Kapitel 2: "Fertigstellung des Puzzles"

Yugi pov:

Ich stöhne erschöpft auf, als ich die Schulglocke höre. Endlich ist der Unterricht zu Ende. Jetzt muss ich nur noch vom Schulgelände kommen ohne das Jonouchi und Honda mich erwischen. Ich packe schnell meine Sachen zusammen, verabschiede mich von Tea und gehe so schnell ich kann aus dem Klassenzimmer, durch die Schule und dann nach draußen. Soweit so gut. Noch habe ich sie nicht gesehen. Aber ich habe mich auch zu früh gefreut. Kurz vor der Schulmauer wurde ich an meiner Jacke hinter's Schulgebäde gezerrt. ,,Wo willst du denn so schnell hin kleiner?"
Jonouchi lächelt mich gehässig an und sein Griff an meiner Jacke wurde fester. ,,Antworte ihm du Zwerg!"
,,I-ich wollte n-nach Hause."
,,Pah!! Sie nur wie viel Schiss er hat. Ohne Anzu bist du nicht so mutig, was?"

Damit boxt er mir ein paar mal in den Bauch. Ich krümme mich auf dem Boden vor schmerz. Sie Lachen einfach und gehen Weg. Die angehaltenen Tränen in meinen Augen lasse ich nun freien Lauf. Es schmerzt so sehr. Körperlich wie auch Seelisch. Nicht nur, weil sie mich ohne grund mobben, sondern auch weil ich mich, und ich weiß wie komisch es klingt, in Jonouchi verliebt habe. Es ist zwar nicht toll was sie machen aber ich lasse es mir gefallen, nur damit ich in, wenn auch nur für ein paar Minuten, in seiner Nähe sein kann. Ich stehe immernoch unter schmerzen auf und gehe nach Hause.

Zuhause werde ich von einem besorgten Blick meines Großvaters begrüßt. ,,Haben sie es wieder getan?"
Ich nicke nur. Er nimmt mich in seine Arme und lässt mich meinen seelischen Schmerz vergessen. Bei ihm fühle ich mich immer sicher. Ich kann ihm und Tea alles erzählen ohne, dass sie mich abstoßen. Ich löse mich von ihm und lächel ihn an. ,,Danke. Jetzt geht es mir wieder besser. Ich bin oben falls was ist."
Ich gehe nach oben in mein Zimmer und mein erster Blick fällt auf das fast fertige Puzzle auf meinem Schreibtisch. Bald ist es soweit. Ich stelle mein Rucksack neben die Tür und setze mich auf meinen Schreibtischstuhl. Ich nehme Teil nach Teil aus der Schachtel und füge es dem Puzzle hinzu. Großvater hatte mir vor kurzen gesagt, dass es sich bei dem Puzzle um ein Millenniums Puzzle handelt. Eines von sieben Millenniums Gegenständen. Aber wieso es im Grabmahl des Pharaos war wissen wir noch nicht. Ehe ich mich versehe habe ich nur noch das größte Teil in der Hand. Ich streiche mit dem Daumen über das Auge und setze es dann vorsichtig in die Stelle, in der das Teil reinkommt.

