014. Chaos im Zaubereiministerium I

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„Verdammt Dora das ist der reinste Albtraum. Die magische Welt steht nicht nur am Abgrund, die Hexen und Zauberer trauen sich aufgrund der täglichen Todesserangriffe nicht mehr aus dem Haus weil sie in ständiger Angst leben die nächsten Opfer eines hinterhältigen Angriffes zu werden" sagte Moody und blickte bitternst zu seiner Kollegin, die schweigsam neben ihm herlief. „Du hast Recht Moody! Dies beweist auch unser heutiger Außeneinsatz, zu diesem wir hinzugezogen wurde, nachdem herauskam, dass Todesser dem Städtchen dem Erdboden gleichmachten. Laut Zeugenaussagen war der Todesserangriff sehr langwierig gewesen. Bei Tageseinbruch stürmten sie das kleine Städtchen; versammelten alle Frauen und Kinder auf den Marktplatz und ermordete sie, die Männer trieben sie zusammen und nahmen sie mit in ihr neustes Quartier.

Die beiden Auroren liefen aus der dunklen Seitengasse hinaus auf die Straße, in diese vor wenigen Sekunden mit letzter Kraft apparierten, bevor die Todesser sie geschnappt und dem dunklen Lord ausgeliefert hätten. Auf der Straße herrschte statt des regen Treibens der Muggel, die verspätet zu ihrer Arbeit hetzen oder ihre Kinder in den Kindergarten brachten, eine angsteinflößende und unheimliche Stille. Am Straßenrand rann statt des üblichen Abwassers eine rote Flüssigkeit die Kanalisation herunter und auf dem Asphalt waren vermehrt große rote Flecken zu sehen.

Alarmiert zückten sich Moody und Dora ihre Zauberstäbe und gingen automatisch in Kampfstellung, sie erkannten sofort, dass es sich bei der roten Flüssigkeit um menschliches Blut handelt. Darauf war zu schließen, dass in den letzten Stunden etwas Grauenhaften passiert war und die Feinde wohlmöglich in einer dunklen Nische oder Seitengasse lauerten und auf die richtige Gelegenheit warteten.

Rücken an Rücken um sich gegenseitig Schutz zu geben überquerten die beiden Auroren die leergefegte Straße, lauschten auf jedes verdächtige Geräusch und beobachteten ihre Umgebung auf genauste, damit sie niemand von Hinten attackieren konnte.

Eine plötzliche Bewegung aus dem Augenwinkel ließ Moody sofort reagieren. Er wirbelte herum und richtete seinen Zauberstab auf die zusammengekrümmte Person, die soeben aus einer dunklen Nische vor ihnen getaumelt kam und sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Bei der Person handelte es sich um ein kleines Mädchen, dessen blaue Augen panisch umherhuschten und sich ängstlich nach Jemand bestimmtes umherblickten. Die Braunhaarige rutschte kraftlos an der kalten Hauswand herab, zog ihre dünnen Beine an ihren zittrigen Körper, dieser mit einem dünnen Nachthemd bedeckt war und verbarg ihr Gesicht zwischen Armen. Das Beben der Schultern vermittelte Dora und Moody, dass das Mädchen bitterlich weinte und mit ihren Kräften am Ende war. Sie musste in den letzten Stunden etwas Furchtbares erlebt und jemand Wichtiges verloren haben.

„Moody bitte gebe mir Rückendeckung" sagte Dora bestimmt zu ihrem Kameraden mit einem besorgten Blick zu dem braunhaarigen Mädchen. „Mir ist die gefährliche Atmosphäre, in dieser wir uns befinden bewusst, jedoch können wir die Kleine nicht schutzlos auf der Straße zurücklassen. Sie würde sonst den Todessern zum Opfer fallen. Das werde ich nicht zulassen, es sind schon zu viele Hexen und Zauberer in diesem Krieg gefallen Moody."

„Beeile dich aber Dora" sagte der Auror bestimmt und achtete auf jede kleinste Bewegung im Schatten, damit ihm nicht verborgen blieb. Mit einem Blickwechsel signalisierte er seiner Kameradin, dass sie jetzt die Chance nutzen musste das Mädchen aus der Gefahrenzone zu holen. Sofort wetzte Dora zum braunhaarigen Mädchen, dies noch immer bitterlich weinte, und kniete sich neben die Kleine.

