Itachi rannte hektisch durch den dunklen Wald und ließ die Stadtmauer von Konoha immer weiter hinter sich.
Hana würde nicht allzu lang schlafen, er wollte ihr nicht mit seinem Tsukuyomi schaden zufügen.

Durch das Jutsu hatte er viel Chakra verbraucht und auch ihre Aktion davor hatte ihn Kraft gekostet.
Er konnte nur hoffen das, dass ohne Folgen blieb...

In Konoha...

Hana wachte langsam auf und hielt sich die Hand an den Kopf um wieder klar denken zu können.

Was war überhaupt passiert?
Verwirrt blickte sie sich um in wessen Wohnung sie war.
Ach ja, langsam kam die Erinnerung zurück, sie hatten miteinander geschlafen und er sie anschließend mit einem Jutsu in den Schlaf geschickt.
Das war deprimierend.

Benommen saß sie an der Bettkante und entdeckte einen Brief in fein geschwungener Handschrift.

Hana

Sie drehte das Papier um und las weiter.

Wenn du das liest, bin ich schon längst weg.
Niemals stand es in meiner Absicht dich zu benutzen oder zu verletzen.
Ich wünschte es wäre für immer gewesen.
Bitte glaube mir.
Ich werde dich nie vergessen.

Keine Unterschrift und keine Hinweise drauf wo er hin gegangen war.
Sie zerknüllte das Papier und warf es frustriert in die Ecke.

Laut der Uhr an der Wand waren nur ein paar Stunden vergangen, vielleicht konnte sie ihn noch einholen.

Sie griff sich das in Gift getauchte Kunai und band es unter das Kleid an ihr Bein.
Dann suchte sie hektisch ein gebrauchtes T-Shirt das nach ihm roch und sprang über die Terrasse auf die Straße.

Diesmal würde sie nicht zögern.
Sie rief ihr Hunde Trio Haimaru-Sankyodai und hielt ihnen Itachis Kleidungsstück unter die Nasen.
"Sucht das hier und beeilt euch.", sagte sie hastig.

Die drei nickten und rannten in die Richtung in die sie der Geruch führte.

Hana sprang auf und krallte sich an einem der Hunde fest.
So würde es klappen...

Er war einfach zu langsam.
Sein Mantel war am Saum vollgesogen mit Wasser und sein Chakra wollte sich nicht regenerieren.

Aus dem Wasser springend, hoffte er das, das ausreichte um Hanas Ninken abzuhängen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er endlich an der Lichtung an.
Konan wartete zusammen mit Kisame, wie ausgemacht auf ihn.

Kisame grinste ihn an.
"Hallo Itachi, lang nicht mehr gesehen.
Du siehst ganz schön abgehetzt aus."

Auch Konan runzelte besorgt ihre Stirn und fragte:
"Bist du auf der Flucht?"

Itachi schloss kurz seine Augen um runter zu kommen.
"Das kann man so sagen, wir müssen uns beeilen."

Plötzlich hörten sie Hundegeheul.
Das hatte Itachi befürchtet.
Vier Beine konnten eben viel schneller laufen als zwei.
Hanas Hunde hatte ihn eingeholt.
Sie traten aus dem Wald auf die Lichtung und knurrten sie an.

Kisame grinste schief und fragte Itachi:
"Sag mal, sind diese süßen Wau Waus Freunde von dir?"

Die Ninken stellten ihren Fellkam auf und fletschten die Reißzähne.

"Ich glaube nicht das sie spielen wollen, dann nehme ich den rechten, ihr kümmert euch um die anderen beiden.", beschloss Kisame.

Konan nickte konzentriert und ging in Kampfstellung.

Er musste allein mit Hana sprechen, bestimmt war sie nicht weit.

"Nein! Ich mach das!", warf Itachi mit einer abwehrenden Handbewegung ein.

Beide sahen ihn ungläubig an.
Kisame warf einen prüfenden Blick auf seinen ehemaligen Partner.
"Also ich halte das für keine gute Idee."

"Ich werde so schnell wie möglich nachkommen." sagte Itachi ohne Wiederrede zulassend.

