Kapitel 14
Chelsea Cutler - Your Shirt
Die Jacke schlinge ich fester um mich, als ich mich auf der Bank vor dem Schulgebäude niederlasse. Stumm und meiner Musik lauschend warte ich, bis ein Lehrer die Tür aufmacht, damit ich oben im Trakt warten kann. Plötzlich taucht Ardan vor mir auf und lächelt. Sofort schalte ich meine Musik aus und muss stark lächeln. "Wie geht es dir? Dir stehen die Zöpfe echt." Ich muss kichern und halte mir verlegen die Zöpfe vor meinem Gesicht. Wieso mache ich das? Sofort bin ich wieder ernst und muss schlucken. Dass ich hibbelig bin, bemerkt er und setzt sich neben mich hin. Oh Gott, er legt seinen Arm um mich! Sein Arm liegt um meine Schultern! "Du bist richtig schüchtern. Das ist echt niedlich." Ich will mich an ihn schmiegen, kann es aber nicht. Ich bin wie erstarrt. "Zeigst du mir dein Armband?" Seinen Arm nimmt er leider von mir runter und krempelt meinen Ärmel hoch, um an meinem neusten Anhänger zu spielen. Es ist ein Herz. "Der ist echt schön." Lächelnd hält er den Anhänger in der Hand. Es ist echt schön, dass er irgendwie meine Nähe sucht. "Das ist ein echt tolles Bettelarmband, Cana." Wann hat er mich jemals Cana genannt? Das hat sich so schön angehört. Es hat sich geschmeidig und einfach perfekt angehört. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass er mich mit meinem Namen angesprochen hat. Wir haben uns einfach so angesprochen, ohne den Namen zu nennen. "Ardan." Diese ekelhafte Stimme! Didem steht vor uns und grinst breit. Wie hässlich sie doch aussieht. "Arsch oder Titten?" Wie kann man nur so lächerlich sein? "Brüste", seufzt Ardan. Oh nein. Ich ziehe leise die Luft ein und schaue verlegen nach unten. Meine Brüste sehen noch kleiner aus, als sonst. "Dann hast du ja bei Cana nichts zu suchen." Sie lacht und so sehr ich etwas sagen möchte, ich kann nichts sagen.
Ich öffne meine Augen und atme tief durch. An meinem Handgelenk hängt kein Bettelarmband, es liegt auf meinem Nachttisch. Es war nur ein Traum. Ein halbwegs schöner Traum war es. Würde Ardan die Frage wirklich beantworten? Würde er sich wirklich für Brüste entscheiden? Ein schöner Po ist doch auch etwas ... ach, das ist doch egal! Es war nur ein Traum, der von diesem Miststück Didem zerstört wurde. Er hat seinen Arm um mich gelegt im Traum. Es hat sich so echt angefühlt. In echt würde er das aber niemals machen, weshalb mir der Traum ein wenig unrealistisch vorkommt. So plötzlich Körperkontakt aufzubauen? Als ob ich vor ihm so verrückt kichern würde. So nah der Traum auch liegt, ich erinnere mich nicht mehr an alles. Hat er einen Anhänger angeguckt? Hat er ihn wie heute in der Nacht festgehalten? Das Nachdenken bringt mir nichts, denn ich erinnere mich sowieso nicht. Streckend nehme ich mir mein Handy zur Hand und schaue mir an, was es alles auf Instagram gibt. Ardan habe ich immer noch nicht angenommen. Sollte ich es tun? Ich weiß nicht so recht. Ich habe drei Bilder von mir drin und irgendwie habe ich das Bedürfnis mehr zu posten, wenn ich ihn annehmen sollte. Da ich mir aber nicht die Mühe für ihn machen will, nehme ich ihn einfach nicht an ... ich könnte ihn auch einfach annehmen und keine Fotos posten, dagegen spricht ja nichts ... aber trotzdem! Der Typ bringt mich immer auf komische Gedanken. Wie es sich wohl anfühlen würde, wenn er in echt seinen Arm um mich legen würde? Überlegen darf ich ja.
