Kapitel 48
Alessia Cara - Seventeen
Es dauert nur noch Stunden, bis ich siebzehn bin. Ich freue mich irgendwie, warum auch immer. Irgendwie ist es immer ein kleines Gefühl der Freude für mich, auch wenn ich keinen Unterschied spüre. Vielleicht liegt es an den ganzen Glückwünschen. Ich bin nun durch mit der Einführungsphase, bald geht es so wirklich los. Für die letzte Matheklausur konnte mir Ardan nicht helfen, weil Amir drauf bestand, mir zu helfen. Das Verhältnis zwischen Aiman und mir ist auch besser geworden. Mama hat mir erklärt, dass er vieles missverstanden hat. Etwas anderes hätte ich mir auch nicht denken können, denn unsere Eltern behandeln uns gleich. Was Aiman nicht verstanden hat, war, dass Mama zu mir eine etwas andere Beziehung hat, weil ich das einzige Mädchen der Familie bin. Sie ist meine einzige Bezugsperson und behandelt mich wegen der letzten Geschehnisse auch mit etwas mehr Vorsicht. Ich dachte, das wäre offensichtlich. Na ja, Wahrnehmungen sind ja immer anders. Es sind seit zwei Tagen Ferien und hoffentlich werden diese ereignisreich. All meine Freunde bleiben hier, deshalb bin ich mir sicher, dass es zur einen oder anderen Übernachtung kommen wird. Und Ardan und ich? Die Wochen war es etwas ruhig, er kam sogar zwei Tage hintereinander nicht zur Schule. Hoffentlich ist nichts Gravierendes passiert. Ich habe ihn schon vermisst, weil wir während der Klausurphase, die nah an den Ferien war, die Zeit nicht wirklich genießen konnten. Für alle Fächer haben wir mit unseren Freunden gelernt, nur saß ich für Mathe alleine bei meinem Bruder, obwohl ich gerne bei Ardan sein wollte.
"Cana, was willst du morgen anziehen?" Yasmin ist meine Assistentin. "Ich weiß nicht. Vielleicht mein weißes Kleid mit den Sonnenblumen?" "Ja, das ist süß." Sie holt es samt Kleiderbügel raus und hängt es an den Griff meines Schrankes. "Willst du deine Haare morgen lockig oder glatt tragen? Mit glatten Haaren siehst du jünger aus." Ich zucke mit meinen Schultern und willige ein, glatte Haare zu tragen. Sie quietscht plötzlich und drückt mich an ihre Brust. Sie hat große Brüste. "Ich fühle mich wie eine Mama. Meine Cana wird siebzehn." Ich schlinge lachend meine Arme um Yasmin. "Sollen wir dich auch schminken?" Ich verneine es. Es ist Juni, kurz vor Juli und ich werde mir unbewusst über mein Gesicht fahren. "Gleich kommen auch Dilan und Amal. Dieser Geburtstag wird toll." Wie Ardan morgen wohl aussehen wird? Sicherlich so hübsch wie immer. Ich habe ihn echt vermisst und würde am liebsten heute zu ihm gehen, aber die Mädels schlafen heute bei mir. Das würde sich als schwierig erweisen. Heute hat er mir auch noch nichts geschrieben. Die Tage über hatte ich sowieso ein mulmiges Gefühl. Mein Gefühl sagt mir, dass etwas Schlechtes passiert. Möchte Ardan doch nicht mehr? Meine Schultern sinken unwillkürlich und in meiner Brust taucht das elektrisierende Gefühl der Enttäuschung auf. Ich will nicht zu negativ denken, wenn mein Geburtstag vor der Tür steht. "Ich gehe aufmachen. Das sind Dilan und Amal." Yasmin geht nach unten, um den Mädchen die Tür zu öffnen. "Na, bald Geburtstags-Kind?", grinst Dilan, die ihren Jutebeutel ablegt.
"Wir haben uns wirklich überlegt, dass wir mit Kerzen um dich herumlaufen." Ich pruste. "Wieso?", frage ich Dilan. Schulterzuckend schaut sie zu Amal. "Deine Ironie war lustig und es ging mir nicht aus dem Kopf, deshalb ...", zieht sie das letzte Wort, mit Trommelwirbel von Amal im Hintergrund, in die Länge und holt aus ihrem Jutebeutel drei pinke Stabkerzen raus. "Nicht euer Ernst", lache ich. Sie wollen wirklich ein Ritual machen. "Ihr seid verrückt!" "Du hattest die Idee", verteidigt sich Dilan. "Und was hast du noch geholt?" Sie holt einen Granatapfel und eine Zitrone raus. Oh Gott, was habe ich für Freunde? "Der Granatapfel ist ein Fruchtbarkeitssymbol und Zitronen fördern die Fruchtbarkeit." "Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich schon so fruchtbar bin." "Sei still und kritisier mich nicht." Sie legt beides zurück in ihren Beutel. "Hast du da vielleicht noch Blut und einen Ziegenkopf drin?" "Wir wollen nicht den Teufel beschwören, das kann Andrijana machen." Ich halte mir lachend die Hand vor den Mund. Dilan meint das Mädchen aus unserer Stufe, welches Geister mit dem Ouija-Brett beschwört und auch etwas von schwarzer Magie als Gabe ihrer Tante erzählt hat. Mama meinte, dass ich mich von ihr fernhalten soll. "Du wirst siebzehn und Tante neunundvierzig. Sie sieht viel jünger aus, als sie eigentlich ist." Ich pflichte Amal bei. Was sie wohl von dem Granatapfel halten wird? "Und kommt auch ein verehrter Ardan zu deinem Geburtstag?", säuselt Dilan. Ich lächele verlegen. "Vielleicht?" Alle drei geben anzügliche Laute von sich. Yasmin schubst und zieht mich lachend. "Was sehe ich da auf deinem Gesicht?", fragt sie mich, als sie mir in die Wange pikst. "Ein schönes Gesicht." "Das sowieso."
