39. Augen
Patrick
Manuel sagte ich laut, der Name war wunderbar, ich hatte aber keine Ahnung was er bedeutete. Okay, er war eine Kurzform von Immanuel was sowas wie 'Gott sei mit uns' bedeutete, aber der Name war in meinem Herz, löste aber dort auch eine gewisse Leere aus.
Als ich jetzt die Augen aufschlug war es nicht mehr schmerzhaft hell. Eher angenehm. Alles war in Rottöne getaucht, also musste es Abend oder Morgen sein. Jetzt gerade gab mein Kopf mir tworten auf meine Fragen. Hier war ich in einem Krankenhaus, ich selbst war Patrick und Manuel war mir wichtig. Das Bild von Manuel und mir schwirrte durch meinen Kopf. Neben meinem stand noch ein Bett in dem ich noch jemanden erkannte. Diese Konturen stimmten mit denen von meinen Erinnerungen überein. Er schien zu schlafen. Langsam drangen Schritte und mehr oder weniger regelmäßige Pieptöne drangen an mein Ohr.
Eine Tür hinter dem Bett ging auf und mein Arzt kam ins Zimmer. Er lief an Manuel vorbei und direkt auf mich zu. Herr Meyer? Verstehen sie mich? Langsam nickte ich, anscheinend war ich Patrick Meyer. Können die sich erinnern? Was meinte er? Woran denn? fragte ich und die Miene des Arztes änderte sich. An irgendetwas, ihren Namen, Familie Freunde, der Unfall. Unfall. Dieses Wort ließ meine Gehirn arbeiten. Scheinwerfer. Schnee. Nebel. Ich hatte eine Art Flashback. Mit der Vision kamen Erinnerungen. Erinnerungen an mein Auto, mein Zuhause. Davon erzählte ich dem Arzt. Zufrieden nickte dieser. Können sie sich an Manuel erinnern? Ich habe ihm versprochen ihn zu wecken wenn es dir besser geht. Hast du Schmerzen oder andere Beschwerden? Worauf sollte ich zuerst antworten? Von Manu wusste ich nur sein Aussehen und das er mir wichtig ist. Also sagte ich es dem Mann und sagte ihm dann, das es mir gut ging. Er lief zu dem anderen Bett und rüttelte an der Schulter des Schlafenden. Der andere Patient wachte auf und die untergehende Sonne schien ihm in sein bleiches Gesicht. Geschlafen hatte er anscheinend nicht viel, zumindest zeigten das seine Augenringe.
Manuel
Sobald ich Hände auf meiner Schulter spürte, öffnete ich die Augen. Gerade hatte ich abgeschalten, geträumt, der noch im Halbkoma liegende Patrick hätte meinen Namen gesagt, aber wenn mich jemand weckte musste entweder etwas schlimmes passiert sein oder Patrick war wach geworden, denn ich hatte die letzte Woche fast kein Auge zugetan. Immer wieder war ich still bei dem dezent überforderten Paluten gesessen, seine Hand gehalten und an ihn gedacht. Er war mir körperlich nah aber ich spürte seinen Geist nicht. Mir wurde gesagt, sein Gehirn sei bei dem Unfall verletzt worden aber mit Ruhe und Zeit würde es heilen.
Jetzt aber saß er aufrecht da und starrte mich an. Sofort sprang ich auf und lief mit drei schnellen Schritten zu ihm, setze mich auf die Bettkante und griff nach seiner Hand. Mein Verlangen, ihn zu küssen, beachtete ich nicht, schließlich hatte ich keine Ahnung was er noch wusste und fühlte. Vorsichtig sah ich ihn an, grinste bei dem Anblick seines Gesichtes und strich mir eine Strähne von der Stirn. Palette? Auch wenn ich eigentlich keine Emotionen zeigen wollte, lag in diesem einen Wort so viel Sehnsucht und Kummer wie ich es nicht einmal in den besten Liebesliedern gehört hatte.
Der Angesprochene sah bei diesem Wort auf und starrte mit seinen wunderbaren Hundeaugen in meine langweiligen Grünen. Kurz meinte ich einen Funken vom Erkennen in seinen Augen aufblitzen zu sehen, bis seine Lippen sich zu einem Wort bewegten. Schmanjuel.
Patrick
Eine etwas schlacksige Gestalt kam zu mir und nahm meine Hand. Ich hörte ein Wort Palette. Dieses Wort machte mich traurig. Der Schmerz in ihnen tat weh, brachte aber wieder Bilder in meinen Kopf. Erinnerungen, in denen ich über einen Teamspeak mit Manuel redete. Ich lachte, sagte Alle gut im Dorfd Schmanjuel und blickte über meinen Pc auf ein Fanart von Manu. Er hatte giftgrüne Augen.
Diese Augen sahen mich auch jetzt an. Ich bemerkte es erst, als ich seinen Namens schon ausgesprochen hatte. Schmanjuel. Ich war seine Palette, er mein Manjuel. Ich liebte, nein, liebe ihn.
Er war mir so nah, zitterte etwas und sah mir in die Augen. Seine Lippen sahen so weich aus und ich konnte sein Verlangen in seinen sonst besorgten Augen sehen. Also kam ich ihm näher und küsste ihn dann vorsichtig. Dieses Gefühl durchflutete meinen Körper direkt in meinen Kopf.
Wie wenn ein Fotoalbum schnell durchgeblättert wird fluteten Bilder meinen Kopf und ich konnte mich wieder an alles erinnern. Der rettende Kuss wie in Dornröschen. Manu erwiederte sanft und voller Leidenschaft und ich spürte seinen Atmen auf meiner Oberlippe, seine Hand in meinen Haaren, aber auch die Blicke des Arztes hinter uns. Erst als ich meine Augen öffnete sah ich den verliebten Blick meines Freundes auf mir liegen. Ich grinste in den Kuss, welcher unendlich lang dauerte aber auch viel zu kurz war. Ich liebe dich sagte ich, nachdem wir Luft geholt hatten und uns wieder ansahen. Ich dich auch.
Yay Kürbistumor wieder vereint <3
Hoffe euch hat das Kapitel gefallen und danke für die Votes und Reads <3
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