„Du bist in Sicherheit meine Kleine" sprach Dora das Mädchen, erschrocken blickte die Braunhaarige auf und rückte verängstigt ein Stücken von der Hexe weg. „Wer bist du? Wo ist meine Mama?" fragte das Mädchen mit klarer Stimme und sah Dora aufmerksam an. „Ich weiß nicht wo deine Mama ist. Aber wenn du möchtest können wir sie zusammen suchen gehen meine Kleine" versprach Dora der Braunhaarige und reichte ihr ihre linke Hand, denn in der rechten Hand hielt sie noch immer ihren Zauberstab umklammert. 

„Ich bin Nymphadora Tonks, aber bitte nenne mich Dora" stellte sich die Aurorin dem kleinen Mädchen vor, die Braunhaarige blickte sie neugierig an und sagte: „Lily, ich bin Lily." „Lily bitte komm mit. Wir werden deine Mama zusammensuchen, aber dazu brauche ich dringendst dein Vertrauen und wir müssen von der Straße verschwinden, weil es momentan sehr gefährlich ist" sagte Dora ernst und sah das Mädchen flehend an. Lily stand mit zittrigen Beinen auf, hielt sich stützend an der Wand fest und stürzte im nächsten Moment zu Boden. Doch Dora war rechtzeitig zur Stelle und nahm das geschwächte Mädchen auf den Arm und eilte zu Moody zurück.

„Dank Moody du hast was gut bei mir" bedankte sich Dora und zusammen gelangten sie ohne weitere überraschenden Unterbrechungen ins Zaubereiministerium, in diesem der nächste Schock auf die beiden wartete.

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Kaum hatten die beiden Auroren, Dora mit dem verängstigten Mädchen im Arm, den Eingangsbereich des Zaubereiministeriums durchschritten erwartete sie ein grauenvoller Anblick, denn sie nicht so schnell vergessen würden. „Schließ deine Augen Lily" sagte die Aurorin geschockt zu der Kleinen, damit das Mädchen den grauenhaften Anblick erblicken musste und davon ein Trauma davontrug.

Überall im Eingangsbereich verteilt lagen ermordete und schwer verletzte Hexen und Zauberer am Boden. Die Schwerverletzten stöhnten schmerzhaft bei kleinen Bewegungen auf, jedoch versuchten sie sich aufzusetzen um aus der Schusslinie zu gelangen. Doch durch den vermehrten Einsatz des Folterfluches klaffte große tiefe Fleischwunden an den verschiedensten Stellen ihres Körpers; insbesondere die Hände und Beine waren betroffen, dies ihnen beschwerlicher machten eine einfache Bewegung auszuführen. Aber trotz der höllischen Schmerzen bissen sie tapfer die Zähne zusammen und robbten Stück für Stück im Schneckentempo an den sicheren Rand und aus der Schusslinie.

Doch die Gefallenen versperrte den Verletzten den Weg und starrten die mit panischen und glanzlosen Augen an, die panische Angst ums Überleben und die Zittern des gesamten Körpers während ihres Kampfes gegen die Todesser setzte wieder ein und erschwerte ihnen dadurch das Robben. Ein letztes Mal schluckten sie die aufsteigenden Tränen tapfer herunter um an den Rand des Eingangsbereich zu gelangen bevor die schwerverletzten Hexen und Zauberer schlussendlich zusammenbrachen.

Aber für die ermordeten Hexen und Zauberer kam jede Hilfe zu spät. Sie wurden von den Todessern trotz ihres starken Wiederstand niedergemetzelt und wie Dreck und Abschaum unbedeutend liegen gelassen. An den geschwundenen Körper der Gefallenen waren noch immer Spuren von dem Folterfluch und dem Todesfluch zu sehen. Manche Hexen und Zauberer hatten ihre Augen geschlossen und ihr Schicksal zu sterben hingenommen, andere jedoch hatten geweitete Augen in denen sich die Angst vor dem unvermeidlichen Todesfluch wiederspiegelte.

Aber sie wussten, dass sie ihr Bestes gegeben hatten um die Todesser aufzuhalten ins Ministerium zu gelangen. Und dies war den Ermordeten auch gelungen, denn unter den Gefallenen und Schwerverletzten befanden sich nicht nur Auroren aus dem Zaubereiministerium, sondern auch Todesser, die zu schwach für die ausgebildeten Auroren waren.

Dies war die einzig positive Nachricht des Tages!

