Pov. Max
"Ehm ja, ich hab noch ein altes Polaroidbild von uns gefunden. Ich hatte damals zu meinem sechzehnten Geburtstag eine Polaroidkamera bekommen, ich wollte damals unbedingt eine haben und ich hab damit sehr viele Bilder gemacht. Unter anderem auch ein paar mit Manu..." ,beantwortet Doktor Mayer meine Frage. "Haben Sie eins dabei?" ,frage ich sofort und fange an zu grinsen als der Arzt nickt und ein zusammengefalltenes Bild aus seiner hinteren rechten Hosentasche zieht. Ich nehme es neugierig entgegen und falte es auf um endlich zu wissen wie dieser Manu aussieht. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen als ich das Bild betrachte.

Der Arzt ist im Vordergrund und hält, so wie es aussieht, die Kamera, allerdings ist er da noch um einiges jünger. Auf seiner Schulter hat Manu seinen Kopf abgelegt und lächelt genauso verträumt und glücklich in die Kamera wie der Arzt. Mir fallen sofort die stechend grünen Augen von Manu auf, diese werden durch seine Wangenknochen und seinen schulterlangen braunen Haaren stark betont. Mehr als seinen Kopf kann ich auf dem Bild nicht erkennen, doch das reicht völlig aus. Denn auch wenn das jetzt schon gut siebzehn Jahre her ist, würde ich dieses markante Gesicht sofort wiedererkennen, vorallem auch wegen seinen Augen.

"Ich bezweifle zwar immernoch, dass du ihn finden wirst, aber ich dachte ein Versuch wird es schon wert sein. Immerhin hab ich ja nichts zu verlieren" ,meint der Arzt schulterzuckend und lenkt somit meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. "Unterschätzten Sie Maxi bloß nicht, wenn er sich etwas vorgenommen hat wird er es auch schaffen" ,kommt es von meinem Bruder und ich meine eine gewisse Spur von Stolz rauszuhören was mich lächeln lässt. "Danke Seppl." - "Ich hab nur die Wahrheit gesagt" ,meint Seppl daraufhin und lächelt mich an. "Na dann hoff ich mal du schaffst es, ich wünsch dir viel Glück." Doktor Mayer lächelt mir nochmal zu und gibt meinem Bruder und anschließend auch mir die Hand und verabschiedet sich. "Vergessen Sie nicht Ihr Auge zu kühlen" ,wahrnt uns der Arzt während er vor uns das Zimmer verlässt. "Ich erinnere ihn schon dran" ,entgegne ich daraufhin und grinse am Ende meinen Bruder an der schmunzelnd seine Augen verdreht. Mein Bruder und ich stehen inmernoch in dem Zimmer, ich will gerade das Bild in meiner Hand wieder zusammenfalten als mein Bruder mich stoppt. "Du hast mir auf jeden Fall einiges zu erklären, vorallem wer ist Manu?" ,fragt er und sieht mich mit gerunzelter Stirn an. "Im Auto, okay?" Seppl nickt und wir machen uns auf den Weg aus dem Krankenhaus zum Auto.

