Kapitel 74

ayokay ft. Jeremy Zucker - Stay With Me

Wir haben es getan. Es ist passiert. Ich kann es irgendwie nicht glauben, obwohl ich den Schritt gewagt habe. Ist es wirklich passiert? Es kommt mir so surreal vor. Ardan atmet vernehmbarer und lässt sich sanft auf meinem Oberkörper nieder. Auf meinem nackten Oberkörper. Meine Kleidung liegt auf dem Boden. Wow. Ich hatte Sex. Sex mit siebzehn Jahren. Ist es nicht lustig, wie ich nicht an den Brauch meiner Freundinnen geglaubt habe, dass ich mit siebzehn Jahren meine ersten Erfahrungen mit Jungs mache? Kaum wurde ich siebzehn, habe ich meinen ersten Kuss verloren, bin in eine Beziehung gekommen und hatte nun auch Sex. Das ist schon heftig. Zumal man die kleine Zeitspanne bedenkt. Vom 29.6 bis zum 26.7. Wow. Das hätte ich niemals von mir gedacht, aber ich hätte auch niemals gedacht, dass ich so ein großes Vertrauen zu ihm gewinnen kann. Nur weil etwas in einer kleinen Zeitspanne zugelassen wird, heißt es nicht, dass man es unüberlegt angeht. Ich habe es mir gründlich überlegt und bereue kein Stück davon. Es war wunderschön. Es war so emotional und so unvergesslich. Wie er mir gezeigt hat, wie schön ich bin und als er meine Hand zu seiner Brust geführt hat ... "Cana?" Träge schaue ich zu ihm hinab. "Hm?" Ich bin noch im postkoitalen Rausch. "Geht es dir gut?" "Sehr", flüstere ich. "Und dir?" Er lächelt mich an, ich erwidere es sofort und spüre jetzt wieder das Kribbeln im Bauch. "Auch." Das macht mich alles so glücklich. Jede Kleinigkeit macht mich so unfassbar fröhlich.

Er legt seine große Hand auf meine Wange, um mich näher an seine Lippen zu ziehen, als er mir einen Kuss auf den Kiefer gibt. Danach wandern seine Finger kreisend mein Schlüsselbein hinab ... dann fährt er zärtlich über meine Brust. Mit offenem Mund sehe ich ihm dabei zu, nehme aber am Ende doch seine Hand vorsichtig runter. Ich will die Decke über mich legen. "Ouh, tut mir leid." Er lächelt entschuldigend. "Moment, ich lege die Decke auf dich, aber ich muss erst aufstehen, als erschreck dich nicht, wenn ich mich aus dir hinausziehe." Ich atme tief durch und nicke dann. Langsam stützt er sich ab und zieht sich langsam aus mir. Ich halte inne. Das fühlt sich so verdammt komisch an und am Eingang habe ich kurz die Panik, dass er stecken bleibt, aber er schafft es ganz aus mir. Ich atme wieder durch. Ich schaue in Ardans Gesicht, als er sich das Kondom abstreift und mich bittet, ein Taschentuch aus seiner Nachttischschublade herauszuholen. Nachdem er es entsorgt hat, zieht er sich seine Boxershorts an. Jetzt kann ich ihn wieder ganz anschauen. "Kannst du kurz aufstehen, damit ich die Decke auf dich legen kann?", fragt er, als er das Fenster zum Lüften öffnet. Ich nicke. Wow, das fühlt sich komisch an. Argwöhnisch ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und presse die Beine aneinander. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich. Ich muss mich an der Bettkante festhalten, als ich stehe. Ardan hat mich dort unten ziemlich gedehnt. Wow, das ist echt verrückt!

