Pov. Seppl
"Wo ist Max jetzt schon wieder?" - "Ich weiß es nicht Mom, er kommt bestimmt rüber zu Reimanns sobald er wieder zurück ist" ,beruhige ich Mom welche sich Sorgen um Maxi macht. Mal wieder. Seufzend setzte ich mich an den Küchentisch und sehe meiner Mutter dabei zu wie sie aufgeregt hin und her läuft, mal aus dem Küchenfenster schaut und alle paar Minuten ihr Handy checkt. "Mom, er ist alt genug. Er weiß was er tut, wir sollten schonmal rüber gehen" ,versuche ich es erneut und werde ignoriert.

Frustriert seufze ich auf und lehne mich in meinem Stuhl zurück. Jenny und ich sind vorhin schon zusammen rüber, sie hatte Angst davor ihn zu sehen weshalb ich ihr gut zusprechen müsste. Am Ende ist sie im sogar in die Arme gefallen und wollte gar nicht mehr aufhören über alles mögliche mit ihm zureden. Es tut gut zusehen das Luca wieder etwas unbeschwerter Leben kann seit er von seinem Vater weg ist. Luca meinte noch er müsste mit mir in Ruhe über seinen Vater sprechen, da etwas passiert ist. Ich frage mich schon die ganze Zeit was dieser getan haben konnte weshalb Luca ihn jetzt plötzlich wieder etwas besser leiden kann. Aber um das herauszufinden muss ich erstmal wieder zu Luca, allerdings will Mom ja ohne Max nicht gehen. "Er ist alt genug, ihm ist nichts passiert und er wird schon wieder kommen wenn er sich bereit dazu fühlt. Du weißt doch dass wir uns in die Haare bekommen haben... Er wird bestimmt bald kommen." - "Ich kann jetzt nicht gehen, was ist wenn er doch nicht kommt?" ,fragt sie gestresst und sieht wieder aus dem Fenster weshalb ich aufstehe. "Wir sollten wirklich gehen, sonst kommen wir zu spät. Ich vertraue Max, er weiß was er tut und du solltest ihm auch vertrauen." Ernst sehe ich Mom an welche seufzend den Blick abwendet und wieder aus dem Fenster sieht. "Okay, wir gehen. Aber wenn ich in 15 Minuten immernoch nichts von ihm gehört hab, gehen wir ihn suchen."

Pov. Max
Keine Ahnung wie lang ich mittlerweile schon auf dieser Brücke sitzte, ich hab jegliche Zeitgefühl verloren. Da es allerdings langsam dunkel wird, sollte ich wahrscheinlich besser nach Hause weshalb ich jetzt langsam von dem Geländer aufstehe. Als ich wieder festen Boden unter den Füßen habe, sehe ich mich um. Die Straßen sind leer und die Straßenlaternen an, sie beleuchten die Wege und es herrscht eine seltsame Stille. Es ist zwar Sommer, doch wegen dem Wind der gerade weht ist mir etwas kalt nur mit einem Shirt und meiner Jogginghose. Ein Grund mehr nach Hause zugehen.

Als ich dann tatsächlich endlich Zuhause angekommen bin, laufe ich erschöpft die Treppen hoch. Der Tag heute war schon wieder zu viel zu viel für mich weshalb ich mich ohne zu zögern auf mein Bett fallen lasse, nachdem ich mein Zimmer betreten habe. Nach ein paar Minuten einfach nur rumliegen ziehe ich mein Handy aus meiner Hosentasche welches vorhin ausgegangen ist, weil der scheiß Akku leer war. Ich stecke es ans Ladekabel neben meinem Bett und warte ein paar Minuten ehe ich es anschalte. Sofort bekomme ich gefühlt Tausend Nachrichten weshalb mein Handy jetzt anfängt zu hängen. Wütend und genervt warte ich darauf, dass das Vibrieren aufhört und ich keine Nachrichten mehr bekomme, damit es endlich nicht mehr hängt. Als es soweit ist, schaue ich nach wer mir so viel geschrieben hat und scheinbar auch angerufen hat. Seppls Name springt mir als erstes entgegen, er hat mich in der letzten halben Stunden über Zehnmal angerufen. Mom hat ebenfalls ein paar mal versucht mich zu erreichen. Doch als ich Jennys Namen sehe, fällt mir das Essen wieder ein. "Fuck!" Schnell springe ich vom Bett auf und renne zu meinem Schrank aus welchem ich eine Jeans krame und ein einigermaßen akzeptables weißes Shirt.

