K A P I T E L 25

Zoey

Die Zeit nach der Abschlussfeier vergeht rasend. Heute fliegt Valérie nach Spanien, am kommenden Montag geht Lukas Flug nach Deutschland und da Romy und ich beide in Harvard angenommen wurden, steht auch schon bald unser Umzug an. Harvard ist zum Glück in den Staaten, aber auch nicht wirklich um die Ecke. Logan und ich haben bis jetzt kein einziges Wort darüber verloren, geschweige denn Andeutungen gemacht. Das Thema wird von uns beiden totgeschwiegen, damit es so fern wie möglich bleibt. Dennoch kreisen meine Gedanken vor allem nachts nur noch um dieses Thema. Wie wird es weitergehen? Um ehrlich zu sein, habe ich Angst. Denn was ist, wenn Logan nicht nochmal eine Fernbeziehung eingehen will? Was ist, wenn wir uns dafür entscheiden? Ich kenne die Folgen beider Entscheidungsmöglichkeiten nicht, doch eins ist klar, wir werden uns schrecklich vermissen, egal für welche Option wir uns entscheiden.

Heute ist Donnerstag und um 15:30 Uhr müssen wir am Flughafen sein, um Valérie zu verabschieden. Es ist schwer zu realisieren, dass wir uns ab dann nicht mehr oft sehen werden und jeder seinen eigenen Weg geht. Logan wird mich begleiten, denn auch wenn er auf seine Familie wütend ist, hat er sich bei Valérie entschuldigt und eingesehen, dass es nichts bringt, stur gegen eine Wand zu laufen. Ich weiß, dass er seine Familie vermisst und ihm die Feier wirklich gefallen hat. Zumindest bis sein Vater aufgetaucht ist.

„Baby, wo hast du mein T-Shirt hingeschmissen?", brüllt Logan aus meinem Zimmer, als mein Vater im selben Moment die Küche betritt, in der ich mich befinde. Mein Freund hat ein Händchen dafür, mich in peinliche Situationen zu bringen. Ich habe sein Shirt nirgendwo hingeschmissen, sondern trage es selbst an meinem Leib. Mein Dad blickt zunächst verwirrt drein, bis sich sein Gesichtsausdruck verhärtet. Die Situation ist mir mehr als unangenehm und mit hochrotem Kopf meide ich die Blicke meines Vaters.

„Prinzessin? Wieso antwortest du ... oh scheiße." Logan entweicht jegliche Farbe aus seinem Gesicht, als er meinen Dad wahrnimmt. Ich kneife meine Augen zusammen und warte schon sehnsüchtig auf Dads Geschrei, doch nichts, außer ein schweres Ein- und Ausatmen, ist zu hören.

„Beeilt euch. Lukas wartet schon ungeduldig auf euch", ist das Einzige, was mein Dad zu sagen hat. Dabei liegt seine Hand auf Logans Schulter und scheint diese brechen zu wollen.

„Dad", versuche ich, ihn darauf hinzuweisen, aber sein Blick ist nur auf Logan gerichtet. Dieser versucht, sich den Schmerz nicht anmerken zu lassen. „Dad! Lass ihn los!", meine ich bestimmt, woraufhin er Logan auch endlich loslässt und aus der Küche geht.

„Geht's?", frage ich meinen Freund sanft und streiche ihm vorsichtig über seine Schulter.

Logan nickt gequält. „Bis auf ein paar blaue Flecken wird schon nichts sein", presst er noch heraus und lächelt mich leicht an. Ich küsse ihn auf seine Wange und schiebe ihn in die Richtung meines Zimmers. Als wir in diesem ankommen, ziehe ich mir schnell sein T-Shirt aus und werfe es ihm über.

„Du kleine Diebin", neckt Logan mich und knufft mir in die Seite.

„Es ist echt gefährlich, mit dir zusammen zu sein", flüstert Logan mir ins Ohr und sofort bildet bekomme ich Gänsehaut.

„Tja", meine ich schulterzuckend. „Du wirst mich trotzdem nicht los."

„Wer sagt denn, dass ich das möchte?", haucht er und küsst mein Schulterblatt entlang zu meinem Hals. Ich seufze zufrieden und reiße mich zusammen.

