Pov. Luca
"Krankenhaus?!" ,schreit Seppl etwas entsetzt aus und ist im nächsten Moment wieder Still um zu hören, was seine Mutter am anderen Ende der Leitung zu ihm sagen will. "Was hat er?" Stille. "Wie du weißt es nicht?" ,fragt er und presst im nächsten Moment seine Lippen aufeinander. "Ja okay, schreib mir sofort....Ja danke Mom...ja....ja okay bis später" ,verabschiedet er sich und legt auf. Seufzend legt er sein Handy weg und fährt sich durch seine Haare. "Was ist passiert?" ,frage ich von meinem Bett aus und beobachte ihn dabei wie er sich auf meinen Schreibtischstuhl setzt.

"Meine Mutter hat mich gerade angerufen, sie wurde von Jenny, eine Freundin von Maxi, angerufen. Er ist im Krankenhaus, me-" - "Krankenhaus?!" ,bringe ich erschrocken heraus. Was er wohl getan hat? "Was ist passiert?" ,frage ich sofort und stehe mittlerweile vor meinem Bett. "Meine Mutter weiß es noch nicht, sie wird mich nochmal anrufen wenn sie es weiß" ,erklärt er mir während ich in meinem Zimmer hin und her laufe. Ich mache mir verdammte Sorgen. Ob er sich selbst was angetan hat? Bevor ich diesen Gedanken weiter ausführen kann, räuspert sich Seppl weshalb ich stehen bleibe und ihn ansehe. "Meinst du das Ernst?" ,fragt er leise und sieht mich nervös an. "Was meinst du?" "Das was du grad gesagt hast, meinst du das Ernst?" ,fragt er nun etwas sicherer. "Was hab ich denn gesagt?" ,frage ich etwas verwirrt. Ich kann mich nicht daran erinnern noch etwas nach ihm gesagt zu haben. "Du hast gerade vor dich hingemurmelt ob er sich das Selbst angetan hat. Denkst du das wirklich?" ,fragt er mich. Ich sehe die Angst in seinen Augen und beiße mir auf meine Unterlippe. Mein Blick senkt sich zu Boden, ich schaffe es nicht mehr in Sebastian's verzweifelten Augen zu sehen.

"Ich weiß es nicht, es wäre möglich aber jetzt lass uns nicht vom Schlimmsten ausgehen" ,antworte ich ihm und schaffe es während ich spreche meinen Blick zu heben. Seppl nickt langsam und bricht unseren Blickkontakt ab. Ich sehe ihm genau an dass ihn die Unsicherheit plagt, er hasst es zu warten. Vorallem wenn es um seinen Bruder geht und er keine Ahnung hat wie dessen Verfassung zur Zeit aussieht. Ich will gerade dazu ansetzten ihm nochmal Mut zu zusprechen als sich meine Zimmertüre öffnet.

"Ich werde jetzt wieder fahren und wenn ich heute Abend wieder da bin ist dein Kumpel weg, haben wir uns verstanden?" ,fragt er streng weshalb ich meine Augen verdrehe. "Er geht wenn ich es sage" ,entgegne ich sauer. "Nein tut er nicht. Solange du noch hier bei mir wohnst, hörst du auf mich. Keine Widerrede, außerdem hast du Hausarrest." "Wieso?!" ,frage ich empört. Das kann er nicht machen, ich bin kein Kind mehr. Ich finde das Ganze, was er seit einem Jahr durchzieht, ziemlich lächerlich weshalb ich ihn jetzt auch nicht mehr ernst nehmen kann. "Du hast Hausarrest wegen dem Vorhin in der Küche" ,beantwortet er mir meine Frage. "Das ist jetzt nicht dein Ernst oder?" ,frage ich fassungslos. "Doch das ist mein Ernst, wir sprechen heute Abend nochmal" ,meint dieser doch ich schüttel vernehmend den Kopf. "Da gibt es nichts zu besprechen und jetzt verlass mein Zimmer." "So nicht mein Freund! Ich bin immernoch dein Vater!" ,meint er jetzt mit erhobenen Stimme.

