3.Fantreffen

Manuel

Peter kam fast jeden Tag vorbei, irgendwann brachte er mir auch ein neues Handy vorbei, ich lies es aber in der Box, sonst lag ich den ganzen Tag nur herum und dachte nach, bis mich jemand anrief, weshalb ich aufschrak. Denn ich hatte es noch nicht eingerichtet. Ich setzte mich verwirrt auf, mein Gesicht klebte, nahm das Handy und sah das es mein Altes war. Anbei lag ein Zettel von meinem Netzwerk, das es gefunden wurde. Zum erstem Mal seit einer Woche aktualisierte ich alles, 265 verpasste Anrufe, vor allem von Zombey, Maudado, Paluten und ein paar anderen, auch einige von meinem Netzwerk und einige Nachrichten. Im Internet gab es tausende Theorien was mit mir war, viele hielten mich sogar für tot. Als mein Halbbruder ein paar Andeutungen machte, das ich wegen 'familiären Angelegenheiten' nichts hochladen konnte, wusste ich nicht, was ich davon halten sollte.
Mein Handy klingelte wieder,
und ich nahm ab Hallo Manuel Büttinghaus sagte ich mit etwas zittriger Stimme, denn ich hatte schon länger nicht mehr geredet. Mein Manager war sehr überrascht, dass ich antwortete aber dann redete er auf mich ein Wieso hast du dich nicht gemeldet? Niemand wusste wo du steckst, dein Bruder wollte nichts sagen! Gut, danke Peter Dein Handy wurde zum Glück abgegeben, wie konnstest du es verlieren? Etwas überrumpelt antwortete ich Tut mir leid, ich hatte... Also familiäre Angelegenheiten. Er war nicht wirklich überzeugt und machte mir klar das sowas nicht mehr vorkommen sollte, ich dachte mir nur, was soll's bald kann er sich eh nen neuen Job suchen.
Mein Herz war immer noch schwer und mein Kopf voll, aber vielleicht konnte eine dringend notwendige Dusche mich ablenken. Dannach wollte ich wieder ins Bett, aber ich konnte einfach nicht mehr schlafen und weinen. Ich musste weitermachen als ob nichts gewesen war.
Vielleicht würde die Idee von Peter funktionieren, ich musste mir erstmal alles von der Seele reden. Also setzte ich mich hin und nahm meine Kamera, mit der ich gerne draußen fotografierte und drehte dieses Video auch wenn ich nicht so schwach wirken wollte, musste ich schon nach wenigen Sätzen weinen. Ich erzählte immer wieder von meinem Bruder, und davon, das bei mir dieselbe Diagnose festgestellt worden war. Ich setzte aber meine Maske nicht ab. Mein Auge war von der Kamera aus nur leicht rot, aber ich wollte trotzdem nicht das sie mich so sehen würden. Mein Kopf war eigentlich leer, trotzdem flossen die Worte nur so.

Paluten

Die Woche ging sehr schnell vorbei, ich hatte einen guten Ort für das Fantreffen gefunden. Es würde aber kein normales Fantreffen werden, sondern die 50 Vorangemeldeten würden einen tollen Abend mit mir verbingen. Dafür gab es einiges zu Essen, aber da es so kalt war und angefangen hatte zu Schneien gab es auch Tee und Kakao, eine menge Decken und eine kleine Aufmerksamkeit, für alle die kommen würden, während das Gebiet vorbereitet wurde, setzte ich mich direkt auf eine der Decken, fast eine halbe Stunde bevor er los ging kamen sogar schon ein paar Zuschauer sie hatten selber ein paar extrem tolle Fangeschenke dabei und wir redeten extrem viel, dass machte sehr Spaß.

Als es dann eigentlich anfangen sollte waren die meisten schon da, manche hatten noch nicht mit mir geredet, hatte sich nicht zu mir getraut, also setzte ich mich zu ihnen. Die meisten hatten Fanpullis an, als ich die ganzen Freedompullis sah musste ich wieder an Manuel denken. Er war immer noch nicht aufgetaucht und ich machte mir Sorgen.


Manuel

Ich lief durch den Grugapark, ich hatte immer noch keine Ahnung ob es eine gute Idee war, ich hatte Angst, hoffte aber auch das es mich ablenken würde. Es hatte geschneit, und überall spielten Kinder und Hunde im Schnee. Ich hatte aber ein Ziel, mit der Kapuze auf dem Kopf lief ich in die Mitte des Park, Ich sah schon die Zäune und kramte mein Handy hervor und der Sicherheitsbeauftragte scanne meinen Zutrittscode. Einmal durchatmen sagte ich laut zu mir selbst und ging zu allen anderen. Ich setzte mich zu ein paar jüngeren und redete mit ihnen. Es war toll wieder mit irgendwem über belanglose Themen zu reden.


