»Das Monster unter dem Bett« von violetcrow_
Es ist H-H-Halloween.
Heute werden viele Streiche verzieh'n.
Monster, Geister und auch Hexen,
wagen sich aus ihren Verstecken.
Für sie steht nun der Wettkampf an,
wo nur der Beste gewinnen kann.
Die Menschen müssen sich nehmen in Acht,
in eben dieser besonderen Nacht.
Es springen nämlich Monster von Dach zu Dach,
sodass auch der letzte Mensch wird hellwach.
Hexen reiten auf ihren Besen,
als wären sie kein Jahr weg gewesen.
Kürbisse lachen an jeder Straßenecke,
manchmal knabbert an ihnen schon so manche Schnecke.
Punktgenau um Mitternacht,
werden nun auch die letzten Geister wach.
Danach ist der Wettkampf zu Ende.
Wer wird wohl dieses Jahr zur Legende?
~ ● ~ ■ ~ ● ~
In dieser einen gruseligen Nacht,
ist Mäxchen plötzlich aufgewacht.
Seinen Teddybär presst er fest unter den Arm,
sie halten sich gegenseitig schön warm.
Jemand atmet furchtbar laut,
sodass Max sich nicht weiter bewegen traut.
Mäxchen ist ein verängstigter Bub.
Ob seine nächste Idee wohl ist sehr klug?
Soll er unter sein Bettchen schauen?
Würde er sich das überhaupt trauen?
Max findet das alles gar nicht toll.
Ob er besser aufstehen soll?
Er möchte zu seiner Mama gehen,
aber sie sagt immer nur: „Ich kann kein Monster sehen."
Doch der Junge ist sich sicher,
in manchen Nächten hört er unheimliches Gekicher.
„Hallo?", fragt er dieses Mal tapfer.
Zur Antwort hört er einen Stampfer.
„Hallo", antwortet jemand ihm.
Max ist sofort auf seinen Knien.
„Wer bist du?", will er aufgeregt wissen.
Sein Teddy liegt nun auf dem Kissen.
„Darf ich rauskommen?"
Aber das Monster hat ihm jede Entscheidung abgenommen.
Es krabbelt unter dem Bett hervor,
Max gruselt es nun viel weniger als zuvor.
„Ich bin Bandit", stellt sich das Monster vor.
Mäxchen ist plötzlich ganz Ohr.
Er starrt das kleine Monster an,
Max schaut wohl ein klitzekleines bisschen zu lang.
„Was? Noch nie ein Monster gesehen?
Ach ja, uns findet man in keinen Museen."
Der Junge ist überaus erstaunt,
zeitgleich auch viel besser gelaunt.
Das Monsterchen hat ein grünes Fell,
im Schein des Nachtlichts schimmert es hell.
Seine Augen sind riesig groß,
und auf den kleinen Füßlein wächst Moos.
Auch hat das Monster große Ohren,
darin kann man bestimmt super bohren.
Bandit ist kaum größer als eine Katze,
er trägt nicht einmal eine schaurige Fratze.
„Habe ich dich sprachlos gemacht?",
äußert Bandit seinen Verdacht.
„Mich war noch nie ein Monster besuchen",
Max will seine zittrige Stimme verfluchen.
„Doch, ich war schon öfter hier.
Mit mir auch mein Freund, der Vampir."
„V-Vampir?", stammelt er,
und schnappt sich seinen Teddybär.
„Keinspitzzahn ist harmlos,
außerdem gutmütig, doch leider auch schamlos."
„O-Okay und was machst du hier?"
„Ich will schon seit Ewigkeiten zu dir."
„Wieso?", fragt Mäxchen nach,
und ist mit einem Schlag hellwach.
Seine ganze Müdigkeit ist verschwunden,
denn er könnte zuhören bis in die Morgenstunden.
„Kannst du mir helfen?
Auch wenn uns trennen Welten?"
„Wobei denn?", fragt Max,
und lauscht neugierig dem nächsten Satz.
„Jedes Jahr gewinnt einer von uns den ersten Platz,
nur leider thront dort meist die doofe Katz."
„Katz? Platz?" Max ist verwirrt.
Hat sich Bandit vielleicht im Zimmer geirrt?
„Minka gewinnt fast jedes Mal,
und das, obwohl so manch einer bereits aus ihrem Beutel stahl."
„Aus welchem Beutel?", fragt er.
„Na der, der am nächsten Tag schon ist leer."
Bandit sieht die vielen Fragezeichen,
und lässt sich zum Glück zum Weiterreden erweichen.
„Im Beutel sind die Süßigkeiten,
die jedes Mal Glück und Freude bereiten."
„Geht ihr Monster etwa von Tür zu Tür?"
„Ja! Wir leben hierfür."
Das wusste Max bis eben nicht,
doch er hält ganz sicher dicht.
„Was soll ich tun?"
Max will jetzt nicht mehr in seinem Bettchen ruh'n.
„Geh mit mir von Haus zu Haus.
Dafür musst du nur aus deinem Bett heraus."
Max überlegt nicht lange,
ihm ist auch gar nicht mehr angst und bange.
Bandit scheint einer der Guten zu sein,
Max würde ihn immer wieder lassen herein.
„Ich möchte auch mit!
Dann sind wir zu dritt."
Bandit und Max drehen sich im Kreis,
sie finden aber keinen Hinweis.
„Ich bin hier!",
schreit ein vielbeiniges Tier.
Max starrt die bunte Spinne an.
Wieso sie auf einmal sprechen kann?
„Darf ich euch nun begleiten?