"Cana? Was ist los?" Ardan kommt schnell auf mich zu, um mich festzuhalten. "Hast du Schmerzen? Brauchst du etwas?" Er legt sich schützend um mich, damit meine Blöße bedeckt wird, dann schlägt er die Bettdecke zurück und hilft mir aufs Bett, ohne ein einziges Mal auf meinen Körper zu gucken. "Nichts, nur ..." Oje, ich werde ganz rot. Würde das zum Dirty Talk gehören, wenn ich es ihm erzähle? "Was? Sag es mir. Soll ich irgendetwas aus der Apotheke holen?" Ich verneine es. "Ich bin nur ... also ... du bist ja ziemlich groß", nuschele ich. Ardan sollte dringend die Klimaanlage anschalten. Erst braucht er einige Sekunden, aber dann grinst er verschmitzt. "Entschuldige." Mit viel Mühe unterdrückt er sein Grinsen ein wenig, doch dann taucht wieder Sorge auf seinen sanften Zügen auf. "Habe ich dir wehgetan? Du hast zumindest nicht geblutet, da bin ich davon ausgegangen, dass ich dir nicht wehgetan habe." Ouh, dass ich nicht geblutet habe, wusste ich gar nicht. Na ja, Mama hat mir schon früh klargemacht, dass nicht jedes Mädchen und nicht jede Frau bluten muss. "Es hat nicht wehgetan. Am Anfang hat es nur ein wenig gezogen, aber jetzt spüre ich, wie sehr du mich gedehnt hast. Es fühlt sich so an, als ob ich meine Schambeine beansprucht hätte." Ich bewege ein wenig die Hüften. "Könntest du bitte die Klimaanlage anschalten? Es ist so warm hier." Er tut es, ohne zu widersprechen. "Magst du etwas essen?" Oh ja! Ich will gerade echt viel essen. "Ja, eine große Schüssel mit Nudeln, bitte." Er grinst. "Mopsi muss ganz viel Energie zu sich nehmen. Ich komme gleich wieder."

Ardan zieht sich ein T-Shirt über, das gefällt mir nicht. Hoffentlich zieht er es wieder aus, wenn er wieder ins Zimmer kommt. Wir hatten Sex, das ist nicht zu fassen! Und ich liege nackt unter seiner Decke. Ich weiß nicht, wie ich meine aktuelle Gefühlslage erklären soll. Ich bin glücklich - ja -, aber da ist noch ein anderes Gefühl in mir. Es ist ein positives Gefühl, aber mehr kann ich nicht sagen. Ich bin nur unglaublich zufrieden mit meiner Entscheidung. Es ist ein so gewagtes Thema und ich ... na ja, ich habe eben mein Ding gemacht. Ich bereue es nicht. Ich wollte diese Vertiefung unserer emotionalen Bindung. Ardan ist vielleicht seit drei Minuten weg, aber ich vermisse ihn jetzt schon. Sollte ich mich wieder anziehen? Ich schäme mich zwar, dass ich so entblößt bin, aber ich fühle mich auch gleichzeitig so wohl. Ardan kommt mit einem großen Tablett zurück ins Zimmer. Er hat einfach den Topf mitgenommen, eine kleine Schüssel mit Schafskäse und Trinken. "Roxy scheint mich gerade echt vermisst zu haben", erzählt er mir schmunzelnd. Haben wir so lange gebraucht? Bei dem Gedanken werde ich wieder rot. "Willst du auf dem Bett oder auf dem Boden?" "Boden", antworte ich. Ich klammere die Decke um mich, schaue aber dann auf Ardans T-Shirt. Verlegen deute ich auf sein T-Shirt und ziehe spielerisch daran. "Zieh es aus. Ich will nicht, dass du etwas anhast." "Ach, so ist das also, Mopsi? In dir steckt ein kleiner Perversling." Wir lachen gleichzeitig. "Gar nicht", nuschele ich ertappt.