Mein Handy lasse ich da, weil es sowieso gerade mal 10% hat und mir das nicht sonderlich viel nützt. Die Haustüre lasse ich laut hinter mir zufallen während ich gleichzeitig noch versuche in meinen linken Schuh zu kommen. Als das geschafft ist, fange ich an zu renne und klingle stürmisch an dem Haus unserer Nachbarn. Es dauert nicht lang bis mir die Türe geöffnet wird und ich in ein grünes Augenpaar blicke. Allerdings sind das nicht Jennys sondern die von Jemand anderem. Erst beim genaueren Hinsehen wird mir klar wer da vor mir steht und frage mich ob ich vorhin bei der Brücke vielleicht eingeschlafen bin und jetzt träume. Ich finde einfach keine logische Erklärung dafür, dass er gerade vor mir in dem Haus meiner besten Freundin steht. Mein Starren scheint ihn wohl etwas zu verunsichern denn er fängt an sich verlegen am Hinterkopf zu kratzten und sieht mich dabei ertappt an.

"Ehm hey Max, wie geht's dir denn so?" ,fragt dieser jetzt was mich ungläubig den Kopf schütteln lässt. Ich fasse es nicht. Er ist es tatsächlich, aber was macht er hier? "Luca wer ist den da an der Tür?" ,höre ich Jennys Mutter von drinnen rufen. "Äh es ist Max, bleib aber sitzen Mom wir kommen rein" ,ruft dieser zurück weshalb mir plötzlich bewusst wird warum er hier ist und wer er noch ist. "Du bist Jennys Bruder?" ,ist das erste was ich sage seit er mir die Türe geöffnet hat und blicke ihn dabei ungläubig an. Ich fass es nicht. Er hat mich angelogen, sogar mehrmals! "Das muss jetzt bestimmt alles total scheiße von mir rüber kommen, es tut mir echt leid Max, aber-" - "Spar dir die Erklärung, du hast mich angelogen. Außerdem wusstest du von anfang an genau wer ich bin, weil du zufälligerweise der beste Freund meines Bruders bist! Gott du bist so ein Arschloch, erwarte ja nicht dass ich jemals irgendwann wieder ein Wort mit dir wechsel" ,unterbreche ich seine Entschuldigungsversuche harsch und sehe ihn wütend an.

Er ist Seppls bester Freund und wusste genau, dass ich dessen Bruder bin, hat es mir aber trotzdem nichts gesagt und ich Vollodiot hab ihm auch noch von Emelie erzählt. Fuck. Bitte sag mir nicht, dass Luca meinem Bruder alles erzählt hat und er deshalb so davon überzeugt ist, dass ich Emelie noch hinterher trauere. "Du mieses Schwein" ,spreche ich meine Gedanken aus und balle meine Hände zu Fäusten. "Max es tut mir wirklich leid und ja ich hätte-" - "Oh Max da bist du ja! Ich hab mir solche Sorgen genacht!"

Diesesmal unterbricht ihn meine Mutter welche gerade um die Ecke kommt und sich an Luca vorbeidrückt um mich in den Arm zunehmen. "Mom mir gehts gut" ,sage ich und versuche mich aus ihrem Griff zu befreien. "Ja zum Glück. Oh Max das ist übrigens Luca, Jennys Bruder es wäre nett von dir wenn du ihm am Montag mal die Schule zeigst" ,meint meine Mutter während sie immernoch sehr erleichtert über mein Auftauchen zu scheinen scheint. "Wieso muss ich? Jenny kann sie ihm genauso gut zeigen" ,beschwere ich mich sofort weshalb Mom mit den Augenrollt. "Weil du ein Junge ist und er auch." - "Gut dass du das sagst, wär mir gar nicht aufgefallen" ,sage ich sarkastisch und rolle mit den Augen. "Luca kann am Montag meinetwegen von Jedem dahergelaufenen rumgeführt werden, aber ich werde definitiv nicht meine Zeit damit vergeuden" ,bleibe ich stur und laufe an meiner Mutter und Luca vorbei in das Wohnzimmer. Als ob ich ihn rumführen würde, da kann ich ja gleich noch einen auf 'Best Friends' mit ihm machen. Das Essen wird jetzt bestimmt auch noch ganz lustig werden... Na toll, so hab ich mir meinen Abend nicht vorgestellt.

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Sie haben die ersten Wörter miteinander gewechselt😏 Der Abend wird sicherlich noch sehr spannend werden😌😂❤