Kapitel 45

Pov. Max
"Luca?" ,flüstere ich leise in die Dunkelheit. Als Antwort erhalte ich nur ein Wimmern von dem Blonden. "Hast du Angst vor Gewitter?" ,frage ich dumm nach wobei ich mir die Antwort anhand seines Verhaltens der letzten paar Minuten, eigentlich schon denken kann. "Wonach sieht es denn aus?" ,murmelt Luca unter seiner Decke und wimmert wieder als es donnert. Was mach ich denn jetzt? Wenn das so weiter geht, komm ich gar nicht mehr zum Schlafen. Genervt seufze ich auf und beschließe mich bei der Person zu beschweren, die mir das eingebrockt hat.

Wenige Minuten später schließe ich die Zimmertüre von Seppl und mache das Licht an. "Wach auf Seppl, wenn ich nicht schlafen kann dann darfst du es auch nicht" ,meckere ich und ziehe ihm die Decke weg. Verwirrt und etwas neben der Spur, setzt sich mein Bruder auf und reibt sich über die Augen. "Max? Was tust du hier? Ich dachte du schläfst bei Luca?" ,fragt dieser irritiert und sieht sich um ehe er mich mit seinem Blick fixiert. "Von schlafen kann keine rede sein, wenn der so laut wimmert. Ich will nicht mehr zurück Seppl, der wimmert die ganze Zeit wegen dem scheiß Gewitter. Du weißt genau wie unangenehm ich werden kann, wenn ich keinen Schlaf bekomm." Genervt sieht Seppl mich an und zieht eine Augenbraue hoch. "Manchmal frag ich mich ob du überhaupt etwas feingefühl hast. Luca hat Angst vor Gewitter, zeig doch mal etwas Mitgefühl und versuch ihn zu beruhigen, anstatt nach Hause zu gehen und mir auf die Nerven zu fallen" ,meint er gereizt. Pff Arschloch.

"Ja und wie soll ich ihn denn bitte beruhigen?" ,frage ich deshalb genervt nach und verschränke meine Arme vor der Brust. "Nimm ihn in den Arm oder sowas" ,kommt es desinteressiert von meinem Bruder welcher sich jetzt nach der Bettdecke streckt und sich anschließend wieder mit ihr zudeckt, da ich ihm sie ja am Anfang weggezogen hab. "Ich fass den doch nicht an" ,maule ich sofort und bekomme damit die sofortige Aufmerksamkeit von Seppl. "Wieso nicht?" ,fragt er nach. "Weil ich ihn vielleicht nicht mag?" Seppl verdreht genervt die Augen und seufzt frustiert auf, ehe er sich wieder aufsetzt und seine Nasenflügel massiert. "Max, er hat dir nichts getan und wenn du dich nicht gleich verpisst und zu ihm gehst, erzähl ich Mom, dass du definitiv nicht über Emelie hinweg bist und du dringend zu einem Therapeuten musst" ,droht er mir, mit der Gedult deutlich am Ende. "Das ist Erpressung" ,presse ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. "Und das was du hier gerade machst ist Folter, ich mein wer weckt seinen Bruder um halb drei?" ,entgegnet er und sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Leck mich." - "Das kann Luca übernehmen!" ,ruft mir der Idiot hinterher als ich sein Zimmer verlasse.

Genervt verlasse ich mein Zuhause und laufe wieder rüber zu dem Haus, indem Luca seit einem Tag wohnt. Eigentlich hatte ich nicht vor wieder zurückzukommen, weshalb ich mir nicht wirklich Gedanken darüber gemacht habe, wie ich wieder in's Haus komme. Da es aber auch das Zuhause meiner besten Freundin ist und es früher so etwas wie mein zweites Zuhause war, besitze ich einen Haustürschlüssel. Missmutig schließe ich diese hinter mir und mache mich auf den Weg nach oben, nachdem ich mir meine Schuhe ausgezogen habe. Vor Lucas Zimmertüre bleibe ich stehen, schließe meine Augen und atme tief ein und aus. Seppl will also, dass ich nett zu Luca bin. Gut okay das sollte ich doch irgendwie hinbekommen... Okay nein, das schaff ich nicht. Seppl hat keine Ahnung davon wie schwer das eigentlich für mich ist. Ich weiß nicht ob ich es aushalte ihm gegenüber zu stehen, wenn er über Emelie und meine Gefühle bescheid weiß. Normalerweise habe ich immer mein Pokerface drauf, niemand ahnt auch nur wie es in meinem Inneren aussieht. Naja bis auf Luca und mein 'wundervoller' Bruder... Ganz toll. Wieso können Beide nicht wieder zurück nach Köln ziehen und mich alleine lassen?

Seufzend öffne ich die Türe und finde Luca genauso vor, wie ich ihn verlassen habe. Eingekuschelt und wimmernd in einer Decke auf seinem Bett. Okay ich werde jetzt versuchen ihn zu beruhigen, schlafen gehen und ihn Morgen wieder ignorieren. Pefekter Plan, fehlt nur noch die Umsetzung.

Vorsichtig nähere ich mich Lucas Bett und setzte mich auf seine Bettkante. "Luca?" ,frage ich zögernd. Keine Antwort. War ja klar. "Ich will dir helfen, du kannst doch nicht die ganze Nacht unter dieser Decke bleiben und vor Angst zittern" ,versuche ich es ruhig und lege meine Hand auf die Stelle, an der ich seinen Kopf vermute. "Wieso willst du mir helfen? Ich bin doch ein Lügner" ,kommt es gedämpft von Luca was mich dazu bringt mit den Augen zu rollen. Er macht es mir wirklich nicht leicht nett zu sein. "Ich hab Mitleid mit dir" ,lüge ich gekont und versuche Luca die Decke wegzuziehen. "Bevor ich dir das glaube, glaube ich dir vorher noch, dass du das mit deiner Freundin wirklich verkraftet hast" ,kommt es zickig von Luca welcher jetzt die Decke von seinem Gesicht zieht und mich sauer ansieht. "Gut dann halt nicht" ,sage ich schulterzuckend und stehe auf, achte dabei allerdings darauf eine neutrale Mine aufzusetzten damit er mir nichts anmerkt. Wenn er mir mit Emelie kommt, kann er alles von mir erwarten außer Hilfe.

Ein donnern lässt Luca zusammenzucken und sich wieder unter seiner Decke verstecken. Augenrollen sehe ich zu dem zitternden Etwas unter der Bettdecke. "Also entweder du lässt mich dir helfen oder du hälst jetzt deine Fresse." Genervt verschränke ich die Arme vor meiner Brust und warte auf Lucas Antwort. "Du bist so einfühlsam zu mir" ,höre ich Luca ironisch sagen während er sich aufsetzt. "Nur für dich Schatzi" ,antworte ich ironisch mit einem Fakelächeln.

"Brauchst du jetzt Hilfe oder nicht?" ,frage ich ungeduldig. Ich würde wirklich gern schlafen und das ohne einen wimmernden Luca im Zimmer. "Du kannst mir eh nicht helfen" ,meckert er zurück. "Ach und wieso denkst du das?" - "Ich beruhige mich nur wenn man mich in den Arm nimmt und darauf kann ich bei dir verzichten." Herausfordern hebe ich eine Augenbraue während wir uns ein stummes Blickduell liefern. Allerdings bringt mich dieses auch nicht gerade weiter, weshalb ich beschließe das Ganze hier mal etwas zu beschleunigen, damit ich endlich schlafen kann. "Ich eigentlich auch, aber ich muss heute noch eine gute Tat vollbringen also heb mal die Decke an und lass mich drunter."

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