"Wir hoffen mal, dass dieses Lächeln für etwas steht. Etwas Großes und Langes", summt Dilan. Mein Mund öffnet sich und sofort kommt mir der Tag in den Sinn, wo Ardan im Handtuch vor mir stand und der Tag, wo er eine morgendliche Erektion hatte. Ich will ... ich will nicht an seine Größe denken, das ist mir jetzt sehr peinlich. Verlegen fahre ich mir über die Stirn. "Aha, was hast du gesehen?" "Gar nichts!", verteidige ich mich mit Empörung. "Oh, sie hat definitiv das Große und Lange gesehen", grinst Amal. "Nein!" Oh Gott, mir wird so warm. "Wieso errötest du?", macht Yasmin jetzt noch mit. "Danke, ich dachte, du bist die Einzige, die mir zu Seite steht", schmunzele ich. "War er gut?" "Dilan, weder habe ich seinen Penis gesehen noch es in Erwägung gezogen." "Vielleicht passiert es ja morgen oder gar heute. Ich glaube, wir sollten nicht bei dir übernachten, damit er kommen kann und dir sein Geschenk geben kann." Das wäre schön. Natürlich denke ich da nicht so pervers wie Dilan, aber es wäre ein Traum für mich, wenn Ardan um Mitternacht kommen würde. Wie in Liebesfilmen halt. "Wie läuft es eigentlich zwischen dir und meinem Bruder, Schwägerin?" Sie grinst. "Super", säuselt sie. "Seine Lippen gefallen mir immer mehr und mehr." Ich stöhne entgeistert und angeekelt. "Was denn? Ich gebe es wenigstens zu." Sie grinst spöttisch und ich verdrehe meine Augen. Ich will ihn sehen. Er wird doch morgen kommen, oder? Hoffentlich. Ich vermisse ihn wirklich, weil die letzten Wochen so trocken waren. Es war mehr platonisch als wie gewohnt mehr.
Mama ist auch nach Hause gekommen und liegt entspannt auf dem Sofa. "Nur noch zwei Stunden, dann haben wir Geburtstag." Sie legt lächelnd ihren Arm um mich. "Dann wird meine Kleine schon siebzehn. Du wächst so schnell." "Feierst du deinen Geburtstag morgen?" Sie seufzt. "Ich weiß nicht. Vielleicht gehen ich und die anderen im Restaurant essen oder so. Wehe ihr zerstört was im Haus." Schmunzelnd verneine ich es. "Tante, wir werden auf alles aufpassen, damit auch ja nichts kaputt geht", verspricht ihr Yasmin hoch und heilig. "Sowas höre ich doch gerne", summt sie entspannt. "Du siehst müde aus." "Ich bin auch müde. Arbeiten ist anstrengend." Sie schließt ihre Augen und fährt meinen Rücken auf und ab. "Ich weiß gar nicht, ob ich bis Mitternacht wach bleiben kann", murmelt sie. Mama tut mir leid, weil sie so viel arbeiten muss. Baba kommt aus dem Bad raus und begrüßt uns alle mit einer Umarmung. Er wirkt leicht nervös. Unauffällig schaue ich zu den Mädchen und nicke nach oben, weshalb sie langsam auf mein Zimmer gehen. Ich bin etwas zu neugierig, um ihnen zu folgen. "Was ist los?", fragt Mama ihn und streichelt seinen Rücken. "Bald ist ja unser Hochzeitstag und ich dachte mir, dass wir uns nach all den Jahren endlich Flitterwochen gönnen könnten", setzt er an. Was? Sie hatten immer noch keine Flitterwochen? Meine Augen weiten sich. Wow, wie wenig Zeit hatten sie? Was ist alles dazwischengekommen, dass sie sich nie ihre Flitterwochen gönnen konnten? "Das wäre schön, Can. Hast du irgendeinen Vorschlag?" Er verzieht leicht das Gesicht.
