92. Krankenhaus
Sie hing schlaff mit offenen Mund in seinen Armen,
während er abgehetzt durch den Eingang ins Krankenhaus stürmte.
Die Krankenschwestern sahen ihn mit aufgerissenen Augen, entgeistert an.
Ein Arzt rannte auf ihn zu und hielt ihn auf:
"Was ist passiert?"
"Sie ist schwanger und hat viel Blut verloren.", antwortete er hastig.
Die Mann blickte konzentriert mit einer kleinen Lampe in Konans Augen und winkte eine Krankenschwester hinzu.
"Verdacht auf Schwangerschafts Abbruch,
Gefahr für Mutter und Kind! Schnell!"
Vorsichtig legte Itachi ihren Körper auf eine fahrbare Liege und lief den Leuten hinterher,
die sie schnell in einen Behandlungsraum schoben,
um die nächsten Schritte einzuleiten.
Der Mann zog sich konzentriert Handschuhe an und fragte:
"Hatte sie Fieber oder eine Infektion in den letzten Wochen?"
"Nein.", antwortet er am Kopfende stehend,
während sie ihr einen Venenzugang legten und eine Flasche mit transparenter Flüssigkeit hin hängten.
Der Mann schob ihr das Nachthemd hoch, tastete ihren Bauch ab und machte ein nachdenkliches Gesicht.
"Es ist noch zu früh das Kind zu holen.", murmelte der Arzt.
Aufmerksam beobachtet Itachi besorgt jede Bewegung die sie machten.
"Ich werde jetzt den Muttermund abtasten, wie weit er geöffnet ist.", sagte der Arzt, nickte der Schwester zu, die daraufhin das Zimmer verließ und zog Konan unten rum aus um den Muttermund abzutasten.
"Sie hatte noch keine Wehen.
Mal sehen ob uns der Ultraschall mehr sagt."
Die Schwester rollte das Ultraschall Gerät heran und schaltete es ein.
Mit der Sonde fuhr er über ihren Bauch und suchte auf einem Bildschirm nach Veränderungen.
"Und? Was fehlt ihr den?
Gestern war noch alles in Ordnung.", fragte Itachi ratlos.
Das ging ihm einfach alles zu langsam, er wollte mehr Informationen haben,
dieses Mal sehen und vielleicht könnte, reichte ihm nicht.
Der Arzt blickte kritisch auf.
"Es handelt sich um eine leichte Plazenta Ablösung.
Dadurch platzen kleine Blutgefäße, was die Blutungen erklären dürfte.", sagte er sachlich.
"Und was passiert jetzt weiter?", fragte Itachi ungeduldig.
"Erstmal Ruhe bewahren, dass ist das wichtigste.
Dem Kind geht es soweit gut und wird noch versorgt.
Aber sie wird auf jeden Fall hier bleiben müssen."
"Ich verstehe immer noch woher das kommt?
Bis jetzt verlief alles normal.", erklärte Itachi,
wobei er nur mutmaßen konnte, schließlich hatte er bis jetzt nur die Schwangerschaft seiner Mutter miterlebt und da war er fünf.
Der Arzt blickte ihm ernst ins Gesicht.
"Wir sind noch nicht so gut ausgerüstet und haben erst vor kurzem,
die nötigen Mittel bekommen aber wir tun alles,
was uns möglich ist."
Die Krankenschwester drückte ihm eine Mappe und einen Stift in die Hand.
"Füllen sie das hier aus damit wir sie gut versorgen können.
Und bitte beachten Sie die Patientenpriorität."
Itachi konnte einfach nur auf das Stück Papier starren.
Es war ihm immer noch alles unbegreiflich.
Als er sich immer noch nicht rührte legte die Schwester ihre Hand auf seinen Arm.
Itachi blickte sie jetzt an ohne den Kopf zu bewegen.
"Es wird ihr gut gehen aber jetzt brauchen wir die Daten.
Und vergessen sie die Patientenpriorität nicht, falls es Komplikationen gibt."
Beim letzten Satz blieb er hängen.
"Ich verstehe nicht ganz."
"Sie hat viel Blut verloren.
Im Falle müssen wir entscheiden auf wenn der Focus liegen soll.", erklärte die Schwester ruhig und drückte verständnisvoll seinen Arm.
Entsetzt starrte er in das Gesicht der Schwester.
Musste er sich jetzt wirklich entscheiden wer Leben durfte und wer nicht?
Seine Geliebte Frau gegen ein unschuldiges Kind zu dem er noch keine Bindung hatte?
"Bitte entscheidet jetzt.", sagte der Arzt und übte somit mehr Druck auf ihn aus.
Er atmete tief durch wohl wissend, welche Entscheidung seine selbstlose Konan treffen würde.
Das Papier auf den Tisch legend schrieb er in das leere Feld,
wie ferngesteuert die Worte kleine Erbse und Unterzeichnete es schwungvoll, mit seinem Namen.