"Also?" ,fragt Seppl nachdem er die Autotüre zugemacht hat und sich zu mir gedreht hat. "Ehm puh wo soll ich nur Anfangen?" ,sage ich mehr zu mir selbst und versuche einen geeigneten Anfang zu finden. "Am Anfang" ,kommt es wenig hilfreich von meinem Bruder. Ich beachte diesen mehr als unbrauchbaren Kommentar von meinem Bruder nicht und räuspere mich kurz. "Doktor Mayer, der Arzt von eben, hat mich an der Nase operiert. Ich fand ihn wirklich nett und wir haben uns halt ein paar mal unterhalten. Dabei sind wir halt auf das Thema Zufälle und Schicksale gekommen, er hat mich gefragt ob ich daran glaube. Ich meinte nein, woraufhin er meinte dass er daran glauben würde da er durch Zufall die große Liebe kennengelernt hat. Manu. Ihre Beziehung hat ungefähr ein Jahr gehalten, dann hat Manu sich von seinem Vater unterdrücken lassen und Manu hat Schluss gemacht. Er hat eine Frau geheiratet und Kinder mit ihr bekommen. Doktor Mayer hat eine Hochtzeitseinladung von ihm bekommen, er ist aber natürlich nicht hin und das war auch das letzte was er von Manu gehört hat. Das ist mittlerweile knapp über siebzehn Jahren her und du wunderst dich jetzt bestimmt weshalb ich ein Bild von diesem Manu haben wollte. Es ist nur... als der Arzt von ihrer damaligen Beziehung erzählt hat, sah er so glücklich aus und sobald er fertig mit der Erzählung war, hat er so traurig ausgesehen. Er tat mir einfach so leid und dann hat er mir erzählt dass er seit der Beziehung mit Manu nie wieder so jemanden geliebt hat. Ich will dem Arzt wirklich helfen, er macht jeden Tag in diesem Krankenhaus sehr viele Menschen glücklich und zaubert ihnen ein Lächeln in's Gesicht. Er hat es verdient auch mal wieder wunschlos glücklich zu sein. Deswegen wollte ich ein Bild von Manu, ich will ihn finden, ich muss ihn finden."

Während ich ihm das erzähle, sehe ich ihn kein einziges Mal an sondern starre stur gerade aus. Ich habe Angst dass er den Schmerz in meinen Augen sieht, denn einen Grund habe ich bei meiner Erzählung ausgelassen. Ich weiß wie es sich anfühlt. Wie es ist jemanden zu verlieren den man liebt. Allerdings gibt es einen Unterschied, Manu ist nur ein Arschloch was sich damals vor der Verantwortung gedrückt hat, aber jeder Zeit zu dem Arzt zurückkommen könnte. Emelie hat sich umgebracht und wird nie wieder zurückkommen. Ich beiße mir auf die Unterlippe um sie am leichten beben zu hindern. Jetzt zu weinen oder zu schluchzen wäre sehr unvorteilhaft für mich. Ich presse meine Augen zusammen und drehe meinen Kopf zum Fenster.

"Was ist wenn dieser Manu nichts mehr von dem Arzt will?" ,fragt mein Bruder nach einiger Zeit und scheint meinen Stimmungswechsel zum Glück nicht bemerkt zu haben. "Dann werde ich das herausfinden, aber so wie ich das verstanden hab, hat sich Manu von seinem Vater unterdrücken lassen und wegen dem eine Frau geheiratet. Manu kann gar nicht glücklich sein und ich wette mit dir, er hat sich inzwischen von der Frau wieder getrennt" ,sage ich selbstbewusst und sehe zu meinem Bruder. "Ich will diesem Manu wenigstens die Chance dazu geben, seinen damaligen Fehler wieder gut zu machen" ,setzte ich noch hinterher und bin fest davon überzeugt dass ich Manu finden werde obwohl das so gut wie unmöglich ist. "Maxi?" ,fragt Seppl mit belegter Stimme. "Ja?" Neugierig drehe ich meinen Kopf zu ihm und lehne mich an meinem Sitz an. "Kann es sein, dass deine Entschlossenheit das ehmalige Paar wieder zusammenzubringen, irgendwas mit Emelie und dir zu tun hat?" ,fragt mein Bruder vorsichtig.

Meine Gesichtszüge entgleiten mir für einen Moment und ich spanne mich sofort an. Ich wende mich von Seppl ab und sehe gerade aus aus der Frontschutzscheibe während ich mich anschnalle. "Fahren wir besser nach Hause, wir müssen doch noch ein Video drehen" ,kommt es abweisend von mir. Im Augenwinkel sehe ich den besorgten Gesichtsausdruck meines Bruders, er setzt gerade an etwas zu sagen doch ich verhindere das etwas zu harsch. "Fahr jetzt."

~☆~☆~

Ich bin wieder da!🤗 Und todmüde!😐😂❤ Ich hab so wenig geschlafen in den vergangenen 11 Tagen😑😂 Aber egal jetzt🙃❤

Denkt ihr Seppl wird das Gespräch vom Auto nochmal ansprechen und Maxibu damit in Schwierigkeiten bringen?😕❤