Er legt das Essen auf dem Boden ab und zieht sich das T-Shirt aus, welches er mir dann hinhält. Ja!, freue ich mich innerlich, als ich das T-Shirt an mich nehme und es anziehe. Es fühlt sich viel weicher an, weil Ardan es anhatte. Ardan hilft mir vom Bett, weil meine Beine immer noch wackelig sind und zupft am T-Shirt, damit mein Po auch geschützt ist. Werden wir jetzt ein After-Sex-Talk haben? Nennt man das so? Gibt es das überhaupt? Okay, wir haben schon ein wenig darüber geredet, aber ich will über mehr reden, damit ich noch mehr im Reinen mit mir bin. Ich nehme mir eine Gabel und haue sofort rein. Essen schmeckt nach dem Sex viel besser. Ob es sehr viele Neuentdeckungen gibt, wenn man Postkoital ist? Ich bin hungriger, das Essen schmeckt besser und intensiver und ich bin echt entspannt. Aber es wäre komisch, wenn ich nach dem Sex nicht entspannt wäre. Gott, das hört sich so an, als ob ich ja richtig erfahren wäre. Ich kichere leise. Ardan sieht mich lächelnd an. Seine Augen leuchten. "Werden wir über den Sex reden?" Ihn überrascht meine Frage, aber er nickt. "Wenn du das so willst, dann reden wir darüber." Gut, soll ich dann anfangen? "Ich war ja ziemlich passiv ..." "Also ich fand es optimal. Ich hätte jetzt auch nicht von dir erwartet, dass du dich sofort auf mich schmeißt, obwohl ... das hast du ja gemacht." Ardan zwinkert mir zu. Huch, das stimmt ja. "Würdest du etwas anderes von mir wollen, wenn wir es wieder tun werden? Also ... wir werden es doch noch einmal tun, oder?" Ich weiß nicht, wie Jungs beim Sex sind. Vielleicht will er ja erst nach langer Zeit erst wieder.

Sein Lächeln beruhigt mich. Ich will sein Grübchen wieder küssen. Allein dieses Grübchen macht mich so unfassbar glücklich. "Ja, wir werden es wieder tun. Also, nur, wenn du es willst." Ich will ein Nicken ansetzen, hebe aber am Ende nur verlegen die Schultern an. Das wäre echt schön. Wenn es immer so ist, wie unser erstes Mal, dann würde ich niemals abschlagen können, vor allem, wenn er mir dann immer zeigt, wie schön ich doch bin. "Und was soll ich das nächste Mal tun?" "Du musst nichts tun, wozu du nicht bereit bist, Cana." Seine grünen Augen fixieren mich mit einem Blick, der mich gleichzeitig stärkt und dahinschmelzen lässt. Wie sinnlich er sich über seine Lippen leckt ... hach, er ist so schön. "Und wenn ich bis dahin bereit bin?" "Dann tu, was du tun möchtest. Ich will dir nicht sagen, dass du dieses und jenes tun sollst. Du tust das, was du willst." "Aber ich habe dich doch auch darum gebeten, mich ... also etwas für mich zu tun." Es fällt mir komischerweise jetzt schwer, über unsere sexuellen Aktivitäten von gerade zu reden. Solange er in Gedanken ist, stopfe ich mir Haufenweise Nudeln in den Mund. Seine Mutter macht echt gute Nudeln. Ich liebe diese Nudeln und die Garnelen mit dem Schafskäse und dieser Tomate-Sahne-Soße. "Ardan?", nuschele ich mit vollem Mund. Er schaut wieder zu mir auf, dabei lächelt er mich warm an. "Und?" "Was?" Er gabelt sich nun selber Nudeln auf. "Was möchtest du das nächste Mal von mir bekommen?" Ich bemerke, dass er verlegen wird. Seine Wangen werden leicht rosig und er reibt sich den Nacken. Was möchte Schmuddel-Ardan von mir?

"Das ... mach einfach mit dem weiter, was du heute gemacht hast. Tob dich das nächste Mal einfach mehr aus." Austoben. Mehr austoben. Hoffentlich kriege ich das hin und bin nicht so schüchtern. "Ich kann nichts versprechen", warne ich ihn schon im Voraus. "Ich gebe mich mit jeder Kleinigkeit von dir zufrieden, Cana. Wenn du dich wohlfühlst, dann ist es wunderbar." Oh Mann, er ist so geduldig und so gutmütig! Ich will auch etwas für ihn tun. Er ist ein so verdammt schöner Mensch. Gerührt schmolle ich und er amüsiert sich daran. "Vielleicht falle ich auch mal über dich her. Wer weiß?", raunt er zum Schluss. Oje, in seinen Augen blitzt etwas auf ... etwas Schmutziges. Ouh. "O-ouh", bringe ich flüsternd hervor. Wer weiß, was alles in seinem philosophischen Köpfchen vor sich geht. "Aber das würde ich aufschieben. Du bist ziemlich unsicher, was deinen Körper angeht." Oh Mann. Seine Ernsthaftigkeit schüchtert mich ein und ich weiß nicht wieso und wie er das macht. Unbewusst habe ich die Schultern angezogen und winde mich ganz leicht. "Ich werde dir von mir aus tausendmal zeigen, wie schön dein Körper ist. Egal wie." Egal wie. Er wird es mir tausendmal zeigen und das egal wie. Dieses egal wie kann so vieles bedeuten. "Okay, danke dir." Wir benötigen Taschentücher, die ich aus seiner Schublade hole. Wie würde er es mir zeigen? Sicherlich wie vorhin. Das war echt schön. Vielleicht auch anders, aber wie? Vielleicht in anderen Stellungen ... also nicht Sexstellungen, aber mit anderen Motiven in diesem intimen Szenario. Ich könnte es mir vorstellen, aber gleichzeitig weiß ich nicht, wie.

"Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass du weißt, was du da tust. Hast du dich irgendwie darauf vorbereitet?" Ardan verschluckt sich belustigt an seinen Nudeln. Um ihm zu helfen, klopfe ich ihm auf den Rücken und reibe ihn anschließend. "Dankeschön", seufzt er. Das Lächeln sitzt immer noch auf seinen Lippen. Was kommt jetzt? "Ich habe mich nicht vorbereitet ... na ja, physisch zumindest nicht." Oh, also hat er viele Gedanken? Schmutzige Gedanken? Ich fordere stumm, dass er weiterredet. "Wie soll ich mich denn darauf vorbereiten? Nach dem Missverständnis war ich sowieso mit dem Kopf woanders und ..." Er hält inne und seufzt. "Das war echt erschreckend. Ich hatte davor schon einige Gedanken und als du dich dann in der Wanne an mich geschmissen hast, dann konnte ich wieder ohne mulmige Gefühle weiterplanen. Alles kognitiv, aber ich war ziemlich nervös." "Das hat man dir echt gar nicht angesehen. Du warst echt professionell. Kann man das so sagen? Ich wollte dich nicht als Pornodarsteller betiteln." Wir prusten los. "Dankeschön. Mich hat noch nie jemand in diesem Bereich als Professionell bezeichnet." Obwohl ich pruste, schaue ich ihn mit aufgeblähten Nasenflügeln an. "Es ist auch besser für dich, dass dir niemand so etwas zuvor gesagt hat", maule ich leicht. Ich belustige ihn anscheinend sehr. "Mopsi, sei nicht eifersüchtig. Du weißt, dass ich vor dir ungeküsst und Jungfrau war." Ich murre, obwohl sich in mir eine tiefe Zufriedenheit breitmacht. Ich finde es toll, dass Ardan gewartet hat ... na ja, bei seinen Umständen hatte er keine große Wahl.

Physisch hat er sich also nicht vorbereitet, aber er hatte Gedanken. Wie sahen oder sehen die aus? Ich will es wissen. Daran kann ich mich für das nächste Mal orientieren. Ich muss es wissen! Aber ich schäme mich, zu fragen. Es ist jedoch wichtig, dass ich weiß, was er will. Er weiß es schon irgendwie. Ist es einfacher, Frauen zu befriedigen? Ich weiß es gar nicht. Vaginal ist es jedenfalls schwerer, aber haben wir nicht mehr Lustpunkte? Ach, ich weiß es nicht. Mama weiß es bestimmt ... also, sie hat sich viel mit Sexualwissenschaften auseinandergesetzt. Das ist jetzt auch egal! "Du ... was waren das denn so für ... Gedanken?" Schnell schaufele ich mir die Nudeln in den Mund. Ardan hält im selben Moment inne, als er die Frage hört. Seine Augenbraue hebt sich. "Sicher, dass du das hören willst?" Mir wird heiß im Gesicht. Hat er so schmuddelige Gedanken? "Verstörend sind sie nicht ... oder?" Hat Ardan doch einen Fetisch? Oh Gott. "Nein", beruhigt er mich. Sein Mundwinkel zuckt belustigt, aber ich sehe, wie er sich bemüht, nicht loszulachen. "Aber frag mich das gleich noch einmal, ja?" "Okay", murmele ich. Wieso er es erst gleich erzählen will, weiß ich nicht. Was könnte ich noch fragen? Ich möchte so vieles wissen. Aber vielleicht sollten wir einfach in Ruhe essen und dann weiterreden ... im Bett vielleicht. Im Bett, wo wir Sex hatten. Ich hatte Sex - ich kann es immer noch nicht richtig realisieren. Aber wenn ich an das Gefühl dort unten denke, weiß ich, dass es auf jeden Fall nicht gelogen ist. Das fühlt sich echt verdammt komisch an! Ist das immer so? Ist das normal? Oder kommt es auf die Größe an? Und wie lange hält dieses Gefühl an?

