Verhandlungen

Ich lag auf dem Boden meines Wohnzimmers, um mich herum unzählige Blätter, Papierbögen, Copic Marker, Tusche, Füller, Bleistift und Kugelschreiber und was man noch alles brauchte, um sich kreativ betätigen zu können.

Aus den Boxen meiner Anlage tönte die Musik von Eisbrecher, die Alex mir auf einen Anruf hin hatte zukommen lassen, damit ich mir ‚ein Bild machen konnte', wie er selbst meinte.

Dass mich Jen zuvor schon in jeglicher Form geimpft hatte, indem sie mir jeden Song mehrfach vorgespielt und erklärt hatte, konnte er ja nicht wissen. Ich grinste in mich hinein und raffte mich auf, um an meinem Kaffee zu schlürfen.

Die Arbeit der Jungs gefiel mir sehr gut. Die Songs waren ausgereift und tiefgründig, die Texte deutlich und doch ließen sie genug Freiraum für eigene Interpretationen. Die Klänge von Bass, Gitarre und Schlagzeug waren hart und vermischt wurde das Ganze mit einem Hauch von Elektronik. Es war nicht die nullachtfünfzehn Nummer. Sie hatten ihren eigenen Stil und doch hörten sich die unzähligen Lieder auf den Platten nicht gleich an.

Das war einer der Punkte, die ich immer kritisch hinterfragte. Seinem Stil treu bleiben war ja gut und schön, doch dabei musste man höllisch aufpassen, dass sich die Songs genug differenzierten und nicht eintönig oder gar langweilig wurden. Wenn man sich für diesen Weg entschied, dann war es eine Gratwanderung, in der Erfolg und Misserfolg Hand in Hand gingen. Man musste eben das richtige Mittelmaß finden und das war gerade in der Schwarzen Szene nicht immer leicht. Viel zu schnell wurde man als langweilig oder wiederholend abgestempelt und wenn man es wagte, sich einem Imagewechsel zu unterziehen, wurde gleich die Kommerzkeule ausgepackt und man verschwand im Nirwana mit dem Satz: „Die sind auch nicht mehr das, was sie mal waren".

Ich seufzte leise. Es war wirklich morbide, wie intolerant die Szene war, die sich vor allem mit Toleranz und Akzeptanz brüstete.

Ich war dieser Art von Kritik bisher immer gut entkommen. Meine Werke waren dermaßen unterschiedlich und mit Schwerpunkten aus den verschiedenartigsten Genres, dass sie einfach nicht vergleichbar waren. Dem war auch die große Anzahl meiner Fans zuzuschreiben, von denen die wenigsten alle meiner Alben im Regal hatten.

Mein Blick fiel auf die Skizzen des Covers, das ich für das neue Album entworfen hatte und er verfinsterte sich. Ich hatte mir selbst nach dem Festival die Zähne daran ausgebissen. Natürlich hatte ich Jen's Warnung in den Wind geschlagen. Sie hatte mir mehrmals gesagt, dass ich das Projekt ruhen lassen sollte, um mir selbst etwas Zeit zu widmen. Aber ich konnte einfach nicht ‚Nichts tun'.

Mein Kopf war ständig beschäftigt und meistens drehten sich meine Gedanken um mein neues Projekt. Ich spinnte mir eine Storyline zusammen, verfasste ganze Strophen und erfand die passenden Melodien. Ich grübelte über die instrumentale Besetzung, das Bühnenbild und die Live-Show – und nun? Nun kam ich einfach nicht von der Stelle. Mir fehlte das gewisse Etwas, das den Stein ins Rollen brachte.

Die Bilder verschwammen zu einem Farbenmeer. Ich schloss für einen Moment gestresst die Augen und dann fand die Lösung für mein Problem von ganz alleine in mein Hirn.

Ich riss die Augen wieder auf und begann sofort damit die Unterlagen zusammenzuräumen und sie in einer ruhigen Ecke zu verstauen, ohne noch einen weiteren Gedanken an mein neues Konzeptalbum zu verschwenden.

Dann ging ich hinüber ins Esszimmer, griff nach dem Telefon und hatte Alex' Nummer schon gewählt, bevor ich es wirklich registriert hatte.