"Na gut, aber lass dich nicht zerfleischen, nicht das wir den weiten Weg um sonst gegangen sind.", motzte Kisame misstrauisch und machte sich mit Konan vom Acker...

"Wo ist sie?", fragte er die Hunde.

Einer der Hundebrüder trat vor und hob seine Schnauze in die Richtung wo er gehen musste...

Hana stand angelehnt an einem Baum und sah ihn konzentriert an.
Itachi blieb einige Meter von ihr entfernt stehen.

"Das war es jetzt also? Einfach so?", rief sie traurig.

"Hana, warum bist du mir gefolgt? Wie soll das jetzt enden?", fragte er sorgenvoll.

Sie machte einen Schritt voraus.
Ihre Mine war unerbittlich.

"Das zeige ich dir!", rief sie und rannte los um ihn mit einer Handkante zu treffen.

Itachi wich zur Seite aus und bemerkte aus dem Augenwinkel das sie ihn wieder attackierte.

Ihre Angriffe kamen schnell hintereinander.
Er wehrte alle ihre Handschläge und Fusstritte ab.
Einer ihrer Hunde mischte sich mit ein.
Auch diesen wehrte er geschickt ab.

Er wollte nicht gegen sie kämpfen und musste sich ihr irgendwie entziehen.

Itachi beschwörte einen Schwarm Krähen um Hana von sich fern zu halten und sprang auf einen Baum.

Sie fuchtelte wild in der Luft rum um die Vögel zu vertreiben und rief ihm zornig zu:
"Ist das alles was du drauf hast?!
Du brauchst mich nicht zu schonen!"

Er blickte angestrengt auf sie runter.
Durch den Mangel an Chakra konnte er sich gerade so vor ihren Angriffen schützen aber er wollte auch nicht kurzen Prozess mit ihr machen und sie töten.
"Für mich gibt es kein Zurück mehr, lass mich gehen.", bat er sie.

Sie rief Nein und machte eine Handbewegung in seine Richtung.

Zwei der Drei Hunde sprangen nach oben.
Itachi erschuf einen Kage Bunshin und sprang selbst einen Ast höher.

Der dritte kam von der Seite, biss in seinen Unterarm und zog ihn grob vom Baum runter.

Im fall trat er den Hund weg, landete in der Hocke und richtete sich wieder auf.
Mit zugekniffenen Augen, hielt er seinen schmerzenden Arm an die Brust.

Hana nutze seine kurze Benommenheit aus, sprang auf ihn zu und trat ihn zu Boden.

Itachi stieß rückwärts so hart gegen einen Baum das ihm die Luft kurz weg blieb.

Sie griff ihn gleich sofort wieder an.
Er rollte sich flink zur Seite und wich bei jedem ihrer Schläge weiter zurück.

"Los, wehr dich!", schrie sie.

"Nein!", rief er zurück.

All ihre Wut auf ihn entlud sich, weil er sie im Glauben gelassen hatte, dass sie eine Zukunft hätten.

Hana aktivierte ihre Chakra Sensen an den Händen um ihn zu zwingen, sich zu wehren.
"Schlag endlich zurück!", schrie sie ihn provokant an.

Itachi musste jetzt handeln bevor sie ihn noch ernsthaft traf.

Er passte den richtigen Moment ab und schlug ihr die Füße weg so das sie zu Boden ging.
Im nächsten Moment packte er ihre Kleidung und schleuderte sie weg.

Sie fiel unsanft auf den harten Waldboden und kugelte die Wiese entlang bis sie regungslos liegen blieb.
Ihr wurde schwarz vor Augen.

Sich die schmerzende Schulter reibend, drehte sie sich auf den Rücken.
Seine Kraft war immer noch beachtlich, dachte sie

Besorgt überlegte er ob sein Angriff gegen sie zu hart gewesen war, schließlich war es auch seine Schuld warum sie so ungehalten war.
Auf sie zugehend wollte er ihr aufhelfen.
"Warum willst du mich zurück bringen?
Deine Vorstellung von Liebe war nur  in deinem Kopf.
Das war von Anfang an unrealistisch."

"Ich habe wenigstens eine Vorstellung von Liebe.", sagte sie verstimmt und stand auf um mit ihrer Hand auszuholen.

