102. Plötzlich Allein

"Hey, da seid ihr ja endlich, wo wart ihr so lange?", motzte Hindan, der genervt in der Eingangshalle ihnen entegegen kam.

Itachi ignorierte Hidan und lief unbeeindruckt an ihm vorbei.

"Der redet heute nicht mit jedem und wie sieht der Uchiha überhaupt aus.
Seid ihr durch den Fleischwolf gedreht worden?" fragte Hidan verwundert und blickte Itachi hinter her.

"Halt einfach deine dumme Klappe, ja!", sagte Deidara genervt.

"Hä? Hab ich was verpasst."

"Was ist hier los?", fragte Kakuzu verwirrt wegen der bedrückten Stimmung.
"Und wo ist Konan?"

"Konan ist tot.", antwortete Sasori kurz und knapp.

Die beiden blickten ihn verwirrt an.
"Und das Kind?", fragte Kakuzu.

"Hat sie noch zur Welt gebracht.", erklärte Sasori.

"Und was macht er jetzt mit dem Schreihals?" fragte Hidan skeptisch.

"Du kannst blöde fragen stellen, Hidan."
Sasori rollte mit den Augen und wandte sich an Kakuzu.
"Wie stark sind die Schäden am Schloss?"

"Keine nennenswerten, aber das Zentrum von Amegakure ist stark beschädigt.", sagte Kakuzu.

"Das ist nicht verwunderlich.
Wir werden uns morgen darum kümmern die Schäden aufzunehmen und solange Itachi ausfällt werde ich die Entscheidungen treffen.", erklärte Sasori und wartete bis die anderen zustimmten.

"Wie lange will Itachi sich oben verkriechen?
Wir können nicht alles allein machen.", beschwerte sich Kakuzu und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Hey Leute, jetzt lasst ihn erstmal in Ruhe.", warf Deidara verstimmt ein.

"Wow, und das von dir,
hast du ihm letztens nicht noch den Tod gewünscht?", fragte Kisame grinsend.

Deidara verengte die Augen.
"Da hab ich auch noch nicht die ganze Zeit seinen Kummer ertragen müssen."

"Ich sehe nachher mal nach ihm.", sagte Sasori wandte sich ab zu gehen...

Itachi betrat das oberste Stockwerk.
Minami schlief in seinen Armen und bekam nichts von der Trauer mit, die er empfand.
Er legte das schlafende Kind vorsichtig in die weiße Wiege um sie nicht zu wecken und betrachtete das kleine Wesen worüber Konan sich so sehr gefreut hatte.

Sie war so klein und zerbrechlich.
Krampfhaft versuchte Itachi, dass zu fühlen was seine Frau dafür empfand  aber da war einfach nichts.
Er hatte Konan versprochen ihr ein liebevolles Zuhause zu geben aber wie sollte das gehen wenn er doch selbst nur diese unendliche Leere spürte.

Sie hatte mit so viel Liebe dieses Kinderzimmer eingerichtet und sich so sehr auf ihr Baby gefreut.
Und jetzt war diese Freude für immer ausgelöscht.
Ausgelöscht von einem Menschen der den selben Namen trug wie er.

Itachi hasste diesen Namen
Er hasste den Clan und er hasste das Sharingan wofür so viele Menschen schon sterben musste.

Sasori blieb an der Tür stehen und beobachtete wie Itachi teilnamslos in die Wiege starrte.
"Brauchst du Hilfe?"

"Ich kann mich nicht um sie kümmern.", antwortete Itachi leise ohne ihn anzusehen.

"Es ist schwer, ich weiß.
Du musst dich erst daran gewöhnen aber dann..."

"Nein, du verstehst nicht.
Ich bin dafür einfach nicht in der Verfassung.
Alles hier drin erinnert mich an Sie.", flüsterte er traurig.

Ihn hat es echt tief getroffen, dachte Sasori mitleidig.
"Ich habe jemand vom Personal beauftragt Windeln und Säuglingsmilch zu kaufen außer du willst das sie verhungert."

Itachi warf einen Blick auf Sasori.
Daran hatte er gar nicht gedacht.

Die kleine wachte auf und gähnte erstmal um danach ganz verwundert in die Augen ihres Vaters zu sehen der sich nicht rührte.
Sie griff mit den Händen nach oben und spreizte die kleinen Finger.

Sasori beobachtete ihn was er jetzt vorhatte.
Itachi war mit seiner kühlen Art vielleicht wirklich ungeeignet einem Kind Wärme und liebe zu geben.
"Sag mal, du hast Konan doch geliebt, oder?"

"Was soll das für eine Frage sein?

"Du hast also gelernt ihr Liebe zu schenken, dann wird das bei Minami auch klappen,
setzt dich mehr mit ihr auseinander.
Nimm sie hoch, sing ihr was vor oder dergleichen...
Stärke die Bindung zu der Kleinen."

Verdutzt blickte Itachi ihn an, als wenn er nicht selbst darauf gekommen wäre.

Sasori legte ihm ermutigend eine Hand auf den Rücken.
"Halte dein Versprechen.
Es ist ihr Geschenk an dich."

Itachi seufzte und wusste nicht was er tun sollte.
Er hob sie hoch und musterte Minamis rundes Gesicht.
Sie reckte ihre kleinen Hände und bekam einer seiner Haarsträhnen zu fassen um daran zu ziehen.

Vorsichtig entzog er ihr seine Haare und legte sich diese hinters Ohr.
"Du hast recht aber ich kann ihr die Aufmerksamkeit nicht geben die sie braucht."

"Und was heißt das jetzt.", fragte Sasori misstrauisch.