Mein Bauch ist rund und ich bin voll. Ardan hilft mir aufs Bett, bringt das Geschirr nach unten und dann kann ich ihn an mich drücken. Seine warme Haut ist perfekt zu kühlen Luft im Zimmer. "Erzählst du es mir jetzt?" Abwartend sehe ich zu ihm hinauf. "Meine Fantasien?" Will ich es wirklich wissen? Es kann mich ja nicht verletzen, das würde Ardan niemals tun. Ich nicke zögernd. Das macht mich schon ganz schön hibbelig. Ich lege meinen Oberkörper auf seinem ab und kraule seine Brust, zeichne sein Kinn und seine Nase nebenbei nach. Er legt seine Hand an meiner Kopfhaut zum Kraulen an. Oh ja, das entspannt mich. "Na ja ... Sex eben. Ich habe mir oft Sex mit dir vorgestellt. Einfach, wie ich dich ausgezogen habe, wie wir uns geküsst haben und wie du dich um mich anfühlst." Es prickelt auf meinem Rücken und das nicht wegen der kühlen Luft hier. "Und sonst so?", frage ich heiser. "Orale Befriedigung, halt solche Dinge. Es war nichts Exotisches ... oder doch?" Exotisches ... was versteht er unter exotisch? Also hat er einen Fetisch! Aber was hat er für einen Fetisch? Mir ist gar nicht aufgefallen, dass mein Mund offen steht und dass meine Augen weiter geöffnet sind. "Aber das behalte ich lieber für mich." "Nein, nein ... sag schon", murmele ich kleinlaut am Ende. Er lacht mich aus. Das ist aber ganz toll in diesem Moment. "Du schaust so, als würde ich dir gleich gestehen, dass ich ein Mörder wäre. Mopsi, du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten. Ich bin derjenige, der sich Sorgen machen muss, weil du die Perverse bist." "Gar nicht", schnappe ich nach Luft. "Du hast die schmuddeligen Gedanken, du Schmuddel- Ardan!" Ich kreische auf, weil er mich unter sich zieht. Oh Gott, oh Gott.

"Schmuddel-Ardan, huh?" "Oje", nuschele ich. Meine linke Schulter berührt schon mein Ohr, so hoch habe ich sie angezogen. Er wirkt wieder so einschüchternd, obwohl er schmunzelt. Seine Schlüsselbeine wirken aus diesem Winkel so ausgeprägt, genau wie seine Nackenmuskulatur. Ich atme tief durch. Er steht wieder zwischen meinen Beinen, oje. Ardan tut nichts anderes, als mich zu beobachten. Was hat er gerade im Kopf? Was will er tun? Mein Herz schlägt schon wieder ganz schnell. Ich zucke zusammen, als er seine Hand auf die Hinterseite meines Oberschenkels legt und langsam auf- und abfährt. Mein Unterleib zieht sich zusammen. Will er wieder etwas Sexuelles machen? Will er mir das Exotische zeigen? Was muss ich machen? Oje, ich bin nicht ganz vorbereitet und seine Hand, die immer weiter mittig zu mir fährt, während er sich mir nähert, macht mich nur hibbeliger. Doch, als die Tür unten aufgeschlossen wird, schubse ich Ardan mit aller Kraft - mit zu viel Kraft - nach hinten auf die Matratze, um mir in Rekordzeit Unterwäsche und Baumwollshorts von ihm anzuziehen, bevor ich zur Tür watschele und mich in die Arme der Mutter schmeiße, die überhaupt nicht weiß, wieso ich so hysterisch bin. Mein Herz rast. Fast hätte sie gesehen, dass meine Unterwäsche auf dem Boden liegt. Oh Gott, dieses komische Gefühl untenrum ist so unangenehm. "Ach, hallo, Cana. Es freut mich, dass du doch zu uns gekommen bist." "Mich auch", murmele ich. Ich will sitzen, es fühlt sich so komisch an. Was hat er da unten angestellt? Der Vater lächelt mir zu, was ich mit hochrotem Kopf erwidere. Meine Hysterie ist mir so peinlich, aber ich konnte nicht anders. Langsam löst sich die Mutter von mir. Ihre Hände fahren mir über meine heißen Wangen.