Paluten

Meine Zuschauer waren echt toll, ich war grade glücklich und froh einfach hier zu sein. Ich lies meinen Blick über die Menge streifen, einige waren 10-12 Jahre alt, aber die meisten waren so zwischen 13-19, aber es waren auch ein paar um die 25 jährigen. Mit allen hatte ich jetzt Bilder gemacht und mit den meisten hatte ich schon geredet. Als alle bis auf einen gekommen waren sagte ich, das sie falls sie gehen mussten sich noch ein kleines Geschenkt mitnehmen konnten, da der letzte über eine Stunde zu spät war. Ich verabschiedete mich gerade von einer Gruppe Jungs, die das Treffen einem von ihnen zum Geburtstag geschenkt hatten, als mein Blick auf einen Mitte zwanzigjährigen fiel, der gerade erst gekommen sein musste. Ich setzte mich zu ihm und ein paar anderen älteren mit denen ich noch nicht gesprochen hatte. Der Neue wirkte sehr schüchtern, wegen dem Schatten der seine Kapuze über sein Gesicht warf konnte ich nur seine etwas kleine Nase und seinen Mund sehen. Die anderen begannen sofort mit mir zu reden, aber er sah mich nur an, naja vielleicht ist er schüchtern. Wir redeten über alles mögliche und irgendwann auch über Manuel und darüber saß ich auch keine Ahnung hatte wo er steckte. Irgendwie war ich etwas sauer auf ihn, ich dachte ich sei sein bester Freund, er hatte mir aber auch nichts gesagt. Der Junge mit der Kapuze fühlte sich nicht gut, das merkte ich, ich werde ihn später darauf ansprechen, versprach ich mir. Die zwei Jüngeren wollten meine Meinung hören, also versuchte ich es möglichst harmlos zu sagen und die anderen konnten mich verstehen, aber dem Unbekannten lief eine Träne über die Wange.


Manuel

Wieso musste er ausgerechnet zu uns kommen, die anderen beiden, Alex und Finn waren sehr nett gewesen, als Patrick kam hielt ich die Klappe. Ich wollte ihn einfach mal in Reallife sehen, seiner Stimme lauschen, aber niemals würde ich mich zeigen. Irgendwann redeten sie über mich, erst sagte Patrick das er sich Sorgen machte doch dann trafen seine Worte mich hart, auch wenn sie eigentlich nicht mal schlimm waren. Also naja, ich habe auch keine Ahnung wo er steckt, ich finde nur er hätte mir Bescheid sagen sollen, ich bin schließlich sein bester Freund, sowas macht man einfach nicht sagte Patrick aber vielleicht war es ja wichtiger... Ich wusste das mehr dahintersteckte, ich merkte das ihn das bedrückte, er aber auch enttäuscht und sauer war. Wir kannten uns viel zu lange, da wusste ich es sofort wenn irgendwas nicht stimmte, vor allem jetzt, wenn wir direkt nebeneinander saßen. Ich war wütend auf mich selbst, aber irgendwie auch nicht. Ich war auch enttäuscht, wieso hatte ich mich nicht zusammengerissen und einfach weiter gemacht, anstatt tagelang rumzuflennen, doch jetzt war es auch zu spät. Ich spürte eine Träne auf meiner Wange, auch wenn ich gedacht hätte ich hätte mich schon oft genug ausgeheult. Ich wandte mich ab aber Patrick hatte sie gesehen... So eine Scheiße. Ich wandte mich ab, wischte die Träne weg und stand auf. Ich muss los sagte ich mit zittriger und schwacher Stimme. Ich lief schnell mit zu Boden gerichteten Blick aus dem abgegrenzten Park. Paluten rannte mir hinterher, ich wollte schneller rennen aber konnte ich nicht, da ich ohne Brille nicht erkannte ob es rutschig war. Dann hatte er mich eingeholt.

Paluten

Ich muss los sagte er, alleine an der schwachen Stimme wusste ich, dass es ihm grausam ging und lief ihm also hinter her, nachdem ich die anderen entschuldigden ansah. Er lief sehr langsam und starrte einfach zu Boden, vielleicht wollte er nicht ausrutschen. Ich hatte nur den Unbekannten im Kopf. Als ich neben ihm lief, musste ich nicht mal joggen, legte ich ihm meine Hand auf die Schulter, weshalb er zusammen zuckte und  zur Seite sprang und fiel.

Also das war ein langes Kapitel (fast 1300 Wörter) ich wollte es aber nicht aufteilen. Hoffe euch hat es gefallen.

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