4. In Love

Ich fühlte mich wohl unter all den Menschen zu sein. Es war anders als die Partys zu denen mich Liam sonst mitnahm. Als erstes setzte ich mich auf die cognacfarbene, lederne Couch. Seitdem die ganze Sache mit der Welt passiert ist, nehme ich die einzelnen Dinge viel intensiver wahr, wie eben auch das Einsinken des Couchpolsters.
Ich trank ein paar Schlücke aus meinem Becher mit Pepsi, bevor ich mich zurück lehnte, die Augen schloss und den Gesprächen um mich herum lauschte. An der einen Ecke hörte ich etwas von einer brandneuen Chanel-Kollektion, an der anderen etwas über diesen Slenderman-Mythos und an wieder einer anderen wurde über die Avengers gesprochen. Viele denken, sie wären verschwunden oder tot. Manche denken sie sind noch irgendwo da draußen und planen etwas. Es war schön zu hören, dass wir das einzige Thema sind, dass mit Hoffnung in Verbindung gesetzt wird, denn heute hört man nur noch selten etwas, was den anderen Menschen Hoffnung bereitet und sie nach vorne schauen lässt.
Ich spürte, wie sich die Couch-Seite neben mir senkte.
„Hey Süße, guck mal wer sich wieder raus traut!", sagte Liam grinsend und ich blickte neben ihn. Dort standen Max, Bryce und ein etwas älterer Junge, den ich nicht kannte.
„Das ist Finn! Ich kenn ihn von nem Ausflug", meinte Liam schnell, als ich anfing den Kerl zu mustern.
Er war ungefähr so groß wie Liam, hatte braune Augen und braunes Haar, welches ihm locker ins Gesicht fiel. „Und du bist also Leona, huh? Du siehst echt so gut aus wie Liam beschrieben hat", meinte Finn über die Musik hinweg.
Ich stutzte. Warum sollte Liam mit anderen über mich sprechen. Er hätte uns auch gleich vorstellen können.
„Danke", sagte ich kurz. Dann wurde es für einen Moment still. Schließlich räusperte ich mich und fragte Liam ob ich mal kurz mit ihm sprechen könnte.
Als wir draußen waren, fragte er mich, was los wäre. „Ich mag ihn nicht", teilte ich ihm schließlich mit.
„Wen? Finn? Er ist okay, wirklich, nur ein kleiner Schleimer. Plus, er ist besoffen."
„Nein das meine ich nicht, er guckt so, so..„
„Leona, du kannst nicht immer Leute verurteilen, die nichts getan haben", meinte er leicht genervt.
„Ich hab doch nur so ein Gefühl. Du bist anders, seit die wieder hier sind!", versuchte ich mich zu rechtfertigen.
„Die sind immer noch meine Freunde." Liam kam auf mich zu, legte seine Hände an meine Taille und hob mich hoch, sodass ich auf dem Geländer der Terrasse saß und ihn verlegen ansah.
„Hey, ich bin ich, okay? Ich liebe dich, und das weißt du",meinte er leise.
„Ich weiß, aber trotzdem...Ich hol mir kurz was zu trinken", sagte ich und küsste ihn auf die Wange.
Damit stieß ich mich ab und ging an Liam vorbei ins Haus um mir ein Getränk zu holen. Ich drückte mich zwischen den Leuten durch bis ich zur Bar kam. Plötzlich fühlte ich jedoch zwei große Hände, die sich um meinen Körper schlungen und mich in die Seite pickten, woraufhin ich zusammen zuckte und leicht quietschte. Ich nahm an, dass es Liam war, aber als ich mich umdrehte blickte ich in die Augen von Finn.
„Hey!", grinste er.
„Uhm, hey!", sagte ich und wandte mich aus seinem Griff. „Was machst du hier? Suchst du Liam?"
„Ja, weißt du wo er ist?" meinte er schon wieder grinsend.
„Ich äh...", begann ich, doch ich wurde von Liam unterbrochen, der einen Arm um meine Taille legte und mich auf die Wange küsste.
„Da bist du ja!" grinste er und wendete sich Finn zu. „Was gibts Finn?"
„Ich schreibe dir später", damit nahm er seinen Drink von der Theke und verschwand wieder in der Menge. Liam zuckte die Schultern und wandte sich mir zu.
„Hey, ich ähm würde gerne nach Hause. Können wir gehen?" fragte ich, denn ich fühlte mich merkwürdig.
„Ist okay, Babe."
„Nenn mich nicht so!", sagte ich schmollend und schlug ihm leicht auf die Schulter. Dafür quittierte ich jedoch nur ein Grinsen von ihm, während er schonmal vorging.
Als wir draußen ankamen, stand ein schwarzes Motorrad direkt auf der anderen Straßenseite. Ich blieb stehen und sah skeptisch zu Liam, welcher nur die Schultern zuckte und meine Hand nahm. Wir waren kurz davor ins Auto zu steigen, als jemand meinen Namen rief.