"Valencia?" Mamas Hand hört auf, mich zu streicheln. Ihr Blick wird starr. Was ist los? "Ich-, ich habe noch nichts gebucht. Ich weiß nicht einmal wieso ich darauf gekommen bin, aber ich dachte mir, dass es diesmal gut wird?" Langsam löse ich mich von meiner paralysierten Mutter. Ihre Augen werden glasig. "Cana, gehst du bitte auf dein Zimmer?", flüstert sie. Verwirrt, aber mit Verständnis, stehe ich auf. "Tut mir leid, ich suche etwas anderes", murmelt Baba zu ihr. Fragend ziehen sich meine Augenbrauen zusammen, als ich auf der Treppe stehe. Ich belasse es einfach dabei und trete ins Zimmer. "Kann deine Mutter den Granatapfel gleich ausklopfen?", fragt Dilan. "Bestimmt, wir haben ja noch Zeit." Ardan hat mir immer noch nicht geschrieben. Ist irgendetwas bei ihm passiert? Ich frage ihn einfach. Antworten tut er nicht wie gewohnt schnell. Auch nach zwei und dann nach fünf Minuten sehe ich keine Replik. Unzufrieden zucken meine Mundwinkel. Es vergeht eine Stunde und bis jetzt kam immer noch keine Antwort von Ardan. Mama hat den Granatapfel für uns bearbeitet und in den Kühlschrank gelegt. "Nur noch zwanzig Minuten", grinst Yasmin. "Wofür braucht ihr die Frucht überhaupt?", will Mama wissen. Verstohlen schauen sich die Mädchen an und prusten. "Los, sagt es ihr", fordere ich belustigt. Mama wartet mit verschränkten Armen vor ihrer Brust und hebt ihre Braue. "Granatäpfel sind Fruchtbarkeitssymbole", sagt sie. Die Mädchen nicken. Mama versteht und beginnt zu lachen. "Ihr seid verrückt!"
Dilan kam während der Zwischenzeit auf die glorreiche Idee, das Innenleben des Granatapfels auszuhöhlen, um dann die Frucht wieder dort hineinzufüllen. Ich kann mir schon vorstellen, wie das Ritual aussehen wird. "Es ist gleich soweit!", freut sich Mama. Wir setzen uns mit allen ins Wohnzimmer. Dilan sitzt zwischen Yasmin und Adam. Kurz fahre ich mir über die Stirn, um unauffällig zu ihnen zu lugen. Mama hat statt Kuchen, Pudding für uns geholt und für mich und sie eine Kerze durch die Folie gestochen. Den richtigen Kuchen gibt es dann, wenn ich richtig feiere. Den bereitet Baba vor. Es ist der heiß begehrte Schokokuchen. "00:00 Uhr", sagt Baba lächelnd. Sofort wird für uns gesungen und die Kerzen angezündet. "Happy Birthday, liebe Shana und Cana, happy birthday to you." Mama und ich pusten unsere Kerzen aus und umarmen uns. "Alles Gute zum Geburtstag, meine Süße." Ich bedanke mich bei ihr, ehe ich Mama gratuliere und von allen anderen in die Arme gezogen werde. Wir schauen uns alte Aufnahmen an, bis Yasmin sagt, dass es Zeit ist. Dilan zieht mich hoch, Yasmin und Amal holen die Zitrone und die Granatapfelhülse samt Frucht raus. "Moment, da muss noch Zitronensalz drauf." Mama schaut uns lachend zu und wünscht uns viel Spaß. "Wieso ist es jetzt Zeit?", frage ich. Das Zimmer wird abgedunkelt, nur meine Lichterkette ist an. "Weil wir gleich 01:00 Uhr haben und A der erste Buchstabe im Alphabet ist." Ich verdrehe meine Augen. "Hinsetzen, auf den Boden." Amal drückt mich auf meinen Teppich, gibt mir den Granatapfel und hilft Yasmin beim Anzünden der Kerzen.
"01:00 Uhr!" Sofort umkreisen sie mich mit ihren leuchtenden Kerzen. "Ihr seid krank", lache ich. "Psht! Sei still!" Ergeben hebe ich meine Hände vor Yasmin und halte den Granatapfel fest. "Cana soll mit Ardan zusammenkommen", sagt Dilan summend. "Cana soll Ardan heiraten", kommt es nun von Amal. "Cana soll sich mit Ardan paaren." Ich beiße mir auf die Unterlippe um nicht zu lachen. Mit weiteren Wünschen und einigen Wiederholungen kreisen sie weiter, bis sie stoppen. "Iss ein wenig von der Frucht." Schmunzelnd nehme ich einen Löffel und sehe Yasmin zu, wie sie ihre Kerze an Dilan weitergibt und dann die Zitrone schneidet. "Die Frucht, die die Fruchtbarkeit fördert, wird von der Ältesten des Ordens geteilt und an das neue Mitglied gegeben." Die Zitronenscheibe würzt sie mit Salz und gibt sie mir dann. Mit einem Bissen und einem leicht verzogenen Gesicht, gebe ich ihr die Schale. "Jetzt bist du gesegnet und darfst dich auf Ardan einlassen." Ich nicke voller Belustigung und dankend. "Ich fühle mich schon viel fruchtbarer." "Ist das Ritual vorbei?", fragt Dilan Yasmin, die über ihren imaginären Bart fährt. "Moment." Yasmin nimmt sich einen Kern des Granatapfels und drückt ihn an meine Stirn, sodass ihr Saft an mir klebt. "Jetzt ist es vorbei." Die Kerzen werden ausgepustet und das Licht angeschaltet. Wir klatschen alle. "So, jetzt essen wir die Zitrone und den Granatapfel, damit wir auch fruchtbarer werden." Wir sitzen noch lange auf dem Boden, essen und tratschen bis wir uns dann hinlegen und schlafen wollen.