"Aber wieso bist du so rot?" Und mir wird noch wärmer im Gesicht. Das wollte ich echt nicht auslösen. "Manchmal bin ich euch gegenüber noch sehr schüchtern." Und ich war vor weniger als zwei Minuten nur in einem T-Shirt auf dem Bett von Ardan, der zwischen meinen Beinen war und irgendetwas machen wollte. Sie sieht mich tadelnd an. "Vor uns brauchst du nicht schüchtern zu sein. Fühl dich wie zu Hause." Ich glaube nicht, dass ich jemals mit Ardan auf meinem Bett Sex haben könnte, aber ich versuche, mich komplett wohlzufühlen. "Dankeschön", lächele ich verlegen. Roxy kommt auf mich zu, um mich - wie immer - herzlichst zu begrüßen. Wenigstens kann ich mich so von der peinlichen Situation ablenken. "Hast du schon gegessen?" "Ja, ganz viel. Mein Bauch wirkt wie der einer Schwangeren." Und sofort halte ich inne. Was ist los mit mir? Noch offensichtlicher kann ich es nicht machen. Ich bin so dankbar, dass der Vater hoch ins Schlafzimmer gegangen ist. Ich war noch nie so dankbar dafür! Entsetzt über meinen eigenen Satz starre ich die Mutter an, die sich nicht mehr halten kann und loslacht. Wo ist Ardan, wenn ich ihn brauche? Roxy erfreut sich an der Lache der Mutter, während ich hier am liebsten im Erdboden versinken will. "Hach, Cana, du bist so süß. Komm her." Immer noch am Lachen, zieht sie mich in ihre Arme und lacht weiter. Wieso muss ich auch ausgerechnet nach meinem ersten Mal mit so einem Spruch ankommen? Wenigstens habe ich diesmal keinen Knutschfleck, den sie sehen könnte.

Ardan kommt auch mal endlich aus seinem Zimmer, um zu fragen, weshalb die Mutter so lacht. "Ach, nur so ein Frauending." Sie zwinkert mir zu, um mir wieder die Schamröte ins Gesicht zu katapultieren. Ardan schaut fragend zwischen uns hin und her. Na toll, er hätte auch oben bleiben können, so wenig Hilfe, wie er mir leistet. Wenigstens hat er sich in T-Shirt und Baumwollshorts geworfen. Graue Baumwollshorts ... sie betonen so einiges ... werfen gewisse Schatten. Ich wende den Blick schnell ab. Das Einzige, was mir noch fehlt, ist, dass die Mutter mich beim Starren auf seine intime Region erwischt. "Bleibst du noch einen Tag oder gehst du morgen wieder?" Als ich ihr antworte, dass ich morgen schon gehe, schmollt sie. "Meine Eltern kommen in vier Tagen zurück", fällt es mir ein. Ich habe nur noch vier Tage, die ich mit Ardan genießen kann, bevor meine Eltern wiederkommen. Eine Woche danach beginnt dann auch schon die Schule! Und ich habe mich immer noch nicht durch Faust gearbeitet! "Ich gehe dann mal ins Bett. Esst die Nudeln auf, sonst gibt es Ärger." Die Mutter umarmt uns beide und steigt die Treppen auf. Jetzt sind nur noch wir zwei hier ... drei. Roxy sitzt artig zwischen uns und wartet mit wedelndem Schwanz, dass wir etwas tun. Jetzt, wo er mich so ansieht, muss ich wieder an seine Hand denken, die mich irgendwo berühren wollte. "Wovon hat meine Mutter gesprochen?", fragt er. Es beginnt wieder zu prickeln am Rücken und diesmal auch kurz auf meinen Wangen. Ich bin so neugierig, wegen dem, was er tun wollte.

