Kapitel 9

Ich hatte so wirklich keine Lust auf die OP.
Erstens hatte ich noch nie eine, zweites hatte ich Angst.
Früher konnten sie auch nicht operieren, dann ist halt ein Knochen etwas anders zusammengewachsen. Heutzutage gibt es einfach zu viel Drama.

Aber ich weiss ich bin schon alt genug und sollte etwas vernünftiger sein. Doch die Angst raubt mit die Fähigkeit rational zu denken.
Ich hatte einfach so furchtbaren Respekt davor, mitten in der OP aufzuwachen. Klar ist es selten, aber es passiert trotzdem viel zu viel für meine Verhältnisse.

Ich sass also im Krankenzimmer, bereit für die OP und grübelte, was mich von der OP abbringen könnte.
Denk schneller, denk schneller. Der Eingriff findet schon heute Abend statt.
Abend.
Abend.
Abend.
Was macht man am Samstag Abend?
Man geht feiern.
Feiern = Alkohol.
Alkohol = keine OP.

Doch wer könnte mir Alkohol ins Krankenhaus bringen? Raus komme ich nicht mehr. Zum Glück habe ich tolle Freunde, die mir bestimmt einen Gefallen tun.

I: Hey Nick, bist du Zuhause?
N: Ja klar, why?
I: Du bist ja schon 18 und kannst legal Alkohol kaufen.
N: ja...
I: Wie schnell kannst du mir eine Flasche Absolut bringen?
N: halt halt, was hast du vor?
I: bitte tus einfach, ich zahls dir zurück.
N: Bist du dir sicher?
I: JA!
N: Wohin soll ichs dir bringen.
I: Besuch mich im Krankenhaus.
N: Nein, das kann ich nicht. Gehts noch?!
I: tu mir bitte nur diesen Gefallen, nur dieses eine Mal.
N: bin da am 10.
I: danke!!!!! Hdl.

Die Zeit vertrieb ich mir noch am Handy und fünf Minuten nach zwölf klopfte es an der Tür.

„Hey Nicks, was geht.", er kam zu mir ans Bett und drückte mich sanft.
„Du brauchst gar nicht so zu grinsen, ich tu das nicht gerne."
„Ich weiss, aber du rettest mir gerade ziemlich alles."
„Für was brauchst du denn das Zeug überhaupt.", er legte seine Stirn in Falten.
„Sag ich dir später.", ich wandte meinen Blick ab.
„Bezahlen kannst du auch später. Also... ähm keinen Scheiss und gute Besserung.", er schob die Flasche unter die Decke und berührte dann kurz mein Bein. Ich errötete.
Nein. Ich konnte nicht in ihn verliebt sein, er wat mein bester Freund. Ausserdem steht er eh auf eine gute Kollegin von mir. Versteh ich. Sie ist hübsch, intelligent und hat eine schöne Figur.

Ein Teil von mir wünscht sich gerade, dass Nick noch da wäre. Aber er ist es nicht.
Prost.

Mühselig würgte ich den Vodka runter und musste mich anstrengen, damit er nicht gleich wieder hochkam.
Hätt ich doch einen mit Geschmack genommen...Nein, umso stärker, desto besser.

Einen Viertel der Flasche hatte ich schon geleert und spürte wie sich meine Sorgen in Luft auflösten.

Als die Krankenschwester kam und das Mittagessen brachte, forderte es meine ganze Konzentration, normal zu spielen.
Ich rührte das Essen nicht an, es würde mich nüchtern machen und das wollte ich nicht. Aber um keine Aufmerksamkeit zu erregen, spülte ich einen Teil die Toilette hinunter.

Der Abend rückte näher und die Flasche neigte sich dem Ende zu, den letzten Schluck nahm ich noch kurz bevor der Anästhesist zur Aufklärung kam.

Es war Jannik Pfeil.
„Hey Nia, oder? Wir kennen uns ja auch so einigermassen. Wie geht es dir."
„Joaa hab ein bisschen  Bauchsch... schmerzen."
„Okay dann leg dich mal hin und schieb dein T-shirt ein bisschen hoch."
Er begann zu drücken und mein Magen, der ohnehin schon am ausrasten war, bekam noch den letzten nötigen Kick.

Ich sprang auf und rannte ins Badezimmer, wo ich mich auch übergab.
Jannik kam zu mir und drehte meinen Kopf zu sich, dann leuchtet er mir in die Augen.

„Hmm, deine Pupillenreaktion ist ziemlich langsam und deine Augen sind auch trocken. Und dieser Geruch. Der sprang mir als erstes beim Eintreten ins Gesicht. Nia. Was. Hast. Du. Gemacht.", den letzten Satz sagte er langsam und deutlich.
Ich drehte störrisch meinen Kopf aus seiner Hand.
„Nihichts.", mumelte ich.
„Muss ich wirklich einen Blutalkoholtest anfordern?"
Ich verschränkte stur die Arme vor der Brust. Der Alkohol zeigte sich deutlich.
Ich stand auf und alles bewegte sich. Im Schwindel stiess ich mir den Arm am Türrahmen. Den Gebrochenen.
„Ahhhh", ich sank zu Boden.
Jannik fluchte.
„Weisst du, weil ich nicht weiss, was du zu dir genommen hast, bin ich hilflos. Ich kann nichts machen. Also entweder sagst du mit was du gemacht hast, oder ich werde andere Massnahmen ergreifen müssen."

„Ich...ich hab getrunken."
„Was genau.", seine Stimme wurde wieder weicher.
Ich stand auf und torkelte zum Bett, da zog ich die leere Flasche hervor.
Jannik seufzte.
„Wie viel war am Anfang in der Flasche?"
Ich zeigte mit dem Finger an den Flaschenhals.

Jannik nahm sein Handy hervor und ich hörte ihn sagen:
„Ich würde gern eine Patientin 15 Jahre mit Alkohol- Intox für eine Magenspülung anmelden. Ja. So schnell wie möglich und die OP 3 bitte verschieben."

Plötzlich spürte ich eine Kälte die sich rasch in mir ausbreitete. Doch ich schwitzte auch gleichzeitig. Die Kälte war rau, nicht so wie die Kälte im Winter. Sie frass mich auf. Das letzte was ich hörte war Jannik alarmiert sagen:

„Nia leg dich hin. Jetzt."

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Hey guys
Endlich kommt mal wieder was. Ist zwar etwas unzusammenhängend, aber ich bin kinda zufrieden. Hoffe ihr auch. Sorry, dass es so lang ging.
Und die Rechtschreibfehler schenk ich euch :)
Lg
Litschiii🤍🍚
PS: Neue Story —> The Vampire Diaries FF, schaut vorbei, Prolog folgt bald.
(Ups sorry hab die Namen vertauscht, ist jetzt aber alles korrigiert)

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