„Logan, wir müssen. Deine Cousine fliegt heute für eine viel zu lange Zeit nach Spanien!" Ich suche mir währenddessen ein bequemes Outfit heraus. Ich wirbele samt Kleidung herum und blicke in die belustigen Augen meines Freundes

„So gefällst du mir aber besser", schmollt er und sein Blick fällt auf meinen halbnackten Körper.

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„Hast du sie schon entdeckt?", fragt mich mein bester Freund schon zum hundertsten Mal innerhalb drei Minuten.

Genervt sehe ich ihn an. „Wenn du mir noch einmal diese Frage stellst, kannst du was erleben!", drohe ich ihm, der mich daraufhin entgeistert anblickt.

„Sei nicht so gemein und entspann dich mal. Logan kann dir ja dabei helfen!", nuschelt er grimmig in seinen nicht vorhandenen Bart und ignoriert mich.

„Was ist mit mir?", mischt sich mein Freund in unsere Unterhaltung ein. Ein Blick reicht aus, um zu wissen, was Lukas gleich von sich gibt, weshalb ich ihn warne, nichts zu sagen, doch dieser grinst mich nur frech an.

„Besorge es ihr mal besser", lässt Lukas die Bombe platzen. Während sich Lukas innerlich auf die Schulter klopft, starrt Logan ihn vernichtend an. Gott, über was unterhalten wir uns hier eigentlich?

„Da hinten ist Valérie", brüllt Lukas plötzlich und rennt auf seine dunkelhaarige Freundin zu.

„Ich werde dich so sehr vermissen", schluchzt Valérie, als sie mich in ihre Arme schließt.

Augenblicklich bilden sich Tränen in meinen Augen. „Ich dich doch auch", flüstere ich ihr ins Ohr und breche schließlich doch in Tränen aus. Nachdem ich mich von meiner besten Freundin verabschiedet habe, zieht Logan seine Cousine auch in eine sanfte Umarmung. Valéries Emotionen schwappen über und die Tränen wollen gar nicht versiegen.

„Liebling, du musst einchecken", unterbricht Mrs. Castillo meinen besten Freund und meine beste Freundin sanft. Valérie löst sich von Lukas und nickt ihrer Mutter zu, ehe sie Lukas noch ein letztes Mal küsst. Mir zerreißt es mein Herz, die beiden so traurig zu sehen.

Logan zieht mich noch enger an sich und streichelt mir beruhigend über meinen Arm. „Nicht weinen, Prinzessin", flüstert er mir zu und wischt meine Tränen weg. Valérie winkt uns zum Abschied und folgt ihren Großeltern zum Check-In. Betrübt starren wir Valérie hinterher, bis sie in der Menschenmasse untergeht.

„Mierda! Ist Valérie schon im Flugzeug?", ertönt es hinter uns und eine junge Frau kommt hektisch auf zu. Logan neben mir versteift sich, als er sie sieht.

„Oh hallo, Aubrey! Mit dir haben wir nicht mehr gerechnet. Aber du wirst Valérie ja in ein paar Tagen wiedersehen", Mrs. Castillo legt ihren Arm um die junge Frau und lächelt sie an.

„Logan? Dios, du bist es wirklich? Mein kleiner Bruder", murmelt die junge Frau und starrt Logan überrascht an, ehe sie ihn in ihre Arme zieht. „Du musst mir so viel erzählen, Brüderchen! Hast du Zeit?", strahlt seine Schwester ihn an. Meine Enttäuschung versuche ich so gut wie möglich zu verbergen, denn dass Logan eine Schwester oder vielleicht noch mehr Geschwister hat, ist mir völlig neu.

„Denke schon", antwortet mein Freund überrumpelt und dreht sich zu mir. „Was meinst du, Prinzessin?"

„Oh, deine Freundin kommt mit!", grinst Aubrey und ihre Augen mustern mich liebevoll. Unsicher lächele ich zurück. „Ich bin Aubrey, seine ältere Schwester", stellt sie sich vor und schließt mich in eine feste Umarmung.

„Zoey. Schön dich kennenzulernen", erwidere ich. Als sie von mir ablässt, umgreift Logan sofort meine Taille und zieht mich an sich. Sanft küsst er meinen Haarschopf. Aubrey beobachtet die Szene mit funkelten Augen und zwinkert mir zu, als sie bemerkt, dass ich zu ihr blicke.

