12. 𝐴𝑢𝑓 𝑑𝑒𝑟 𝐹𝑙𝑢𝑐ℎ𝑡
Es war nur ein Zucken, dass Wilkinson darauf vorbereitete sich zu bewegen. Dann rannte Night Runner los. Mit absolut sicheren Tritten kam er auf den rutschigen und unebenen Zinnen auf. Seine Körperbeherrschung war phänomenal.
Wilkinson rannte ebenfalls los. Seine Tritte waren unsicher und dennoch gab er Vollgas. Er musste ihn einfach erwischen. Dieses Mal wollte er den Jungen einbuchten.
Night Runner rannte über das Dach, als wäre es eine Straße, sprang über kleinere Antennen und Schornsteine, wie über einen Bordstein. Als er den Rand erreichte, glaubte Wilkinson nur für eine Sekunde er würde festsitzen. Doch Night Runner sprang todesmutig auf das nächste Dach. Wenn er nur einmal abrutschte, würde er das nächste Mal auf der Intensivstation aufwachen oder gar nicht mehr.
Die Häuser waren bestimmt zwischen fünf und acht Stockwerke hoch. Dem Jungen jagte das keine Angst ein. Er wand sich wie eine Schlange zwischen Engpässen hindurch und lief mit seinen flachen Turnschuhen die Wände hoch, bis er sich mit den Händen auffangen konnte. Verdammt war der Typ schnell.
Wilkinson war gut im Klettern, aber dafür war er einfach nicht geschaffen. Schnaufend zog er sich an den Mauern hoch und hielt stets nach Leitern Ausschau.
Wohin wollte dieser Bengel? Wut stieg in dem Polizisten auf. Er rief ständig nach dem Dieb, der sich einen Scheiß um ihn scherte und auf einmal war er verschwunden.
Wilkinson blieb mitten auf einem flachen Gebäude stehen und sah sich um, die Pistole einsatzbereit vor der Brust.
Es gab dort oben mehrere Möglichkeiten sich zu verstecken. Night Runner war zwar schnell, aber er konnte sich wohl kaum in Luft auflösen. Er war hier irgendwo. Das wusste Wilkinson genau.
„Wo bist du, Junge?"
Würde er ihn überraschen oder hoffen sich unbemerkt aus dem Staub machen zu können?
Letzteres war unmöglich. Er konnte nicht ungesehen an ihm vorbei kommen. Wilkinson behielt das gesamte Dach im Auge.
Langsam und lautlos schlich er voran. Seine wachsamen Augen huschten von links nach rechts. Er sah hinter jeden Schornstein und jede Mauer. Der Junge zeigte mal wieder ein Glanzstück. Kein Wunder, dass er ständig entkam. Wenn er wollte konnte er ganz und gar unsichtbar werden.
Schritt für Schritt bewegte er sich voran. Wie ein Tiger, der kurz davor war seine Beute zu reißen. Er streifte an einer Klinkermauer entlang und wollte gerade um die Ecke schauen, als plötzlich eine Hand hervorschnellte und ihm die Waffe aus der Hand schlug. Innerhalb von Sekunden sprang der Dieb aus der Dunkelheit hervor und griff Wilkinson mit aggressiven Schlägen an. Der Mann konnte sich gerade eben noch verteidigen. Erst als er einen Schlag ins Gesicht bekam und zurücktaumelte, machte Night Runner eine kurze Pause und gab ihm drei Sekunden Zeit sich zu sammeln, bevor er erneut auf ihn losging.
Doch diesmal hatte sich Wilkinson im Griff. Geübt blockte er die Angriffe mit den Armen und duckte sich vor den kräftigen Tritten. Meine Güte war er stark. Wo auch immer der Junge das Kämpfen gelernt hatte...er war echt gut.
So viel Kraft und Ausdauer traute man dem eher schmalen Figürchen des jungen Mannes gar nicht zu.
Ein rechter Haken traf Night Runner an der Maske und drängte ihn zurück. Doch er konnte genauso gut blocken, weshalb das kein Problem für ihn war. Auf diese Art würde Wilkinson ihn wohl nicht erwischen. Jetzt kam es auf die Ausdauer an.