Es ist 09:45 Uhr und ich habe Hunger. Sonst stehe ich später auf, aber der Traum wollte nicht mehr weitergehen und so bin ich aufgestanden. Mit meiner Strickjacke laufe ich die Treppen hinab und sehe, dass Ardan aus dem Wintergarten tritt. "Guten Morgen." Er lächelt so schön, dass mir warm wird. "Guten Morgen", nuschele ich leicht verlegen und schaue mich um. Keiner ist wach, alles ist still. Mama und Baba sind arbeiten. "Wie lange bist du schon wach?", frage ich. "Bin vor einer halben Stunde ungefähr aufgestanden." Ich nicke. "Hast du schon gefrühstückt?", will ich wissen, was er verneint. "Möchtest du auch Kelloggs?" Ardan nickt lächelnd und folgt mir in die Küche. Er hat mich im Traum umarmt oder? Nein, der Arm lag um meine Schultern ... oder? Ich erinnere mich nicht mehr daran, aber ich weiß, dass Ardan etwas gemacht hat, mich irgendwie berührt hat. "Fruit Loops, Cini Minis oder Schoko Chips?" Er lächelt schief und kratzt sich am Hals. "Am liebsten alle drei, aber ich nehme Schoko Chips." "Du kannst dir ja immer wieder auffüllen und dir eine andere Sorte aussuchen." Das mache ich gerne für dich. "Das lässt mein Herz vor Freude hüpfen", witzelt er. Meins hüpft tatsächlich. Meine Lippen presse ich aufeinander und fülle uns beiden Schoko Chips in die Schüsseln, ehe ich Milch hinzugebe. "Hast du gestern keinen Pudding gegessen?" Ardan verneint es. "Wieso?" "Ich hatte keinen großen Appetit." Mit meiner Schüssel laufe ich ins Wohnzimmer und muss schmunzeln, weil Ardan sich zuerst auf einen Hocker gesetzt hat, mir jedoch jetzt folgt. Den Fernseher schalte ich an und schaue mir The Big Bang Theory an. Aus dem Wintergarten hole ich eine Decke, weil es immer noch recht frisch ist vom offenen Balkon.
"Willst du auch eine Decke?", frage ich. "Ist die Decke denn zu klein?" Ich blinzele verdutzt. Moment, was soll das bedeuten? "Oh, ich habe nicht richtig nachgedacht. Es ist dir unangenehm." Er steht auf und holt sich die Decke, die auf dem Sessel lag. Oh Gott, er wollte mit mir unter einer Decke sein. Der Gedanke lässt mich innerlich kreischen. Gleichzeitig setzen wir uns hin, legen uns die Decke über die Schultern und greifen im selben Moment nach unseren Schüsseln, weshalb wir leise kichern. "Ich habe einmal gehört, dass das elektromagnetische Feld des Herzens die Gehirnfrequenzen des Gegenübers synchronisieren kann." Wow, das muss ich mal in die Runde werfen, wenn Mama und Baba zuhause sind. Mal gucken, wer die Diskussion gewinnt: Die Herz-Thoraxchirurgin oder der Neurochirurg. Am Ende schlagen sich noch beide die Köpfe ein. Aber vielleicht würde Mama gewinnen, weil sie noch ihr Wissen aus der Allgemeinchirurgie hat. Hach, ich wäre jetzt gerne an ihrer Stelle. "Das ist faszinierend. Ich weiß nur, dass das elektromagnetische Feld des Herzens das Größte ist. Viel größer als das des Hirns und es werden mehr Informationen vom Herzen zum Gehirn geschickt, als andersherum." "Davon weiß ich nichts. Ein Wunder, dass ich mir das überhaupt merken konnte." "Interessierst du dich denn überhaupt nicht für die Medizin?" Ardan kaut auf seinen Kelloggs herum und schüttelt seinen Kopf. Seine braunen Haare sehen so toll aus. "Mathematik ist viel interessanter." "Sag das noch einmal in dem Haus von Medizinern und du wirst für medizinische Zwecke missbraucht." Ardan prustet und hält sich die Hand vor den Mund, ehe er abwehrend und schmunzelnd die Hände hebt. "Schon gut, ich bin ja still."