"Ich werde sie nach Konoha bringen, da gibt es jemanden dem ich sie anvertrauen kann.", antwortete Itachi und legte sie wider zurück in die Wiege.
Er wollte nicht so viel Nähe zu ihr aufbauen,
umso schwerer würde es ihm sonst noch am Ende fallen sie wegzugeben.

"Spinnst du?!
Das kannst du doch nicht machen?
Sie gehört hier her,
dass war Konans ausdrücklicher Wunsch!", beschwerte sich Sasori leise um die kleine nicht zu erschrecken.

"Ich denke es ist das beste für sie!", sagte Itachi monoton aber überzeugt war er selbst nicht ganz davon.

"Das beste ist für sie, hier!
Bei dir!"

"Ich habe es so entschieden!
Da diskutiere ich bestimmt nicht mit dir darüber.
Und jetzt raus hier!", zischte er ihn an und verengte die Augen.

"Du machst einen Fehler.
Konan würde sich im Grab umdrehen und dir... "

"Raus jetzt!"
Itachi verengte seine Augen noch etwas mehr und Sasori wusste das er jetzt besser gehen sollte.

Itachi wartete bis der die Tür schloss und legte sich ins Bett um an die Decke zu starren.
Er drehte sich zur Seite und starrte jetzt auf die leere Seite des Bettes.
Mit der Hand betastete er ihr Kopfkissen als wenn sie da noch liegen würde.

Nie wieder würde sie ihn verlegen an blicken wenn er über ihre zarte Haut strich.
Nie wieder würde er ihr Lachen hören geschweige ihre Stimme...

Kurz warf er einen hoffenden Blick auf die geschlossene Tür ob sie nicht doch gleich aufs Bett gesprungen kam..
Aber das war nur eine Illusion.

Nach einer Stunde konnte Itachi immer noch nicht schlafen und überlegte ob er sich nicht selbst mit Tsukuyomi in den Schlaf schicken konnte,
dass war alle mal besser als die ungerechte Realität.
Den in welcher Welt war es schon gerecht ein Kind ohne Mutter aufwachsen zu lassen.

Er hob kurz den Kopf um nach der Kleinen zu sehen aber sie schlief anscheinend tief und fest.

Itachi stand auf und ging träge zum Fenster um nach draußen zu sehen.
Über einem Stuhl hing Konans Schal.
Er hob ihn auf um ihren Geruch nach Jasmin einzuatmen,
der sicher bald verschwunden sein würde.

Sein Blick fiel wieder nach draußen.
Sie wollte so gerne die vielen Rosen blühen sehen die sie anpflanzen ließ und ihm Schloss verteilen.

Am Tisch stand eine Leere Vase und Itachi verspürte auf einmal diese Wut.
Er wusste es würde nichts bringen aber er nahm sie trotzdem und warf die Vase auf den Boden.

Wegen dem Krach fing die Kleine an zu schreien und riss ihn aus seinem Zorn.

Sofort hob er sie aus der Wiege und wiegte sie in seinen Armen hin und her damit sie sich beruhigte.
"Es tut mir leid, ich wollte dich nicht so unsanft wecken.", flüsterte er und strich ihr liebevoll durch die schwarzen Haare dir ihr vom Kopf abstanden.
"Du hast wirklich was besseres verdient."

Morgen würde er sie nach Konoha bringen.
Vorsichtig legte er sie an seine Schulter und streichelte ihr über den Rücken.

Nächster Tag...

"Wenn ich zurück bin werden wir die ganzen Schäden beseitigen welche das Wasser angerichtet hat.", sagte Itachi zu den anderen die ihm gegenüber am Tisch saßen.

"Du willst Minami also immer noch weggeben?", sprach ihn Sasori verächtlich von der Seite an.

Itachi warf ihm einen ärgerlichen Blick zu.
"Du hast deinen Standpunkt gestern mehr als deutlich gemacht aber jetzt reicht es auch wider."

"Das wird sie dir nie verzeihen.", sagte Sasori vorwurfsvoll.

"Sie wird es nie erfahren."
So konnte sie wenigstens ein unbeschwertes Leben führen, dachte er.

"Was?! Du willst ihr nicht mal deinen Namen überlassen?
Sie im ungewissen lassen von wem sie abstammt!
Das ist wirklich schäbig."

Itachi wusste das, aber es so ungeniert zu hören war doch sehr bitter.

"Was ist wenn sie mal ihr Sharingan erweckt? Was denkst du wie verstört sie sein wird?
Schon mal daran gedacht?", hakte Sasori nach.

"Du machst dir Gedanken um etwas was dich nichts angeht.", erklärte er noch im ruhigen.

"Du hast ihr auf dem Sterbebett ein Versprechen gegeben!
Das kannst du nicht einfach so abtun, dass ist... "

"Schluss jetzt!", unterbrach Itachi ihn harsch.
"So gut sind wir nicht befreundet, dass du mir das alles sagen kannst!", fuhr er ihn an.

"Ich habe sie zur Welt gebracht und dir beim Weinen zugesehen, ich denke das gibt mir das Recht dazu!", sagte Sasori herablassend.

Itachi biss die Zähne zusammen.
Ihn so wirsch daran zu erinnern machte ihn wütend.
"Du hast wohl vergessen wer ihr Vater ist?"

"Ich habe das nicht, aber anscheinend du!
Ich hoffe das du danach noch beruhigt in den Spiegel schauen kannst wenn dein Fleisch und Blut woanders aufwächst und sich irgendwann mal frägt wer ihre Eltern sind.", sagte er wütend und verließ den Raum.

Itachi blickte ihm nach.
Seine Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht aber aber es gab jetzt kein Zurück mehr...

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