Allerdings wollte Night Runner nicht mit ihm spielen, denn er rannte plötzlich weiter. Sofort nahm Wilkinson die Verfolgung auf - nicht ohne seine Pistole natürlich. Er wollte den Jungen nicht erschießen, nur wenn er ihm absolut keine andere Wahl ließ.
Die Schützen aus den Streifenwagen, die mittlerweile auch eingetrudelt waren und hinter dem Dieb herfuhren, sahen das leider etwas anders. Es war keine Zeit mit ihnen zu kommunizieren, denn Night Runner war immer noch verdammt schnell. Also eröffneten die Idioten das Feuer auf ihn. Zum Glück waren sie schlechte Schützen und trafen nur die Hauswände.
Während sich der nachtschwarze Dieb kaum vom Horizont abhob, flatterte Wilkinsons heller Mantel hinter ihm und der Schweiß lief ihm in die Augen. Sein Körper brannte, als er von einem Dach zum anderen sprang. Auf einmal blieb er stehen, weil es kein nächstes Dach mehr gab. Unter ihm eröffnete sich dreckiges Gelände, haufenweise Stahlgerümpel und fünf dicke Trucks, die in einer Reihe neben dem hohen Zaun standen.
Auf einen dieser Trucks war Night Runner gesprungen. Er nutzte das lange Dach, um sich abzurollen und sah sich anschließend nach Wilkinson um.
Dieser verharrte zögernd am Rand des Daches. Er musste hinter ihm her, wenn er ihn fangen wollte. Selbst dann erwartete ihn noch ein übler Zweikampf. So leicht gab sich Night Runner nicht geschlagen.
Wilkinson sah auf die großen Hallen der Fabrik. Bestimmt wollte sich Night Runner dort verstecken. Oder er suchte eine Möglichkeit seine Verfolger außer Gefecht zu setzen. Die blinkenden Streifenwagen hielten vor dem Tor und die Polizisten bequatschten die Sicherheitsleute.
Derweil stand Night Runner auf den Beinen und machte eine lockende Handbewegung zu Wilkinson. Es war offensichtlich eine Falle. Wilkinson lachte amüsiert. Er konnte sich kaum entscheiden, ob er den Typ hassen oder bewundern sollte. Er wählte im Augenblick noch letzteres, aber es war nun mal sein Job ihn festzunehmen. Somit kletterte er endlich vom Dach. Allerdings nicht so elegant wie Night Runner.
Dieser war übrigens schon wieder verschwunden. Halb genervt begann Wilkinson ihn erneut zu suchen.
„Na schön, du willst verstecken spielen? Dann versteck dich gut. Denn wenn ich dich finde, Junge, dann stecke ich dich für eine sehr lange Zeit ins Loch."
Wie erwartet blieb die Antwort aus. Die einzigen Geräusche kamen von der Fabrik und den Polizisten hinter ihm.
~
Schwer atmend hielt sich Night Runner rechts und links an dem Metallgestell fest. Seine hellen Augen fixierten den suchenden Mann auf dem Platz. Auch ihm stand der Schweiß vom Laufen auf der Stirn.
Zum Glück war es nicht Sommer. Bei ein paar Grad plus konnte man sowas noch aushalten. Schlimm war die schwarze Lederjacke. Sie staute unglaublich die Wärme.
„Ich sagte dir es würde zu gefährlich werden", schimpfte Maurice leise in seinem Ohr. Night Runner verdrehte die Augen und beobachtete weiter den Inspektor. Noch immer hing er wie ein Kletteräffchen in vier Metern Höhe. Eine Weile konnte er das aushalten.
Für einen Moment vergaß er den Polizisten und sah auf die roten Gasflaschen neben sich. Er zischte leise, was Maurice natürlich nicht entging.
„Was?"
Als Night Runner nicht sofort antwortete, fragte er wieder: „Was ist los?"
„Ich sage dir jetzt nicht wo ich mich gerade befinde."
„Wieso?"