Wir schauen uns die Serie an und essen schweigend. Es wäre schon schön, wenn wir wieder reden würden. Hätte ich mir mein Bettelarmband umgebunden, dann hätte er bestimmt geredet. "Wir lernen doch heute weiter für Bio, oder?" Ich nicke. "Gut, denn ich habe bestimmt die Hälfte wieder vergessen." "Das kriegen wir hin." "Danke. Ich kann dir ja in Mathe weiterhelfen. Deine verzweifelten Blicke in Mathe sind echt unterhaltsam." Ich schaue ihn überrascht an. "Du beobachtest mich?" Kurz heben sich seine Augenbrauen. "Nein, also doch. Ich habe dich da angeguckt, aber da haben es viele gemacht, weil du Frau Radski deine Frage total verzweifelt gestellt hast." Er schmunzelt und trinkt ein wenig von seiner bräunlichen Milch. Ardan bietet mir Hilfe in Mathe an, mein Bauch kribbelt. "Also ... würdest du es wirklich in Erwägung ziehen?" Ardan nickt. Oh Mann, das ist ja wie in Büchern. "Wieso denn nicht? Du möchtest doch Ärztin werden und da würde ich dich doch gerne unterstützen." Gott, wie kann man ein so reines Herz haben? "Dankeschön", flüstere ich verlegen und muss glucksen. Ich freue mich so sehr, dass er mir gegenüber so aufmerksam ist. Ich freue mich so sehr und muss es so verstecken. Mit deutlich mehr Euphorie esse ich meine Kelloggs zu Ende und fülle Ardan und mir Cini Minis ein. Lächelnd nimmt er mir die Schüssel entgegen und berührt meine Finger. Das hat sich echt schön angefühlt. "Cini Minis sind echt gut. Fast so gut wie Schokobons." "Du liebst die Dinger echt, nicht wahr?", schmunzele ich. "Sie sind neben Roxy meine große Liebe." Große Liebe ... ein heikles Thema.
"Du hattest noch nie ... also verliebt warst du schon mal, oder?" Ardan blickt mich überrascht mit seinen grünen Augen an. Mir fällt erst jetzt auf, dass die Kuscheldecke, die auf meinen Schultern liegt, dunkelgrün ist. Seine Decke ist safrangelb. Das Lustige ist, dass meine Augenfarbe ins Gelbe geht und seine Augen grün sind. War es unangebracht die Frage zu stellen? Wir kennen uns ja noch nicht richtig und vielleicht ist das eine intime Frage. Seine schönen Lippen bewegen sich zu einem sanften Lächeln. Oh Mann, ist das ein schönes Lächeln. "Würde es etwas an der Situation ändern, wenn ich verliebt wäre?" Oh, wird das ein kleiner Kampf? "Ich habe von der Vergangenheit gesprochen. Behauptet, ob du aktuell verliebt wärst, habe ich nicht." Ein winziges Grinsen kann ich mir nicht verkneifen. Sein linker Mundwinkel geht in die Höhe, sein Grübchen sticht hervor. "Guter Zug." "Das ist mir stets bewusst." Das geht doch mehr in Richtung Mama - so wie ich es haben will. "Aber nein, ich war es nicht." Nicht, nein. Das ist doch gut, also es geht mich zwar nichts an eigentlich und es ist nur eine kleine Information am Rande, aber das ist trotzdem gut - kleine Infos sind ja immer gut. "Siehst du: Das hat nichts an der Situation geändert", necke ich ihn. Er lacht und sein süßes Grübchen gepaart mit seiner schönen Lache, lassen mich innerlich beben. Das ist ein wunderschönes Bild. "Da hast du recht." Er tätschelt meinen Kopf und ich wünschte, er würde niemals aufhören. Das hat an meiner Kopfhaut gekribbelt. Ich schwärme zu viel, das ist nicht gut.