Mache Todesser waren zwar schwer verletzt und konnten sich nicht mehr rühren, doch war ihr Kampfgeist noch nicht erloschen. Unter Schmerzen standen Voldemorts Gefolgsleute auf, suchten fieberhaft nach ihrem Zauberstab dieser weiter weg oder in ihrer Nähe lag, stolperten hin und hoben ihn in Windeseile auf um sich vor den Auroren verteidigen zu können. Dies war zumindest ihr Plan – aber die Wirklichkeit sah anders aus.

Seitdem die restlichen Todesser aus dem Ministerium geflüchtet waren und dem dunklen Lord ihrer Niederlage zu beichten, waren immer mehr Auroren von ihren Außeneinsätzen zurückgekehrt und fanden sich im Eingangsbereich ein um die verbliebenen Todesser in Gewahrsam zu nehmen. Dies ging schnell und ohne weitere Unterbrechungen seitens der Todesser. Sie waren zwar noch kampfbereit, aber bemerkten, dass sie gegen die Überzahl der eintreffenden Auroren keine Chance zur Flucht hatten und gaben auf. Lautstark fielen die Zauberstäbe der Schwarzmagier und Hexen auf den Boden und ein schwarzhaariger Zauber hob sie schnellst möglichst auf. So bekamen die Todesser keine Möglichkeit mehr einen Überraschungsangriff zu starben und die Traumatisierten erneut in Angst und Schrecken zu versetzen. Ihnen wurden die Hände mit magischen Ketten auf den Rücken geschnürt und mehrere Auroren führen die Gefangenen in die Kerker, bis sie sich vor dem Zaubereigarmot verantworten mussten.

Dadurch war die größte Gefahr einen weiteren Todesserangriff im Zaubereiministerium zu erwarten abgeschwächt, aber trotz allem herrschte im Eingangsbereich und in den übrigen Abteilungen ein totales Chaos. Durch diesen Angriff wurde erneut bestätigt, dass das Zaubereiministerium endlich einschreiten muss um die täglichen Todesserangriffe auf die Muggel, muggelstämmigen Hexen und Zauberer und Blutsverräter zu stoppen. Denn es wurde immer schlimmer und schlimmer!

Zwar waren bereits mehrere Auroren zum Außeneinsatz beordert worden; sie mussten in Zivil unter den Menschen in der Muggel- und Zaubererwelt für mehrere Monate leben und dabei darauf achten ob sich Jemand aus der Bevölkerung verdächtig benahm. Sollte sich dieser Verdacht gegen den Muggel und Zauberer oder die Hexe bestätigt haben musste die Zielperson festgenommen und zum Verhör auf eine Polizeistation oder ins Zaubereiministerium gebracht werden.

Aber um ausführlichere Auskundschaftungen und wichtige Beobachtungen mit speziell geschulten Auroren zu starten benötigten sie das Einverständnis des Zaubereiministers Cornelius Fudge. Jedoch wäre dies eine schwerwiegende und fast unmögliche Aufgabe – denn der Zaubereiminister ignorierte gekonnt die drohende Gefahr in der magischen Welt und konzentrierte sich lieber auf seine Karriere als Zaubereiminister!

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Dora bahnte sich einen Weg durch die Schwerverletzten und Gefallen hindurch zum Zaubereiminister, dieser soeben auf der Bildfläche erschien und das Chaos im Ministerium mit einem skeptischen Blick begutachtete. Sofort war der Aurorin bewusst, dass er sich ein eigenes Bild machte und Schlüsse daraus zog wie er nun weiter verfahren wollte. Moody folgte seiner Kollegin im sicheren Abstand da ihm der derzeitige Zaubereiminister Cornelius Fudge ein Dorn im Auge war, da er alles Mögliche unternahm um weiter aufzusteigen, aber nichts unternahm um die aussichtslose Situation in der magischen Welt durch beruhigende Worte und glaubhafte Versprechungen zu verbessern.

„Minister Fudge! Könnte ich einen kurzen Moment Ihre Zeit in Anspruch nehmen Minister Fudge?" wandte sich die selbstbewusste Hexe an den Blondhaarigen, dieser gerade an ihr in Richtung seines Büros vorbeirauschte um dem Anschein nach sich wieder seiner Arbeit zu widmen.