,,Es ist fertig. Endlich. Nach zwei Jahren habe ich es geschafft."
Ich halte es hoch und betrachte das glänzende Gold. Doch plötzlich fängt es an zu leuchten. Vor Schreck falle ich von meinem Stuhl aber achte darauf, dass das Puzzle nicht kaputt geht. Als ich sehe, dass das Puzzle aufhört zu leuchten stehe ich auf um Großvater zu sagen, dass ich das Puzzle fertig habe. Aber als ich den Türgriff umfassen will gleitet dieser einfach durch meine Hand. Was zur Hölle. Bin ich jetzt durch das Puzzle gestorben? ,,Vielleicht liegt ein ägyptischer Fluch auf dem Puzzle."
Bevor ich weiter darüber nachdenken kann höre ich ein schmerzerfülltes stöhnen. Ich drehe mich schnell zu meinem Tisch um und sehe einen etwas größeren Jungen, wenn nicht einen erwachsenen Mann. Er hat eine ähnliche Frisur wie ich nur ein paar mehr gelbe Strähnen. Er hat die Augen zugekniffen und das Gesicht schmerzerfüllt verzogen. ,,Wer bist du und was machst du in meinem Zimmer? Kannst du mich überhaupt sehen oder hören?"
Er scheint mich gehört zu haben, denn nachdem ich meine Fragen gestellt habe springen seine augen auf und er schaut mich überrascht und erschrocken an. Ich beobachte ihn wie er sich langsam erhebt und sich währenddessen umschaut. Als er wohl alles gesehen hat schaut er mich an. ,,Wer bist du?"
Seine Stimme klingt tief aber nicht bedrohlich sondern eher vertraut. ,,Ich bin Yugi Muto aber wer bist du und wieso bist du in meinem Zimmer?"
Ich verschränke meine Arme vor meiner Brust und warte auf seine Antwort. Er scheint nachzudenken, was er auf meine Frage antworten soll. ,,Um ehrlich zu sein weiß ich nicht wer ich bin. Und ich bin hier, weil du wohl das Puzzle gelöst hast."
Er deutet auf die goldene Pyramide in seiner Hand. ,,Willst du mir sagen, dass du in dem Puzzle gelebt hast?"
,,Soweit ich weiß ja. Aber ich weiß nicht wie lange oder warum."
Armer Kerl. ,,Ich könnte dir vielleicht helfen, dass herauszufinden. Aber erst möchte ich irgendwie meinen Körper wieder haben."
Er nickt und schließt seine Augen. Ehe ich mich versehe stehe ich an seiner Stelle und er vor mir. Nur jetzt etwas durchsichtig. Ich nicke ihm dankend zu, binde mir das Puzzle mit einem dünnen Seil um den Hals und gehe nach unten. ,,Yugi wo gehen wir hin?"
Ich erschrecke leicht als ich die Stimme von der Person höre. Das wird etwas dauern bis ich mich daran gewöhne. ,,Ich möchte meinem Großvater sagen, dass ich das Puzzle fertig habe."
,,Erzählst du ihm auch von mir?"
,,Willst du das denn?"
,,Ich bin mir nicht sicher. Es kommt bestimmt komisch rüber, wenn du sagst du hättest jetzt einen Geist bei dir oder nicht?"
Über seine eigene Aussage muss er kichern. Es stimmt schon irgendwie. Es klingt komisch, wenn ich sage, dass ein Geist jetzt bei mir ist. Also belasse ich es bei dem Puzzle.
,,Großvater! Ich hab das Puzzle fertig!!"
,,Wirklich? Das ist aber toll. Zeig mal her."
Ich gehe zu ihm und präsentiere ihm stolz das Ergebnis. Zwei Jahre lang habe ich daran gesessen und es hat sich gelohnt. ,,Das sieht aber schön aus. Und wie es glänzt. Darf ich Fotos machen und sie dann Arthur zeigen?"
,,Ja natürlich. Immerhin habt ihr es ja auch indirekt gefunden."
Ich nehme das Puzzle ab und lege es auf dem Küchentisch. Großvater geht in der Zwischenzeit in sein kleines Arbeitszimmer und holt seine Kamera. Er macht von jeder Seite ein Foto und hängt es mir dann wieder um den Hals. ,,Dir steht das Puzzle sehr Yugi. Es macht deinen Look irgendwie komplett."
,,Findest du?"
Er nickt. ,,Es ist so als wäre es wie für dich gemacht worden."
,,Er hat recht Yugi. Das Puzzle steht dir sehr. Es ist so als ob es gewollt hätte, dass wir zueinander finden."
,,Ach was. Ich hab es doch nur gepuzzelt."
,,Mit wem redest du da Yugi?"
,,Oh ehmmmm.."
Ich schaue zum Geist und er zuckt nur mit den Schultern. Das hat ja lange geklappt mit dem Geist geheim halten. ,,Weißt du Großvater. Als ich das Puzzle beendet habe ist aufeinmal ein Geist erschienen. Er ist nicht Böse nur etwas verwirrt würde ich sagen."
,,Bist du sicher, dass es keine Einbildung war?"
,,Ich kann es dir beweisen."
Unsicher schaue ich zum Geist. Er nickt. Ich lächle. Es ist schön, dass er damit wohl einverstanden ist. ,,Na schön dann zeig es mir."
,,Setz sich davor lieber hin."
Gesagt getan. Er setzt sich hin und ich konzemtriere mich darauf dem Geist meinen Körper zu überlassen (weiß nicht ob das richtig klingt). Durch meine geschlossenen Augen kann ich erkennen, dass das Puzzle wieder leuchtet und als ich meine Augen wieder öffne stehe ich da, wo eben der Geist stand. Mit Blick auf den Puzzlegeist und meinem überraschten und geschockten Großvater. Hätte er sich nicht hingesetzt wäre bestimmt umgefallen. ,,Y-Yugi? Bist du das?"
Der Geist schüttelteicht den Kopf. ,,Aber keine Sorge es geht ihm gut und ich will ihm nichts böses. Ich bin genauso verwirrt wie ihr es auch seid. Ich weiß nicht wer ich bin oder warum ich im Puzzle war aber ich mache das beste aus der Zeit hier."
,,Es freut mich auf jedenfall dich kennenzulernen.... ähh.... Herr Geist. Aber könnte ich meinen Enkel wieder sprechen?"
,,Natürlich."
Damit bin ich wieder an seiner Stelle. Ich gehe schnell zu ihm und nehme seine Hände in meine. ,,Ich glaube dir Yugi und ihm natürlich auch. Aber ihr dürft das nicht jedem sagen okay?"
,,Ich würde es wenn dann nur noch Tea sagen. Ansonsten hab ich ja keine anderen Vertrauenspersonen."
,,Gut. Ich muss mich weiter um den Laden kümmern und du hast doch sicher noch Sachen für die Schule zu erledigen."
Nickend lasse ich von seinen Händen ab und gehe nach oben. Ich bin Froh das Großvater uns glaubt und kein Problem damit hat. Und wer weiß vielleicht wird das noch ein richtiges Abenteuer.

16.10.2024