Itachi hatte das voraus gesehen und packte erst den einen Arm und dann den anderen um sie beide auf ihren Rücken zu drehen.
"Hör auf gegen mich zu kämpfen. Es tut mir wirklich unendlich leid!"

Sein Griff tat ihr weh, sie musste sich entspannen um die Schmerzen zu lindern.
"Du sollst Verantwortung übernehmen. Ich will dich dort hin zurück bringen wo du hin gehörst. Nach Konoha!"

"Was denkst du was sie mit mir tun werden?
Der Rat wird ein exemple an mir starten, ist es das was du willst?
Mich leiden zu sehen?"
Er ließ sie los und schubste sie von sich weg.

Sie stolperte nach vorn, drehte sich um und sah in sein Gesicht.
Hana rieb sich die Handgelenke und dachte über seine Worte nach.

"Wir hätten es so schön haben können.", sagte sie traurig.

"Wir sind einfach zu verschieden.", versuchte er ihr zu begreiflich zu machen.

Itachi deaktivierte sein Sharingan, um ihr zu zeigen das er nicht mehr kämpfen wollte.
"Wenn du mich wirklich liebst, dann lass mich gehen."

"Ich kann nicht.", flüstert Hana.

"Ich wollte dich immer nur vor mir schützen, deswegen war ich abweisend dir gegenüber.
Ich dachte du würdest irgendwann aufgeben."

Sie ging langsam auf ihn zu und blieb vor ihm stehen um in seine Augen zu sehen.
"Es tut mir leid Itachi... ", wisperte sie leise.
Im nächsten Moment griff sie unter ihr Kleid und holte das vergiftete Kunai hervor.

Itachi merkte es zu spät und konnte nicht mehr ganz ausweichen.
Sie zerschitt den Stoff seines Oberteils  und sofort begann sich dieser rot zu verfärben.

Er schlug ihr die Waffe aus der Hand und hielt sich schmerzend die Flanke.
Hana hatte anscheinend einen schwachen Moment abgewartet, dachte er bitter.

Entsetzt über ihr eigenes hinterhältiges Handeln warf sie einen  Blick auf ihr Opfer.
Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor und tropfte unentwegt auf den Boden.

Itachi fiel auf die Knie und fühlte das immer mehr werdene brennen in seinem Inneren.

Erst jetzt begriff Hana was sie getan hatte.
Sie hatte sich von ihrer unbeherschten Art leiten lassen und sich vom Rat manipulieren lassen.

Itachi riss ein Stück Stoff aus seinem Mantel und presste es auf die Wunde um die Blutung zu stillen.
"Bist du jetzt zufrieden? Oder willst du mich erst sterben sehen?" rief er keuchend.

Hana biss die Zähne zusammen.
Das Kunai war vergiftet.
Würde er jetzt wirklich sterben?
Hier vor ihren Augen?
Beklommen trottete sie zu ihm hin und ging in die Hocke.

Hana legte ihre Hand unter sein Kinn und hob es in ihre Richtung an.
"Nein, ich will dich nicht sterben sehen."

Itachi blickte irritiert in ihr Gesicht.
Er fragte sich woher der plötzliche Sinneswandel kam.

Stattdesen umarmte sie ihn und barg ihr Gesicht in seine Haare.
Er schloss die Augen und dachte dabei an die schönen Momente zwischen ihnen.
An die anfängliche scheu, an das Lachen und die Zärtlichkeiten die sie geteilt hatten.

"Ich gebe dich frei. Bitte vergiss mich niemals.", flüsterte sie und stand auf.

Angeschlagen erhob er sich und blickte ihr dankbar ins Gesicht.
"Niemals werde ich das."

Sie sah ihm nach wie er ging und hoffte das dieser unerträgliche Schmerz den sie empfand irgendwann nach lies.
Der Kummer drohte sie aufzufressen.

Hana hob das Kunai auf und wischte das Blut weg.
Sie hatte ihn nur gestriffen, hoffentlich war nicht zu viel Gift in seinen Körper gelangt.

Vielleicht würden sie sich irgendwann wider sehen...