Kapitel 27

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, war Vince schon zur neuen Arbeit gefahren. Joon packte noch seine Tasche und Julien besetzte das Bad. Ich zog mir also erst einmal etwas vernünftiges an, bevor ich zu Joon ging und meine Hilfe beim packen anbot.
Wir packten also gemeinsam weiter und man merkte, ohne mich hätte der gute einiges vergessen...
Nach ca 20 Minuten erschien Juliens Kopf dann in der Badezimmertür. "Ähm. Guten Morgen, Mia... sag mal... könntest du mir wohl ein T-Shirt bringen?" Bittete dieser Idiot. War das sein Ernst? Naja. Ich ging also in sein Zimmer und öffnete den Kleiderschrank. Gerade als ich ein hübsches Shirt ausgesucht hatte, meldete sich mein Handy. Ich rief also erst die Nachricht ab, wobei ich mich in Jus weichen Stuhl setzte.
Die Nachricht war von Anna...

A: Mia... ich wollte mich wegen letztens endschuldigen. Ich war noch ziemlich gestresst, wegen der Uni. Aber... wo bist du überhaupt?

Vielleicht meinte sie die Endschuldigung ja wirklich ernst. Aber was wenn nicht... hatte sie echt so viel Stress wegen den Prüfungen gehabt. "Mia?" Hörte man Julien aus dem Bad rufen! "Mein Shirt!!!"
Mist! Das hatte ich ganz vergessen! Wo hatte ich das noch einmal liegen gelassen? Auf dem Bett? Noch im Schrank? Auf dem Boden?
Nein, da lag es, mitten auf dem Tisch. Ich lief damit schnell aus dem Zimmer und reichte das Shirt ins Bad. Ju nahm es dankend an, doch ich bekam gar nicht mehr so viel mit. Meine Gedanken hingen an Annas Nachricht. Erst jetzt merkte ich, wie sie mir fehlte. Meine Augen füllten sich nach und nach mit Tränen, ich kramte mein Handy aus der Hosentasche, entsperrte es und öffnete die Galerie. Ich suchte nach einem Foto. Einem ganz bestimmten Foto. Dann hatte ich es gefunden. Anna und ich.

"Hey, Mia! Lass uns mal ein Foto machen!"
Wir stellten uns hintereinander und ich legte meinen Kopf leicht auf Annas Schulter ab. Dann schoss sie das Foto. Es war ein wunderbarer Moment. Anna und ich... Wir waren immer beste Freundinnen gewesen. Früher hatten wir alles zusammen gemacht, hatten Spaß und haben immer gelacht...

Und jetzt? Über meine Wangen liefen Tränen. Anna war meine beste Freundin. Wir kannten uns seit der 5. Klasse, jetzt wollten wir zusammen ziehen und hatten uns doch auseinander gelebt. Oder auseinander geliebt? Ich mochte denjenigen, den sie eben nicht mochte. Ja, ich mochte Julien sehr. Oder vielleicht doch schon mehr, als das? Mehr als nur mögen? Seit dem ich bei ihm wohnte, hatte ich ihn erst so richtig kennengelernt. Seine romantische, süße, eben seine persönliche Seite kennen gelernt und gemerkt, wie sehr ich schon an ihm hing...

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