88. Alltag
Auf dem Balkon stehend, wo einst Madara die Fenster zerstört hatte, blickte Konan auf die langsam erwachende Stadt.
"Was machst du den so früh hier draußen?", fragte Itachi und legte ihr eine Decke um die Schultern um sie zu wärmen.
Sie hielt die Decke fest und beobachtete wie langsam die Wintersonne aufging.
"Sieh dir an wie die Stadt langsam aufblüht."
"Und das haben sie alles dir zu verdanken.
Du hast wirklich in wenigen Monaten,
großartiges geschaffen."
"Ohne dich hätte ich das nie geschafft."
Sie schenkte ihm ein Lächeln und strich liebevoll über seinen Arm. "Aber manchmal macht es mir Angst, dass alles wieder zu verlieren.
Findest du nicht seltsam wie reibungslos alles verläuft?", flüsterte sie besorgt.
"Hör auf zu zweifeln.
Deine Sorgen sind unbegründet."
Itachi nahm sie an den Schultern und drehte sie zu sich her damit er ihr Gesicht sehen konnte.
"Ich habe übrigens was für dich.", sagte er geheimnisvoll und ging voraus.
Misstrauisch lief sie ihm nach.
Er öffnete die Tür zu einem Nebenraum, was sie als Ankleidezimmer nutzten und ließ sie eintreten.
Sofort erhellte sich ihr Gesicht.
"Du hast den Spiegel repariert, den Madara zerstört hatte.", rief sie strahlend.
"Du warst so traurig darüber, ich hoffe du freust dich."
"Und wie, vielen Dank.", flüsterte Konan ehrfürchtig und betrachtete, den Bodenlangen Spiegel mit dem opulenten Goldrahmen.
Dann schob sie ihre weiße Bluse hoch, um ihren leicht gewölbten Bauch zu begutachten und strich mit der Hand darüber.
"Ich kann es kaum erwarten bis es da ist, dann sind wir eine richtige kleine Familie.", lächelte sie.
Itachi umarmte sie von hinten und betrachtete ebenfalls im Spiegel ihre anwachsende Mitte.
Gemischte Gefühle schlichen sich ein.
Madara war immer noch irgendwo da draußen und stellte eine Bedrohung dar.
Dann noch die Sorge wie stark sein Bluterbe bei dem Baby sein würde.
Er wollte nicht das die Schlacht um das Sharingan wieder eines Tages aufflammte.
Konan blickte besorgt über den Spiegel in sein sorgenvolles Gesicht.
"Was hast du?"
"Es ist nichts.", weichte er aus und gab ihr einen Kuss auf ihr Haar.
Stirn runzelnd, fragte sie sich ob das wirklich stimmte oder er, sie nur schonen wollte.
"Du kannst es mir sagen.", versuchte sie es nochmals.
"Lass uns runter gehen.
Kakuzu will bestimmt mit dir über deinen neuen Sanierungsplan reden.", sagte Itachi amüsiert um vom Thema abzulenken.
Sie rollte mit den Augen.
"Ich kann mir nichts schöneres vorstellen."...
Die beiden betraten das Speisezimmer wo schon alle an dem großen runden Tisch saßen.
"Wir müssen reden!
Diese Kalkulation ist viel zu teuer.", sagte Kakuzu wie erwartet.
"Vielleicht lässt du mich noch kurz frühstücken, bevor wir dieses überaus interessante Thema besprechen.", antwortete sie amüsiert.
"Ich glaube euch ist der Ernst der Lage nicht bekannt.", sagte er abschätzig.
"Also gut.", gab sie auf und blickte verträumt auf Itachis Haare die ihm weit über den Rücken fielen bis fast bis zur Hüfte.
Sie würde jetzt viel lieber mit ihren Fingern da hinein greifen und ihn zu sich her ziehen...
Kakuzu blickte sich um, worauf sie starrte und verzog missbilligend den Mund.
"Wie wäre es wenn ihr erstmal eure ehelichen Pflichten erledigt und dann wieder kommt.
Vielleicht hast du ja dann mehr Aufmerksamkeit.", sagte er verächtlich.