„Minister Fudge bitte hören Sie mich kurz an. Nicht nur die magische Welt steht am Rande eines großen Krieges, sondern auch die Hexen und Zauberer verlieren aufgrund unserer Untätigkeit ihr Vertrauen ins Zaubereiministerium! Sie fühlen sich von uns – insbesondere von Ihnen Minister Fudge – in den schweren und grausamen Zeiten alleine und im Stich gelassen. Muggelstämmige Hexen und Zauberer sowie Muggel werden von Reinblüter verachtet und von Todessern auf öffentlicher Straße hingerichtet und als Exempel liegengelassen. Durch die täglichen Angriffe demonstrieren die Todesser ihre Macht in der magischen Welt und verdeutlichen damit, dass ihre Anhängerzahl deutlich zunimmt und sie in Zukunft vor nichts mehr zurückschrecken werden" sagte sie mit kräftiger Stimme.

Sie erblickte ihren Kollegen Moody, dieser an ihre Seite trat und sie im Kampf für die Gerechtigkeit unterstützen wollte. Dies rechte sie ihm hoch an da sie wusste, dass Cornelius Fudge und Moody nicht besonders gut miteinander auskamen, dennoch riskierte er seinen Job um der traumatisierten, verängstigten und hilflosen Zauberergesellschaft zu helfen.

Der Zaubereiminister wandte sich Dora mit einem undurchdringlichen Blick zu und erkannte auf Anhieb, dass sie mit Alastor Moody, dem berüchtigtstem Auror der gesamten magischen Welt. Askaban verdankte ihm die meisten inhaftierten Schwerverbrecher, diese er in sehr heftigen Duellen besiegte und sie bis zur Gerichtsverhandlung ins Ministerium brachte bevor sie endgültig nach Askaban verfrachtet wurden.

Aus seiner langjährigen Erfahrung wusste Cornelius Fudge, dass Moody ein schwieriger Gegner war und er erst aufgab, wenn seine Forderungen erfüllt wurden. Deswegen musste er strategisch bei dieser Diskussion mit den beiden Auroren vorgehen um schnellst möglichst in sein heiliges Büro zurückzukehren. Jedoch wusste er nicht wie er dies am besten anstellen sollte, denn tief im Inneren verstand er bereits vorauf die beiden aus waren und er dies genehmigen musste. Denn sonst würden sie ihn nie in Ruhe lassen und dies würde auch kein gutes Licht auf ihn werfen.

„Minister Fudge wir müssen endlich in das grausame Geschehen in unserer Welt eingreifen und können nicht weiter tatenlos zusehen wie Frauen und Kinder ihr Zuhause verlieren und seitdem auf der Straße leben müssen. Kleinkinder und Teenager müssen die Ermordungen ihrer Eltern aus einem sicheren Versteck mitansehen und werden für ihr restliches Leben traumatisiert sein. Wollen Sie wirklich untätig dabei zusehen wie unserer Welt in den schwarzen Abgrund stützt und der dunkle Lord siegreich aus der Schlacht hervor geht? Denken Sie ernsthaft nur weil die Greenwood Drillinge und Harry Potter in 2 Wochen IN Hogwarts eingeschult werden bekommen wir eine Chance aus diesen düsteren Zeiten zu kommen? Wollen Sie wirklich das Schicksal der magischen Welt auf die Schultern der vier Kinder legen und dabei zusehen wie die Zauberwelt weiterhin im Chaos versinkt?" sagte der Auror bestimmt und wartete gespannt auf die Antwort des Zaubereiministers.

Cornelius Fudge atmete einmal tief durch bevor er zur Antwort ansetzte. Ihm war klar, dass er seine Worte weise wählen musste, denn dies war ein ernstes und schwieriges Thema. Dem Zaubereiminister war sich auch im Klaren darüber, dass sein vergangenes Handeln fehlerhaft und feige war. Doch der bloße Gedanke daran, dass der dunkle Lord wiedergekehrt war und die Todesser durch ihre täglichen Angriffe ihre Machtdemonstrationen erweiterten ließ ihm das Blut in den Adern erfrieren. Jedoch durfte er sich zukünftig nicht mehr von seiner Angst leiden lassen, sondern musste sich mit dem Auroren arrangieren und gezielt Team hinausschicken um sich eine bessere Bild in der magischen Welt machen zu können.

Doch bevor Cornelius Fudge zur Antwort ansetzten konnte wurde er von mehreren herbeieilendem Heilern aus dem St. Mungos Hospital unterbrochen. Sie trugen jeweils eine Trage in ihre Mitte trugen um die Schwerverletzten ins Krankenhaus zu transportieren und liefen gezielt auf das Chaos im Eingangsbereich zu. Dabei liefen sie zwischen den Auroren und dem Zaubereiminister durch um ans Ziel zu gelangen.

