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"Magenkrebs. Endstadium. Ich hatte es dir gesagt, als wir den ganzen Nachmittag zusammen verbracht hatten, uns etliche Serien anzusehen und dabei zugesehen, wie dein kleines Lächeln erstarb. Die Worte waren schnell über die Lippen, mein Mund vollkommen ausgetrocknet und mein Herz schmerzend, als ich die aufsteigenden Tränen in deinen Augen erkannte. Dein Herz, es klopfte rasend schnell, über die Lippen kam kein Wort. Du hattest nichts drauf erwidert, mich einfach nur angesehen und deine Hände auf meine Backen gelegt, so sanft, als gliche ich hauchdünnem Glas, so behutsam, als würde ich gleich unter dieser Last zusammenbrechen und nicht mehr repariert werden können. Dein Körper bebend hattest du mich in deine Arme genommen, mir über den Kopf gestreichelt und mich nicht mehr losgelassen, bis auch ich das salzige Wasser an meiner Wange spürte. Ich hatte Angst. Angst, vor dem, was kommen würde, Angst vor den Schmerzen, Angst vor den Tod. Ich hatte eine so große Angst, dass ich oft nachts nicht schlafen konnte, kein Auge zutat und nur auf die Zimmerdecke starrte. Aber am meisten fürchtete ich mich davor, eines Tages meine Augen für immer zu schließen und dieses wunderbare Mädchen dort zurückzulassen, wartend darauf, dass wir uns eines Tages im Himmel wiedersehen werden."

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