Kapitel 17
Vorher: "Weißt du denn auch, ob er das alles nicht nur vortäuscht?! Weißt du wie er privat so ist?" "Weißt du was? Ich werde es einfach selbst heraus finden!"
Wütend stampfte ich in mein Zimmer und knallte die Tür zu!
Ich konnte es nicht fassen, dass Anna, meine beste Freundin, sich so gegen mich stellte! Aufgebracht packte ich ein paar meiner Anziehsachen, mein Zeug aus dem Bad und mein Handy in einen großen Rucksack, zog meine Schuhe an und verschwand mit meinem Longboard nach draußen. Vor der Tür atmete ich die kühle, morgendliche Luft ein. Tränen liefen über meine Wangen, so sehr hatte mich Anna mit ihren Worten verletzt. Langsam fing ich an, auf meinem Longboard in Richtung der Domplatte zu fahren. Dort angekommen setzte ich mich auf eine Bank und beobachtete die wenigen Tauben, die sich bei den Temperaturen auf der Straße aufhielten. Mir war eiskalt, aber erstmal würde ich nicht zu Anna gehen. Da kam mir eine Idee! Anstatt hier fast zu erfrieren könnte ich auch einfach zum Hauptbahnhof gehen und mich dort unterstellen. Das tat ich auch und bummelte ein bisschen durch den ein oder anderen Laden, wobei mir auffiel, dass ich mein Geld vergessen hatte. Na toll! Genervt von allem setzte ich mich auf eine Bank und scrollte auf meinem Handy herum. Da legte mir jemand seine Hand auf die Schulter. Ich drehte mich überrascht um und vor mir stand... Julien!
"Hey! Was machst du denn hier?" Begrüßte er mich, doch ich winkte nur ab und fragte ihn das gleiche.
."Ich lasse jetzt mein Tatoo bei der lieben Anna erweitern. Möchtest du... vielleicht mitkommen?"
"Ich?"
"Ja, du! Ich bräuchte ja auch noch wen, der ein bisschen aufnimmt. Aber auch so, es würde mich einfach freuen. Und... nochmal danke, wegen gestern. Ich hab mich einfach total deswegen hängen lassen..."
"Ach, kein Ding! Das habe ich doch gern gemacht. Ich selbst kenne das Gefühl nur zu gut... und klar, gerne komme ich mit. Aber.. wie weit ist das denn weg, dass du mit dem Zug fahren musst?"
"Es ist in Aachen!" Kicherte Julien.
Etwas Ungläubig starrte ich ihn an, aber seinem Blick nach zu urteilen, meinte er es toternst. "Äh. Ja..." Stammelte ich "da gäbe es nur ein Problem. Ich hab mein Geld zuhause vergessen." Amüsiert sah Ju mich an. So ein Schwachkopf! "Kein Problem. Ich bezahle, das ist das mindeste, was ich dir schulde!" Schlug Julien vor.
"Du schuldest mir überhaupt nichts, und überhaupt..." Weiter kam ich nicht.
Ju hatte mir seinen Zeigefinger auf die Lippen gelegt und machte leise: "Psst."
Er ging schnurstracks zum Automaten und zog ein Ticket für mich, drückte mur es in die Hand und wir beide setzten uns in den nächsten Zug, der in Richtung Aachen fuhr. Während der Fahrt erzählte Ju, dass er wohl früher in Aachen gewohnt hatte, als er noch bei seinen Eltern lebte. Wir redeten noch ein bisschen weiter und auch ich erzählte etwas aus meiner Kindheit. ZB. Wie doof ich mich angestellt hatte, als ich mir vor 10 Jahren den Arm gebrochen hatte...
In Aachen angekommen fuhren wir mit meinem Board, mal wieder zusammen, bis zu dem Tattoo- Laden Monsters and Sweets. Er war hübsch eingerichtet und die Frau, die auch Anna hieß, ließ Ju gleich durch ins Zimmer, wo er tattoowiert werden sollte. Mir fiel auf, dass wir ganz alleine waren, also fragte ich, ob der Laden wohl nicht so gut lief. Anna lachte nur auf und meinte: "Doch! Es läuft super. Aber wer weiß, was das hier für ein Chaos wäre, wenn Ju immer an einem normalen Tag kommen würde! Heute hätte der Laden gar nicht auf! Ju bekommt immer eine Extra-Wurst!" Ich grinste Julien und Anna bespaßt an und sah dann zu, wie Ju sich tattoowieren ließ. Anna machte es sehr professionell und ich nahm auch ein bisschen auf. Ab und zu war es sehr amüsant, in Juliens Gesicht zu sehen. Ab und zu verzog er es oder "versteckte sich vor dem Schmerz". Dann hielt er aber meistens nur den Kopf unter den Tisch und Anna meckerte dann, er solle sich nicht so anstellen. Natürlich alles nicht ernst gemeint. Als Ju fertig war, fragte er mich noch etwas: "Mia, du wolltest doch auch mal ein Tattoo. Wie wärs, könntest du doch jetzt machen. "
"Äh. Jetzt? Also... wenn... wenn du meinst. Ja, eigentlich keine schlechte Idee." Ich suchte mir ein Motiv aus und legte mich auf dieses Bett. Das Gefühl am Anfang, als Anna alles vorbereitete, war, als wäre man beim Arzt und würde gleich eine Spritze bekommen. Das alles wurde aber auch nicht besser, als Ju dann meinte, der Schmerz würde sich wie Messerstiche anfühlen.
Als Anna dann stach, tat es schon ziemlich weh und Ju der Idiot, strich mir über die Schläfen, was ich so gar nicht haben konnte. Ich bekam dann immer eine Gänsehaut...
Dann war das Tattoo fertig. Es sah schon ziemlich cool aus, aber die Stelle tat auch noch ein bisschen weh. Ju und ich verabschiedeten uns von Anna und verließen den kleinen Laden. Danach schlenderten wir noch ein bisschen durch Aachens Straßen, bis Julien vor einer Tür stehen blieb...
Heute mal ein etwas längeres Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen. Lasst mir doch mal einen Kommentar da, wie ihr die Geschichte so findet.
Eure Leona <3
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