„Ihr könnt bei mir mitfahren", bietet sie uns an. Wir verabschieden uns von Lukas, Romy und Valéries Eltern und folgen Aubrey schließlich zu ihrem knallroten Mini Cooper.

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Logan und Aubrey erzählen sich die letzten zwei Stunden jegliche Details über die letzten Jahre. Sie binden mich immer wieder in Geschichten ein, doch beschließe ich mich eher im Hintergrund zu bleiben und die beiden nicht zu stören. Aubrey scheint wirklich ein wunderbarer Mensch zu sein, ein richtiger Sonnenschein. Seit sie sich vorgestellt hat, ist sie fast durchgehend am Lächeln. Es ist schön, die beiden so harmonischen zu erleben, obwohl sie so lange keinen Kontakt zueinander hatten. Aubrey erzählt, dass sie selbst auch keinen Kontakt mehr zu ihrem Vatter hat und dass es ihr auch nicht fehlt. Nur ihr Bruder fehlt ihr, zumindest sehe ich es in ihren Augen. Sie lebt in New York, verbringt ihre Ferien aber immer in Spanien bei den Großeltern.

Die letzten Stunden verlaufen ruhig, entspannt und keiner der beiden scheint gehen zu wollen, bis Logan kurz auf sein Smartphone schaut und urplötzlich, wie von einer Tarantel gestochen, aufspringt. Aubrey und ich sehen ihn nur irritiert an.

„Zoey, wir müssen!", meint er hektisch, doch ich verstehe nicht so recht.

„Du hast doch gar kein Training?", entgegne ich verwirrt.

„Baby, wir müssen, wirklich!"

Aubrey lächelt ihn sanft an und erklärt, dass es absolut kein Problem darstellt, wenn wir uns jetzt schon verabschieden. Seufzend stehe ich auf und verabschiede mich von Aubrey, die mich erneut in eine Umarmung zieht.

„Du tust ihm gut", flüstert sie in mein Ohr und zwinkert mir zu, als sie sich zu Logan wendet. Wir winken ihr noch einmal zu, als wir das Lokal verlassen und laufen händchenhaltend auf den Parkplatz zu. „Und wie kommen wir heim?"

„Was meinst du?", sagt er und sieht mich an, bis ihm einfällt, dass wir gar kein Auto haben. „Scheiße!", flucht er und sucht sein Handy aus seiner Jackentasche. Er telefoniert kurz mit jemanden, eher er auflegt und mich anschaut. „Und wieso willst du so plötzlich nach Hause?", frage ich ihn.

„Nicht so wichtig", kommt es über seine Lippen.

„Wie nicht so wichtig?", genervt verschränke ich meine Arme vor der Brust und starre ins Leere.

„Baby, reg dich jetzt nicht auf. Du wirst es schon noch erfahren", besänftigt er mich.

„Ich will es aber jetzt wissen", meine ich trotzig. Logan schüttelt nur seinen Kopf und ignoriert mich. „Logan, hör auf, mich zu ignorieren!", beschwere ich mich. Doch er reagiert einfach nicht.

Schön. Wie er will. Stur wende ich mich von ihm ab, zeige ihm die kalte Schulter und starre einfach auf die befahrene Straße.

Ein Hupen erhascht meine Aufmerksamkeit und als ich in die Richtung blicke, erkenne ich Austin im Fahrzeug sitzen.

„Hier bin ich, euer persönliches Taxi", zwinkert uns Austin zu, doch weder Logan noch ich reagieren darauf, sondern setzen uns einfach ins Auto.

„Alles okay bei euch?", fragt Austin vorsichtig, wendet seinen Blick kurz von der Straße ab, um einmal kurz zu mir und dann zu Logan zu schauen.

„Hm", winke ich ab und schaue konzentriert aus dem Fenster.

„Prinzessin, hör auf zu schmollen!", meldet sich mein Freund von der Rücksitzbank. „Du wirst es sehr bald wissen, versprochen."

Ich zucke gleichgültig mit meinen Schultern, doch innerlich grinse ich wie ein Honigkuchenpferd. Er hat eine Überraschung vorbereitet! Die Fahrt zur Militärbasis zieht sich wie Kaugummi und als wir sie endlich erreichen, kann ich es kaum abwarten zu erfahren, was die Überraschung ist.

