Kapitel 46

Pov. Max
"Ach Gott nein wie süß, Jenny machst du mal ein Foto?" Verwirrt runzle ich die Stirn. Ist das ein Traum und wenn ja, wer redet da gerade? Müde öffne ich langsam ein Auge und sehe erstmal nur blonde Haare, die mir die Sicht versperren. Mürrisch will ich mir über die Augen reiben, doch ich kann meinen Arm nicht bewegen. Grummelnd versuche ich den Kopf zu heben und realisiere langsam das scheinbar Jemand auf mir liegt, aber wer zum Teufel soll das sein? Und wo bin ich überhaupt? Die Bettdecke kenn ich doch überhaupt nicht... Als mir dämmert, wo ich mich gerade befinde und wer da womöglich auf mir liegt, reiße ich panisch meine Augen auf.

Mit aller Kraft drücke ich Luca von mir und versuche mich irgendwie in dem Bett hinzusetzen. Mein Blick schweift zur Zimmertüre was dazu führt, dass ich Lucas Mutter im Morgenmantel erblicke. Die Frage, wer da vorhin gespeochen hat, wäre damit dann wohl auch geklärt. "Guten Morgen Max, na habt ihr gut geschlafen?" ,fragt diese auch sofort freundlich als sich bemerkt hat, dass ich wach bin. "Ähm ja... Luca hatte ein paar Probleme wegen dem Gewitter, aber er hat es scheinbar dann doch geschafft einzuschlafen" ,stelle ich langsam fest während ich zu dem schnarchenden Jungen neben mir sehe. Seine Haare sind völlig verwuschelt was irgendwie ganz knuffig aussieht. Also für einen Jungen... Ich sollte aufhören so früh am Morgen nachzudenken, dabei kommt offentsichtlich nur scheiße raus.

"Das freut mich, wenn Luca aufwacht könnt ihr ja zusammen runter kommen und Frühstücken" ,meint sie lächelnd und verlässt Lucas Zimmer. Seufzend lasse ich mich zurück in das Kopfkissen fallen und sehe hoch zur Decke. Jetzt ist nur noch die Frage wann Luca aufwacht. Ich gebe ihm noch 10 Minuten, dann weck ich ihn. Länger halt ich es ohne Frühstück nicht mehr aus. Gelangweilt drehe ich meinen Kopf zu Luca und bemerke, dass sein Kopf ebenfalls mir zugewendet ist, allerdings sind seine Augen immernoch geschlossen. Im Gegensatz zu seinem Mund, welcher leicht geöffnet ist. Leise Laute verlassen seinen Mund weshalb ich hellhörig werde. Redet er im Schlaf oder schnarcht er? Meine Frage beantwortet sich im nächsten Moment von selbst als er laut und deutlich "Dad" sagt.

Verwirrt bemerke ich wie sich seine Gesichtzüge anspannen und er anfängt sich unruhig hin und her zu bewegen. "Nicht" ,murmelt er und schüttelt seinen Kopf hin und her. Aufmerksam setzte ich mich auf und strecke zögernd meine Hand aus. Ich sollte ihn wecken oder? Er hat offentsichtlich einen Alptraum. "Nicht schlagen." Okay jetzt reichts, was auch immer er da gerade träumt hört sich nicht gut an.

"Luca hey, aufwachen" ,sage ich immer und immer wieder während ich an ihm rüttel und hoffe, dass es reicht um ihn zu wecken. Panisch reißt Luca seine Augen auf und setzt sich ruckartig hin. Erschrocken weiche ich zurück und beobachte Luca genau. Dieser sieht sich erschrocken um bis er mich entdeckt und sichtlich verwirrt dreinblickt.

