\\ 18. Dezember (Aragorn)

• Geschrieben von Abby_Exelent

Die Nacht war über Minas Tirith hereingebrochen und der silbern strahlende Vollmond spendete sein wunderschönes Licht.
„Was macht Ihr noch hier draußen zu dieser Zeit? Es ist schon spät."
Seine Stimme ließ sie herumfahren.

Obwohl sie morgen früh aufstehen musste um so schnell wie möglich abreisen zu können, hatte sie nicht schlafen können und war deshalb nach draußen gegangen, denn sie liebte es, nachts die Landschaft zu beobachten.

„Das selbe könnte ich Euch fragen.“
Sie lächelte, doch es wirkte gezwungen und das schien er genau zu spüren.
Langsam trat er näher, sodass sie fast direkt nebeneinander standen.
„Ihr könnt auch nicht schlafen“,stellte er fest, schien aber keine wirkliche Antwort zu erwarten.

„Warum reist Ihr morgen schon ab? Ihr könnt doch noch wenigstens bis nach der Krönung warten, ich hätte Euch wirklich gerne dabei."
Seine Frage überraschte sie nicht.
Nach all den Abenteuern zur Rettung Mittelerdes war es schon seltsam, einfach so abzuhauen.
Sie seufzte: „Aragorn ich habe einen Brief von meinem Vater bekommen, er möchte, dass ich so schnell wie möglich zurückkehre.“
Wahrscheinlich wussten sie beide, dass das nicht der Wahrheit entsprach.

„Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Alle sehen mich nur als Helden, als König. Vielleicht bin ich das aber garnicht, vielleicht bin ich der Falsche, vielleicht werde ich an meiner Aufgabe scheitern und damit den Leuten die einzige Hoffnung nehmen, die sie im Moment haben.”
Er klang traurig und sie merkte ihm ganz genau die große Last auf seinen Schultern an.

„Habt Ihr Euch denn noch nie gefragt, warum uns das Unmögliche gelungen ist? Wir haben eine der größten Bedrohungen Mittelerdes vernichtet!“, sie versuchte fröhlich zu klingen, aber das tat sie nicht und sie wurde wieder ernst, "ohne dich hätten wir das niemals geschafft. Es hat einen Grund, warum DU der wahre König von Gondor bist. Und das hat garnichts, rein garnichts mit deinem Blut zu tun. Lass dir die Freude nicht nehmen, denn das gibt den Leuten wahre Hoffnung.
Sie brauchen dich, mehr als andere!“

„Das sagst du!“, herrschte er sie plötzlich an, "seit Tagen sperrst du dich in deinem Zimmer ein, erscheinst kaum mehr zu den Mahlzeiten, bist augenscheinlich todunglücklich und möchtest morgen Früh abreisen!“
Sie konnte es ihm nicht sagen.
Seit vor ein paar Tagen die Elben angereist waren, herrschte in ihrem Kopf ein reines Chaos.
Vielleicht hatte sie es nie wahrhaben wollen, aber Aragorns Herz gehörte Arwen und sie hatte sich von seinem Gerede blenden lassen.
Trotzdem sehnte sie sich nach ihm, nach seiner Nähe, nach seinen Lippen auf ihren und sie konnte das alles nicht einfach hinter sich lassen.

Plötzlich griffen seine Hände nach ihren Fingern und zwangen ihre Augen in seine Blauen zu blicken.
„Ich bitte dich, bleib bei mir, ohne dich weiß ich nicht, was ich mit mir anfangen soll!“
Sie zwang sich ihre aufsteigenden Tränen zu unterdrücken: „Aber du hast doch-"
„Arwen?“
Sie nickte und er musste zu ihrer Verwunderung lächeln: „Sie geht nach Valinor, zusammen mit ihrem Vater. Beide kommen nur noch morgen zur Krönung. Weißt du, mir ist einfach klar geworden, dass ich dich liebe, seit wir uns das erste Mal gesehen haben.”

Für einen kurzen Moment schien sie zu fallen, da spürte sie schon seine Lippen und die Zeit schien stillzustehen.

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