Night Runner zögerte. Sollte er Maurice wirklich sagen, dass er zwischen einem ganzen Bataillon Azetylen saß? Das Zeug war hochgradig explosiv. Deshalb stand es auch so weit abseits der Fabrikhallen. Nur hatte Night Runner die ganzen gelben Warnschilder übersehen. Er hatte es einfach nur eilig gehabt sich zu verstecken.
Ein Schuss und eine kleine Entzündung konnten ausreichen um ihn in tausend kleine Stücke zu reißen.
Doch das Zeug war ausgezeichnet, um dicke Beton und Stahlträger wie Butter zu durchschneiden. Ein kleines Feuer oder nur Hitze ab einer bestimmten Gradzahl würden die Flaschen zum Platzen bringen.
Im Winter konnten sie hier draußen stehen - zumindest für eine kurze Weile. Ansonsten bewahrte man diese Flaschen eigentlich in vorgefertigten Kühlkammern auf, damit eine Explosion ausgeschlossen war.
„Was ist mit dir Junge?", fragte Maurice immer noch neugierig, doch Night Runner konnte nicht mehr antworten, weil Wilkinson in Hörweite war.
Der Mann suchte echt gründlich. Er sollte um Himmels Willen seine Waffe sichern.
Auch der Inspektor erkannte die Gasflaschen und zog nur die Augenbrauen hoch. Dann hob er in einer Vorahnung den Kopf und erblickte Night Runner, der sich sogleich auf ihn stürzte. Eine andere Wahl hatte er nicht. Er durfte nicht zulassen, dass Wilkinson hier seine Pistole benutzte. Außerdem hatte er gelernt immer den ersten Schritt zu machen, um den Feind zu verwirren.
Wilkinson stürzte zu Boden, ließ die Waffe fallen und brauchte all seine Kraft um den Jungen zurück zu halten. Die Beiden rangen kurz miteinander, dann spürte Night Runner einen kräftigen Tritt an seinem Oberschenkel und wich keuchend zurück.
In dieser Sekunde richtete sich Wilkinson auf und stürzte sich seinerseits jetzt auf den Dieb. Er versuchte ihm die Maske vom Gesicht zu reißen.
„Inspektor!", riefen die drei jungen Polizisten hinter ihm und bedrohten Night Runner mit ihren Waffen. Dieser nutze die kurze Ablenkung dazu, um sich frei zu strampeln und aufzustehen. Dann eilte er leicht stolpernd los.
„Stehen bleiben!", rief einer der Männer. Night Runner hörte nur das Klicken, dann knallte der Schuss durch die Luft.
„Feuer einstellen, ihr Idioten!", befahl Wilkinson leicht panisch. „Wenn ihr diese Flaschen trefft, fliegen wir alle in die Luft."
Gleichzeitig rannte er hinter Night Runner her, die Polizisten im Schlepptau.
Doch der Dieb hatte die Nase voll vom Rennen. Blitzschnell stoppte er und zückte seine eigene Pistole. Dann zielte er auf eine der Gasflaschen und brachte die Polizisten und Wilkinson umgehend dazu stehen zu bleiben.
„Schon gut, Junge. Sei vorsichtig damit!", warnte Wilkinson.
„Du willst doch nicht dein Leben beenden, oder?"
„Warum nicht? Besser als im Knast zu landen."
Diese Antwort überraschte Wilkinson. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Night Runner nicht viel auf sein Leben gab und das war kein Bluff. Er würde sich lieber in die Luft jagen, als Wilkinson in die Arme zu laufen.
Dieser legte vorsichtig die Pistole auf den Boden und hob die Hände.
„Ich werde nicht auf dich schießen, Junge. Also sei klug und steck die Waffe weg. Du hast bisher niemanden getötet. Ich werde deshalb ein gutes Wort für dich einlegen."
„Ach ja? Und was ist mit meinen anderen Vergehen? Die werden Sie wohl kaum vergessen."
Wilkinson seufzte.
„Wenn du dich jetzt ergibst, dann können wir Strafmilderung für dich beantragen."
„Aber Sie können es mir nicht versichern."
Erneut ein Seufzen von Wilkinson.