Ardan hat mir immer noch nicht geantwortet und zum Geburtstag hat er mir auch nicht gratuliert. Ob er wohl meinen Geburtstag vergessen hat? Ist irgendetwas passiert? Was ist passiert? Braucht er Hilfe? Hat er wieder gesundheitliche Probleme? Hoffentlich nicht. Sofort kommt mir das Bild von ihm mit seiner blutenden Nase in den Sinn. Ich muss ihm wieder schreiben, ich kann nicht anders. Vielleicht ist ja Roxy irgendetwas passiert - Gott bewahre sie davor. Oder er schläft schon, das kann ja auch sein. Ich bedanke mich noch schnell bei allen, die mir gratuliert haben und gehe dann auf unseren Chat. Er ist online! Wieso antwortet er mir dann nicht? Die Haken verfärben sich erst jetzt blau, mein Herz schlägt schneller. Er beginnt zu tippen.
'Bist du die Einzige, die noch wach ist?' Stutzig ziehe ich meine Augenbrauen zusammen.
'Ja, wieso?'
'Gut.' Und schon geht er offline. Wieso gibt er mir keine Antwort? Ich murre leise. Jetzt werde ich sicherlich nicht schlafen gehen. Die fünfzehn Minuten verbringe ich auf Instagram und sehe dann oben seine Nachricht.
'Komm ins Gewächshaus.' Er ist hier? Mein Herz rattert urplötzlich.
Heimlich mache ich mich auf dem Weg dahin. Plötzlich triefe ich nur vor Dynamik. Ich packe mein Handy in die vordere Tasche meiner Jogginghose und laufe, wie schon einmal, auf Händen und Füßen die Treppen ab. Das größte Hindernis wird das Schlafzimmer meiner Eltern sein. Ich zögere ein wenig, weil ich etwas Angst habe, aber, wenn ich länger hierbleibe, ist die Chance größer, erwischt zu werden. Deshalb laufe ich schnell an der Tür vorbei und ziehe mir die Latschen im Wintergarten an. Die Eingangstür schließe ich und auch die Ausgangstür, als ich mich im Garten befinde. Ich renne schon fast blind durch den Garten und orientiere mich an den Steinen, die im Dunkeln leuchten. Langsam öffne ich die Tür des Gewächshauses und taste den Lichtschalter ab. Mir schlägt das Herz immer schneller. Wo ist Ardan? Langsam setze ich Schritte an und schaue nach links und rechts und auch nach hinten. Auch am Brunnen ist er nicht. Aber wo soll er sonst sein? Gerade will ich mir mein Handy zur Hand nehmen, als er hinter dem Brunnen hervortritt und mich mit seinem plötzlichen Erscheinen erschreckt. In seiner Hand trägt er eine kleine Geburtstagstüte. Er hat meinen Geburtstag nicht vergessen und ihm geht es gut! "Ich wünsche dir alles Gute und nur das Beste zum Geburtstag, Mopsi." Er ist nur deshalb um diese Uhrzeit hierhergekommen? Ich fühle mich gerade so besonders und so glücklich. Lächelnd lasse ich mich in seine Arme fallen und drücke ganz fest zu. "Hast du mir deshalb nicht geantwortet?", murmele ich. "Ja und ich musste die ganze Zeit warten, bis das Geschenk endlich ankam. Das hat mich verrückt gemacht." Ein quietschendes Aufspringen kann ich mir echt nicht verkneifen.