"Ich habe einen unpassenden Spruch rausgelassen." Sein Blick ist so anders. Ich kann ihn nicht definieren, ich muss zu Boden schauen. Ich setze mich einfach zu Roxy und knuddele und streichele sie. "Und was war das für einer?" Er stellt sich vor mir hin. Obwohl ich erst gerade den Blick gesenkt habe, kann ich ihm jetzt wieder in die Augen sehen. Langsam hockt er sich vor mich hin. "Ich habe gesagt, dass mein Bauch wie der einer Schwangeren ist, weil ich so viel gegessen habe", gebe ich leise von mir, ehe ich mich zu ihm nach vorne lehne, um weiterzusprechen. "Das ist nicht so passend, wenn man davor Sex hatte", flüstere ich nun. "Hast du es ihr erzählt?", fragt er schockiert. Ich verneine es sofort. Um Gottes Willen, wieso sollte ich es seiner Mutter erzählen? "Dann ist ja alles gut", seufzt er. "Wie kommst du darauf, dass ich es ihr erzählen würde?" Als Antwort zuckt er mit seinen Schultern. "Ich weiß nicht, was ihr als Frauendinge definiert und da du so beschämt warst und sie losgelacht hat, kam mir das in den Sinn." Ouh, okay. "Und übrigens, Mopsi." Er hebt mit einem Schmunzeln mein Kinn an. "Es ist ziemlich unhöflich, jemandem so intensiv auf den Schritt zu schauen." "Ardan!", kreische ich. Das kann doch nicht sein Ernst sein! Er lässt sich von mir schubsen und ist jetzt an der Reihe, mich auszulachen. War es so auffällig? Hat die Mutter es gesehen? Bitte, bitte bloß nicht! "Ja, bitte? Möchtest du etwas von mir?" Seine grünen Augen schielen auf seinen Schritt und ich Dumme schaue ebenfalls dahin! "Ja, dich verprügeln!", murre ich. "Watschelst du dann wieder so niedlich?" Um nicht wieder loszulachen, beißt er sich auf die Unterlippe. Fast hätte ich vergessen, wie ich mich watschelnd angezogen habe und watschelnd zu seiner Mutter gerannt bin. Ich hoffe so sehr, dass sie nichts bemerkt hat!

"Komm, lass uns ins Bett ... nur ins Bett." "Ardan", warne ich ihn. Dabei kann ich mein Schmunzeln nicht kann vertuschen. Wird er jetzt immer solche Witze machen? "Okay, komm ..." Er zwinkert. Moment ... ich schnappe nach Luft. Oh, was ein Schlawiner! Langsam hilft er mir hoch, ziemlich belustigt über seine zweideutigen Sätze. Sein Arm schlingt sich um mich, damit ich auch problemlos die Treppen aufsteigen kann. Er schließt die Tür hinter uns ab. "Oder soll ich sie offen lassen?" Sein Mundwinkel zuckt. Ich verneine es. "Mopsi mag es hinter verriegelten Türen." "Dir sollte man das Maul stopfen." "Also bei dir weiß ich, wie." Meine Augen weiten sich und auch seine Belustigung verschwindet. Wow. Das war ziemlich ... frisch. "Das ... ich wollte nicht respektlos rüberkommen", beteuert Ardan hastig, während er zu mir aufs Bett kommt. Seine grünen Augen mustern mein Gesicht. Dass Ardan solche Gedanken hat, hätte ich irgendwie nicht glauben können. Ich lerne seine schmutzige Seite kennen. "Ist schon okay." "Sicher?" Ich nicke. "Aber zieh dein T-Shirt aus." Ich will seine Haut unter meinen Fingern und meiner Wange spüren. Stück für Stück präsentiert sich seine weiche Haut, die die Muskeln bedeckt. Instinktiv lege ich meine Hand auf seine Brust. Er hat es zum ersten Mal heute selber getan. Für mich hat es eine Bedeutung, ihn dort zu berühren. Ich finde es verbindend, ihn dort zu berühren. Es ist mein liebster Ort.

Sein Herz ist der Ort, an dem ich mich am freisten fühle.

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