Meinen Blick richte ich wieder nach vorne und esse meine Cini Minis. "Wieso hast du überhaupt gefragt? Möchtest du etwa mehr?" Ich schaue ihn erschrocken an, meine Wangen fühlen sich ganz warm an und die Decke brauche ich nicht mehr, wegen meiner erhöhten Temperatur. "Ganz sicherlich nicht", murre ich. Er beißt sich auf die Lippe und lacht leise. Verdammt, denkt er jetzt, ich will etwas von ihm?! "Komm, so schlimm bin ich doch gar nicht." "Du bist derjenige, der in meinem Springbrunnen baden will." "Hey, du würdest gerne zuschauen." Und wie. Ich kann nicht anders und muss lachen, was er mir sofort gleichtut. Im Vorraum höre ich Pfoten, die auf dem Marmor widerhallen und begrüße Rocky schrill, welcher sich streckt und gähnt. "Gott, siehst du hübsch aus." Ich nehme den letzten Löffel voller Cini Minis und klopfe auf den Platz neben mir, damit ich mit Rocky schmusen kann. "Na, mein Schatz?" Sein weiches Fell schmiegt sich perfekt an meine Haut. "Lässt du mich auch mal ran?" Was? Ich hebe überrascht den Blick an. Ardan zeigt auf Rocky. "Ich mag die Sennenhunde, ich will auch schmusen." Ouh. Rocky setzt sich zwischen uns und legt seinen Kopf auf Ardans Oberschenkel. Seine Hand krault Rockys Kopf und mit der anderen legt er seine Schüssel auf den Tisch. "Fruit Loops?" Ardan schnalzt mit seiner Zunge. "Danke, das hat mir gereicht." Er lächelt und will beide Schüsseln in die Küche bringen, weshalb ich ihn abhalte und es übernehme. In der Küche atme ich tief durch und gehe in mein Badezimmer, um mir die Zähne zu putzen. Aiman und Adam müssen sich oben eins teilen. Amir und ich haben das Privileg, ein eigenes Bad zu haben. Meine Haare gefallen Ardan - so wie ich es aufgenommen habe. Aus Prinzip öffne ich die Bauernzöpfe und frische mein Volumen auf.
Wieder unten, schaut Ardan zu mir und hebt kurz seine Augenbrauen. Seine Augen funkeln ein wenig oder ich bilde es mir nur ein. Etwas hibbelig setze ich mich wieder und lege mir die Decke wieder über. "Siehst mit der Mähne aus wie ein kleiner Löwe", lächelt er. Mit der Decke vor der Nase schaue ich zu ihm. "Du scheust dich nicht, anderen Komplimente zu machen, nicht wahr?" Er leckt sich kurz über seine Unterlippe. "Wenn man etwas Positives sagen kann, wieso sollte man es verheimlichen?" Das ist ein berechtigtes Argument. "Keine Ahnung, vielleicht wird das missinterpretiert? Die-," Ich setze es lieber nicht an, sonst könnte er es falsch aufnehmen. "Was? Sag ruhig." Innerlich murre ich. "Diese Michelle ... du warst ja auch nur nett zu ihr und sehr viele haben es falsch aufgenommen." Seufzend reibt er sich seine Hände. "Sie leider auch", flüstert er. Oje, sie hat sich in ihn verliebt. "Ich will echt kein Herzensbrecher sein, aber was soll ich machen? Ich bin eben freundlich und sehr aufmerksam. Leider hat sie sich mehr erhofft und ihr Herz hat sich an den Falschen gebunden." Ich schlucke. "Das ist nicht schön", flüstere ich. "Hast du da Erfahrung?", fragt er leicht interessiert. Ich hebe langsam das Kinn aus der Decke und schaue ihn mit einem leicht geöffneten Mund an. "Entschuldige, wenn es zu privat war." "Nein, nein, alles gut. Ich ... du meintest ja einmal, dass man nicht unbedingt die Erfahrung besitzen muss, um zu fühlen, was die betroffene Person empfindet." Er nickt. "Da hat jemand seine Hausaufgaben gemacht." Wieder tätschelt er meinen Kopf und wieder kribbelt es an der Stelle, aber das ist normal, denn die Kopfhaut gehört zu den empfindlichsten Regionen des Körpers.