Eine Zusammenarbeit mit den Jungs würde mir die nötige Auszeit beschaffen, denn das gab mir die Möglichkeit, mich einer ganz anderen Art von Musik zu widmen. Wenn wir an einem gemeinsamen Album arbeiteten, dann würde mir dies womöglich auch den Abstand verschaffen, den ich brauchte, ohne dass ich im Leerlauf war.

Vielleicht sah die Welt für mich danach ganz anders aus und vielleicht war der Weg für mein neues Konzeptalbum dann offensichtlich. Es war einfach die perfekte Lösung für mich.

Alexander war einer Zusammenarbeit sehr zugetan gewesen. Allerdings stellte sich die Frage, was der Rest der Band von seiner Idee hielt und danach war es erst noch notwendig, das Vertragliche zu regeln.

Mein Herz machte einen Hüpfer, als seine tiefe Stimme am anderen Ende der Leitung erklang. Sollte dieses Projekt wirklich zustande kommen, dann würde eine Menge Arbeit auf uns zukommen, noch bevor wir uns überhaupt für ein inhaltliches Thema zusammensetzten konnten.


Ich hörte nur mit halbem Ohr zu, als mir die unzähligen Personen vorgestellt wurden. Es waren Manager, Produzenten und andere wichtige Leute beider Labels. Ich hasste diese Prozeduren und war heilfroh, dass Hans, mein Manager, und Jennyfer mich immer so gut aus dem bürokratischen Teil meines Jobs heraushielten, doch dieses Mal musste ich einfach mit dabei sein.

Es war wichtig die Erwartungen, Wünsche und Pläne von Angesicht zu Angesicht zu klären, bevor wir mit der Arbeit anfangen würden. Es sollte Missverständnisse, Enttäuschungen und einiges an Ärger vorbeugen.

Zudem mussten die Rechte an dem produzierten Material, die Tantieme, das Budget und der uns zugestandene Zeitraum vorab vertraglich geregelt werden. Dabei war es nicht nur notwendig, dass sich die beiden Labels über den finanziellen Aspekt einig wurden, sondern auch über die Vermarktung, Promotion und nicht zuletzt den Rahmen der folgenden Tour.

Alex und ich hatten uns bereits vor einigen Wochen über den groben Inhalt und die Herangehensweise geeinigt. Wir verstanden uns auf Anhieb und ich fieberte dem kommenden Projekt geradezu entgegen, auch wenn ich bisher keinen der anderen Bandmitglieder persönlich kennengelernt hatte. Bevor das Geschehen würde, war es auch Voraussetzung, dass sich mein Major Label mit der kleinen Plattenfirma von Eisbrecher einigte.

Die Verhandlung dauerte mehrere Stunden und war furchtbar trocken. Ich war ganz schön erleichtert, als einer der Manager die Halbzeit einläutete und darauf verwies, dass es bereits nach Mittag war.

Ich lehnte mich kaum merklich zu Jen hinüber. „Beim Rest muss ich aber nicht dabei sein, oder?"

„Nein, das regeln wir schon", antwortete sie grinsend und packte ihre Unterlagen ein. „Du gehst aber mit Essen! Außer dem Snack von heute Morgen hast du noch gar nichts gegessen!"

Ich rollte genervt mit den Augen und nahm am Rande wahr, dass auch Alexander sich von der Runde verabschiedete.

„Ich lass mir was auf's Zimmer bringen, Jen", widersprach ich und senkte die Stimme. „Ich hab' jetzt erst 'mal genug von Schnöseln in Anzügen!"

Jennyfer räusperte sich. Ich war die Einzige gewesen, die nicht in Schlips und Krawatte hier aufgetreten war. Mit den schwarzen Boots über der Röhrenjeans, dem Top mit Fledermausärmeln und den ganzen Nieten-Accessoires, stach ich zwar fast obszön aus der Reihe der Büro Haie heraus, aber immerhin war dies mein Recht als Künstlerin und ich war dankbar dafür, mich nicht verkleiden zu müssen. Sogar Alex hatte ein schlichtes Sakko über sein Bandshirt und Jeans getragen.