Aus der Tüte holt er ein kleines, schwarzes Samtkästchen raus und öffnet es. Ich halte inne und nehme die Kette mit der länglichen Phiole raus. In der, mit einem abgerundeten Boden, Phiole ist ein zerstückeltes Rosenblatt und womöglich Blattgold drin. Auch die Kette und der verfestigte Verschluss des Anhängers ist golden. Es ist wunderschön. "Das ist das Blatt von der ersten Rose, die ich dir geschenkt habe und das ist noch Blattgold drin." Mit offenem Mund schaue ich zu ihm hinauf. Er lächelt unsicher. "Die Kette ist wunderschön", flüstere ich. Die erste Rose kann ich jetzt immer um meinen Hals tragen. Wieder schlinge ich meine Arme um ihn und setze einen Kuss auf seine Brust. "Dankeschön, Ardan. Ich danke dir vielmals." "Ich wollte dir persönlich gratulieren. Ich hoffe, du bist mir nicht böse, dass ich es nicht sofort um Mitternacht gemacht habe." Ich schüttele den Kopf. "Ich dachte, dir ist etwas zugestoßen, aber dir geht es gut." Er fährt meinen Rücken ab und nimmt die Kette an sich. "Soll ich sie dir umbinden?" "Unbedingt." Als ich mich umdrehe, spüre ich schon eine leichte Gänsehaut, aber, als er meine Haare zur Seite streift, wird die Gänsehaut stärker. Ardan legt mir die Kette um, seine Finger kitzeln meinen Nacken, als er sie schließen will. Ich bemerke, dass er mir näherkommt und halte inne, als er mir einen Kuss auf den Hals setzt. Mein Bauch zieht sich zusammen. Die Schmetterlinge kommen langsam raus. Langsam drehe ich mich um, keuche kaum vernehmbar, weil Ardan mir so nahe ist. Die Tüte lässt er zu Boden fallen, ehe er nach meinen Händen greift.
Seine Nasenspitze trifft fast meine und sofort spüre ich eine Gänsehaut auf meinen Wangen. Ardans Blick zeigt Ruhe, meiner sicherlich komplette Ahnungslosigkeit und Nervosität. Mit meinen Händen übe ich Druck aus, will ihn damit meine Nervosität signalisieren. Als Antwort streicheln seine Daumen beruhigend meine Handrücken. Auf meinem Rücken spüre ich das Prickeln, mein Bauch empfängt immer mehr Schmetterlinge. Unruhige stoße ich meine Nasenspitze gegen seine. Er lächelt, blickt mich durch seine schönen, geschwungenen Wimpern an. Seine Pupillen sind geweitet, meine dann bestimmt auch. Sollte ich etwas tun? Mein Herz sehnt sich so stark nach ihm. Ich rutsche ein kleines Stück auf, bereite mich auf den Moment vor - versuche es zumindest. Wieder drücke ich seine Hände, weil er sich zu mir hinunter beugt. "Du bedeutest mir sehr viel", haucht er. Ich gebe mein Bestes, um nicht emotional zu werden. Meine Lider flattern, mein Herz pocht, mein Puls steigt mehr und mehr. Ich bedeute ihm viel. Ich bedeute ihm sehr viel. Vor lauter Aufregung bin ich zu nervös, um ihm zu beichten, dass ich ihn liebe. Ich will nur, dass er mich küsst. Damit wäre es besiegelt. "Ich möchte einen Schritt weitergehen", flüstert Ardan. Ich nicke. Ich auch, ich will es auch. Die letzten Zentimeter überbrückt Ardan, als es endlich geschieht. Er küsst mich! Ardans Lippen treffen meine. Ich verliere gerade meinen ersten Kuss. Meine Hände drücken wieder zu, mein Bauch implodiert vor lauter Gefühlen. In mir tobt ein Gefühlssturm. Noch nie hatte ich so ein starkes Kribbeln im Bauch. Seine Lippen sind so vorsichtig. Ich bin wie benebelt, lasse mich einfach leiten und erwidere diesen wunderschönen Kuss, der für mich das beste Geschenk ist.
Eine Hand löst sich von meiner und wandert zu meinem Nacken. Seine Hand ist groß genug, um immer noch meine Wange berühren zu können. Wir küssen uns. Wir tun es tatsächlich und das im wunderschönen Gewächshaus, so wie ich es mir erträumt habe. Meine Lymphknoten kribbeln, neben den Schmetterlingen, zieht es sich auch im Bauch zusammen. Nicht einmal auf einer Achterbahn würde mein Bauch so kribbeln, wie er es jetzt tut.Das ist das schönste Gefühl, welches ich bekommen kann. Meine erste große Liebe küsst mich! Kann es noch schöner werden? Ich lasse meine Hand zu seiner breiten Schulter wandern und lege sie dort ab, weil ich nicht weiß, was ich sonst mit ihr tun soll. Zu sehr bin ich auf das Küssen konzentriert, wobei ich hoffe, dass ich nichts falsch mache. Die Liebe ist das Schönste dieser Erde. Sie lässt mich schweben, sie lässt mich gut fühlen und alles Negative vergessen. Wie faszinierend die Liebe doch ist. Träume ich nur? Nein, ich spüre diese Liebe und seine wunderbaren Lippen wirklich. Ich schmolle leicht, als ich seine Lippen von mir trennen. Erst jetzt spüre ich meine zitternden Knie. Jetzt realisiere ich mein tobendes Herz wieder. Ich dachte schon, es schlägt nicht mehr. Der Kuss kommt mir jetzt wie eine einzige Sekunde vor. Ich will mehr! Wir haben uns geküsst, wir haben es wirklich getan! Mir war noch nie in meinem Leben so warm wie jetzt. Ardans Wangen sind gerötet, seine Pupillen noch stärker geweitet. Seine Lippen wirken ein wenig dicker. Wie es dann bei mir aussieht? Bestimmt wirke ich wie eine Tomate. Stumm beobachten wir uns, ich blinzele nicht einmal. Unsere Hände halten wir immer noch. Ein Zeichen der Verbundenheit. Ich habe sogar das Gefühl, dass ich an meinen Händen schwitze - hoffentlich bilde ich es mir nur ein. "Auch deshalb habe ich dir nicht geantwortet", seufzt er leise. Abwartend schaue ich ihn an. "Ich war die ganze Zeit am Überlegen, ob ich es tun soll oder nicht, aber es hat sich richtig angefühlt." Er atmet tief durch und fährt sich dann durch sein Haar.
