17. Wie jetzt?!
"Bist du sicher, dass du gehen willst?" fragte mich mein Vater zum zehnten Mal. „Ja Dad! Ich bin mir sicher, dass ich diesen Abend nicht verpassen will!" antwortete ich genervt. "Wirklich ?" "Oh mein Gott Dad! Mir geht es gut, okay?! Ich werde da hin gehen! Notfalls zu Fuß!" Man, regt das auf! "Gut, tu dir keinen Zwang an!" War das letzte was er sagte und ging.
„Ich freue mich so!", quietschte Joana in einer unvorstellbaren Lautstärke von links. „Ja, oh mein Gott! Das wird der Hammer!!", schrie Tess von der anderen Seite über mich hinweg. Wir saßen noch in Happys Mercedes und wurden zur Schule gefahren. Ich schaute gerade auf die Uhr, sie blinkte kurz auf und zeigte dann die Zeit: 20:37 Uhr. Ich wurde immer nervöser. Noch nie war ich auf einer Party, geschweige denn auf einem Ball. Die Uhr blinkte erneut, aber dieses Mal nicht um die Zeit zu zeigen, sondern um mir einen Anruf zu melden. Es war Natasha, doch ich wollte heute Abend eigentlich nichts mit der Arbeit zu tun haben. Heute Abend wollte ich nur feiern! Daher drückte ich den Anruf weg. Ich klinkte mich wieder in die Gespräche ein und Joana, Victoria, Tess und ich lachten für den Rest der Fahrt.
(Nicki)
(Tess)
(Victoria)
(Joana)
(Leona)
Nach einer Weile hielt Happy mit quietschenden Reifen vor der High School. Happy stieg aus und öffnete erst Victoria, die vorne saß, die Tür und dann Tess' Tür, aus der wir der Reihe nach ausstiegen. Wir hakten uns ein, verabschiedeten uns von Happy, der wieder ins Auto stieg und gingen in Richtung Eingang.
Die Aula war schon fast überfüllt und ein Duft von Alkohol und verschiedensten Parfüms überrannte mich förmlich. „Ich wusste gar nicht, dass hier Alkohol erlaubt ist.", flüsterte ich Tess ins Ohr. „WAS HAST DU GESAGT??", schrie sie übertrieben laut zurück und lächelte mich an. „ICH HABE GESAGT, ICH WUSSTE GAR NICHT, DASS HIER ALKOHOL ERLAUBT IST!!!", rief ich ebenfalls lauter als nötig über die wummernden Bässe der lauten Musik hinweg. „Es ist auch bestimmt nicht erlaubt!", meinte Tess, jetzt wieder in normaler Lautstärke: „Ich wette, das haben sie irgendwie reingeschmuggelt!" Ich zuckte nur mit den Schultern und suchte kurz den Raum nach Joana und Victoria ab, doch sie waren schon verschwunden. Auch Lehrer waren nicht zu sehen, der diesjährige Homecoming-Ball wurde ausschließlich von Schülern organisiert und Erwachsene wurden kurzerhand ausgeladen. Vermutlich haben sie es so auch einfach geschafft, den Alkohol und wer weiß was noch für andere illegale Substanzen mitzubringen.
Nun hielt ich nach einer anderen Person Ausschau. Peter. Ich weiß nicht warum ich zu ihm wollte, ich hatte noch keine Gelegenheit, mich für die Rettungsaktion letztens zu bedanken, ich glaube deswegen. Doch bevor ich ihn irgendwie entdecken konnte zog Tess mich schon in Richtung Tanzfläche und wir fingen an zu tanzen.
Um kurz nach neun wurde das Turnhallen-Tor aufgerissen und eine Gruppe Jugendliche kam reingeplatzt. Und ja, wie sollte es auch anders sein, diese Gruppe bestand natürlich aus Liam und seinen schon etwas angetrunkenen Freunden, die allesamt in Anzug und Sneakers gekommen waren. Doch bevor diese Idioten mich entdeckten, verschwand ich zur Sicherheit in der Menge.
Nun war es etwa 22 Uhr und auf einmal wurde ich nach hinten gezogen. Wer zum Teufel war das?! Ich konnte niemanden erkennen, weder Tess, noch Joana oder Victoria. Ich drehte mich einmal im Kreis und entdeckte Nicki. Was wollte denn Miss Rodruigéz so plötzlich von mir? Sie kicherte etwas benommen und wurde nur von Jonahs Arm aufrecht gehalten. Doch sie löste sich nun von ihrem Freund und kam auf mich zu. „Hey, du bist doch Leona oder?", fragte sie langsam in mein Ohr. „Ja, warum?", fragte ich zurück. „Liam hat vor, dir was in deinen Drink zu mischen!", wieder lachte sie. Mann, sie ist ja schlimmer als ein Huhn! „Als ob!!", rief ich und musste unwillkürlich laut loslachen. Warum sollte der bitte was in mein Getränk mischen wollen? Er hasst mich und ich hasse ihn! Fertig! „Der war gut!" meinte ich, immernoch lachend, klopfte ihr auf die Schulter und drehte mich um, um zu gehen. Hinter mir hörte ich noch: „Pass lieber auf!", von einem lachenden Jonah.
Ich eilte durch die Menge um endlich Peter zu finden. Ich drückte mich zwischen tanzenden Körpern hindurch und kam nun endlich in der Mitte der Turnhalle an. Und dort stand Peter! Nein! Bitte nicht!! Nein!! Dort stand zwar Peter, aber nicht alleine! Knutschend mit irgendeinem fremden Mädchen!