„Sei doch nicht dumm. Du kannst noch so viel aus deinem Leben machen. Wie alt bist du? Mitte Zwanzig oder Dreißig vielleicht? Selbst wenn du in den Knast kommst, ist dein Leben anschließend nicht vorbei."
Er versuche tatsächlich auf ihn einzureden. Leider wusste Wilkinson überhaupt nicht was Night Runner dazu antrieb zu stehlen. Er war nicht nur ein gewöhnlicher Dieb. Er sehnte sich nach Rache an den Menschen, die ihm alles genommen hatten. Das war seine Motivation.
Warum war Maurice eigentlich so still? Hoffte er Wilkinson könnte ihn überzeugen? Er hatte immer wieder versucht Night Runner davon zu überzeugen das Stehlen aufzugeben.
„Sie haben keine Ahnung was ich alles bereit bin zu tun, Wilkinson."
Wilkinson setzte ein verständnisvolles Gesicht auf.
„Ich denke schon, dass du bereit bist eine Menge zu tun. Ich denke auch du bist hinter der HKS Group her. Ich weiß nur nicht warum."
„Meine Motive müssen Sie nicht erfahren. Aber Sie haben Recht, ich würde die gesamte HKS Group am liebsten vernichten. Doch was kann ein kleiner Dieb schon ausrichten."
„Hör zu, Ich mag die HKS Group auch nicht besonders, aber..."
Night Runners spöttisches Lachen unterbrach den Inspektor.
„Wurden Sie nicht von denen engagiert?"
„Nein", behauptete Wilkinson überzeugend. „Ich mache nur meinen Job. Laß uns darüber reden und..."
„Sorry...", unterbrach der Maskierte erneut, „...ich bin nicht hier zum Reden. Entweder sie können mich festnehmen, oder Sie erschiessen mich bei der nächsten Gelegenheit."
Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, hob er die Waffe noch ein paar Zentimeter höher. Seine ernsten Augen starrten den Inspektor lange an und er wartete geduldig auf dessen Entscheidung.
„Willst du so gerne sterben, Junge?"
Diese Frage brachte den Dieb zum nachdenken. Eigentlich hatte er noch zu viel zu erledigen, als dass er einfach so sterben konnte. Er wollte schließlich noch seine Rache.
Andererseits langweilte ihn sein Leben und es gab nichts, was sein Herz höher schlagen ließ. Also lebte er alleine für seine Rache? Welch traurige Vorstellung. Ja, vielleicht hatte er früher schon einmal darüber nachgedacht sich einfach erschießen zu lassen. Er legte es geradezu drauf an.
Etwas in Wilkinsons Gesicht veränderte sich. Erkannte er die Selbstzweifel in Night Runners Augen?
„Selbst wenn dich dein eigenes Leben nicht kümmert, du würdest kein Dieb mehr sein, sondern als Mörder, als Attentäter für den Mord an vier Menschen in die Geschichte eingehen."
Night Runner war kein Mörder. Wilkinsons Worte kratzten an seinem Gewissen. Natürlich wollte er keine Menschen töten. Doch in den Knast wollte er auch nicht und die vier Polizisten würden ihn kaum gehen lassen.
Er zögerte, hasste diese seltsame Situation. Er konnte nicht weglaufen, weil sie ihn sofort wieder an den Fersen hingen. Er konnte aber auch nicht dort stehen bleiben. Was tat er nun? Verzweifelt suchte er nach einem Ausweg.
„REIß DICH MAL ZUSAMMEN, JUNGE!", schrie Maurice ihn an.
Night Runner zuckte vor Schreck zusammen, was Wilkinson gleich ausnutzte, um ihm die Waffe abzunehmen. Er wich ihm aus und blockte gerade in letzter Sekunde seine neue Attacke, als plötzlich auf dem gesamten Gelände das Licht ausging.
Maurice hatte die Flutlichter abgeschaltet.
Sofort fühlte sich Night Runner wohler. Die Dunkelheit gab ihm Sicherheit und Kraft. Er parierte die Angriffe von Wilkinson und gewann den kleinen Zweikampf, indem er ihm so feste vor den Knöchel trat, dass dieser jaulend zu Boden sank. Während die anderen drei Polizisten verwirrt mit ihren Pistolen in der Finsternis umher fuchtelten, machte sich der Dieb mit seinem Rucksack aus dem Staub.
