereit. Er zieht mir die Jeans und das Oberteil aus. Nun steht irgendwie alles still. Nur sein Blick wandert unruhig über meinen ganzen Körper. Ich gebe mich ihm hin, wenn es das ist, was ihn entlasten kann - sei es auch nur für eine kurze Zeit. Ardan schließt seine Tür ab und holt dann ein Kondom aus seinem Schrank. Hoffentlich bin ich dieses Mal lockerer als beim ersten Mal. "Willst du es?", fragt er mich mit rauchiger Stimme. Ich nicke. Mein ganzer Körper sehnt sich nach ihm. Ardan zieht mich auf, um mir langsam den Slip auszuziehen. Dabei streift hin und wieder seine freiliegende Erektion meine Scham oder meinen Schenkel. Seine Hände gleiten meine Schenkel hinauf, um dann meinen Hintern zu drücken. Bei seiner Kraft taumele ich nach vorne und muss mich an seinen Schultern festhalten. "Ardan", flüstere ich verschluckt, als seine Zunge über die dünne Haut zwischen Schambereich und Beckenknochen fährt. Ich bin so sensibel da, dass ich mich krümme und zusammenzucke. Ich will ihn jetzt spüren. Mein Unterleib zieht sich stark zusammen. Es pocht in der Mitte so stark, wie mein Herzschlag. Ohne ein Wort zu sagen, ziehe ich ihn hoch. "Ich will es jetzt." Meine Aussage ist fest, aber leise. Ich weiß nicht, wieso ich nicht normal reden kann, aber das tut nichts zur Sache.

Ardan legt mich aufs Bett und zieht sich seine Boxershorts ganz aus. Mein Unterleib zieht sich wieder zusammen. Sein Ausdruck ist jetzt ein ganz anderer. Er wirkt wieder so zart, aber auch zerbrechlich. Ich lege meine Hand auf seine Brust. Wie so oft führt er sie zu seinem Mund und küsst sie und oder schmiegt sie sich an seine Wange, wie er beides jetzt tut. "Magst du es mir überrollen?" Bejahend reiße ich die Folie auf und hole das glitschige Kondom raus. Ich lasse es langsam über seinen Schaft gleiten und lasse mich dann auf dem Kissen nieder. Ardan nähert sich mir wieder, um mich erneut küssen zu können, während er langsam in mich eindringt. Mein Herz schlägt ganz schnell, meine Atmung beschleunigt sich. Es zieht wieder so unangenehm, weshalb ich mich ein wenig winde. "Sei vorsichtig", murmele ich gegen seine Lippen. Seine Hände winkeln meine Beine weiter an. Jetzt zieht es weniger und er kann sogar leichter in mich hineingleiten. Beim ersten Stoß muss ich keuchen. Es fühlt sich so schön an. So unfassbar schön. Ihn so nah und so intim bei mir haben zu dürfen befriedigt mich so sehr, weil er so distanziert zu mir war. Jetzt ist er wieder bei mir und lässt mich auf Wolken schweben. Ich lege meine Hand an meiner Klitoris an, wie es Ardan beim ersten Mal getan hat. Die Lust durchflutet mich diesmal schneller - ich spüre, dass ich schneller kommen werde, durch die Extrastimulation. Wir bringen uns dem Höhepunkt immer näher, den Ardan vor mir erreicht. Er wird abgehakter, schneller. Sein Stöhnen ist wie der Befreiungsruf, der mich ebenfalls kommen lässt.