Ich ignorierte Jennyfers ungesagten Tadel und verabschiedete mich unterdessen förmlich von den Anwesenden.

„Danke Jen, wir sehen uns dann heute Abend im Hotel?", fragte ich sie scheinheilig, als wir den Konferenzraum verließen.

„Ja, ich denke spätestens um sechs bin ich da."

„Danke dir!" Ich drückte sie anerkennend und seilte mich dann unauffällig ab, um in die Richtung des gläsernen Fahrstuhls zu gehen.

Wir hatten die Verhandlung im Hauptsitz meines Plattenlabels ‚A.I.M.' geführt, was sich gut getroffen hatte, da Eisbrecher aus derselben Großstadt kam. Ich kannte mich hier nur etwas aus, fand den Ausgang jedoch auf Anhieb. Ich hatte vor, mir ein Taxi zu nehmen, um zum Hotel zu kommen und dort ein bisschen zu entspannen. Sollte Jen Recht haben und erst gegen sechs zurückkommen, dann hatte ich noch über vier Stunden Zeit, um dies zu tun.

In meinen Gedanken versunken, hopste ich die Außentreppen hinunter und sah mich nach dem Taxistand um, als ein Zuruf mich zusammenzucken ließ. Ich wandte mich um. Unter dem gläsernen Vordach des Gebäudes stand Alex. Das Sakko hatte er bereits ausgezogen und sich lässig über die Schulter gehangen und er trug nun ein Basecap und hatte eine Sonnenbrille auf der Nase.

„Du bist wirklich sehr schreckhaft, was?" Er lachte und zog an seiner Zigarette, als ich mich zu ihm gesellte.

„Hab' ich doch gesagt! Ich dachte, du wärst schon weg."

„Mein Taxi lässt mich warten!", sagte er, zog die buschigen Brauen zusammen und bot mir eine Zigarette an, die ich dankend ablehnte. „Wenn du noch 'nen Moment Zeit hast, kann ich dir Pix vorstellen."

„Der macht genau was?", hakte ich nach, da ich mir denken konnte, dass es sich um einen seiner Bandkollegen handelte.

„Produzent, Komponist, Leadgitarrist, Textdichter."

„Ein Allroundtalent, also."

„Das sind wir alle", grinste Alex und nickte über die Schulter. „So 'was wie das hier haben wir bisher nur von außen zu sehen bekommen. Das heißt, man muss sich selbst zu helfen wissen."

Ich sah an der Fassade des riesigen Gebäudes hinauf, auf dessen Dach das große Logo des internationalen Musikkonzerns prangte.

„Mir ist fast schwindelig geworden, als die Verhandlung über das Budget begonnen hat." Er drückte die Zigarette in den dafür vorgesehenen, sandgefüllten Behälter.

„Ja, es hat auch gewisse Vorteile, bei so einem Plattenriesen zu sein!", antwortete ich und widmete meine Aufmerksamkeit wieder Alex.

„Wie hast du's nur geschafft, dort einen Vertrag zu bekommen?"

„Mehr Glück als Verstand", gestand ich und errötete tatsächlich ein wenig und erzählte ihm die Geschichte, wie ich Maximilian Pignon auf einem Festival getroffen hatte ...


An diesem Tag war so ziemlich alles schief gelaufen, was schief laufen konnte. Mein damaliges Album hatte aufwendige und komplexe Melodien, die unter anderem durch ein Dudelsack-Duo begleitet wurden und einer der beiden Jungs hatte sich bei dem vorabendlichen Saufgelage den Arm gebrochen.

Während ich den ganzen Backstagebereich und die Tourbusse vergebens abklapperte, um zu sehen, ob ich mir von einer der Bands hätte einen Musiker für meinen Auftritt am nächsten Nachmittag ausleihen können, telefonierte Jennyfer verzweifelt herum, in der Hoffnung, sie würde Ardor ans Telefon bekommen.

Ardor vom Venushügel, war Bandmitglied bei einer bekannten Spielmannstruppe und er spielte Dudelsack wie kein anderer. Wir kannten uns seit einigen Jahren und standen immer mal wieder in Kontakt, doch wie es nun einmal war, wenn die Zeit drängte: Wir konnten ihn einfach nicht erreichen.

