OS 11

Für JuliaScamander07

"Naira. Naira!"
Ich schlug nach der Hand, die mich an der Schulter rüttelte, als wäre es eine lästige Fliege.
"Naira, Süße, komm schon", flüsterte mir eine Stimme ins Ohr.
Ich grummelte ins Kissen und fluchte dann lautstark.
"Thranduil, was glaubst du, tust du da?!"

Mein Freund, der angezogen neben mir auf unserem Bett saß, strich mir eine Strähne meines verwuschelten braunen Haares aus der Stirn.
"Kommst du kurz mit?", fragte er.
Ich warf ihm einen unglaubigen Blick zu.
"Es ist mitten in der Nacht! Ganz sicher nicht",  fauchte ich.
Dann kuschelte ich mich zurück in mein Bett.
Wenn man mich aus dem Schlaf aufweckte, dann musste auch der Elbenkönig mit meiner Unfreundlichkeit zurecht kommen.
Punkt.

"Thranduil!", kreischte ich erschrocken, als ich einen Arm an meinem Rücken und einen an meinen Beinen spürte.
Vermutlich lief ich gerade dunkelrot an.
"Ssshhh", flüsterte er nur und hob mich samt meiner Decke in seine Arme.
Ich hoffte inständig, dass mein Nachthemd jetzt nicht verrutschte.
Immerhin war ich nicht für einen nächtlichen Spaziergang gekleidet.

Er trug mich aus unserem gemeinsamen Zimmer raus auf den Flur.
"Was wird das?!", zischte ich etwas ungehalten, "Ich hab fast nichts an!"
"Wenn es jemand wagt, dich auch nur anzusehen, dann werde ich dafür sorgen, dass er es vergisst", beruhigte mich mein Freund, der mich seelenruhig durch's halbe Schloss trug.
"Und was nützt das mir?!"
Entgeistert sah ich ihn an, wie er nur lächelte und mir einen sanften Kuss auf die Lippen drückte.

Eigentlich war ich immer relativ fröhlich, aber heute war ich ein einziges Fragezeichen.
Auf unserem Weg, wo auch immer wir hin wollten, trafen wir auf Legolas, der sich in der Küche ein Glas Wasser geholt hatte.
Verdattert sah er seinem Vater nach, der mich in einem verdammten Nachthemd, eingewickelt in meine Decke, durch das Schloss trug.
Ich bedeutete dem Prinzen, dass ich auch keine Ahnung hatte, aber da bildete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht.
"Habt ihr was getrunken?!", merkte ich vorsichtig an, bekam aber nur ein Kopfschütteln und einen weiteren Kuss, den ich zwar gerne erwiederte, aber nicht so genoss, wie sonst.

An unserem vermutlichen Ziel angekommen, setzte mich Thrandy auf einer Bank ab.
Wir befanden uns jetzt im königlichen Garten, mitten in einer Wiese voller Gänseblümchen und anderer Blumen, deren Namen ich nicht kannte.
Ich wurde zunehmend nervöser und kuschelte mich in meine Bettdecke.
Thranduil, der vor mir stand und mich eingehend betrachtete machte die Sache nicht besser.
Im Gegenteil.

"Naira?"
Er hatte nach meiner Hand gegriffen. Sie sah so klein aus in seinen großen, warmen Händen.
"Ja?"
Fast zitterte meine Stimme ein bisschen.
"Der Grund, warum ich dich mitten in der Nacht wecke ist mit einer Frage verbunden", fing er an und strich sanft über meine Hand, was mir eine Gänsehaut am ganzen Körper bescherte.
"Ja?", meine Stimme war nur noch ein Flüstern.

Mittelerweile kniete er vor mir am Boden.
Ich dachte mir erst garnichts dabei, aber als er etwas aus seiner Manteltasche holte, dämmerte es mir so langsam.
Meine noch freie Hand krallte sich in Bettdecke.
Er würde doch nicht-

"Naira, ich liebe dich, meine Süße. Ich will dich für immer bei mir an meiner Seite haben, denn du bist nicht nur ein Teil meines Lebens, du BIST mein Leben. Bitte heirate mich und werde meine Frau."
Ich gab ein sehr hohes Quietschen von mir und bekam Schnappatmung, dazu rollten mir Tränen über die Wangen.
Zwischen Schluchzern und Luftholen brachte ich ein sehr gequetschtes "Ja" herraus, und gleich darauf fand ich mich in der besten Umarmung wieder, die ich jemals bekommen hatte.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top