Hidan fing an zu lachen.
"Oh man, ich habe mich die ganze Zeit schon gefragt, wie dieses Kind entstanden ist."
Aus ihren Gedanken gerissen blickte sie rot werdend, in Kakuzus Gesicht.
"Ähm, ich denke wir sollten die jeweiligen Führer der Länder einladen und sie von uns überzeugen.", sagte sie schnell.
"Ein Staatsbankett?", fragte Kisame während er sein Frühstück verschlang.
"Viel zu teuer.", meinte Kakuzu.
"Eine Party, dass wird geil werden.", grinste Hidan, stand auf und bat Konan um ihre Hand.
"Willst du mit mir tanzen?", grinste er.
Diese blickte verstimmt in sein Gesicht.
"Du wirst dich benehmen, ist das klar!"
"Wie langweilig, aber gut.
Ich kann auch nett sein.", grinste er und verbeugte sich kurz.
Itachi und Sasori beachteten die anderen gar nicht.
Konan warf einen neugierigen Blick auf die beiden und fragte sich über was sie sich unterhielten.
Hidan warf ebenso einen Blick auf die beiden.
"Meine Meinung ist ja,
dass ich viel besser zu dir gepasst hätte als Itachi.
Ich bin wenigstens nicht so langweilig und zu dem auch viel muskulöser und männlicher.", prahlt er und zeigte seine Bauchmuskeln.
"Man, wie peinlich.", murmelte Sasori zu Itachi, den Hidans Provokation nicht zu interessieren schien.
"Du bist aber auch viel dämlicher und jetzt setzt dich hin und halt die Klappe,", ätzte Kakuzu genervt.
"Können wir dann den Tagesablauf besprechen?", fragte Konan und blätterte einzelne Unterlagen durch die ihr Kakuzu gegeben hatte.
Ein Land zu regieren war noch langweiliger als dem Gras beim wachsen zuzusehen.
Hauptsächlich ging es nur um Papierkram, Besprechungen und endlose Vorträge von Kakuzu was sie sich nicht alles leisten könnten.
Ihr Blick wanderte wider zu Itachi der ihr immer noch den Rücken zugewandt hatte und immer noch, ganz zu ihrem Unmut sich mit Sasori unterhielt.
Der hatte es gut.
Er musste nicht mit Übelkeit und Schwindel kämpfen.
Neun Monate Schwangerschaft wegen zehn Minuten Spaß war einfach nicht gerecht, dachte sie genervt.
Sie schaute wieder auf die Papiere vor sich.
"Nächstes Jahr sollten wir wieder Shinobi ausbilden und diese nach Konoha schicken, wir brauchen dringend Nachwuchs.", überlegte sie laut
"Das hört sich nach einer Aufgabe für mich an.", sagte Kisame grinsend.
Konan war sich nicht sicher ob das wirklich eine gute Idee war.
Diese Aufgabe wollte sie eigentlich Itachi zuteilen.
Der war viel verständnisvoller im Umgang mit Kindern als Kisame.
Die waren schon eingeschüchtert vom bloßen Anblick.
"Ähm, also darüber sprechen wir noch zu einem anderen Zeitpunkt."
"Wollt ihr mir eigentlich sagen was so wichtig ist?", fragte sie Itachi und Sasori, weil sie ihr immer noch keine Beachtung schenkten.
"Wir müssen Leute einstellen, die uns ein paar Aufgaben abnehmen.", sagte Itachi ohne sie dabei anzusehen und blättere die einzelnen Dokumente durch.
"Was? Warum?"
Wegen ihrem Entsetzen in ihrer Stimme blickte Itachi auf.
"Weil wir nicht alles allein machen können.
Wenn erstmal das Kind da ist,
wirst du nicht mehr so viel Zeit haben für die Belange von Amegakure."
"Heißt das du wirst dich nicht um unser Kind kümmern, weil nur ich es wollte?", fragte sie misstrauisch.
"Das ist doch Unsinn.", antwortete Itachi sanft.
Wie kam sie nur auf so eine absurde Annahme, dachte er irritiert.