„Du musst für die Überraschung einen Koffer packen. In 30 Minuten bin ich bei dir", bestimmt mein Freund und küsst mich noch einmal, ehe sich unsere Wege trennen. Ich beeile mich nachhause zu kommen und beginne sofort damit meinen Koffer zu packen. Und das stellt sich, als nicht so leicht heraus.

Logan taucht wirklich überpünktlich in meinem Zimmer auf und beobachtet mich dabei, wie ich verzweifelt Kleidung in meinen Koffer packe, nur um sie danach wieder auszuräumen. „Wohin fahren wir denn?", frage ich ihn erschöpft und werfe mich auf mein Bett.

„Wirst du schon sehen."

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Ich blinzele ein paar Mal, als ich meine Augenlider öffne. Mit der Situation überfordert, weiß ich nicht wirklich, wo ich bin und sehe mich panisch um, bis mein Gehirn wieder vollständig einsatzbereit ist und ich Logan an der Tanksäule entdecke. Ich angele mein Smartphone aus meiner Tasche und schaue auf den hellen Bildschirm. 21:05. Immer noch schlaftrunken, lege ich es weg und lehne mich zurück in den Sitz, wobei mir das Namensschild der Tankstelle ins Auge fällt. Groß, in roter Farbe und leuchtend steht: Hampton Gas Station auf dem Schild. Mein Gehirn verarbeitet die Information nur langsam, aber als mir bewusst wird, wo wir uns genau befinden, grinse ich wie ein Kleinkind und kann es gar nicht abwarten, weiterzufahren.

„Du bist wach." Logan scheint überrascht zu sein, drückt mir dennoch einen Kuss auf die Lippen, nachdem er die Autotür hinter sich zufallen lässt.

„Hier. Du hast sicherlich Hunger", meint er, schnallt sich an und überreicht mir ein Sandwich. Ich nicke hastig, denn erst jetzt bemerke, dass ich tatsächlich hungrig bin. Logan schmunzelnd nur belustigt und beobachtet mich, wie ich die Verpackung aufreiße und genüsslich von dem Thunfisch Sandwich abbeiße.

„Hast du keinen Hunger?", frage ich Logan, nachdem ich vorbildlich mein Sandwich kleingekaut und runtergeschluckt habe.

„Ich habe bei der letzten Raststätte was gegessen", antworte er mir. Ich nicke verständnisvoll.

„Willst du nicht lieber weiterfahren, anstatt mich anzustarren?", necke ich ihn und drehe meinen Kopf zu Logan. „Du lenkst mich vom Essen ab", füge ich hinzu.

Logan grinst mich an, aber nickt zustimmend. Er startet den Motor und lässt ihn kurz aufheulen, wobei er mir zu zwinkert und dann die Ausfahrt zur Autobahn entlangfährt. Ich schüttele lachend meinen Kopf, esse dann aber weiter.

„Logan?", versuche ich, seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Ich sitze mittlerweile im Schneidersitz auf dem schwarzen Sitz und mustere meinen Freund von Kopf bis Fuß.

„Ja, Baby?" Sein Blick gilt weiterhin dem Straßenverkehr.

„Warum diese Überraschung?"

Logan zögert leicht, bevor er mir antwortet. „Sieh es als Geburtstagsgeschenk. Außerdem möchte ich nochmal die Zeit mit dir alleine nutzen, solange du noch hier bist", meint er konzentriert. Was nebenbei gemerkt verdammt heiß aussieht. „Und da ich noch in der Erholungszeit bin, dachte ich, es wäre der perfekte Moment", spricht er weiter. Ich nicke wissend und lächele ihn an.

„Dankeschön", flüstere ich ihm zu.

„Nicht dafür, Zoey", winkt er ab und legt seine Hand auf meinen Oberschenkel. Ich lege meine auf seine und streiche gedankenverloren über seinen Handrücken.

Logan

„So, da wären wir", sage ich und grinse leicht dabei, als ich meinen Wagen neben dem gemieteten Strandhaus parke. Zoey scheint begeistert zu sein und steigt sofort aus. Ich schmunzele darüber, geselle mich aber zu ihr.

„Es ist wunderschön", haucht sie und ihre Augen funkeln erfreut auf. Ich grinse stolz und lege meinen Arm um ihre schmalen Schultern. Zoey schmiegt sich an mich und seufzt wohlig.