"Diese Frisur steht dir auch." Er lächelt. Na toll, das wollte ich nicht bewirken. Trotzdem muss ich lächeln. "Dankeschön, steht mir alles?", will ich mit einem Lächeln wissen, welches mir einfach nicht von den Lippen weichen will. "Bis jetzt hat dir alles gut gestanden." Oh Gott, das lässt meinen Bauch vor Freude beben. Seine Komplimente sind so toll. Ich kraule Rocky, um mich irgendwie abzulenken. Will er auch ein Kompliment? Es wäre komisch, wenn ich ihm jetzt ein Kompliment mache, nur weil er mir eins gemacht hat. Ich höre Schritte, mehrere Schritte. Sofort rutsche ich weiter weg und stehe am Ende auf. "Wollt ihr Kelloggs?", frage ich die Mädchen. Wie lange sind die Jungs wachgeblieben? Es war wohl eine lange Nacht. Aber Ardan war doch auch dabei? Vielleicht braucht er nicht viel Schlaf. Vielleicht ist er auch einfach früher eingeschlafen, das kann ja auch gut möglich sein. "Gerne", schmunzelt Yasmin. Dilan schaue ich an und warne sie auf Kurdisch, dass sie bloß nichts sagen soll. Die Mädchen huschen in die Küche und ich setze mich wieder hin. "Habt ihr schon gefrühstückt?", fragt Dilan aus der Küche. Da ich nicht antworten will, bestätigt Ardan dies. "Ist ja toll", gluckst sie. Es stört mich total, dass sie diese Anspielungen so offensichtlich macht. Ich bin sehr froh, dass die Mädchen nichts von der Konversation mitbekommen haben. "Wann seid ihr schlafen gegangen?", frage ich mit gedämpfter Stimme. "Irgendwann um kurz nach vier, die Jungs hatten viel Gesprächsstoff." Und ich dachte, dass Mädchen viel reden.
Als dann auch die Jungs irgendwann aufstehen und frühstücken, lernen wir irgendwann, wobei ich mich oft wiederholen muss. Danach zieht Ardan sich schon um und als ich von oben mein Bettelarmband holen will, steht er vor mir. "Irgendwie finde ich den Wäschekorb hier oben nicht", sagt er. Ich schaue auf die ordentlich gefaltete Kleidung, die er von einem meiner Brüder bekommen hat. "Sind die Teile denn auch beschmutzt?" Ardan schüttelt den Kopf. "Aber vielleicht wollt ihr es ja trotzdem waschen." Ahnungslos zucken seine Schultern. Ich nehme die Kleidung etwas verdutzt an und sehe ihm zu, wie er die Treppen hinuntersteigt. Die Kleidung prüfe ich nach Flecken, finde jedoch keinen einzigen. Der Impuls überkommt mich, nur einmal am T-Shirt zu riechen, weil Mama immer von Babas Duft schwärmt und es auch früher getan hat. Vorsichtshalber luge ich in den Flur und nehme einen angenehmen Duft auf. Sein natürlicher Duft ist so sanft wie er selbst. Bin ich verrückt, weil ich das Bedürfnis habe, seinen Duft einzuziehen? Ich komme mir so verzweifelt vor, aber jetzt kann ich meine Mutter nachvollziehen. Ich bringe es nicht übers Herz, das T-Shirt in die Wäsche zu tun. Es duftet doch so schön. Noch einmal drehe ich mich um und verstecke das T-Shirt ganz klein gefaltet zwischen Matratze und Wand. Die Decke lege ich gut drüber, schiebe mein Kissen noch ein wenig an die Wand und nehme mir dann mein Bettelarmband zur Hand. Behutsam fahre ich über alle Anhänger und stelle mir vor, wie er es tut. Ich weiß nicht wieso, aber urplötzlich werden meine Augen feucht. Ich bin ein verzweifelter Fall, der sich nach Liebe sehnt, aber weiß, dass ich keine bekomme. Nicht jetzt, nicht hier. Das wäre falsch.
Ich muss dringend mein, sich nach Liebe sehnendes, Herz zügeln.
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