13. du

-Jimin-

Müde blinzelte ich. Wo war ich? Ach ja... bei der Frau in der Wohnung. Oder Hanne, wie sie ja hieß... Träge richtete ich mich auf und erinnerte mich langsam.
Ich hatte bis spät in die Nacht Yoongi gesucht, aber fand ihn nicht. Vielleicht hatte ich ihn in der Dunkelheit aber auch übersehen...
Vorsichtig sah ich mich um. Ich befand mich in einem dunklen Raum. Von außerhalb der Tür hörte ich Geräusche, wie als würde jemand reden. Mit einem plötzlichen Energieschub, sprang ich auf. Vielleicht war Yoongi wieder gekommen! Schnell lief ich die wenigen Schritte und öffnete die Tür.

Die helle Sonne aus einem Fenster blendete mich. Wie viel Uhr war es? Meine Augen schmerzten und ich schloss diese kurz.

„Oh, du bist ja endlich wach!“

Nach ein wenig weiterem Blinzeln, erkannte ich endlich die zwei Personen vor mir. Enttäuschung machte sich in mir breit. Yoongi war nicht dabei. Stattdessen standen dort die Frau und eine wie es aussah jüngere Version von ihr. Ihre Tochter?
Hastig verbeugte ich mich.
„Guten Morgen. Entschuldigen sie das ich hier geschlafen habe, ich zahle ihnen gerne eine Wiedergutmachung!“ „Ach! Mach dir keine Sorgen, das ist kostenlos!“
Überrascht blickte ich auf. Man traf nicht oft so zuvorkommende Leute.

Ich warf einen Blick auf die Uhr an der Wand. 10:28. Verdammt, schon so spät? Noch einmal verbeugte ich mich, dann wollte ich heraushasten. „Wohin gehen sie denn so schnell?“ Die Tochter sprach.
Ich hielt inne. „Ich.. muss jemanden wichtigen suchen. Er ist seit gestern... weg..“ Leise seufzte ich. „Was?! Seit gestern? Rufen sie doch die Polizei! Wie sieht er denn aus?“
Langsam zog ich meine Jacke an. Polizei wäre gut.. Yoongi würde mich dafür hassen... aber dafür musste er erst gefunden werden.
„Polizei wäre gut. Denke ich...“
„Wie sieht dieser Junge denn aus? Oder wie heißt er?“
Ich räusperte mich. „Er heißt Min Yoongi. Er hat kurze, schwarze Haare und trägt wahrscheinlich gerade einen schwarzen Hoodie. Und... er ist.. suizidgefährdet..“ Ich wich den Blicken der Frauen aus. Es fühlte sich falsch an etwas so privates einfach weiter zu erzählen. Auch wenn es nur von Yoongi war.
Als niemand mehr etwa sagte sondern nur noch betretenes Schweigen herrschte, drehte ich mich um und ging los. Gerade trat ich aus der Wohnung heraus, da hörte ich die Tochter von Hanne etwas sagen. „Warte... ich glaube ich habe ihn heute morgen gesehen..“ Wie erstarrt hielt ich inne und drehte mich langsam um. Sie sprach weiter. „Er hatte kurze, schwarze Haare und einen schwarzen Hoodie. Als ich ihn gesehen habe, hat er auf einer Bank gelegen und geschlafen. Ich habe ihn nach dem Weg gefragt und er schien... nicht wirklich gesund.“
Erneut blieb es eisig still in der Wohnung.
„Wo war das?!“

Ich lief schnell in die Richtung die die Tochter, welche, wie sie nebenbei gesagt hatte, Yuna hieß, mir gezeigt hatte. Wenn ich ihn in einer Stunde nicht fand, würden wir die Polizei rufen. Nervös biss ich auf meine Lippe. Er musste hier irgendwo sein. Nur wo?

Yuna hatte ihn vor etwa zwei Stunden gesehen. In diesen zwei Stunden konnte er weit gelaufen sein, aber das machte keinen Sinn, das passte nicht zu Yoongi. Das hieß, ich musste nur die ganzen Straßen und Gassen in der Nähe absuchen.

Und irgendwo wird er sein.

Die Zeit verging schneller als mir lieb war, aber dieses mal würde ich nicht aufgeben. Er war hier irgendwo. Es musste so sein.

Allein das Wissen das er heute morgen noch lebte, erfüllte mich mit Hoffnung. Aber würde er mich überhaupt sehen wollen? Er war ja nicht ohne Grund verschwunden, er war genau dann verschwunden als ich dachte er würde bei mir sicher sein. Warum hatte ich ihn auch allein gelassen? Nein... er brauchte Freiraum. Wenn ich ihn bei mir wohnen lassen wollte, musste ich ihn akzeptieren und auch das was er braucht. Er war anders als ich und ich durfte nicht von ihm erwarten sich für mich zu ändern.

Immer schneller lief ich die Straßen entlang. Hinter jeder Ecke erwartete ich seine schwarzen Haare zu entdecken, aber wurde von leere enttäuscht.

Aber dann, als die Stunde fast vorrüber war ging ich ohne große Hoffnung in eine besonders dunkle, enge Gasse.
Und dann sah ich einen Menschen. Nicht nur einen Menschen. Ich sah Yoongi. Er saß zusammen gesackt an der Wand. War er wach? Ich meinte schwach seine Augen über mich wanderen gesehen zu haben. Zittrig atmete ich aus.
Er war es wirklich.

Ohne mich weiter zu halten stürmte ich auf ihn zu, kniete mich auf den Boden und umarmte ihn so sanft wie möglich.

„Mach das nie wieder Yoongi... hörst du?“

„W-warum tust... du das?“ Yoongis Stimme war kraftlos. „Wir kennen uns kaum und du tust so als wäre... ich alles für dich...“ Mit jedem Wort wurde seine Stimme leiser.

„I-ich weiß es nicht. Ich sehe nur in deine Augen.. und es ist als wärst du schon immer da gewesen und hättest all den Schmerz ertragen, den ich eigentlich in meinem Leben gehabt haben musste. Es ergibt keinen Sinn. Aber ich kann mich nicht von dir abwenden“ Nicht sicher was ich überhaupt für einen Wirrwarr sprach umarmte ich Yoongi etwas fester.
Und würde ihn so bald nicht loslassen.

Nächstes Update: 6. Dezember

Das nächste Kapitel kommt erst in drei Tagen da ich es etwas länger machen will :)

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