„Hey Leona!"
Ich blieb stehen und verdrehte die Augen. Das kann doch wohl nicht wahr sein. Ich drehte mich um und verschränkte die Arme.
„Was machst du hier? Spionierst du mir nach?!", fragte ich wütend und ging auf Dylan zu.
„Was? Nein...Ja, aber nur weil ich nicht will, dass du dich hier in Queens rumtreibst. Hier ist es gefährlich", versuchte er auf mich einzureden. Das gab mir einen Stich ins Herz. Es ist zwar schon lange her, dass Peter verstorben ist, aber die Wunde würde niemals heilen.
„Ja ich weiß, deshalb ist Liam dabei!" erwiderte ich.
„Seit wann denn du und Liam?! Du hast ihn gehasst seit ich denken kann! Liam ich schwöre, wenn du sie angefasst hast bist du tot." Für den letzten Satz ging er einige Schritte auf Liam zu, doch ich trat dazwischen.
„Er war in den letzten Monaten immerhin da! Im Gegensatz zu dir! Ich mag ihn wirklich sehr gerne und mich interessiert es absolut nicht, was du darüber denkst!", schrie ich ihn an.
Es war ruhig. Nur die leise Melodie und der Beat der Musik waren im Hintergrund zu hören. Sowie die entfernten Autobahn-Geräusche.
„Und wenn du mich entschuldigst fahre ich jetzt mit Liam nach Hause", durchbrach ich die Stille. „Oh nein wirst du nicht! Tasha hat gesagt, ich soll dich nach Hause bringen!", sagte nun Dylan.
Ich musste lachen.
„Du bist nicht mal von alleine gekommen! Wow! Du bist so ein toller Bruder! Und seit wann lässt du dir sagen, was du machen sollst?", damit drehte ich mich kopfschüttelnd um und ließ mich auf den Beifahrersitz neben Liam fallen, welcher kurz zögerte, bevor er losfuhr.
„Hey, was war das gerade?" „Hat man das nicht hören können?", fragte ich genervt.
„Sorry. Wie gehts dir?"
„Prima!" erwiderte ich.
„Ok tut mir Leid, ich will da jetzt nicht drüber reden", meinte ich und schaute ihn von der Seite an. „Ist ja ok", sagte er und legte seinen Blick kurz von der Straße und schaute mich sanft an. Ich musste lächeln.
Bei ihm angekommen, wollte er sich auf die Couch legen, aber ich sagte ich könne auch dort schlafen.
„Nein! Dann schlafen wir halt in einem Bett.. wenn das okay für dich ist?"
„Kein Problem", grinste ich schelmisch und wir mussten lachen.
„Hast du was zum umziehen?", kam es dann von Liam.
„Ou stimmt.."
„Kannst ein T-Shirt von mir haben, hier!", sagte er und sah ziemlich müde aus, als er zum Schrank schlenderte und ein schwarzes T-Shirt rausfischte.
Während ich ins Bad verschwand, hatte er sein Hemd ausgezogen, was ich durch den zwei Zentimeter breiten Türspalt beobachten konnte. Das Mondlicht betonte seine Rückenmuskeln. Ich grinste, während ich mir auf die Unterlippe biss und zog alles bis auf meine Unterwäsche aus. Dann zog ich das T-Shirt über, was mir bis knapp übers Knie reichte.
Als ich wieder aus dem Bad kam, stand Liam nur in Boxershorts, mit verwuschelten Haaren und mit dem Rücken zu mir vor dem Bett, welches links neben dem großen Fenster stand. Er sah so gut dabei aus, obwohl er...nichts machte. Sein Körper wurde von dem Mondlicht angestrahlt und warf ein weißes Licht in das dunkle Zimmer.
Er tippte irgendwas an seinem Handy, doch ich räusperte mich einmal, wodurch er seinen Kopf in meine Richtung drehte und mich mit hochgezogenen Augenbrauen musterte. Ich spürte die Hitze in meinen Wangen aufsteigen und verschränkte die Arme vor der Brust.
Liam grinste, legte sich ins Bett und machte Platz für mich. Ich spürte, wie er mich von hinten umarmte und seine Brust an meinem Rücken lag, was aber ganz normal war, denn seitdem wir zusammen sind, schlafe ich ab und zu mal bei ihm.
Dann schlief ich auch schon ein, denn ich konnte diesen ganzen Stress mit meiner Familie wirklich nicht ab.
Ein Glück war Liam's Vater auch auf Geschäftsreise, also war er nicht zu Hause.


Was denkt ihr? Passen die beiden gut zusammen?😬👏👏👏

PS: Kurz damit es alle checken, sry dass das so unklar war aber sie ist jetzt 18 Jahre alt und äh ja wegen diesen 5 Jahren y'know. Ich hab das ein bissle anders gemacht als im Film.

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