Ich musste ihn nur den Bruchteil einer Sekunde ansehen, dann wandte ich mich ab und stürmte mit Tränen in den Augen davon. Ohne jegliche Rücksicht auf andere preschte ich durch die Turnhalle. Geradewegs auf dem Weg zum Getränkestand. Ich wollte jetzt Alkohol trinken! So dumm es auch ist, ich musste diesen Kuss vergessen! Aber das schlimmste ist, ich musste meine Reaktion auf diesen Kuss vergessen! So hatte ich noch nie reagiert! Noch nie, auf irgendwen! Verzweifelt stoppte ich an dem Tisch mit den Getränken! Ich weiß, ich bin erst 14 und normalerweise betrinkt man sich nicht in diesem Alter, aber das ist jetzt einfach ein totaler Notfall! Ich packte mit zitternden Händen einen Plastikbecher und füllte ihn bis zum Rand mit irgendeiner Flüssigkeit, die stark nach Alkohol roch. Schon nach dem ersten Schluck hatte ich das Gefühl, gleich kotzen zu müssen. Es schmeckte ekelhaft! Aber alles war mir im Moment egal! Den Rest des Bechers trank ich aus und füllte ihn direkt wieder bis zum Rand! Auch das trank ich so schnell wie möglich. Den nächsten Becher füllte ich nur bis zur Hälfte, stellte ihn dann auf dem Tisch ab und ließ mich an der Wand neben dem Tisch zu Boden sinken. Die Geräusche wurden dumpfer und die Stimmen klangen immer weiter entfernt. Ich schloss eine Weile meine Augen. Aber sonst ging es mir eigentlich ziemlich gut! Nichts war verschwommen, keine Kopfschmerzen oder ähnliches. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich hier so saß, es kam mir vor als wären es nur ein paar Sekunden, aber es mussten mindestens fünf bis zehn Minuten gewesen sein.
Ich beschloss, wieder etwas zu tanzen und richtete mich auf. Ich taumelte einen kurzen Moment, bis ich mich am Tisch festhalten konnte. Dann streckte ich mich einmal, trank den Rest in meinem Becher aus und machte mich auf in Richtung Tanzfläche, wo ich versuchte, mich einigermaßen ordentlich zur Musik zu bewegen.
Zwei oder drei Lieder tanzte ich so. Ich war froh alleine zu sein. Nicht auszudenken, was Victoria, Joana und Tess dazu sagen würden, dass ich mich betrunken habe. Mit einem Mal wurde mir Schwarz vor Augen. Ich konnte für einen Moment nichts sehen. Doch als sich meine Sicht wieder zu normalisieren schien, schwankte die ganze Aula. Mir war schwindelig und ich wusste nicht mehr genau, wo oben und unten war. Mein Kopf pulsierte und ich taumelte durch die Menge um den Ausgang zu finden. Ich wollte auf Klo gehen. Ich hatte den schweren Verdacht, mich gleich Übergeben zu müssen.
Ich schwankte nun so schnell wie möglich in eine bestimmte Richtung. Es gibt einen Toilettenraum, in dem es nur eine Kabine gab, dort würde ich nicht Gefahr laufen, auf andere Mitschülerinnen zu treffen. Außerdem war dieser Raum recht groß und immer ziemlich sauber, weil er so weit weg von den Klassenräumen liegt. Ich frage mich, warum er überhaupt da ist, wenn ihn eh kaum jemand benutzt. Plötzlich hörte ich laute Schritte hinter mir. „Hey!! Wo willst du hin?", fragte eine sehr bekannte Stimme, mit merkwürdigem Unterton. Es war Liam. Ich beschleunigte meine Schritte und schaute nur kurz über meine Schulter nach hinten. Vom anderen Ende des Ganges kamen mehrere Jungs auf mich zu. Ich konnte aber nur Liam und Max erkennen, die mit den anderen langsam auf mich zu kamen. Ich hörte ein Pfeifen, welches nur von Max kommen konnte. Ich bekam schreckliche Panik, hetzte benebelt den Gang entlang und versuchte mich verzweifelt an der Wand abzustützen. Die Typen hinter mir holten immer mehr auf und waren nicht mehr weit von mir entfernt. Ich schlitterte um die Ecke und rannte, so gut es in den Schuhen halt ging, weiter. Rechts neben mir musste jetzt die Klotür auftauchen. Ich konnte sie erkennen und sie war nur noch wenige Meter entfernt. Meine Sicht wurde immer unschärfer und ich warf mich nun mit Kraft gegen die Tür. Doch sie war verschlossen! Nein! Nein, bitte nicht jetzt!! Ich hämmerte gegen die Tür und beschloss in meiner Panik, sie einfach einzutreten. Mit letzter Kraft, die ich aufbringen konnte, trat ich gegen diese dumme Tür und sie sprang auf! Ich fiel in den Waschraum und schlug die Tür hinter mir zu, doch erstarrte im nächsten Moment. Wie ich eigentlich hätte erwarten sollen, war das Bad nicht leer.
Ich weiß die Überschriften sind nicht so der Bringer, aber s**eiß drauf! 😅
Hoffe euch haben die Kleider gefallen, hab voll lange dafür gebraucht passende rauszusuchen 😂😂
Schreibt mal in die Kommis, welches ihr am schönsten findet!
Viel Spaß beim lesen!
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