Wenn es geht, dann noch zu nächtlichen Zeiten."
Die Spinne lässt sich von der Decke herunter,
Mäxchen ist nun gänzlich munter.
„Klar, kommt mit",
sagt Bandit und macht den ersten Schritt.
„Du kannst reden?"
„Zeitgleich kann ich sogar ein Spinnennetz weben."
Ist das Sarkasmus aus ihrer Stimme?
Max beäugt fragend die seltsame Spinne.
Sie krabbelt schnurstracks auf ihn zu.
Max schaut sie an und fragt: „Wie heißt du?"
„Esmeralda, mein Name.
Ich weiß, selten, für eine Spinnendame."
„Helft ihr mir nun?
Wir könnten schon so viel tun."
Bandit hat sich wieder eingemischt,
woraufhin Esmeralda kurz zischt.
Doch dann nickt sie ihm zu,
und die drei machen sich auf, im Nu.
Sie schleichen sich aus dem Haus,
wo normalerweise keiner kommt so schnell raus.
„Wir müssen leise sein",
sagt Max, denn die Eltern sind daheim.
Bandit führt die Bande an,
die andren beiden halten sich ran.
Endlich stehen sie auf der Straße,
diese Nacht wird sicher ein Spaße.
Der Teddy klemmt fest unter Max' Arm,
denn auch dieser steht auf all den Süßkram.
Gemeinsam ziehen sie von Haus zu Haus,
als plötzlich kommt eine Fledermaus.
Sie landet neben Bandit auf dem Boden,
dann sieht Max einen Wirbelsturm toben.
Die Fledermaus verwandelt sich,
weshalb Max kurz zur Seite wich.
Vor ihm steht plötzlich ein Vampir.
Anscheinend sind sie nun zu vier(t).
„Schön, dass du hier bist",
spricht Bandit. „Ich hätte dich sonst sehr vermisst."
Max schaut zu Keinspitzzahn auf,
dieser ist trotz der fehlenden Zähne wohlauf.
„Süßes oder Saures", rufen sie immerzu.
Keinen der Nachbarn lassen die vier in Ruh.
Als all ihre Beutel sind voll,
jauchzt Bandit: „Ach, ist das toll!
Ich glaube, wir haben Minka geschlagen.
Sie wird sicher darüber klagen.
Vielleicht sind wir tatsächlich die Gewinner,
das glaubt uns niemand, nie und nimmer."
Keinspitzzahn, Esmeralda und Max,
freuen sich auch über das Gesicht der Katz.
Zu späterer Stunde
machen die vier ihre letzte Runde.
Dann geht es ab in den großen Park,
wo Mäxchen fast trifft der Schlag.
So viele Hexen und Geister,
da sind die vier ganz sicher nicht die Meister.
Max sieht von Weitem Minka, die Katze,
fröhlich winkend hebt sie ihre Tatze.
Max hebt ebenfalls die Hand,
er fühlt sich hier im Park wie in einem anderen Land.
Dann endlich beginnt die Siegerehrung,
währenddessen stellen sich alle um auf die neue Ernährung.
Fruchtgummis, Bonbons und Schokolade,
gerne auch morgen zum Frühstück mit einem Löffel Marmelade.
Alle Monster und auch Kinder,
greifen in ihre Beutel wie ein Blinder.
Sie naschen was das Zeug hält,
als gäbe es nichts Besseres auf dieser Welt.
„Naschtiger, seid bereit",
ruft eine Hexe in einem lila Kleid.
„Die Sieger werden auf die Bühne geholt,
dass ihr mir alle wohl brav johlt."
Die Augen der Hexe schweifen herum.
Halten bei Mäxchen an. Nur warum?
„Ihr vier habt gewonnen,
und somit den ersten Platz erklommen."
Bandit kann es gar nicht fassen,
als die Hexe spricht gelassen:
„Kommt zu mir,
damit ich euch kann gratulieren hier."
Die vier Freunde kann nun jeder sehen,
egal in welche Richtung sie sich drehen.
Bandit ist überaus glücklich,
denn nicht nur die Hexe gratuliert ihm ausdrücklich.
Auch Minka schüttelt jedem ihre Tatze,
sie ist eine gute Verlierer-Katze.
Plötzlich wird es furchtbar hell,
alle Geister verstecken sich schnell.
Keinspitzzahn fliegt hastig davon,
dabei verliert er sein letztes Bonbon.
Auch Esmeralda krabbelt weg,
denn sie hat sich erschreckt.
Nur Bandit steht noch bei Max,
und gibt ihm zärtlich einen Klaps.
„Danke, dass du mir geholfen hast,
ansonsten hätten wir den größten Spaß verpasst."
Dann verschwindet auch sein grüner Freund.
Hat Mäxchen das alles nur geträumt?
Blinzelnd öffnet er die Augen,
und will es zuerst nicht glauben.
Seine Mama steht neben seinem Bett,
in der Hand hält sie ein Omelett.
„Frühstück im Bett."
Ja, Mäxchen findet das ganz nett.
Die Vorhänge stehen offen,
ein neuer Tag ist angebrochen.
Die Sonne scheint hell zum Fenster herein,
in Mäxchens trautem Heim.
Der Bub schaut zur Decke,
wo tatsächlich eine Spinne sitzt in der Ecke.
Er winkt ihr fröhlich zu,
er ist sich sicher, das ist seine Freundin Esmeralda, juhu.
Max hält seine lustige Nacht geheim,
und freut sich, wenn seine Freunde das nächste Mal kommen herein.
~ ● ~ ■ ~ ● ~
Ende
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