"Ich möchte keine Fremden in meinem persönlichen Umfeld haben.
Ich schaffe das!
Andere Mütter schaffen das auch"
"Andere Mütter regieren nicht über ein ganzes Land.
Gib wenigstens ein klein wenig Verantwortung ab..."
"Nein. Ich werde solange weiter machen, wie es geht.", sagte sie bestimmend und widmete sich wider ihrem Essen um ihm zu zeigen das, dass Thema für sie abgeschlossen war.
Die Augen schließend gab er auf.
"Dann werde ich mal gehen und ein paar Aufgaben erledigen."
Konan sah zu, wie er den Raum verließ.
So hart wollte sie eigentlich gar nicht zu ihm sein, dachte sie unglücklich.
"Itachi ist wirklich sehr geduldig mit dir.", sagte Sasori flach.
"Ich weiß.
Er beschwert sich nie und steht immer hinter mir obwohl ich merke das er sich oft untergraben fühlt."
"Du hast Glück, dass er ein Musterbeispiel an Zurückhaltung ist, sonst würde das nie funktionieren."
Sich auf die Unterlippe beißend, wusste sie das Sasori recht hatte.
Aber sie wollte so lange wie möglich auf Personal verzichten, wie es ging.
Ein paar Tage später...
Konan lief durch die langen Gänge des Schlosses, als sie Stimmen wahrnahm.
Leise öffnete sie die große Eichentür zur Bibliothek und erblickte
Itachi und Sasori, die leicht gebeugt über einem Tisch standen und wiedermal diskutierten.
Diesen Anblick war sie mittlerweile schon gewöhnt.
Sie betrat den Raum und lächelte den beiden zu.
"Bist du schon zurück von deinem Besuch im Kinderheim ?", fragte Itachi freundlich.
"Ja, ich soll dir herzliche Grüße ausrichten.
Und was macht ihr?"
Neugierig warf sie einen Blick auf die Papiere was eine Art Liste darstellen sollte.
Itachi tauschte einen wissenden Blick mit Sasori aus.
"Wir besprechen, für welche Posten wir Personal einstellen."
Sofort erstarb ihr Lächeln.
"Wir waren uns doch einig gewesen!"
"Falsch, du warst dir einig.
Wir brauchen dringend Unterstützung.
Die Aufgaben wachsen uns immer mehr über den Kopf.", versuchte er sachlich zu bleiben.
Aber an ihrem Gesicht, konnte er schon ihren Unmut ablesen.
Sasori wollte sich erstmal nicht einmischen, sonst war er noch der dumme.
Sie verschränkte die Arme und funkelte die beiden an.
"Das kannst du nicht allein entscheiden, Itachi!"
Itachi widmete sich wider der Liste und sagte, ohne sie weiter zu beachten:
"Ich kann und ich werde!
Diesmal lasse ich nicht mit mir reden.
Du hast anscheinend den Blick dafür verloren, wann es genug ist!"
Irritiert über seine harten Worte riss sie ihm die Papiere weg.
"Manchmal bist du wirklich zu herrisch."
Sasori fragte sich zweifelnd,
wer von den beiden herrischer war.
"Wie soll das den in fünf Monaten sein?
Wird unser Kind dich dann überhaupt mal sehen, wenn du nur arbeitest?", versuchte es Itachi versöhnlicher und streckte die Hand nach der Liste aus aber Konan wollte sie ihm nicht zurück geben, stattdessen blickte sie beschämt zu Boden.
Itachi atmete resigniert aus und nahm ihr Kinn zwischen seine Finger, damit sie ihn ansehen musste.
"Du machst es mir manchmal wirklich schwer.
Ich möchte nicht damit sagen,
dass du eine schlechte Mutter sein wirst.
Aber ein Kind braucht beide Elternteile.
Du wirst sonst noch zusammenbrechen.", beruhigte er sie.
"Ich werde darüber nachdenken.", sagte sie leise.
Sasori machte sich seine ganz eigenen Gedanken über die beiden.
Itachi war einfach zu nachgiebig.
Das Kind würde ihnen später einmal auf der Nase rum tanzen.
Das wusste er jetzt schon...
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