"Ja, das hat es", wispere ich. Ich bin ihm dankbar, dass er es getan hat. Noch immer schlägt mein Herz ganz schnell. Noch immer habe ich das Gefühl, dass mein Blut durch meine Gefäße rauscht. Sollte ich jetzt nicht auch so mutig sein und den Satz endlich loslassen? Verlegen hebt er seine Schultern an und steckt sich seine freie Hand in die vordere Tasche seiner Jeans. Er hat sich sogar extra umgezogen! "Wirst du meine Freundin werden?" Seine Frage ist so unbeschreiblich süß. Wie könnte ich zu so einer reinen Seele jemals nein sagen? "Ja", hauche ich. Noch nie war ich so glücklich. Ich muss wirklich aufpassen, dass ich nicht weine. "Ich ... ich liebe dich." So, es ist raus! Ich habe mich getraut, es zu sagen. Jetzt weiß er es. Ardans Augen leuchten, sein Lächeln wächst und wächst und wirkt immer wertvoller. Vor Freude lacht er und zieht mich wieder in seine Arme. Ich spüre sein Herzklopfen an meiner Wange. Meine Augen werden feucht. Es ist endlich vorbei. Wir haben den Schritt gemacht. "Ich liebe dich auch, Cana. Oh mein Gott!" Er drückt mich fester an sich, wirkt ganz hyperaktiv und tatsächlich hebt er mich an, um uns zu drehen. Seine Freude macht mich noch glücklicher. "Du weißt nicht, wie sehr mein Herz schlägt. Gott, nicht dass ich umfalle." Sofort halte ich ihn leicht besorgt fest. "Alles gut", lächelt er. Seine Augen funkeln wie zwei Smaragde. Wir schauen uns für einen Moment schwärmend an, als er dann wieder nach der Tüte greift und einen kleinen Stoffhund rausholt. "Ist das eine Mini-Roxy?", lache ich. Nickend überreicht er mir den Plüsch-Golden-Retriever. "Das ist so süß, Dankeschön." Ich drücke ihm einen raschen Kuss auf die Lippen und umarme ihn. Am liebsten würde ich ihn mit auf mein Zimmer nehmen, aber das geht nicht.
Als er sich von mir löst, geht er schon einen Schritt nach hinten. Ich erahne, dass er gehen muss und schmolle. "Wir sehen uns in einigen Stunden wieder, ja?" Ich nicke. "Tschüss, Ardan." Ich winke. "Tschüss, Mopsi." Er winkt zurück und verschwindet durch die Hintertür des Gewächshauses. Es kommt mir wie ein Traum vor. Ein wunderschöner Traum, der niemals enden soll. So etwas habe ich mir schon immer gewünscht, so wunderschön und perfekt und nun ist es passiert. Vor Freude muss ich sogar weinen und drücke das Plüschtier an mich. Er riecht sogar nach Ardan. Den Hund packe ich in die rosa Tüte und schleiche mich zurück ins Haus. Den Hund muss ich verstecken und die Kette auch vorerst. Sie ist so wunderschön und so perfekt. Ardans erste Rose habe ich auch nicht weggeschmissen, sondern sicher in meinem Schrank aufbewahrt. Dort bleibt sie für immer. Die Tüte mit dem Hund verstecke ich unter meiner Unterwäsche, aber die Kette behalte ich noch an. Ich will sie nicht ablegen, dafür ist sie zu schön. Ist es zu fassen, dass ich gerade meinen ersten Kuss verloren habe? Mit frischen siebzehn Jahren? Stimmt der Mythos doch? All meinen Freundinnen sind die ersten Dinge in Sachen Liebe mit siebzehn Jahren begegnet und ich habe mit siebzehn Jahren meinen ersten Kuss verloren.Ich kann es irgendwie nicht realisieren, dass ich ihn verloren habe. Ist es jetzt wirklich, wirklich, wirklich passiert? Wie soll ich jetzt noch schlafen? Ich bin viel zu glücklich. Immer und immer wieder fahre ich mir über meine Lippen, die von seinen gesegnet wurden. Das ist der schönste Tag. Nichts und niemand kann ihn mir kaputt machen.