„Lass uns reingehen", schlage ich vor, löse mich langsam von meinem Engel, um die Koffer ins Strandhaus zu befördern. Sie nickt hastig und hilft mir, bis wir alles im Haus und das Auto abgeschlossen haben.

„Ich will einfach nur noch schlafen", murmele ich müde und falle erschöpft ins Himmelbett, als wir in das hell gestrichene Schlafzimmer treten. Ich liege auf dem Rücken und habe meine Augen geschlossen, bereit einzuschlafen. Zoey kichert leicht. Als ich Gewicht auf meinem Bauch spüre, schlage ich meine Augenlider auf. Ich blicke in Zoeys wunderschöne graublauen Augen. Vorsichtig, als sei ich aus Glas, streicht sie über meine Wange, löst dabei unglaubliche Gefühle in mir aus.

„Ich liebe dich, Logan Hunter", flüstert sie in die Stille. Kurz darauf spüre ich ihre weichen, perfekten Lippen auf meinen. Ich erwidere den Kuss sofort. Ihre Lippen auf meinen zu spüren, ist wie Weihnachten und Geburtstag zusammen. Meine Müdigkeit ist verschwunden und ich habe nicht im Geringsten vor, diesen Moment zu unterbrechen, aber Zoey löst sich von mir. Ich brumme unzufrieden, öffne meine Augen und sehe sie fragend an.

„Wir müssen schlafen, damit wir morgen ganz Virginia Beach erkunden können", grinst sie und legt sich neben mich. Sie gähnt herzhaft und schlüpft unpraktisch aus ihrer Hose und ihrer Jacke, sodass sie nur noch in Unterwäsche und Top neben mir liegt. Ich stütze mich auf meinem Unterarm ab und beobachte sie, während ich mit meiner freien Hand ihr blondes, engelsgleiches Haar zwischen meine Finger nehme und mit ihnen spiele.

„Nicht aufhören", murmelt sie, rückt näher zu mir. Ich lächele und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. Als ich Zoey friedlich atmen höre, stehe ich leise aus, um mich ebenfalls bis auf die Boxershorts zu entkleiden. Danach lege ich mich zu meiner schlafenden Schönheit und kuschele mich an sie.

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„Logan, wann darf ich meine Augen wieder öffnen", schmollt Zoey, entzieht sich meiner Hand und bleibt trotzig stehen.

„Gleich, Baby. Sei nicht immer so ungeduldig", lache ich und schiebe sie achtsam weiter. Eine kühle Prise kommt uns entgegen und der Sand unter unseren blanken Füßen wird davongetragen. Die Lichter in der Ferne sorgen dafür, dass sich meine Mundwinkel nach oben ziehen. Je näher wir den Leuchtkörpern kommen, desto mehr erkennt man die Picknickdecke und die vielen Kissen.

„Du kannst deine Augen öffnen", flüstere ich ihr zu, als wir an der rotkarierten Decke ankommen. Meine Aufmerksamkeit gilt allein Zoey und ich bin gespannt auf ihre Reaktion. Zoey schlägt sofort ihre Augen auf und mustert die Szene, die vorzufinden ist.

„Wow. Es sieht wunderschön aus, Logan", haucht sie. Mit ihren zierlichen Armen umfasst sie meinen Oberkörper und ihr Kinn stützt sie leicht auf meiner Brust ab. „Dankeschön", wispert sie, stellt sich auf ihre Fußspitzen und küsst mich liebevoll. Meine Hände wandern weiter hinunter, bis sie unterhalb ihres Hintern verharren und ich sie hochhebe. Zoey quietscht erschrocken auf, legt ihre Lippen allerdings wieder sofort auf meine.

„Zieh dich aus", murmele ich in den Kuss hinein, worauf sie sich lachend löst und ihre Augenbraue hochzieht.

„Was?"

„Wir sind am Virginia Beach, da sollten wir auch schwimmen gehen, oder nicht?" grinse ich verschmitzt.

„Das Wasser ist scheißkalt!", entgegnete sie kritisch.

„Ach, komm schon, Baby", schmolle ich, setze sie ab und führe meine Hände zu dem Saum ihres Pullovers. Zoey seufzt, hebt jedoch ihre Arme, damit ich ihr den Pullover besser ausziehen kann. Nachdem wir nur noch in Unterwäsche bekleidet voreinander stehen, verschränke ich unsere Finger miteinander und laufe auf das Meer zu. Zoey scheint nicht wirklich zufrieden zu sein, weshalb ich sie einfach hochhebe und ins Wasser trage.