Ich ziehe mich um ihn herum zusammen. Ich spüre sogar sein Pochen in mir. Das lässt mich aus irgendeinem Grund lächeln. Es gefällt mir. Ardan keucht so laut. Er scheint ja richtig aus der Puste zu sein. "Alles okay?" Er nickt. "Ich muss nur ... durchatmen." Da er auf mir liegt, fällt es mir ein bisschen schwer, die Decke zu greifen, aber ich kann sie so gut es geht um uns legen. Ardans Keuchen hält mir viel zu lange an. Beim ersten Mal war es nicht so. Aber vielleicht ist es normal. Immerhin muss der Sex ja nicht immer gleich sein. Mal ist es anstrengender und mal eben nicht. "Entschuldige mich kurz ... ich muss etwas ... trinken", keucht er. Ardan lässt sich keine Zeit beim Rausziehen. Dementsprechend zucke ich zusammen. Er zieht sich schnell an und läuft die Treppen hinab. Geht es ihm nicht gut? Meine Sorgen durchdringen den postkoitalen Rausch. Angezogen gehe ich in watschelnden Bewegungen die Treppen hinab. Roxy bellt schon. Hier stimmt etwas nicht, das spüre ich. "Ardan?" Er nimmt seine Medikamente ein. Es ist noch nicht 18:00 Uhr. Seine Atmung ist immer noch zu schnell für normale Verhältnisse. Er schwank sogar! Ich renne mit aufsteigender Angst zu ihm, um ihn festzuhalten. "Ardan, was hast du?" "Alles ist gut", flüstert er zwischen tiefen Atemzügen. Wie lange dauert der Auftrag der Mutter noch? Wieso dauert er ausgerechnet heute so lange? "Kann ich irgendetwas für dich tun?" "Halte einfach nur meine Hand ... mehr brauche ich gerade nicht." Seine Augen sind glasig, sein Gesicht blass. Ich darf nicht hysterisch werden, aber ihn so zu sehen, macht es mir unheimlich schwer.

Ich drücke seine Hand gegen meine Brust. Mein Herz schlägt so schnell vor Sorge. "Was hast du?" "Nichts ... mein Blutdruck ... nur das." Kriegt er dann wieder Nasenbluten? Roxy jault und zieht an seiner Jogginghose. Mir ist nicht wohl bei der Sache. "Sollten wir nicht lieber ins Krankenhaus?", frage ich mit belegter Stimme. Meine Angst lässt sich mir deutlich ansehen. "Das geht schon wieder. Keine Angst." Ich kann mir das nicht ansehen. Ohne zu zögern öffne ich den seitlichen Reißverschluss seiner Jogginghose und hole sein Handy hervor. Ich tippe seinen Pin ein, den ich noch im Sinn habe. 3131. "Was machst du?", flüstert er. Ardan hat sein Gesicht mit seiner freien Hand verdeckt. Ich will seine Mutter alarmieren. Wenn sie sagt, dass ich den Krankenwagen rufen soll, dann höre ich nicht mehr auf Ardan. Sein Atmen wird zwar immer leiser, aber es ist trotzdem besorgniserregend. Es hört sich röchelnd an. Die Mutter geht direkt beim ersten Tuten ran.

"Ardan? Ist was passiert?" Dass sie bei seinem Anruf sofort so reagiert, ruft noch mehr Besorgnis auf.

"Wo bist du?", frage ich mit dem besten Willen, nicht in Tränen auszubrechen.

"Wir sind gerade auf den Weg nach Hause. Es sind nicht einmal fünf Minuten, Liebes. Was ist passiert?"

"Er atmet so schwer und er ist so blass. Ardan sagt, es sei nur der Blutdruck." Die Mutter reagiert erst nicht, sagt mir aber dann, dass sie sofort da sind.