„Lassen Sie uns bitte durch!" rief ein schwarzhaariger Heiler mit konzentriertem Blick, augenblicklich wichen die Angesprochenen auseinander und starrten entsetzt den Heilern nach. Dora blickte kurz auf das Mädchen in ihrem Armen und eilte schnurstracks den Heilern nach. Auch Moody verstand, dass das Gespräch auf später verlegt werden musste und wandte sich an den Zaubereiminister.

„Wir müssen uns um die Schwerverletzten kümmern und nachdem sie soweit die medizinische Grundversorgung bekommen haben und ins Krankenhaus abtransportiert worden sind müssen sie eine Rede zu den heutigen Geschehnissen halten Minister Fudge und Ihre Vorstellungen wie sie weiter verfahren wollen. Jetzt können wir das Gespräch unmöglich weiterführen während andere ihren Verletzungen unterlegen" sagte er und eilte seiner Kollegin nach. Der Zaubereiminister fackelte nicht lange und eilte auch dem Auror nach um seine Hilfe anzubieten.

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Heute war im St. Mungos Hospital ein ganz normaler Tag wie sonst auch – zumindest dachten dies die Heilerinnen und Heiler sowie Ärzte als sie heute Morgen ihre Schicht antraten. Doch es sollte alles ganz anders kommen und schon bald würden sie mit den grausamen Konsequenzen eines Todesserangriffes konfrontiert werden und mussten live das Schrecken miterleben.

So erging es der halbblütigen Heilerin Amanda Brook, die seit 2 Jahren im St. Mungos Hospital tätig war und sehr gerne dort arbeitete. Sie lebte für ihren Beruf, denn Amanda hatte sich aufgrund familiärer Hintergründe für die Arbeit im Krankenhaus entschieden. Die junge lernfähige und hilfsbereite Schwarzhaarige wollte Menschen helfen und ihnen gute Ratschläge für Leben mitgeben, da sie in den letzten 27 Jahren Grausamkeiten und Traumatisierendes erleben musste. Aufgrund ihrer traumatisierenden Kindheit besuchte Amanda regelmäßig ihre Psychologin, die sie seit ihrem 10 Lebensjahr kannte und sie seitdem durch Leben begleitete.

Amanda kam mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend und einem dreckigen Lacken einer entlassenen Patientin aus dem Krankenzimmer als sie plötzlich ein grelles weißes Licht blendete. Das weiße Licht verbreitete sich über den gesamten Krankenflur sodass jeder Pfleger und Heiler seine Arbeit ruhen ließ um nachzusehen woher dieses Phänomen kam.

Kaum standen alle auf dem Flur erstarrten sie regelrecht, weil sie nicht fassen konnten welches wichtige Symbol im grellen Licht erschien. In dem weißen Licht erschien das Königswappen der Familie Greenwood, die vor 1.000 Jahren die magische Welt regierten und im entschiedenen Kampf lieber ihre edle Blutlinie retten anstatt den Hexen und Zauberer vor dem Tod zu bewahren.

Das königliche Wappen zeigte ein großes Schild, dies mit einem grünen Muster vertiert war. Davor schlängelte sich anmutig eine lange grün schimmernde Königsschlange, die ihren Kopf leicht gebeugt hielt und auf deren Haupt eine strahlende goldene Kröne war. Um die Königsschlange und das Schild leuchteten grün schimmernde Blätter, die sich in verschiedene Richtungen zogen.

Doch während das königliche Wappen im grellen Licht erstrahlte ertönte plötzlich eine männliche ernste Stimme und teilte den Pflegern, Heilern und Ärzten folgende Nachricht mit: „Todesser sind ins Zaubereiministerium eingedrungen und haben viele Auroren, Frauen und Kinder lebensgefährlich verletzt und ermordet. Wir erbitten schnellst möglichst Ihre Hilfe um die Schwerverletzten erst zu versorgen und sie danach ins St. Mungos Hospital einliefern zu lassen."

Das grelle Licht verschwand und allem war klar: Die königliche Zaubererfamilie Greenwood war in die magische Welt zurückgekehrt und existierte seither im Verborgenem.

Doch dies war Zweitranig!

Kaum war das grelle Licht verschwunden erklang eine dunkle schwere Klingel, dieser allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter signalisierte, dass sie sich im Eingangsbereich sammeln sollte und auf weitere Anweisungen des Krankenhausdirektor zu warten. Sofort ließen alle Heiler und Pfleger ihre Arbeitsutensilien fallen und strömten in Mengen zu den Fahrstühlen, die sie in die unterste Etage brachte. Da die Fahrstühle bereits überfüllt waren rasten die letzten Ankömmlinge die Treppe herunter, unter ihnen befand sich eine geschockte Amanda die den ersten Schock noch verdauen musste.

