Verregnete Straßen Liverpools
Diese grauen Augen zogen mich in den Bann. Ich war gelähmt. "Hey.", hauchte sie und ich zurück. "Ist das eine Gallotone Champion?" Also mit dieser Frage hatte ich jetzt nicht gerechnet. "Du-Du kennst dich da aus?", stotterte ich. Sie spielte mit ihren Fingern. Sie sah bezaubernd in diesem blauen Kleid aus. "Ja.", hauchte sie, dass ich es kaum verstand. Ich liebe diese Haare, die verdrehen mir immer den Verstand. Dieses Hellgold. Es schimmert so schön in der Sonne. Immer wenn sie nach Hause geht und ich sie von meinem Zimmer aus sehe. Das Rot auf ihren Lippen stand ihr auch ausgezeichnet. "Das ist doch die gleiche, die in deinem Zimmer steht oder nicht?", fragte Laura Rain. "Ja Mum.", knurrte sie etwas lauter als zuvor. Sie spielt Gitarre. Wieso habe ich mich nicht getraut mit ihr früher einmal zu reden. Naja. Trauen würde ich diese Situation nicht nennen. Eher ein zufälliges Glück. "Und was kannst du schon spielen?", fragte ich. "Noch nichts.", sagte sie wieder leise. "Ich kann dir was zeigen....nur....nur wenn du möchtest.", jetzt wurde es mir ein wenig zu peinlich. "Das wäre toll." Nun musste ich lächeln. Irgendwie fühlt es sch ganz anders an, neben ihr zu sitzen, als vor all den Jahren. Was hat dich nur geändert.
"Wir sind da.", sagte Laura und ich sprang schnell aus dem Auto. Ich wollte schon zu den Jungs, doch ich wollte irgendwie nicht, dass es hier endet. Also nahm ich sie mit und zeigte ihr meine Freunde.
Auf dem Weg dort hin, grub sie die alten Zeiten wieder aus. Das Rad fahren. Und der Regen. Meine besten Freunde. Wir fahren da so im Regen auf der Straße und dann kann ich mich nur mehr an den Boden erinnern und er tat weh. Ich konnte meinen rechten Fuß nicht mehr bewegen und aufstehen erst recht nicht. Da kam sie zu mir. Hat mich gefragt wie es mir gut ginge. Ich habe nur geweint. Sie hatte damals Kratzer im Gesicht und hat nicht geweint. Sie müsste es nach mir zerlegt haben. Sie hat dann auch Tante Mimi geholt. Natürlich war der Fuß gebrochen. Ich habe dann auch Krücken bekommen. Ätzende Dinger. Jedenfall ist sie jeden Tag gekommen und hat mir geholfen. Sogar Hausaufgaben hatte sie im Schlepptau, die ich nie gemacht habe.
Wir standen vor den Jungs. Ich musste sie mit einem Schnippem zurückholen. Nachdem alle vorgestellt waren, drängte McCartney: "Komm John, wir müssen auf die Bühne." Sie gingen schon mal.
"Bleibst du noch?", frage ich und hoffte schwer auf ein Ja, welches auch der Fall war. Ich sah tief in diese grauen Augen. "Dann genieß es.", mit diesen Worten wollte ich gehen, als sie mich noch zurückhielt. Ich drehte mich um und bekam ein Viel Glück mit einem Kuss. Sie rannte zurück zu ihrer Mum, die am Auto immer noch wartete. Ich sah ihr nach und hielt eine Hand an meine Wange. Ich stand einfach so da. Erstarrt. Bis mich der kleine Georgie an der Hand schnappte und mit sich zog. Mir wäre sogar die Gitarre fast aus der Hand gefallen.
Ich habe nicht so recht aufgepasst, wo er mich hingeschleppt hat. Als ich eine Hand mit schnellem Tempo auf mich zukommen sah, blockierte ich sie sofort und war aus der Träumerei zurück. Ich sah George mit dem Dein-Ernst Blick an und hielt seine Hand in einem festen Griff, dass die Knöchel leicht weiß wurden. "Mach das nie wieder.", knurrte ich und ließ ihn los. Er lächelte nur schämend. Ich war schon wieder leicht abwesend.
"Mister Lennon, brauchen Sie eine extra Einladung, dass wir nun auf die Bühne sollten." "Nein, McCharmly.", zog ich ihn auf, "Wir packen das Jungs." Alle nickten und wir wurden von dem Sprecher angesagt. Wir standen neben dem kleinen Bühnenwagen. Davor standen eine handvoll Leute und ein kleiner Limonadenstand. Es war irgendsoein Fest von der Schule und wir wurden gebeten zu spielen. Frischen Wind in die Bude zu bringen. "The Quarrymen!" Ab auf die Bühne. Es wurde geklatscht und ich bedankte mich dafür: "Danke, dankeschön.", die 'Meute' beruhigte sich, "Danke dass ihr alle hier seid. Wir starten mit Johnny B. Goode und danach gleich unser selbstgeschriebenes Lied In Spite of All the Danger." Mein abgehacktes One Two Three folgte und wir fetzten richtig ab. Die Leute gingen wirklich mit. Ich sah immer durch die Runden wenn ich mal Pause hatte und konnte ein paar Schulkollegen erkennen. Alte Freunde. Rain, Laura und...und Mum!? Mum war da. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Am Ende wurde es etwas brenzlig. Sie wollten eine Zugabe und das mussten wir noch nie tun. "Was machen wir?", flüsterte ich zu Paul. "Ich weiß nicht.", flüsterte er zurück. "Bad To Me.", sagte George. "Habt ihr das drauf?" Alle nickten. Ich nickte auch.
Das war der krönende Abschluss. Nach uns war auch noch eine Band und die ließen wir jetzt ans Werk. "Gut gemacht. Es hat richtig gerockt.", lobte ich die Jungs und verabschiedete mich gleich. Ich wollte zu Mum. Durch die Menge durchgequetscht und ich war auch schon da. "Mum.", rief ich erfreut. "Johnny, das war einfach nur Wow.", das Wow hatte eine ganze spezielle Betonung. Sie wuschelte mir meine Haare durch, wie sie es immer getan hat und ich knurrte nur ein wenig beleidigt, strich sie wieder zurecht. Laura, meine Mum und auch Rain mussten darüber lachen. "Macht ihr so etwas öfter?", fragte Rain aus heiterem Himmel. "Ja.", sagte ich, "Heute Abend im Cavern haben wir auch einen Auftritt."
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