33. Nüchternheit

Es klopfte früh morgens an der Tür.
Tsume trank gerade ihren Tee und wunderte sich wer zu so früher Stunde das sein könnte?

Sie öffnete die Tür und war erstaunt das Kakashi davor stand.
"Äh, wie kann ich dir helfen? Ist irgendwas passiert?"

Kakashi räusperte sich.
"Guten Morgen Tsume, kann ich kurz mit dir sprechen?"

Er klang ziemlich ernst.
Jetzt war sie wirklich überrascht was er wollte.
Sie nickte.

"Setzt dich, willst du auch einen Tee?"

Er lehnte dankend ab.

Sie setzte sich ihm gegenüber.
"Um was geht es?"

Kakashi war es unangenehm über so ein privates Thema zu sprechen und überlegte wie er anfangen sollte.
"Ist dir eigentlich in letzter Zeit an deiner Tochter irgendetwas seltsames aufgefallen?"

Tsume blickte an die Holzdecke und überlegte.
"Hmm, was genau von den vielen seltsamen Dingen meinst du?", sagte sie ironisch.

Kakashi runzelte die Stirn und hoffte das sie seine Wortwahl verstand und nicht genauer werden musste.
"Ich meinte eher ihr... Ähm... Beziehungsleben?"

"Willst du meiner Tochter einen Antrag machen?"
Sie zwinkerte ihm amüsiert zu.

Er hob schnell in Panik die Hände und fuchtelte damit abwehrend vor ihr rum.
"Nein, nein! Ich wollte nur wissen ob sie sich mit jemanden trifft.", berichtigte er schnell.

Tsume lachte laut über seinen Panikanfall .
"Hana wird mir wohl kaum alles auf die Nase binden, sie hat ihren eigen Kopf."

"Tsume, ich mache mir etwas Sorgen um sie.
Sie hat sich mit Uchiha Itachi getroffen."
Er machte eine Pause um ihre Reaktion abzuwarten.

Sie trank ihren Tee.

"Am See.", fügte er hinzu.

Wieder nichts.

Kakashi lehnte sich über den Tisch.
"Im Sonnenuntergang."
Da kann sie doch unmöglich so ruhig bleiben?

Tsume stellte ihre Tasse ab.
"Tja, die beiden sind eben jung und wollen sich ausprobieren."

Kakashi lehnte sich verwirrt zurück.
Hatte sie überhaupt zugehört?

"Hast du verstanden...
... Du wusstest davon?", unterbrach er sich selbst verwundert.

Tsume lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück.
"Klar, aber was soll ich machen?"
Sie schnalzte mit der Zunge.
"Durchzug, wenn du verstehst."

"Ich verstehe.", sagte Kakashi nachdenklich.
Dann musste eine andere Lösung her, dachte er.

"Du bist ein Mann und kannst das vielleicht nicht nachvollziehen aber  Itachi hat eben einen gewissen Reiz, unnahbar ein bisschen schüchtern, zurückhaltend und
Geheimnisvoll.
Dazu kommt noch das die beiden sich schon von der Schule her kannten.", versuchte Tsume ihm zu erklären.

"Itachi steht unter Beobachtung des Rates, sie muss die Beziehung beenden!"

Sie verschränkte die Arme und verzog grinsend den Mund.
"Na dann sag es ihr selbst, viel Glück."

Dem wollte er eigentlich entgehen.

Tsume stand auf und klopfte an Hanas Tür.
"Hana?! Bist du schon wach? Wir haben Besuch.
Komm doch mal kurz raus!"

Hana schreckte auf und stellte fest das sie auf dem Boden eingeschlafen war.
Jeder Knochen tat ihr weh.

Ihre Mutter machte die Tür auf und lugte hinein.
"Hast du auf dem Boden geschlafen?"
Tsume blickte auf das zerwühlte Bett und verzog misstrauisch ihren Mundwinkel.
Anscheinend war sie über Nacht nicht allein gewesen.

"Wer ist den gekommen?", fragte sie gähnend.

"Kakashi."

Was wollte den Sensei-Kakashi von ihr? Dachte sie verwundert.

Hana quälte sich hoch und trat vor den Spiegel.
Sie sah echt fertig aus.
Augenringe, zerzauste Haare und ein gebrochenes Herz.
Gestern hatte sie alles kaputt gemacht.
Wie sollte sie Itachi jemals wider in die Augen sehen?
Wenn er überhaupt noch mit ihr reden würde.
Sie band ihre Haare zusammen und ging in die Küche.

"Guten Morgen Sensei Kakashi, was führt sie zu uns?", begrüßte sie ihn müde und blieb in der Tür stehen.

"Also... Eigentlich wollte ich nur fragen wie es dir geht?", fragte er verlegen.

Hana war verwirrt
Deswegen war er gekommen?

Tsume lachte laut und schlug die Beine übereinander.
"Der Sensei wollte wissen, ob du mit Uchiha Itachi schläfst!"

Kakashi fiel fast vom Stuhl und konnte sich gerade noch an der Tischplatte festhalten.

Hana lief Rot an wie eine Tomate und riss die Augen auf.

Tsume grinste triumphierend und sagte selbstsicher:
"Also ja."

"Nein!"
Hana war entsetzt über die Direktheit  ihrer Mutter.

"Ach komm schon, ich bin nicht blind.", sagte Hanas Mutter vergnügt.

"Das ist doch gar nicht wahr!
Wir haben nur über alte Zeiten gesprochen!", fuhr Hana sie an.

Tsume lachte.
"Ach wirklich? Und warum habe ich dann sein T-Shirt gewaschen?"

Kakashi hob seinen Finger und wollte etwas sagen.

"Das hätte auch von Kiba sein können.", zischte sie zurück.

Kakashi senkte seine Hand wieder und gab es resigniert auf.

"Aber natürlich. In deinem Zimmer.", grinste Tsume sichtlich erfreut über Hanas Vertuschungsversuch.

Hana warf Kakashi einen heimlichen Blick zu und überlegte woher er es wusste?

In dem kurzen Moment der Stille zwischen Mutter und Tochter warf er schnell ein:
"Hana, ich muss dir raten es zu beenden, du schadest ihm nur damit.", sagte er ernst.

"Wenn der Rat davon Wind bekommt, weiß ich nicht was dann passieren wird." , fügte er hinzu.

Hana senkte traurig den Blick und flüsterte.
"Das ist jetzt eh nicht mehr wichtig."

Tsume sah das die Augen ihrer Tochter glasig wurden, irgendwas musste passiert sein.

"Sensei Kakashi, möchten sie dann noch was von mir?"

Er überlegte kurz.
"Nein".

Sie ging wieder in ihr Zimmer und schloss die Tür.
Was für ein Grauenhafter Tag.

Schweigend sah Tsume ihrer Tochter nach.
"Tja, ich denke das hat sich wohl von allein erledigt."

"Ich werde jetzt gehen, beobachte das und appelier an ihrer Vernunft."

Tsume nickte und verabschiedete ihn an der Haustür.
Sie drehte sich zu Hanas Zimmertür und dachte.
Na jetzt bin ich aber gespannt was da los ist...

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