Gerade packe ich die Geschenke in meinen Schrank und gehe wieder nach unten in den Garten. Die Geschenke werde ich nicht vor allen auspacken, weil ich es einfach nicht mag und weil es wegen Ardan viel zu auffällig wäre. Er hat es mir ja schon gegeben. Taucht er dann ohne Geschenk auf? Wie will er das machen? Er ist derjenige, der noch fehlt. Dann sind wir alle vollzählig. Wenn man vom süßen Teufel spricht: Ardan steht vor der Tür und hat wieder eine Tüte mit sich. Vor mir steht mein Freund. Mein hübscher Freund. "Alles Gute zum Geburtstag." Er zwinkert mir zu. Mein Herz schlägt sofort schneller. Oje, mir wird ganz warm. Der Kuss kommt mir wieder in den Sinn. Wir sind jetzt Freund und Freundin, aber das darf niemand wissen. Dabei würde ich ihn am liebsten umarmen und vielleicht sogar küssen, wenn ich immer noch den Mut von vor wenigen Stunden habe. Verlegen senke ich den Blick und nehme die Tüte an mich. "Was hast du mir noch geholt?" "Rosen und Schokobons." Ich muss lächelnd. "Dankeschön, Ardan. Geh schon mal in den Garten. Ich bringe dein Geschenk zu den anderen." Schnell steige ich die Treppen hinauf. Die Tüte kommt zu den anderen Geschenken. Wie gerne ich seine Kette tragen würde, um sie jedem voller Stolz zu zeigen. Im Garten singen wir wieder für mich und Mama, daraufhin schießen wir ganz viele Fotos und dann verabschieden sich die Erwachsenen von uns, weil sie ins Restaurant gehen. Jetzt fühle ich mich ein Stück wohler. "Viel Spaß euch und esst euch satt." Mama lächelt noch einmal und tritt aus dem Garten.
"Wann willst du die Geschenke aufmachen?", fragt Dilan. "Wenn ich alleine bin." "Ach, komm!", grinst sie. Ich schüttele den Kopf. "Wir wollen wissen, was dir alle geschenkt haben." Yasmin legt vielsagend ihren Arm um mich. "Ich aber nicht und damit hat es sich." Schmunzelnd nehme ich ihren Arm runter. Gerade wünsche ich mir noch einen Kuss von Ardan. Sein weißes T-Shirt mit dem tieferen V-Ausschnitt und seine helle Hose stehen ihm so unfassbar gut. Und sein silbernes Armband harmoniert wie immer mit seiner schönen Hand. Die Hand, die ich heute gehalten habe. Die Hand, die mich berührt hat. "Wie lange willst du eigentlich feiern?", fragt Miran. "Ich weiß gar nicht." Daraufhin zucke ich mit meinen Schultern. Rocky und Tyson kommen aus ihrem Plantschbecken zu uns und kriegen etwas Fleisch. Es wird begonnen über Themen zu reden und zu lachen. Ich bin da ein wenig abgelenkt. Mein Blick fällt auf meine rosa und weiße Deko. Unter dem weißen Faltpavilion sind wir ein wenig vor der Wärme geschützt. "Wir kommen in die zwölfte Klasse. Ich fühle mich so cool! Ich glaube, ich besuche jetzt schon mal eine Uni-Party." Ramzi grinst überheblich. "Was habt ihr eigentlich für Leistungskurse gewählt?", fragt Yasmin. "Mathe und Philosophie", lächelt Ardan. Er ist der Jahrgangsbeste in Mathe. In all seinen Klausuren hatte er die volle Punktzahl, der verrückte Hübschling. "Also ich habe Deutsch und Englisch", meint Dilan. Yasmin, Ramzi und Amal haben wie ich Deutsch und Biologie. Miran hat Mathe und Sport. "Konntest du Biologie abwählen?", frage ich Ardan. "Nein", seufzt er.
"Wieso?", will Dilan nun wissen. "Ich weiß nicht. Herr Barndt meine, es geht wegen meinen Kombinationen nicht. Ich muss es auch noch schriftlich haben!" Ich schmunzele. Ich kann dir ja Nachhilfe geben. "Ich kann dir ja Nachhilfe geben", raunt Ramzi. Ardans Blick wandert nach unten. Anscheinend hat Ramzi seine Hand auf Ardans Schenkel gelegt. Ardan lächelt nur freundlich. "Danke." "Ramzi, Hand weg", schmunzele ich. Er ist meiner. "Später", flüstert Ramzi ihm mit einem Zwinkern zu. "Didem hat es wohl mit Heulen in die Zwölf geschafft." Bei Dilans Nachricht verdrehe ich meine Augen. "Es haben generell einige nur durch das Tränen-Vergießen geschafft. Diese eine, die nie redet ist deshalb auch weitergekommen", meint Ramzi. "Ich bin zwar niemand, der nicht gönnt, aber das ist total unfair, wenn man bedenkt, dass es einige nicht geschafft haben und hundertmal mehr geredet haben", fügt er dann hinzu. Damit hat er recht. "Egal, wir haben es geschafft und das sollte das Wichtigste für uns sein." Ardan lächelt und am liebsten würde ich meinen Daumen auf sein Grübchen kleben. "Ich weiß, wie wir es feiern könnten." Ramzi nähert sich wieder Ardan und schnüffelt an ihm. "Du riechst gut. Schmeckst du auch so?" Augenblicklich muss ich schlucken. "Ich weiß nicht. Ich habe mich noch nie angeknabbert." Ramzis Blick bleibt ernst und wollüstig, während Ardan sich schmunzelnd zurücklehnt. "Ich würde gerne an dir knabbern." "Ganz ruhig, Ramzi. Ganz ruhig." Miran zieht ihn amüsiert zurück und fährt über seinen Kopf.