„Wehe! Logan. Stopp, bitte!", ruft sie mir bestimmt zu, lacht aber zum Ende hin. Ich grinse sie schelmisch an, ehe ich sie ins eisige Salzwasser werfe. Zoey schreit laut auf, ehe sie sich im Wasser befindet. Ich pruste los, als sie auftaucht und mich grimmig anschaut.

„Du Arschloch!", beschimpft sie mich, ehe ich eine Ladung Wasser ins Gesicht bekomme. „Dein Blick", kichert sie.

Ich schwimme auf sie zu, um meine Rache auszuüben, und als sie dies bemerkt, paddelt sie panisch von mir weg. Kreischend und mir immer wieder Wasser ins Gesicht spritzend, versucht sie, sich einen Vorsprung zu ergattern, aber ich packe sie noch rechtzeitig an der Hüfte und ziehe sie zu mir heran. „Hab dich", raune ich in ihr Ohr.

„Geh weg", lacht sie, umklammert mich aber fest. „Ich habe wohl eher dich", grinst sie.

„Siehst du, du kannst mir nicht widerstehen", necke ich sie.

Zoey verdreht ihre wunderschönen Augen und schüttelt lächelnd den Kopf. „Du erzählst Märchengeschichten."

Ich lasse sie verstummen, indem ich erneut meine Lippen auf ihre presse. Die Zeit scheint stillzustehen. Es gibt nur noch Zoey und mich, den Virginia Beach und das Rauschen des Meeres. Es ist alles perfekt, so wie es ist. Ich habe mein Mädchen bei mir und das Ambiente ist auch nicht schlecht. Als ich Zoeys Zittern bemerke, lehne ich meinen Kopf zurück und kann mir ein Grinsen bei dem Anblick ihrer angeschwollenen Lippen nicht verkneifen.

„Komm, wir gehen wieder raus aus dem Wasser", meine ich und Zoey nickt fröstelnd. Wir schwimmen zurück an den Strand und als wir an der Picknickdecke ankommen, umwickele ich Zoey sofort mit einer kuscheligen Wolldecke.

„Ist dir nicht kalt?", fragt sie mich zitternd.

Ich schüttele leicht meinen Kopf, lege mir dennoch eine kleine Decke um meine Schultern, ehe ich mich neben sie setze und meinen Arm um sie lege. Zoey lehnt ihren Kopf an meine Brust. In dieser Position bleiben wir sitzen, bis sich der Himmel allmählich verdunkelt.

Nach einer Weile räumen wir alles zusammen und schlendern zurück zu unserem Strandhaus. Unser Gelächter füllt die nächtliche Stille und ich genieße Zoeys glücklichen Gesichtsausdruck. Allein ihr Lachen schafft es, dass mein Herz randaliert und die Schmetterlinge in meinem Bauch zu tanzen anfangen. Händchenhaltend laufen wir den breiten, beleuchteten Gehweg entlang. Zoey erzählte mir, was wir alles noch erledigen und unternehmen müssen, bevor sie abreist. In der Ferne bemerke ich eine Silhouette. Und auch Zoey hat diese wahrgenommen, denn sie stoppt inmitten ihrer Aufzählung und ihre Finger krallen sich an meinem Oberarm fest.

„Du brauchst keine Angst zu haben, Baby", flüstere ich ihr zu und gebe ihr einen Kuss auf die Schläfe.

Je näher wir der Person kommen, umso mehr verschwindet das verschwommene Bild der Silhouette und die Details kommen zum Vorschein. Und als ich sie endlich ganz erkenne, bin ich mir nicht sicher, ob ich mich freuen oder schreien soll. Taylor wirkt ebenfalls überrascht, mich zu sehen, doch als ihr Blick auf Zoey fällt, hebt sie verächtlich ihre Augenbraue in die Höhe und mustert sie abschätzig.

„Hey, Logan", begrüßt sie mich.

„Hi, Taylor", erwidere ich ihre Begrüßung. Zoey blickt verwirrt zwischen uns hin und her. Die Situation ist mehr als surreal. Warum müssen wir Taylor genau dann antreffen, wenn unser Abend sich so schön zum Ende neigt und wir wundervolle Erinnerungen sammeln konnten?

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