Die Schwarzhaarige zwängte sich zusammen mir ihren Kollegen in die vorderste Reihe um die Ansprache des Krankenhausdirektors klar und deutlich mitanhören zu können damit sie danach als einer der Ersten ins Zaubereiministerium apparieren konnte. Amanda ahnte Schlimmes, sie hatte bereits eine gewisse Vorahnung welche Grauen auf sie im Ministerium auf sie warten würden und doch musste sie sich an die protokollierten Anweisungen halten, wenn sie ihren Einsatzort erreichten.

„Wisst ihr weshalb wir unsere Arbeiten unterbrechen mussten? Wir müssen doch die Schwerverletzten behandelt bevor sie ihr Zustand verschlimmert und sie wohlmöglich an ihrem Verletzten sterben?" fragte ein Blondhaarige seinen Kollegen, dieser ihn kopfschüttelnd anblickte. „Darauf kann ich dir keine Antwort geben, da ich bis eben in meine Arbeit vertieft war bevor der Alarm ausgelöst wurde und wir uns hier versammeln sollten" antwortete der Pfleger emotionslos und wandte sich dem Geschehen auf der Tribüne vor ihnen zu.

„Ist es wirklich wahr, dass Todesser ins Zaubereiministerium eingedrungen sind und sie viele Auroren ermordet und schwerverletzt haben? Wie kamen dieser Abschaum unbemerkt an den geschulten Auroren vorbei und auf was hatten sie es abgesehen? Was wollten die Todesser im Ministerium? Etwa die mysteriöse Fallakte der Greenwoods, deren Leichen bis heute noch nicht gefunden worden?" spekulierte ein Heiler und ahnte nicht, dass er soeben voll ins Schwarze getroffen hatte.

„Pah die Greenwoods – diese reinblütige Familie hat bereits genügend Unheil über die magische Welt gebracht und sollte systematisch ausgelöscht werden bis die letzten Nachkommen von Brandon Slytherin ins Jenseits verfrachtet worden ist" sagte ein blondhaariger Heiler verachtend und in seinen Augen spiegelte sich der Hass auf die königliche Familie wieder. Er wusste aus Berichten seiner Großeltern und Eltern, dass die Greenwoods eine grausame und skrupellose reinblütige Familie war, die nach den Leben anderer trachtete und dem dunklen Lord treu ergeben waren um noch mehr Macht zu erlangen.

Der braunhaarige Direktor beobachtete die unsittlichen Gesprächthema seiner Mitarbeiter und wurde immer wütender. Er verstand das Misstrauen gegenüber der königlichen Zaubererfamilie Greenwood, jedoch mussten sie sich jetzt auf die Schwerverletzten im Ministerium konzentrieren, die dringend ihre Hilfe benötigten sonst würden die Hexen und Zauberer ihren Verletzten unterlegen und dadurch gab es weitere Todesopfer in diesem Krieg zu beklagen. Und dies durfte nicht passieren!

„Hören Sie gefälligst auf sich so zu benehmen während im Ministerium schwerverletzte Hexen und Zauberer auf unserer medizinischen Erstversorgung und eventuelle Einlieferung ins Krankenhaus warten und um ihr Leben bangen müssen veranstalten Sie eine gerechte und sinnlose Diskussion" begann der Direktor seine Rede aufgebracht und einen Moment später bekam er die volle Aufmerksamkeit aller Heiler, Pfleger und Ärzte.

„Mir ist durchaus Ihr Misstrauen gegen die verräterischen Greenwoods bewusst und Ihre Vorahnung mit dem Todesserangriff auf das Zaubereiministerium kann ich Ihnen bestätigen, dass dies die erschreckende Wahrheit ist. Deswegen verlange ich von Ihnen Ihre volle Konzentration und Aufmerksamkeit um vor Ort die Schwerverletzten und Leichtverletzten zu trennen, damit wir die ersten Patienten ins Krankenhaus befördern können. Gehen Sie bitte an die Arbeit und geben Ihr Bestes!"