"Es geht schon wieder, Cana." Seine Stimme ist zu leise. Es geht ihm nicht gut. "Was hast du, Ardan?" Seine Hand erwidert mein Drücken nicht. Ich küsse seine Knöchel, reibe seinen Handrücken, um mich irgendwie zu beruhigen. Wieso antwortet er mir nicht? "Hab keine Angst." Dieser Satz sorgt nur dafür, dass ich verschwommen sehe. "Ich kann nicht anders." Schniefend werfe ich mich in seine Arme. Sein Herzschlag ist das Einzige, was mich jetzt beruhigen könnte. Ich lege mein Ohr dort ab, verstehe nicht, wieso Ardan mich schon zwingend höher positionieren will. Dass er mich jetzt küsst, ist so komisch. Es passt nicht. "Ardan", murmele ich. Er wird immer hektischer. Seine Hände halten meine Handgelenke viel zu fest in ihrem Griff, sodass ich meine Hände nicht zu seiner Brust bewegen kann. "Tu es nicht. Tu mir das nicht an", flüstert er abgehackt. Ich löse mich von ihm. Sein Gesicht ist zu blass. Er schwitzt schon. "Ardan, lass los. Ich muss den Krankenwagen rufen!" Die Eltern kommen endlich durch die Tür. Ich bin so froh, dass ich nicht mehr alleine bin. "Bringt ihn bitte ins Krankenhaus", schluchze ich. Es geht ihm nicht gut. Ardan braucht Hilfe. Beide rennen sofort zu uns. Der Vater dreht Ardan zu sich. Plötzlich schreit Ardan auf. Mein Herz zieht sich bei diesem Laut zusammen. "Cihan, er muss sofort ins Krankenhaus!", ruft die Mutter hysterisch. Roxy bellt wie verrückt, Ardan kann nicht aufhören zu schreien und das Ziehen in meiner Brust ist so stark, dass ich es mir halten muss. Die Schmerzen in meinem Herzen beginnen wieder.

Der Vater hebt Ardan an, als er droht, umzufallen. Ihm kann man die Panik aus dem Augen ablesen. "Bringt sie nach Hause. Sie darf nicht mit!", keucht er. Seine Augen sind panisch aufgerissen. Wieso? Wieso darf ich nicht mit? "A-ardan", krächze ich. "Mama", keucht er. Der Vater trägt ihn über die Türschwelle zur Garage. Ich will ihm nachlaufen, aber die Mutter hält mich fest. "Lass mich zu ihm! Ich kann ihn nicht alleine lassen", flehe ich weinend. Die Mutter krallt ihre Hände an meiner Haut fest. "Ich weiß, Cana, aber ich kann ihm diesen Wunsch nicht abschlagen. Ich darf es nicht." "Wieso?" Sie zieht mich schluchzend in ihre Arme. Wieso darf ich nicht mit? Wieso will er mich nicht bei sich haben? Was hat er nur? Wo hat er Schmerzen? Wieso wurde er so panisch? Ihre Brust bebt und sie entschuldigt sich urplötzlich bei mir. Warum? Warum fängt auch sie damit an? "Wie steht es um ihn?", frage ich ängstlich. Für einen Moment fühlt sich mein Körper wie gelähmt an. Wird er nicht mehr lange bei mir bleiben? Aber das kann doch nicht sein! Es sticht wieder im Brustkorb. Ich wimmere unterdrückt, aber mein Zucken kann ich nicht unterdrücken. "Ich werde mit ihm reden. Du hast ein Recht, es zu erfahren." Was erfahren? Ich werde noch verrückt! "Wieso kannst du es mir nicht sagen?" "Er darf es als Einziger. Ich habe es ihm versprochen." Ihre Nase ist schon ganz rot. Von ihren glasigen Augen will ich nicht anfangen. "So sehr ich dich zu ihm lassen will, ich kann es nicht. Ich will ihm nicht noch mehr Leid zufügen. Er muss sich vorbereiten, bevor er mit dir darüber sprechen kann. Es tut mir so leid", bebt ihre Stimme am Ende. Meine Tränen fallen mir über mein versteinertes Gesicht. Ich verstehe die Welt nicht mehr.

Ich weiß nur, dass für mich die Welt bald untergehen wird.

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Soll im nächsten Kapitel schon die Beerdigung folgen? Ksksksksks

Was sind eure Gedanken zum Kapitel?

- Helo

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