"Ach ja? Davon merke ich seit einem Jahr nichts mehr!" ,schreie ich zurück. "Es ist doch nicht meine Schuld dass du seit einem Jahr diesen Fehler hast!" Ich will es nicht zugeben, aber seine Worte verletzten mich jedes Mal auf's neue. Denn auch wenn ich es nicht will, ist er immernoch mein Vater und ich habe ihn nunmal lieb.

"Raus" ,hauche ich verletzt und sehe ihn sauer an, doch er macht keine Anstalten zu gehen. "Ich sagte du sollst raus, du homophopes Arschloch!" ,schreie ich und stoße ihn gegen die Brust weshalb er rückwärts aus meinem Zimmer stolpert. Die Türe schlage ich zu und schließe sie schnell ab, damut er nicht mehr reinkommt. "Das wirst du bereuen! Wir sprechen uns noch!" ,schreit mein Vater wütend. Im nächsten Moment höre ich wie sich Schritte von meinem Zimmer entfernen und kurz darauf höre ich wie die Haustüre ins Schloss fällt. Ich schließe mein Zimmer wieder auf und drehe mich zu Seppl um, der mittlerweile hinrer mir mit ausgebreiteten Armen steht. Dankbar nehme ich seine Einladung zu einer Umarmung an und seufze frustriert auf. Er weiß genau wie mich das mit meinem Vater mitnimmt. Die angenehme Stille, die zwischen Seppl und mir herrscht, wird von Seppl's Handy klingeln gestört.

Er löst sich mit einem panischem Blick von mir und sieht mich wie erstarrt an. Mit einem Blick auf sein Handy sehe ich, dass es tatsächlich seine Mutter ist, dir ihn anruft. "Gehst du ran oder soll ich?" ,frage ich ihn einfühlsam da ich weiß wie nervös er ist. "Ich" ,sagt er bloß und nimmt sich mit zitternden Händen sein Handy. "Hey Mom...was hat er gemacht?...geht es ihm gut?...Dreimal?!...ja ja...sah ihm gute Besserung von mir... Ja... Okay bye...ja ich hab dich auch lieb." Von dem was ich hören konnte wurde ich nicht wirklich schlau, aber ich nehme mal an das es ihm nicht allzu schlecht geht. Erwartungsvoll sehe ich Seppl an der mich erleichtert anlächelt. "Und? Was ist jetzt mit ihm?" ,frage ich nun auch etwas erleichterter. "Er hat sich die Nase gebrochen. Dreimal" ,antwortet er mir endlich.

"Dreimal? Wie hat er das hinbekommen?" ,frage ich verwundert. "Ein Mitschüler hat ihn geschlagen." "Warum?" ,frage ich interessiert. "Er war anscheinend Eifersüchtig auf Max, also meinte meine Mutter. Keine Ahnung was da jetzt genau los war, aber das Wichtigste ist doch das es ihm gut geht" ,meint Seppl sichtlich erleichtert. "Körperlich" ,füge ich hinzu und sorge leider dafür das Seppl's Freunde nicht lang anhält.

"Hey, ich hab dir gesagt ich werde euch helfen und das waren keine leeren Versprechen" ,sage ich sanft und lächle ihn aufmunternd an. "Sag mal, wo wohnt dein Bruder eigentlich?" ,frage ich nach einem kurzen Moment des Schweigens. "Wieso?" "So halt, ich muss doch wissen wo er wohnt wenn wir ihn besuchen" ,antworte ich. "Seemershafen, ist mit dem Auto zwei Stunden von hier entfernt." Meine Augen werden groß als ich den Ort höre. "Nicht dein Ernst" ,hauche ich ungläubig.

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Wie findet ihr Luzi's Vater?😌