Sofort begann sich die Ansammlung langsam aufzulösen und die ersten Heiler und Pfleger verließen das Krankenhaus und apparierten an den Haupteingang des Zaubereiministeriums. Dort erwartete sie ein Bild des Grauen. Auf den Straßen lagen ermordete Frauen und Kinder, deren Glieder ausgestreckt und die Augen panisch geweitet waren. Ihnen war bewusst gewesen, dass dies ihr Ende war und trotz dessen spiegelte sich die panische Angst in ihren Augen wieder.

Amanda fand es fürchterlich, dass unschuldige Frauen und Kinder Opfer des Krieges wurden und der Zaubereiminister bis jetzt nur teilnahmslos dabei zusah wie die magische Welt zu Grunde ging. Innerlich rief sich die Schwarzhaarige zu Ruhe, denn ihre Wut jetzt freien Lauf zu lassen war falsch. Dies musste warten. Jetzt zählten die schwerverletzten Hexen und Zauberer im Ministerium, die dringendst ihre Hilfe benötigten.

Zusammen mit ihren Kollegen durchquerte sie den Eingangsbereich und ließ sich neben dem ersten Schwerverletzten nieder, um abzuchecken ob seine zugefügten Verletzungen lebensbedrohlich oder im Ministerium erstversorgt werden konnte. Der Zauberer röchelte schwer und mehrfach spuckte er Blut auf den Boden, seine Arme und Beine wiesen gefährliche Verbrennungen, von denen sich bereits einige entzündet hatten und dies zu einer lebensbedrohlichen Situation machte.

„Dieser Zauberer muss augenblicklich ins St. Mungos Hospital gebracht werden!" rief Amanda zwei Heiler zu, die mit einer Krankenliege in ihrer Nähe standen und sofort zu ihr herübergeilt kamen als sie sie hörten. Doch beim Anblick des Schwerverletzen stockten die Heiler und erstarrten regelrecht.

„Dieser Zauberer kann verregen! Er ist ein Anhänger Voldemorts! Todesser verdienen unsere erstklassige Hilfe nicht. Dieser Abschaum ist schuld, dass heute so viele angesehene und gute Auroren ihr Leben lassen mussten."

„Amanda er hat Recht! Schau dir den linken Unterarm des Zauberers an, dort ist deutlich das schwarze Mal zu sehen!" verdeutlichte der andere Heiler seine Abneigung gegen den Schwerverletzten und blickte verachtend auf den inzwischen Bewusstlosen herab, dieser an der Kippe stand.

Vorsichtig betrachtete Amanda den linken Unterarm des Zauberers und tatsächlich! Auf seinem Arm stach deutlich das pechschwarze Todessermal hervor, dies sich leuchtend von der blassen Haut abhob. Ihre Kollegen hatten Recht – sie hatte es mit einem Todesser zu tun!

Bilder aus längst vergangener Zeit tauchten vor ihrem inneren Auge auf und die Schwarzhaarige versuchte durch Atemübungen sich zu beruhigen, dies ihr auch nach einiger Zeit gelang und sie sich wieder ihre Aufgaben zu widmen.

„Ihr habt Recht! Wir haben es mit einem Todesser zu tun, aber um diesen Mörder vor das Zaubergarmot zu verurteilen um ihn danach lebenslang nach Askaban zu verfrachten muss er von uns medizinisch versorgt und ins St. Mungos Hospital eingeliefert werden" klärte Amanda ihre Kollegen auf und blickte die beiden fordernd an.

Nach einigen Murren und weiteren Beleidigungen gegen den Todesser hievten die beiden Heiler den Schwerverletzten auf die Krankenwiege. Zu weit hoben die Heiler die Wiege hochwaren, sie im Inbegriff ins Hospital zurückzukehren als der Todesser plötzlich seine Augen öffnete und Amanda direkt in die Augen sah.

Seine schwarzen Augen fixierten die junge Hexe und er murmelte: „Danke Ihnen, dass Sie mir, Abraxas Malfoy, trotz meines Todesserdasein helfen. Wenn Sie in Zukunft irgendwann meine Hilfe benötigen, getrauen Sie sich nach mir zu rufen und ich werde an Ihre Seite kämpfen bis zu meinem erbärmlichen Tod."

„Lass Amanda in Ruhe, du dreckiger Todesser!" sagte ein Heiler verachtet und schlug Abraxas mitten ins Gesicht sodass sein Kopf nach links flog und der Zauberer erneut in eine tiefe Bewusstlosigkeit verlief.

Die Schwarzhaarige erstarrte regelrecht und konnte es nicht glauben, dass der schwarzhaarige Todesser der seit Jahren tot geglaubte Abraxas Malfoy sein sollte. Doch mit einem Vielsafttrank wäre die Verwandlung in einen anderen Zauberer möglich und Abraxas Malfoy hätte für mehrere Jahrzehnte seinen Tod vortäuschen.