Zu allem Überfluss, hatte ich auch noch meinen VIP-Ausweis verloren. Deswegen geriet ich in eine heftige Diskussion mit der Security, weil diese mich einfach nicht zurück an mein Auto lassen wollte, das im Künstlerbereich des Festivalgeländes parkte. Da mein Handy-Akku leer war, konnte ich nicht einmal Jen anrufen, damit sie mich abholte.

Nach einem unschönen Wortwechsel mit der mehr als unfreundlichen Security, bestand ich schließlich darauf, dass sie mich zum Veranstalter bringen sollten und verlor dabei kostbare Minuten, während ich in einem Bürocontainer auf diesen wartete.

Im Nachhinein schämte ich mich für mein Verhalten, das ich an den Tag gelegt hatte ... Als der Veranstalter in Begleitung einer weiteren Person den stickigen Container betrat, verhielt ich mich, wie eine Furie. Tobend hatte ich ihnen mein Problem geschildert und von dem Aufwand berichtet, den ich betrieb, um kurzfristig einen Ersatzmann zu besorgen, damit der Gig nicht abgesagt werden musste. Im Anschluss ließ ich meinen Unmut über die unqualifizierte und freche Security aus, die nicht im Stande gewesen waren, den Namen auf meinem Personalausweis mit ihrer Gästeliste abzugleichen.

Der Veranstalter entschuldigte sich mehrfach für sein Personal, was mich jedoch kein bisschen friedlicher stimmte und setzte mir gleich im Anschluss die Pistole auf die Brust. Er gab mir bis achtzehn Uhr Zeit, eine Vertretung für meinen ausgefallenen Mann zu besorgen, ansonsten wäre mein Auftritt inklusive der Gage hinfällig.

Frustriert und niedergeschlagen ließ ich mich von seiner Begleitung, die sich mir als ‚Max' vorgestellt hatte, zu einem Seiteneingang zum VIP-Bereich bringen, verabschiedete mich von ihm und trottete zurück zum Van. Ich hatte geglaubt, der Tag hätte nicht schlimmer kommen können. Es gab einfach keine Aussicht darauf, innerhalb von zwei Stunden einen Ersatz für meinen Musiker zu finden, der auch noch in der Lage gewesen wäre, die schwierigen Stücke zu spielen und das würde bedeuten, ich würde auf all meinen Unkosten sitzen bleiben.

Mir war so elend zumute, dass ich den Tränen nahe war und niemanden sehen wollte. Nicht einmal Jen, die mir am Auto auflauerte und mir hinterherrief. Sie war richtig zornig gewesen, als ich sie ignoriert hatte und den Weg zu meinem Zelt einschlug. Es brauchte mehrerer ihrer derben Flüche, bis ich mich endlich genervt zu ihr umdrehte und da stand Ardor vor mir: Und ich war gerettet.

Ein Stein war mir vom Herzen gefallen und wir machten uns direkt daran, die Stücke durchzugehen und die schwierigen Stellen zu besprechen. Wir hatten die halbe Nacht mit Proben verbracht, doch die Mühe hatte sich gelohnt.

Der Auftritt war großartig gewesen, trotz improvisierter Bühnenshow und Ersatzmann. Es war jener Auftritte, die sich für immer in mein Gehirn eingebrannt hatten – und nicht nur, weil Max, der Talentsucher von A.I.M., nach dem Konzert zu mir kam, um sich mir genauer vorzustellen – sondern weil ich es geschafft hatte, mich aus dieser Misslage herauszuwinden und das Publikum – allen Widrigkeiten zum Trotz – zum Jubeln gebracht hatte.

„Eine außergewöhnliche Geschichte", schloss Alex schließlich, „warum ist uns so 'was nie passiert?" Er lachte amüsiert und steckte mich mit seinem Lächeln tatsächlich an.