~
Eine Weile später ging er durch den kargen Flur und zog sich seine Kapuze vom Kopf. Der alte Mann erwartete ihn mit grimmiger Miene und holte mit dem Gehstock nach ihm aus.
Er traf ihn an der Schulter, nicht so feste wie Night Runner es erwartet hätte.
„Du Idiot!", schimpfte Maurice laut los.
„Was sollte das? Du hättest ihn ganz einfach besiegen können. Warum hast du so ein Drama daraus gemacht?"
Der Stock schlug immer wieder auf das glänzende Leder seiner Jacke, doch der Junge rührte sich nicht. Es tat nicht einmal weh. Er verdiente diese Schelte. Er hatte die Mission gefährdet und Maurice Sorgen bereitet. Wäre er nicht auf die Idee gekommen sich ins Stromnetzwerk zu hacken, dann hätte er alt ausgesehen. Er hatte sich sogar die Waffe abnehmen lassen. Im Nachhinein ärgerte er sich über sich selbst.
„Du bringst mich noch ins Grab", meckerte der bärtige Mann und stürzte sich wieder auf den Gehstock. Er brauchte ihn nicht immer. Nur wenn ihm seine Knie wieder einmal schmerzten.
Auf einmal hörte er auf zu zetern und sein Blick wurde weicher. Der Zorn in seinem blassen und rauen Gesicht verwandelte sich langsam zu Mittleid.
„Es tut mir leid, Junge. Ich sollte nicht mit dir schimpfen. Du brauchst Verständnis und keinen alten Grießgram, der dich noch schlechter fühlen lässt. Ich habe nur Angst weißt du...", er machte eine Pause und sah seinen Schützling kläglich an. „Ich habe Angst, das du eines Tages...nicht zurück kommst...", sagte er mit zitternden Lippen.
Maurice verstand sich gut darauf ihm ein schlechtes Gewissen zu machen.
„Es tut mir leid, alter Mann."
Mehr hatte Night Runner nicht zu sagen. Er ging an Maurice vorbei und streifte sich den Hoodie ab.
„Wilkinson wird mich wohl so schnell nicht mehr verfolgen. Den habe ich für ein paar Wochen an den Schreibtisch verbannt."
„Das hätte nicht sein müssen. Du hättest ihn ganz einfach loswerden können."
Nun klang Maurice wieder vorwurfsvoll.
„Ich weiß, willst du mir das jetzt bis Weihnachten vorhalten?"
„Ich will nur vermeiden, dass es ein nächstes Mal gibt."
Dieses Versprechen konnte Night Runner ihm nicht geben. Ein verstauchter oder angebrochener Knöchel würde Wilkinson nicht lange von der Hexenjagd abhalten.
Auf einmal starrte der alte Mann auf das Display seines Handys und wurde blass.
„Was?", fragte Night Runner neugierig.
„Sieh dir das an", meinte Maurice und hielt ihm das Gerät vor die Nase. „Das war kurz nach deinem Auftritt."
Er sah sich den knappen Bericht der Medien an und schluckte. Das kann kaum eine Stunde her sein und dennoch hatte er nichts davon mitbekommen.
Die Bilder der Presse waren schockierend.
„Wenn du mich fragst, wollte dich jemand als Sündenbock darstellen. Dass die Presse schon vor Ort ist, zeigt deutlich wie inszeniert das Ganze ist", erklärte Maurice und tauschte einen ernsten Blick mit seinem Schützling aus.
„Ich werde mir das ansehen", sagte Night Runner entschlossen.
„Nein!", rief Maurice und hielt ihn auf. „Du darfst da jetzt auf keinen Fall hingehen. Je weniger sie dich mit dem Vorfall in Verbindung bringen, desto besser."
Maurice hatte recht. Trotzdem war es äußerst merkwürdig. Wäre er nur etwas später geflüchtet, hätte es übel für ihn aussehen können.
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