"Was hast du da grad geträumt?" ,frage ich neugierig nach. Vielleicht sollte ich vorsichtiger mit ihm umgehen, allerdings interessiert es mich viel zu sehr. Er hat von seinem Vater geredet und darum gebettelt nicht geschlagen zu werden. Ob sein Vater ihn schlägt? Ich mein, das was ich bisher von seinem Vater gehört habe war nicht wirklich positiv. Laut Seppl ist er ein Arschloch. "Wieso fragst du?" ,fragt Luca während er sich verwirrt durch die Haare fährt. "Du hast im Schlaf geredet. Dein Vater schlägt dich?" ,frage ich neugierig weiter. "Was nein, er schlägt mich doch nicht er- wieso beantworte ich dir überhaupt so eine Frage? Sowas geht dich gar nichts an" ,blockt er ab und schlägt die Bettdecke zur Seite. Mürrisch steht er auf, läuft zu einem Koffer welcher auf dem Boden liegt und öffnet diesen. Mit einem schnellen Handgriff zieht er sich seinen jetztigen Hoodie über den Kopf und nimmt sich einen frischen aus seinem Koffer. Während er das macht kann ich nicht anders als auf seine Bauchmuskeln zu schauen und mich zu fragen was heute mit mir los ist. Wieso finde ich plötzlich ein Sixpack attraktiv? Ich glaube ich habe eindeutig zu wenig geschlafen, mein Gehirn bildet sich Sachen ein die nicht stimmen können.

Kopfschüttelnd wende ich meinen Blick von Luca ab und stehe selbst auf. "Wir sollten runter Frühstücken, ich hab hunger" ,sage ich und beeile mich das Zimmer zu verlassen. Ich habe wirklich keine Interesse weiterhin allein mit Luca in einem Zimmer zu sein. Meine Gedanken werden immer komischer und irgendwie gefällt mir die Richtung, in die sie gehen, überhaupt nicht. "Ey warte mal" ,höre ich Luca noch weshalb ich an der Treppe stehen bleibe und mich umdrehe. Luca scheint nicht damit gerechnet zu haben, dass ich tatsächlich stehen bleibe und läuft deshalb fast in mich rein. Er kann gerade noch so reagieren und verhindert einen zusammenstoß. "Äh sorry, ich dachte nicht, dass du wirklich anhälst" ,entschuldigt er sich sofort und weicht einen Schritt zurück. Mein Blick ruht auf seinen Lippen und sobald ich das realisiere, schüttel ich erschrocken meinen Kopf. "Alles okay bei dir?" ,fragt Luca verwirrt wegen meiner Reaktion. "Ja alles Bestens" ,antworte ich und laufe kopfschüttelnd die Treppe runter.

Was ist denn bloß los mit mir? Ich kann ihn nicht leiden, aber denke darüber nach wie knuffig er mit verwuschelten Haaren aussieht. Ich sollte mich später dringend nochmal ein paar Stunden auf's Ohr hauen und den Schlaf nachholen. Seit wann finde ich den bitte einen Jungen knuffig? Und warum muss es ausgerechnet ein Arschloch sein? Morgen denke ich bestimmt wieder normal über ihn und nicht mehr so... komisch.

"Ah guten Morgen ihr zwei, na gut geschlafen Luca?" ,begrüßt uns seine Mutter fröhlich welche am gedeckten Tisch sitzt und zusammen mit Jenny schon angefangen hat zu Frühstücken. "Dir auch einen guten Morgen und ich hab erstaunlicherweise ganz gut geschlafen" ,meint Luca lächelnd und setzt sich wie ich wenige Sekunden vor ihm, an den Tisch. Von Jenny bekomme ich einen vielsagenden Seitenblick ,den ich mit gerunzelter Stirn erwidere. Ich kenne diesen Blick nur zu gut, aber worauf will sie dieses mal hinaus? Ihr Blick flackert kurz zu Luca ehe sie wieder mich anblickt und einen Kussmund formt. Meine Laune ist sofort im Keller, als ich begreife was sie meint. Offenbar denkt sie, ich würde was von Luca wollen und so wie ich sie kenne, wird sie Alex und Luna davon erzählen. Ganz toll.

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Ein Danke an Ich8740 welche mich mit ihren Kommentaren zu diesem Kapitel motiviert hat🤗❤

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