Alexander war unstrittig eine sehr ausdrucksstarke Persönlichkeit. Alex hatte ein markantes Gesicht, dass geschaffen war für Hüte und Brillen aller Art, hatte weiche, braune Augen mit langen geschwungenen Wimpern, um die ihn jede Frau beneiden würde, und ein unwiderstehlich charmantes Lächeln. Er trug einen Henriquatre und obwohl ich keine Glatzen mochte, passte es zu seinem Stil und ließ ihn damit sogar gut aussehen. Zudem war er sehr hochgewachsen, deutlich größer als ich mit meinen Plateauboots, muskulös und hatte eine angenehme Körpersprache.

Alexander war einfach der perfekte Frontmann.

Bei dem letzten Festival hatte ich schon bemerkt, dass Jennyfer nicht die einzige Frau gewesen war, die ihn anschmachtete und seine lässige Art steigerte auch seine Beliebtheit bei dem männlichen Publikum.

„Es liegen ein paar spannende und anstrengende Monate vor uns", sagte er nachdenklich mit seiner tiefen Stimme über das kurze Schweigen hinweg.

„Ich bin schon sehr gespannt auf die anderen!", meinte ich gedankenverloren.

Es war nicht ganz die Wahrheit, denn eigentlich begleitete mich eine große Portion Angst. Doch manchmal war es nun einmal wichtig, seinen inneren Schweinehund zu überwinden.

„Mit denen wirst du klarkommen", meinte Alex munter, als hätte er meine wahren Gedanken verstanden. „Die sind in Ordnung, zwar nicht so cool, wie ich, aber in Ordnung."

Ich musste lachen. Bei so viel Überheblichkeit doch sein Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass er selbst nicht so von sich überzeugt war, wie der Spruch es angedeutet hatte.

Ein alter roter Opel Astra hielt plötzlich neben uns an und hupte ungeniert, dass mir die Ohren klingelten. Alexander winkte dem Fahrer auffordernd zu und der Motor des Wagens ging aus und ein kleiner drahtiger Mann, der mich stark an einen Kobold erinnerte, stieg aus und kam auf uns zu. Er schüttelte Alexander die Hand, wobei die beiden ein bizarres Bild abgaben. Alex war hochgewachsen, muskulös und neben ihm wirkte der junge Mann noch viel dünner und hagerer, als er wirklich war.

„Darf ich vorstellen, Pix, unsere Partnerin für die nächsten Monate. Joanne Mehn alias Takhisis."

„Dann hat's tatsächlich geklappt?", fragte der Mann mit ungläubiger Miene und ergriff meine Hand.

„Du glaubst doch nicht, dass sie meinem Charme hätte widerstehen können!", antwortete Alex frech und zwinkerte mir zu.

„Wow, ich bin beeindruckt. Auf eine gute Zusammenarbeit. Ich heiße Jochen, aber eigentlich nennt mich jeder Pix!"

„Joanne, hallo.", sagte ich erfreut.

Pix grinste schelmisch, ließ meine Hand los und Alex fragte: „Können wir dich irgendwo absetzen?"

Pix erbleichte.

„Mit der Karre, Alex?", sprach er leise und etwas beschämt.

„Nun vielleicht nicht ganz so viel Luxus, wie sie gewohnt ist, aber wenn du magst?", erwiderte der Frontmann mit freundlicher Miene in meine Richtung.

Dieses Mal war es an mir zu erröten, da die beiden offensichtlich der Ansicht waren, dass ich ein verwöhntes Prinzesschen war. Nun gut, seit meinem musikalischen Durchbruch fuhr ich nicht mehr den alten Suzuki, aber ich hielt mich weder für etwas Besseres, noch bestand ich auf Luxus.

Es hatte einige Sekunden gedauert, bis ich mich gefasst hatte und lässig reagieren konnte.

„Wisst ihr Jungs", sagte ich, positionierte mich zwischen den beiden, legte jedem eine Hand auf den Rücken und dirigierte sie, Selbstbewusstsein vortäuschend, zu Pix' Auto, „es ist noch keine fünf Jahre her, da habe ich noch einen alten klapprigen Suzuki Swift GL gefahren."

Alexander lachte schallend, legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich etwas zu sich heran.

„Hab' ich dir zu viel versprochen, Pix? All deine Sorgen sind unbegründet: Sie ist wirklich in Ordnung!"

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