103. Zurück Nach Konoha

"Du kannst mich hier absetzen.", bat Itachi, Deidara.

"Okay.", antwortete er kurz und knapp.

Er sprang mit seinem Kind ihm Arm ab und wandte sich nochmals an Deidara.
"Ich weiß das du mich nicht leiden kannst, umso mehr schätze ich das du uns hier her gebracht hast."

"Ein einfaches Danke hätte ausgereicht.", gab der ungerührt zurück.

Itachi schloss die Augen und lächelte ein wenig.
"Danke..."

"Ja, ja... Ich kann dich trotzdem nicht leiden.", sagte der skeptisch und machte sich davon.

Wahrscheinlich würden sie nie Freunde werden aber zumindest konnten sie jetzt normal miteinander reden.

Im Dunkeln durch den Wald laufend stand er jetzt vor Konohas Toren und verbarg seine Chakrasignatur.

Jetzt war es bald soweit.
Seine kleine Tochter würde bei jemand anderem aufwachsen als bei ihm aber es war nur zu ihrem besten.
Sie hatte ein sicheres Zuhause verdient und das konnte Itachi ihr nicht bieten.

Vorsichtig strich er ihr über die zarte Stirn.
Zweifel schlichen sich ein.
Der Wunsch Minami wegzugeben,
war auf einmal nicht mehr so groß.

Sie sah so zerbrechlich aus.
Mit geschlossenen Augen nuckelte sie an ihrem Schnuller, den sie unterwegs besorgt hatten.
Wahrscheinlich bekam Minami bald Hunger.
Er musste sich beeilen.

Die Kleine unter seinem Mantel verbergend lief er durch die nächtlichen Straßen Konohas,
bis er an dem von ihm gesuchten Haus ankam.

Er klopfte vorsichtig an die Fensterscheibe um nicht so viel Aufmerksamkeit zu erregen und wartete bis jemand öffnete.

Zwei braune entsetzt dreinblickende Augen sahen ihn an.
"Hallo Hana.", flüsterte er unglücklich lächelnd.

"Itachi?", sagte sie schockiert.
"Was zum Teufel machst du hier?"

"Kannst du mich reinlassen und mir einen Moment zuhören?"
Ihr Gesicht drückte nicht gerade Begeisterung aus aber sie ließ ihn trotzdem rein.

Hana schloss das Fenster und blickte misstrauisch in sein Gesicht.
"Es ist sehr gefährlich für dich hier her zu kommen, also was willst du?", raunzte sie ihn an und blieb in einiger Entfernung stehen.
Nach dem letzten Mal war ihr etwas mehr Abstand lieber.

Itachi schloss die Augen und atmete durch.

Hana musterte sein Erscheinungsbild.
Er trug einen langen schwarzen Mantel wo er seinen Arm unter die Kleidung gesteckt hatte.
Sein Gesicht sah unglaublich müde aus und die Haltung zeigte ihr das er völlig fertig war.
Anscheinend ging es ihm nicht gut.
"Was ist den passiert?
Du siehst so niedergeschlagen aus.", fragte sie versöhnlicher.

"Ich möchte dich um etwas bitten.
Du bist die einzige, die ich das fragen kann.", sagte er leise.

Irritiert starrte Hana ihn an.
Um was wollte er sie bitten,
letztes Jahr konnte es ihm nicht schnell genug gehen sie zu verlassen und jetzt bettelte er sie an, dachte sie verstimmt.

Itachi schob den Mantel beiseite und hob ein kleines eingewickeltes Bündel hervor.

Erst konnte sie im dämmrigen Licht nicht erkennen was es war aber dann weiteten sich ihre Augen vor Überraschung.
"Ein Baby?", fragte sie verwirrt blinzelnd.
"Wo hast du das Kind her?"

Mit gesenkten Lidern stupste er ihre kleine Nase an,
so wie es ihre Mutter kurz vor ihrem Tod getan hatte.
"Ihr Name ist Minami...
Ihre Mutter hat ihn ihr gegeben."

Misstrauisch hörte sie ihm zu und bemerkte die Traurigkeit in seiner Stimme.
"Wo ist ihre Mutter?"

"Sie ist gestorben.", sagte er ganz leise und schloss die Augen.
Das tat einfach immer noch zu weh.