Am Ende meines Geburtstages haben wir die Lichter im Garten angeschaltet und langsam alles abgebaut. Jetzt ist das Wetter wirklich sehr angenehm und deshalb wollen wir uns im Garten auf Matten legen. Die Jungs kümmern sich um den Pavillon und wir uns um die Klappbaren Bänke. Konzentriert versuche ich das Ding zusammenzuklappen, was mir auch gelingt. Nur war ich davor zu unachtsam, was meine andere Hand angeht. Meine Finger werden mit einem knackenden Geräusch eingeklemmt und ich schreie, dass sie es offenhalten sollen. "Macht das auf! Macht das Ding wieder auf!" Der Schmerz zieht sich durch die ganze Hand. Gott, ich hasse Quetschungen! "Was ist passiert?", fragt Ramzi, der sofort hilft und meine Finger befreit. "Scheiße", flüstere ich. Mein Zeige- und Mittelfinger schmerzen und pochen Vor allem das Nagelbrett meines Mittelfingers. Der Schmerz zieht sich weiter nach oben, bis in meinen Unterarm. "Komm, wir kühlen das." Ardan hilft mir hoch. Die Schmerzen wollen nicht aufhören und auch das Wedeln meiner Hand hilft mir nicht. "Zeig her, Cana", fordert Yasmin besorgt. Meine Fingerkuppen schwellen langsam an. "Tu deine Finger unter kaltes Wasser, solange Yasmin die Kühlkompresse holt", meint Ardan. Er hält sie unter das Wasser und streichelt vorsichtig meine Finger, ehe er sich zu Yasmin wendet. "Wickel sie in ein Tuch", weist er sie darauf hin. Danach wird es mir auf die Finger gelegt und das Wasser ausgeschaltet. "Die Prinzessin setzt sich lieber hin." Yasmin legt nach ihrem Satz ihren Arm um mich und setzt sich zu mir aufs Sofa. "Das sah so süß aus, als er deine Hand unter das Wasser gehalten hat!", quietscht sie leise, als Ardan zurück in den Garten tritt. Unwillkürlich schmunzele ich. "Ich bringe kurz Chips und die anderen Getränke in den Garten, ja?" Nickend willige ich ein.
Wir liegen gemeinsam im Garten. Rocky kuschelt sich an mich und Tyson liegt irgendwo bei den Jungs. Ich kann es gar nicht abwarten, endlich Ardans Kette zu tragen. "Zeig mir, welchen Anhänger dir dein Vater geschenkt hat." Lächelnd zeige ich Amal den runden, goldenen Anhänger, der einen großen Kristall in der Mitte besitzt und von kleineren Steinchen umrundet wird. "Der ist echt schön." Wie gerne ich ihnen meine neue Kette zeigen würde, aber ich traue mich nicht. Doch, ich kann sie ihnen zeigen, aber mit einer Lüge. Gerade bin ich total ungeduldig. Ich will diese Kette tragen. Sie ist so verdammt schön! Was soll ich Ardan überhaupt schenken? Die Kette war bestimmt teuer, oje. Hoffentlich war sie nicht zu kostspielig. Morgen will ich zu ihm. Morgen möchte ich den ersten Tag als vergebenes Mädchen bei meinem Freund verbringen. Oh Gott, wir sind zusammen! Ist das zu fassen? Irgendwie realisiere ich es nicht so wirklich. Ich habe mich getraut, mit ihm zusammenzukommen, wow! Wir sind an meinem Geburtstag zusammengekommen, also habe ich immer zwei Dinge zu feiern - oder drei, wegen Mama. Oje, Mama. Es läuft mir leicht warm den Rücken runter. Das darf sie nicht erfahren. Sie wird es nicht erfahren, ich darf mir nicht zu viele Sorgen machen. Ich sollte im Hier und Jetzt leben und alles genießen. Mir kommen schon die ganzen, wunderschönen Szenarien in den Sinn. Jetzt im Sommer, wie Ardan und ich an einem See oder auf dem Sommerdom sind, im Herbst irgendwo im Wald spazieren oder im Winter im Wintergarten, gemeinsam mit Roxy unter einer Decke und mit heißen Kakao sitzen. Ob es wirklich dazu kommen wird, weiß ich nicht, aber mein Bauch bebt trotzdem freudig.
In meinem Herz und in meiner Seele liegt die ersehnte Zufriedenheit und Liebe.
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