Doch die entscheidende Frage war – was war in der Vergangenheit vorgefallen, dass Abraxas Malfoy seinen Tod vortäuschen musste und wer wusste alles, dass der vermeintliche Tode noch unter den Leben weilte? Schwebte er etwa in Lebensgefahr und wurde sie sich ebenfalls in Gefahr bringen, wenn sie ihn bei sich zuhause gesund pflegen würde?

Amanda fiel in diesem Moment eine Entscheidung, die sie in den schwarzen Abgrund stürzten würde und gleichzeitig waren Abraxas erbitterliche Feinde, die dem Reinblüter seit Jahren ununterbrochen verfolgten, von nun an auch hinter ihr her. Doch dies war der Schwarzhaarige bewusst und dennoch wollte sie dem Reinblüter helfen aus der aussichtlosen Situation hinaus zu gelangen und wieder ein friedliches Leben in der magischen Welt führen zu können.

„Halt wartet!" rief Amanda ihren Kollegen alamiert nach, „kümmert ihr euch um die anderen Schwerverletzten, die noch zu versorgen sind. Ich werde mich um diesen Todesser kümmern."

„Hast du den Verstand verloren Amanda?" fuhr ein Heiler sie aufgebracht an und sah sie verständnislos an. „Du hast soeben erfahren wer dieser Drecksack ist und möchtest ihm nun zur Flucht verhelfen damit er weiter morden kann. Das werde ich auf gar keinen Fall zulassen."

Mit einem verächtlichen Blick ließ der Heiler die Krankenwiege mit einem lauten Krach zu Boden fallen, zückte seinen Zauberstab und richtete diesen gezielt auf die Schwarzhaarige, die ihren Kollegen erstarrt anblickte und sich nicht bewegen konnte. Der andere Heiler stand mit einem gefährlichen Grinsen daneben und schien die ausweglose Situation zu genießen.

„CRUCIO!"

der Folterfluch traf sie unvorbereitet, sie knallte hart mit dem Körper krampfend auf dem Boden auf. Sie biss sich selbst auf die Zunge, um keine Schmerzenslaute von sich zu geben, um ihren hasserfüllten Kollegen nicht die Genugtuung ihres Leidens zu geben. Nach einiger Zeit kostete sie den metallischen Geschmack ihres eigenen Blutes. Ihre Adern pulsierten schmerzhaft, als würden sie Feuer hindurch pumpen und ihr Magen rebellierte. Es fühlte sich an als würde ihr die Haut abgezogen, die Knochen gebrochen und das Herz zerrissen werden, bis es abrupt aufhörte.

Schwer atmend richtete sich Amanda auf, verängstigt und mit schimmernden Tränen in den Augen blickte sie ihren lachenden Kollegen an, die verachtungsvoll ihren Blick erwiderten.

„Die anderen hatten Recht! Du bist eine Schande für deine Familie! Ein Glück, dass sie einen gnadenvollen Tod erleiden mussten um nicht mitanzusehen welches Monstrum ihre Tochter in den vergangenen Jahren geworden ist."

Trotz der höllischen Schmerzen des Folterfluches blickte Amanda auf Abraxas Malfoy, bei diesem der Vielsafttrank langsam seine Wirkung verlor. Denn die ersten blonde Haare kamen zum Vorschein. Da wurde der halbblütigen Hexe bewusst, dass sie zusammen mit dem Zauberer aus dem Ministerium fliehen musste damit ihn niemand erkannte.

Schnell schnappte sie sich die Krankenwiege, murmelte ein wingardium leviosa und rannte regelrecht aus dem Zaubereiministerium, nicht wissend, dass das ganze Szenario beobachtet wurde, der bald in Erscheinung treten würde da er sich gemeinsam mit dem Reinblüter auf der Flucht vor ihren Feinden befand.

Astoria war sich klar, dass sie mit der Flucht aus dem Ministerium und der Rettung eines Todessers sich das Zaubereiministerium gegen sie wenden und jagen würde. Doch dies war der Schwarzhaarige egal.

Die Zaubererwelt war keim sicherer Ort mehr; er war kein Ort mehr an diesem man seine magischen Talente frei entfalten und erweitern konnte, er war zu einem grauenhaften Ort geworden an diesem Gewalt und Macht an der Spitze standen.

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Death Vamp


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