Sie würde das Leben des Kindes, ihrem eigenen vorziehen.
Er hoffte so sehr das dieses Stück Papier nicht gebraucht werden würde.
Wortlos und mit tief ins Gesicht hängenden Haaren ging er nach draußen und folgte der Schwester, die Konan auf ihr Krankenzimmer schob.
Eine Ärztin kam hinzu und fragte den behandelten Arzt was passiert war.
Er nahm den ausgefüllten Zettel hoch und warf einen Blick drauf.
"Das war Uchiha Itachi und unser Engel?
Ich habe sie gar nicht erkannt.", sagte dieser überrascht.
"Und er hat sich für das Kind entschieden."
"Tja, wer hätte das gedacht.
Aber in jedem schlummert eben ein weicher Kern.", sagte die Ärztin die sofort Itachi aufsuchte,
der auf dem Flur stand und durch die Scheibe in das Zimmer blickte.
"Ich dachte, vielleicht wollt Ihr frische Sachen, Itachi-sama.", sagte sie freundlich und hielt ihm ein weißes T-Shirt hin.
An sich runter sehend, fiel ihm erst jetzt das viele Blut an seiner Kleidung auf. Dankbar nahm er es entgegen.
"Danke und bitte, nur Itachi.", sagte er sanft.
Rot werdend sah sie in sein Gesicht.
"Nein, das geht nicht.
Ihr habt so viel für uns getan,
uns wider ein Leben geschenkt, wir empfinden tiefsten Respekt und hoffen das Beste für unseren Engel.
Danke Itachi-sama.", erwiderte sie und verbeugte sich um dann zu gehen.
Ihr nachblickend war ihm jetzt klar warum sie so sehr an diesem Land hing.
Die Menschen waren einfach dankbar und herzlich.
Itachi schloss leise die Tür und setzte sich an ihr Bett.
Vorsichtig nahm er ihre Hand und legte sie an seine Wange.
Die Augen schließend flüsterte er ihr zu:
"Du musst kämpfen, hörst du.
Unser Kind braucht dich.
Ich brauche dich."
Hoffnungsvoll wartete er auf eine Antwort.
Aber sie kam nicht.
Ihr Gesicht blieb ausdruckslos.
Er ließ den Kopf sinken und wusste nicht wohin mit seinen Gedanken.
Seine Gefühle für das Kind waren zwiegespalten.
Konnte er es denn überhaupt lieben, wenn sie sterben würde?
Sie sollte leben und wieder lachen.
Wenn sie nicht mehr da wäre, was würde er dann machen?
Ihr Tod würde ihm den Boden unter den Füßen wegreißen.
"Du darfst nicht sterben.", flüsterte Itachi traurig.
Auf ihren Bauch blickend,
legte er vorsichtig seine Hand auf ihren Leib und das kleine Kind drückte sofort dagegen.
Dieses kleine Wesen konnte wirklich nichts dafür.
Es hatte all die Liebe verdient, die sie bieten konnten.
Selbstmitleid war hier eindeutig fehl am Platz, dachte er.
Nach Stunden beschloss Itachi sich kurz die Beine zu vertreten und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Durch die langen Gänge laufend, fiel ihm auf das es hier an allem mangelte.
Kein Vergleich zu Konoha.
Eine Tür öffnend, betrat er einen leerstehenden großen Raum, als ihn eine aufgebrachte Frau ansprach.
"Was tun Sie hier?! Sie dürfen nicht einfach...", die Frau unterbrach sich als sie erkannte wenn sie beschimpfte.
"Bitte entschuldigt. Ich wusste nicht...", stammelte sie und verbeugte sich höflich.
"Warum ist der Raum leer?", fragte Itachi und ignorierte ihr Unbehagen.
Schnell fasste sie sich wieder.
"Das sollte ein Operationssaal werden, aber uns fehlen die Mittel.
Wir haben nur einen einzigen voll ausgestatteten OP."
"Zeigen Sie mir die anderen Räume... Bitte."
Die Frau nickte erstaunt, dass ihn das interessierte und tat was er verlangte.
Am Ende der Führung,
starrte Sie auf sein nachdenkliches Profil.
Er war ziemlich groß,
dass konnte schon was einschüchterndes haben.
Sie hatte Uchiha Itachi bis jetzt noch nie persönlich gesehen aber
warum sich Konan-sama in ihn verguckt hatte, war ihr klar.
Den trotzt seiner kühlen Art hatte er eine unheimlich warme Stimme und auch sein äußeres wirkte ziemlich anziehend.
"Machen Sie mir eine Liste für alles was benötigt wird, ich werde es besorgen.", sagte er und warf einen Blick auf die neben ihm stehenden Frau.
Aus ihren schwärmerischen Gedanken gerissen nickte sie schnell und lächelte verlegen.
"Vielen Dank, Itachi-sama."
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