18. geben.
-Jimin-
„Hey, Taehyung!“
„Hi! Warum warst du heute nicht in der Uni?“
„Mir ging es nicht so gut. Ich hatte Kopf und Halzschmerzen“
„Aber jetzt geht es dir besser, richtig?“
„Ja! Es ist als wäre nie etwas gewesen!“
„Du klingts mir ein wenig zu fröhlich, sicher das du kein Fieber hast?“
„Ja Taehyung, ich bin mir sicher. Ich bin schon erwachsen, das weißt du oder?“
„Jajaja, der kleine Jimin ist ja schon ganz groß und Erwachsen“
„Taehyung!! Hör auf!! Na, egal.. was ich eigentlich sagen wollte, kommst du später vorbei und zeigst mir was ich heute alles verpasst habe?“
„Klar, kann ich machen. Ich habe noch zwei Lesungen, dann würde ich irgendwann kommen. Und melde dich das nächste mal früher wenn du nicht kommst! Ich habe ewig auf dich gewartet!“
Ich lächelte nur. Wir verabschiedeten uns noch, dann legte ich auf. Mein Blick fiel auf Yoongi oder besser gesagt auf den Ort wo Yoongi vor ein paar Minuten noch stand. Er war weg. Kein Yoongi weit und breit.
Aber ich ging ihn nicht suchen. Vielleicht brauchte er einfach ein wenig Privatsphäre. Stattdessen ging ich in die Küche wo zwei Packungen Ramen im Wasser kochten. Ich hatte nämlich nicht die Kraft dazu gehabt ein großes Essen zu kochen.
Hoffentlich würde Yoongi damit zufrieden sein.
Noch länger blieb ich in der Küche, bis die Nudeln fertig waren und ich sie auf zwei Teller verteilt hatte. Gerade wollte ich mich doch auf die Suche nach Yoongi machen, ich hatte nicht vor ohne ihn zu essen, als ich eine sanfte Melodie hörte.
Von wo kam sie?
Fast schon schleichend folgte ich den schönen Tönen. Immer weiter lief ich durch mein Haus. Kam die Musik von Yoongi? Hatte er das Klavier von mir entdeckt?
Schließlich wurde die Melodie immer lauter, sie kam aus einer angelehnte Tür. Nicht irgendeine Tür, es war die mit meinem Klavier. Dann hatte ich also Recht gehabt.
Vorsichtig trat ich immer näher und schaute zögernd durch den kleinen Türspalt.
Ich sah Yoongi. Auf dem schwarzen Klavierhocker, während seine Finger wie Tänzer über die Tasten klingen. Er spielte eine sanft, aber zugleich auch traurig klingende Melodie, die ich sonst noch nie gehört hatte. Ob er die Noten wohl selbst schrieb? Ich konnte Yoongis Gesichtsausdruck nicht sehen, er saß mit dem Rücken zu mir, aber das was ich von ihm sah reichte für mich um zu erkennen wie viel Gefühl er in das gespielte rein legte.
Unbewusst hielt ich meinen Atem an. Er hatte es geschafft. Einige Meter vor mir spielte ein weiterer Grund warum ich meinen Blick nicht von ihm abwenden konnte. Mit allem was er tat schaffte er es mich zu überraschen.
Dabei kannten wir uns erst so kurz.
Leise schob ich die Tür ein wenig auf und ging in den Raum hinein. Yoongi bemerkte mich noch nicht. Als ich kleiner war, hatte ich Klavierunterricht genommen, deswegen hatte ich auch das Klavier hier stehen. Und ich war auch ganz gut gewesen, jedoch dieses Level, das man vom Zuhören die Emotionen spüren konnte, auf diesem Level war ich nicht einmal ansatzweise angelangt.
Etwa mitten im Raum stand ich, als die Melodie langsam schwächer wurde und schließlich ihr Ende nahm. Immer noch traute ich mich nicht ein Wort zu sagen, obwohl am liebsten hunderte Wörter gleichzeitig aus mir heraus sprudeln wollten.
Es war so still, dass ich Yoongis Atem hörte. Er klang ruhig und ... friedlich.
Sekunden, wenn nicht Minuten vergingen.
Endlich fand ich meine Sprache wieder.
„Yoongi... Das war wunderschön..“
Erschrocken drehte er sich um. Kurz schluckte ich, es war nicht mein Plan gewesen ihn so zu erschrecken.
„I-ich.. Entschuldigung das ich dein Klavier benutzt habe..“ Brachte Yoongi mit ein wenig Stottern heraus.
„Nein, alles gut, wirklich..“ Noch während ich sprach, schienen die Emotionen, die ich eben noch beim Klavierspiel gehört hatte, zu verschwinden und er zog eine kalte Maske auf.
Innerlich seufzte ich. Ich wünschte mir, das er nicht das Gefühl hatte, sich vor mir verstellen zu müssen. Aber da würde ich mir wohl erst sein Vertrauen erarbeiten müssen.
Bisher hatte ich ihn 'nur' glücklich machen wollen, aber das war schwerer als erwartet. War sein Zustand denn besser geworden? Er hatte keinen neuen Selbstmord Versuch gemacht, aber das konnte er auch schlecht unter meiner Aufsicht. Etwas in mir zog sich bitter zusammen.
Das war nicht das was ich wollte. Ich wollte nicht wie eine Helikoptermutter auf jede seiner Bewegungen achten, ich wollte ihm helfen.
Nächstes Kapitel 15. Dezember
Das nächste Kapitel kommt schon morgen, weil idk
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top