Sie kam näher und sah mitleidig auf das  Kind.
"Die arme Kleine."

Itachi drückte das kleine Bündel an sein Herz und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Bitte nimm sie und gib ihr all die Liebe zu der ich nicht fähig war.", flüsterte er und überreichte ihr das Mädchen.

"Aber... Was soll ich den mit..." Plötzlich fielen ihr die schwarzen Haare und ihre langen Wimpern auf.
Wie ein Blitz schoss es ihr durch den Kopf.
Hana starrte ihn an.
"Ist das...?"

"Minami Uchiha...
Meine Tochter.", sagte er traurig.

Ihr stockte der Atem und starrte abwechselnd auf ihn und das kleine Mädchen.
"Das ist ein Scherz, oder?"

"Ich muss gehen!", sagte er und drehte sich um.

"Warte, wenn das stimmt. Warum gibst du sie dann mir?", fragte sie und hielt ihn am Ärmel zurück.

"Ich bin einfach nicht in der Lage mich um sie zu kümmern wie sie es verdient hätte.
Es ist kein sicheres Leben das ich führe.", sagte er bitter.

Jetzt verstand sie.
Er wollte sie in Sicherheit wissen.
"Gut aber bleib wenigstens bis Morgen.
Du bist viel zu angeschlagen, so schaffst du es niemals unbemerkt aus dem Dorf raus."

Argwöhnisch blickte er sie an.
"Hana..."

"Keine Angst, du hast dein Herz einer anderen geschenkt.
Es ist okay für mich.", sagte sie warmherzig und zog ihm vorsichtig den Mantel runter.
Bei ihrer Berührung zuckte er zusammen.

"Bist du verletzt?", fragte sie besorgt und legte eine Decke in einen Wäschekorb um es als Babybett umzufunktionieren.
Behutsam bettete Hana die Kleine hinein.

"Nein, ich..."
Er hatte seine Wunden ignoriert weil er viel zu sehr mit seiner Trauer beschäftigt war.

"Ich werde mir das ansehen, keine Wiederrede.", sagte sie und holte den Verbandskasten.

Zögernd sah er sie an.
"Du hast dich wirklich nicht verändert."

Hana legte verständnisvoll ihre Hand auf seinen Arm.
"Ich weiß, dass ich dich damals zu etwas gedrängt habe was du nicht wolltest.
Es war total egoistisch von mir.
Ich möchte mir einfach nur deine Wunden ansehen."

Itachi schwieg dazu.

Vorsichtig griff sie an den Saum seines Obeteils und wartete bis er zustimme.
Langsam zog sie ihm es über den Kopf und entblößte zahlreiche Abschürfungen, Kratzer und Prellungen.

Er musste in einem heftigen Kampf verwickelt gewesen sein, dachte sie besorgt.
Behutsam trug sie mit dem Finger die Salbe auf.
"Du hast sie sehr geliebt oder?"

Er schloss die Augen und ließ ihre Frage unbeantwortet.
Das war wirklich das letzte worüber er jetzt reden wollte.

"Wegen letztes Mal...", fragte sie Vorsichtig.
"Das Kunai... Es war..."

"Lass es. Du musst mir nichts erklären."

"Okay, ich wollte einfach nur..."
Hana wusste nicht was sie sagen sollte.
Wochenlang hatte sie sich passende Worte überlegt, die sie sagen würde wenn es mal ein Wiedersehen gab.
Aber jetzt schien ihr das alles nicht mehr passend.

Sie rieb einfach weiter schweigend, die Salbe auf die wunden Stellen.

"Ich weiß du willst nicht reden aber manchmal hilft das."
Sie ging vor ihm auf die Knie und berührte mit der Hand seine Wange.

Itachi wich entgeistert zurück.
Er wollte nicht von einer anderen so berührt werden.
"Bitte nicht... Du hast keine Ahnung.", flüsterte er.

"Es tut mir unendlich leid was euch passiert ist.
Komm." , sagte sie leise und legte ihre Arme um ihn.

Sie wollte ihn einfach nur trösten und strich ihm beruhigend über die Haare.
Sie spürte wie er seinen Kopf langsam auf ihre Schulter ablegte.

Itachi hatte schon längst alle Tränen vergossen...
Da war nichts mehr außer Leere.

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